Markteffizienzhypothese VS. Aktien ETF NUR langfristig weil….

  • Jetzt sollten wir doch vielleicht mal die Oligarchen fragen, wie sie diversifiziert haben. Sie werden sich doch hoffentlich auf diesen Fall vorbereitet haben oder etwa nicht?

    Bin ziemlich sicher, dass die noch viel, viel krasser streuen… 😉

    Den größten Wert, den man pflegen und halten sollte, ist das Leben selbst. Da wird aller Geld- und Finanzkram sekundär.

    Den Punkt würde ich ganz massiv unterschreiben! 👍

    Lasst uns vll. bzgl. Russland mal gezielt an Friedenslösungen arbeiten, damit wir die ETF-Risiken, die ich oben skizziert habe, nicht austesten müssen! 🙈

    PS: Dafür sollten wir dann aber echt einen neuen Thread aufmachen! 😉

  • LebenimSueden: Joa, einen Mobilitätsvorteil würde ich bei ETF definitiv sehen zumal Verkäufe schneller gehen. Aber letztlich verschiebt man dabei dabei die oben beschriebene Hülle, Praktisch alle der o.g. ETF-Risiken würden im extremen Krisenfall unverändert bestehen bleiben, von den Kurseinbrüchen mal ganz zu schweigen…

    Ja, aber was sind die Alternativen? In der realen Welt kannst du dein Geld entweder gleich verprassen, dann hast du keine Sorgen wegen Eigentumsrechten mehr. Oder du sparst und investierst auf irgendeine Weise. Dann musst du gewisse Risiken eingehen

  • Wie hätte sich der 30jährige Krieg auf einen MSCI-Welt-Sparplan ausgewirkt? (Das war aber auch kein Weltkrieg.)

    Eigentlich schon. Die 'Weltwirtschaft' hat sich in dieser Zeit doch sehr auf Europa konzentriert und viele europäische Nationen hatten Ihre Finger im Spiel, auch wenn die Hauptlast der Kämpfe irgendwo im Gebiet Mitteleuropas stattgefunden haben.

    Hatte ich doch schon geschrieben: Nicht mehr Geld in Aktien-ETF packen, als man auch bei Verlusten deutlich jenseits der 50% (oder sogar komplett) verkraften könnte zum Beispiel. Relation von 50/50 von Aktien und Immobilien zum Beispiel oder weitere Asset-Klassen nutzen und einfach streuen, streuen, streuen…

    Immobilien, aber wo!? :/

    Wenn man Deine Logik konsequent zu Ende denkt, dann muss man seine Immobilien auch weltweit streuen. Ein reines immobilien-Investment in Deutschland wäre viel zu risikoreich.

    Wenn man Deine Logik konsequent zu Ende denkt, fällt Deutschland als funktionierendes Staatsgebilde aus (aus welchen Gründen auch immer). Hättest Du dann noch Deinen Immobilienbesitz? Deine Versicherungen (Rente, bAV, private RV)? ETF und andere Wertpapiere wären dann ohnehin obsolet.

    Wie es gehen kann haben diverse Kriege gezeigt. Sei es das Patente für nichtig erklärt wurden oder deutsche Firmenniederlassungen im Ausland gleich komplett enteignet wurden (z.B. Merck USA).

    Wenn ich die Situation eines deutschen Durchschnittsbürgers betrachte hängt ein Großteil des aktuellen und zukünftigen Wohlstands an der Entwicklung der wirtschaftlichen Situation in Deutschland und in der Welt ab. So oder so.

    Nehmen wir doch einfach mal an, die Weltwirtschaft bricht weitgehend zusammen. Kauft dann noch jemand in der Welt deutsche 'Premium-Produkte'? :/

    Kann dann ein steigendes Heer von Arbeitslosen noch Mieten oder Immobiliendarlehen zahlen? Was nutzt Dir ein Mietshaus, wenn Deine Mieter Ihre Mieten nicht mehr zahlen können?

    Was ist, wenn Renten oder Versicherungen nicht mehr in voller Höhe ausgezahlt werden können? Wird dann der Staat sagen, "Rentner, zahlt erstmal Eure Mieten, bevor Ihr Euch etwas zu essen kauft"? Oder wird der Staat dann per Gesetz erlauben Mietzahlungen zu kürzen oder gar ganz aussetzten?

    Generell ist mir diese Schwarzmalerei aber ohnehin zu dumm.

    Die Welt wird sich weiter drehen. Egal was in der Zukunft passiert.

    Und wenn ich schon eine Wette darauf abschließen sollte, was eher zusammenbricht. Also die Wirtschaft eines Landes (Deutschland) oder die gesamte Weltwirtschaft, dann würde ich mein Geld doch eher auf die Karte 'Weltwirtschaft' setzten.

  • Ja, aber was sind die Alternativen? In der realen Welt kannst du dein Geld entweder gleich verprassen, dann hast du keine Sorgen wegen Eigentumsrechten mehr. Oder du sparst und investierst auf irgendeine Weise. Dann musst du gewisse Risiken eingehen

    Natürlich, aber jetzt wiederholen wir uns wirklich: Mehr als Konsumieren oder Sparen/Investieren (immer risikobehaftet!) kann ein Haushalt mit Mitteln ja schon per Definition (der VWL) gar nicht machen. Die Konsumquote oberhalb der Existenzsicherung ist dann Geschmacksache…

    Mein Punkt bleibt aber: Wenn Sparen/Investieren, dann für mich zumindest so weit über Asset-Klassen diversifiziert, dass mich der Ausfall einer Assetklasse nicht völlig ruinieren würde und eben nicht im Glauben darauf, dass ETF immer und unter allen Umständen die Sicherheiten bieten, die wir ihnen heute zuschreiben… 🙂

  • Wenn man Deine Logik konsequent zu Ende denkt, dann muss man seine Immobilien auch weltweit streuen. Ein reines immobilien-Investment in Deutschland wäre viel zu risikoreich.

    Klar, wäre unter Risikostreuungsgesichtspunkten optimal und machen die o.g. russischen Oligarchen ganz sicher auch so! Was man für deinen zweiten Satz eben abwägen müsste, wäre das Assetklassenrisiko / Standortrisiko der Immobilie gegen das Assetklassenrisiko von Aktien-ETF. Das sind zwei wirklich völlig unterschiedliche Anlageklassen, aber ich finde, sie ergänzen sich gut!

    Streuung über den Weltaktienmarkt gerne! Das ist ja der Riesenvorteil neben den Kosten von ETF! Aber warum nicht auch über die Assetklassen streuen?

    Ich mