Riesterrente

  • Nur so kann ich mir erklären warum alle, egal ob Studierte Versicherungs-Experten, unabhängige Verbraucher Beratungen oder auch diverse Blogs von Leuten die sowas Beruflich machen oder gemacht haben, immer wieder herunter Beeten das der Rentenfaktor eine der Wichtigsten Stellschrauben wenn nicht die Stellschraube überhaupt bei einem Produkt wie Riester ist.


    Dann bin ich gespannt, von Dir die begründete Antwort auf folgende Fragen zu erhalten:


    1) Was ist der Unterschied zwischen einem Rentenfaktor und einer Beitragsgarantie und warum ist ersterer gut und letztere schlecht? Was kosten beide?


    2) Wie kann man überhaupt etwas für die Zukunft garantieren, ohne dass es etwas kostet?


    3) Welchen Rentenfaktor hat ein ETF-Sparplan? Was bedeutet das für Deine Rente?


    4) Was genau garantiert ein Rentenfaktor und was kann er nicht garantieren?


    5) Ist ein Rentenfaktor eine Mindest- oder eine Höchstrente? An wen gehen die Überzinsen, wenn diese höher sind als der garantierte Rentenfaktor und wie ist das gesetzlich geregelt?


    Nur weil viele Leute etwas schreiben, ist es noch lange nicht zu Ende gedacht. Viele Irrtümer waren gestern noch Gewissheiten, zB ständig steigende Immobilienpreise oder dass es nie wieder Zinsen geben würde.

  • Wie hoch ist aktuell die "Dividende" einer 100.000 Euro teuren "Aktie" zum 65. Geburtstag?


    Warum ist 2+2=5, bei Riester aber nur 3?

  • Die Dividende einer Aktie hat aber keine Beitragsgarantie…


    Beim Dividenden ETF sind 3% drin . Macht 250€ pro Monat unendlich lange sogar für die Erben bleibt was übrig……

    Und wer genau braucht jetzt wofür eine "Beitragsgarantie" oder "Faktorgarantie"?


    "Ist drin" ist auch bei Riesterfonds drin.


    Wenn man keine Ungewissheit ertragen kann, kann man auch nicht in ETF anlegen.

  • Die Beitragsgarantie habe ich ja jetzt nicht in die Riester gepackt und ich brauche die auch nicht aber drin ist die doch trotzdem oder vertue ich mich da jetzt.?


    Wieviel Rente kann ich aktuell mit 100000€ Riestervermögen erwarten?


    Weißt du es nicht oder willst du es nicht verraten?

  • Die Beitragsgarantie habe ich ja jetzt nicht in die Riester gepackt und ich brauche die auch nicht aber drin ist die doch trotzdem oder vertue ich mich da jetzt.?


    Wieviel Rente kann ich aktuell mit 100000€ Riestervermögen erwarten?


    Weißt du es nicht oder willst du es nicht verraten?

    Du verstehst es nicht oder willst es nicht verstehen.


    Das Riestervermögen des TE besteht aus Fondsguthaben. Diese können morgen wertlos sein oder 100 Mio. Euro wert sein und 5 Mio. Euro Dividenden ausschütten. Beides kann man getrost erwarten oder auch nicht. Wie warm wird übrigens nächstes Jahr das Wetter?


    Nur weil Deine Geldanlage schlecht gelaufen ist oder läuft, hat das nichts mit der Rendite der Geldanlage anderer Menschen zu tun. Ist leider so, ist nicht gerecht und auch nicht berechenbar.

  • Ich weiß jetzt überhaupt nicht warum jetzt plötzlich ein ETF-Depot mit Riester verglichen wird?

    Zwei komplett unterschiedliche Dinge unter verschiedenen Regularien.


    Nur weil beide zur Kapitalbildung auf Aktien setzten?


    Nur weil viele Leute etwas schreiben, ist es noch lange nicht zu Ende gedacht.

    Okay, das können wir auch umdrehen ;)


    Nur weil einer meint das er das Produkt besser versteht als "alle" anderen, deren solche Produkte das tägliche Geschäft ist, hat nur er das durchschaut und alle anderen nicht zu Ende gedacht? :/

  • Nur weil Deine Geldanlage schlecht gelaufen ist oder läuft, hat das nichts mit der Rendite der Geldanlage anderer Menschen zu tun. Ist leider so, ist nicht gerecht und auch nicht berechenbar.

    Soso, was du alles weißt. Ich habe so ziemlich jeden Fehler in der Geldanlage mitgenommen.

    Nur von einer staatlichen Bevormundung des 4%igen Zwangssparens habe ich mich fern gehalten.


    Ich möchte doch einfach nur wissen wieviel aktuelle Rente ein Fondsriestersparer erhalten würde wenn er jetzt 100000€ Vertragswert hätte und zum 1.3.2024 in Rente gehen würde.

    Muss auch nicht auf den letzten Euro genau sein, nur so ungefähr. Also der Wetterbericht von übermorgen und nicht die Temperatur vom nächsten Jahr.


    Wenn du das nicht weißt ist ja auch ok. Dann schreib einfach das du nicht weißt wie hoch die „Kalkulatorischen Überschüsse“ sind und gut ist.


    Ich schätze mal das es nicht mehr als 250€ Rente für den Neurentner mit 100000€ Riesterguthaben zum Rentenstart gibt, die dann auch noch zu versteuern sind.


    Wanderslust , Magst du auch einen Tipp abgeben oder ist es dir einfach egal wie hoch die Rente ist Hauptsache sie kommt lebenslang?

  • Ich weiß jetzt überhaupt nicht warum jetzt plötzlich ein ETF-Depot mit Riester verglichen wird?

    Zwei komplett unterschiedliche Dinge unter verschiedenen Regularien.


    Nur weil beide zur Kapitalbildung auf Aktien setzten?


    So ist es!


    Diejenigen, die reflexartig stets zur Kündigung von gut gelaufenen Riester-Fondssparplänen raten, inkl. Rückzahlung aller Zulagen und Steuervorteile sowie Vollversteuerung der Erträge, raten oft im gleichen Atemzug, das Geld in vermeintlich rentablere ETFs anzulegen, aus denen sie sich selbst vermeintlich höhere Renten zahlen könnten - völlig ohne garantierten Rentenfaktor übrigens, der angeblich die ganz entscheidende Stellschraube sei.


    Nicht einmal bei der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es einen garantierten Rentenfaktor, jedenfalls nicht wenn die Rente nicht sofort, sondern evtl. erst in 10 Jahren beginnt. In diesen Fällen ist noch nicht einmal das Renteneintrittsalter oder die aktuelle Rechtslage garantiert (67, 68, 69, 70?).


    Wer in Aktien anlegt und einen garantierten Rentenfaktor als entscheidendes Kriterium sieht, hat entweder die Preisbildung von Aktien oder die Berechnung von Rentengarantien nicht verstanden.

  • Außerdem habe ich mich nicht zu Deinen offenbar schlecht gelaufenen Versicherungsverträgen geäußert, ...

    Meine Versicherungsverträge sind bzw. laufen nicht 'schlecht'. Halt im Rahmen Ihrer Garantieverzinsung (abzüglich der nicht unerheblichen Kosten).

    Ich habe mich damit abgefunden. Meine KLV sichert mir auch mit der Garantiesumme voraussichtlich meinen unbeschwerten Start in den Unruhestand. :)

    Und die bAV war halt ein Griff ist Klo. Damals war ich halt noch nicht so weit. Aber das gibt dann 2037 auch nochmal eine 5-stellige Kapitalabfindung.

    Beides ist der sichere Vermögensteil meiner DIY-Altersvorsorge.


    Einen Riester habe ich nie abgeschlossen. Zum Glück hat mir damals bereits eine Freundin (Steuerberaterin) davon abgeraten, da es sich für mich nicht lohnen würde. ;)


    So ist es halt bei der Geldanlage. Timing ist alles. Gilt auch für Aktien-ETFs, Immobilien etc.

    Sicherlich spielt Timing eine gewisse Rolle.

    Aber bei klassischen Lebens- bzw. Rentenversicherungen liegt die Lage etwas anders. Früher gab es bei solchen Verträgen eine garantierte Rendite von bis zu 4% auf den Sparanteil. Mit solch hohen Garantien haben sich die Versicherungen schlichtweg 'verzockt'.

    D.H. jeder Kunde einer solchen KLV/RV darf nun mit seinen heutigen Beiträgen die Garantien der Altkunden bezahlen. Gut für Altkunden wie mich. Schlecht für alle Kunden, denen aktuell ein Zinssatz von 0,25%!!! auf den Sparanteil garantiert wird. Da nutzt dann auch das beste Timing nichts. ;)

    Erstmal müssen die Altkunden bedient werden, die noch dazu aus den geburtenstarken Jahrgängen kommen.


    Bei fondsbasierten Verträgen (Riester) ist das größte Problem die Beitragsgarantie. Die Versicherungen haben nur ein Ziel zu erreichen. Die Beitragsgarantie zum Leistungszeitpunkt muss gewährleistet werden!

    Dafür nutzen die Versicherungen bei der Geldanlage individuelle Risikomodelle. Jeder Vertrag wird durch die Versicherung individuell bewertet (Risiko) und so wird entweder mehr in Aktienfonds (Risiko) oder Rentenfonds (sicher) angelegt. Und wenn man als Kunde Pech hat, hängt man trotz noch 20 oder mehr Jahren Restlaufzeit des Vertrags fast vollständig im 'sicheren' Vermögensteil. Einfach weil das Risikomodell der Versicherung es für diesen Vertrag so vorsieht.

    Das führt dann teilweise zu der absurden Situation, dass Kunden Ihren laufenden Riester-Vertrag lieber stilllegen, weil der Vertrag so weit im Minus hängt, dass die Versicherung dem Kunden bis zum Vertragsende eine Rendite von > 4% p.a. liefern muss um die Beitragsgarantie zu erfüllen. Die Kunden schließen dann lieber einen weiteren Riester-Vertrag ab um nicht mit weiteren Beiträgen noch weiter Geld in den 'versenkten' Riestervertrag zu zahlen! 8|

    Neues Spiel neues Glück? :/


    Im Vergleich dazu ist ein eigener ETF-Sparplan fast schon eine 'sichere Sache'. Selbst wenn man zum schlechtmöglichen Zeitpunkt mit einem ETF-Sparplan auf einen breit streuenden ETF (z.B. MSCI World) begonnen hätte, wäre man nach 16 1/2 Jahren im Plus gewesen. Nach 18 Jahren wäre man bereits deutlich im Plus und nach 21 Jahren, wenn man noch die Inflation berücksichtigt.

    Klar, das sind jetzt 'nur' Vergangenheitswerte. Aber wer ab 2002 (Start Riester) mit einem ETF-Sparplan begonnen hat, wäre schon deutlich früher im Plus. Und zwar nahezu unabhängig davon wann man nun genau begonnen hätte (ganz im Gegensatz zu einem Fondsriester!).

    Wie viele Riester-Verträge schaffen es überhaupt die Inflation zu schlagen?


    Wanderslust

    Du kommst mir teilweise vor wie Herr Asmussen von der GDV, der in Interviews auch immer betont, dass es ja Riester-Verträge gibt die sehr gut gelaufen sind.

    Wenn aber die konkrete Frage kommt, wie hoch der der Anteil dieser Verträge am Gesamtaufkommen aller Verträge ist, fehlen die genauen Zahlen.:/


    PS: Ich halte Versicherungen für sinnvoll. Und zwar dort wo individuelle elementare Risiken abgedeckt werden sollen (BUV, Haftpflicht, Pflege, usw.)

    Aber für den Vermögensaufbau halte ich eine Versicherung für überflüssig wie einen Kropf! Wer sich unsicher ist, kann ja mit 65 auch eine Direktversicherung für die lebenslange Rentenzahlung abschließen.

  • Ich möchte doch einfach nur wissen wieviel aktuelle Rente ein Fondsriestersparer erhalten würde wenn er jetzt 100000€ Vertragswert hätte und zum 1.3.2024 in Rente gehen würde.

    Um etwas Sachlichkeit reinzubringen (Ja, das tatsächlich von mir):

    Das lässt sich so pauschal nicht sagen, da spielen Dinge wie die verwendete Sterbetafel und die Verwaltungskosten eine Rolle, die von Vertrag zu Vertrag unterschiedlich sind.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Ich muss Dich enttäuschen. Ich habe weder mit Herrn Amussen noch der GDV etwas zu tun.


    In diesem Thread hier geht es auch nicht um Versicherungen, sondern um den ganz konkreten Fondssparplan des TE, der im Übrigen hervorragend gelaufen ist und sich damit sehr gut für den Vermögensaufbau zur Altersvorsorge geeignet hat.


    So gut, dass die ganzen Horrorszenarien, die Du an die Wand malst für den TE irrelevant sind, inkl. der Beitragsgarantie (wird absehbar locker auch ohne Umschichtungen erreicht).


    Deshalb ist es auch völlig irrelevant, wie hoch der Anteil gut gelaufener Verträge ist und ob ich dazu Zahlen hätte. Der Fondssparplan des TE ist einfach super gelaufen - mein eigener übrigens auch. Deshalb erübrigen sich mE auch Ratschläge zu schädlichen Kündigungen, die letztlich nur Vermögen vernichten würden.

  • Gute Verträge muss und sollte man eventuell ja auch nicht Kündigen.

    Mir war es bisher auch nicht aufgefallen das immer pauschal die Kündigung empfohlen wird sondern hier wird i.d.R. immer nach mehr Informationen bzw. konkreten Zahlen gefragt.


    Und natürlich gibt es da draußen auch noch gute Verträge. Meist sind es die die schon etwas länger laufen, also noch aus einer "anderen Zeit" stammen.


    Von daher sollte man immer, wie eigentlich bei fast jeder Empfehlung, den Einzelfall betrachten. Und eigentlich wird das hier von den meisten Usern hier Forum auch so gehandhabt.


    An den Regularien des Produktes selbst ändert das ja aber erstmal nichts.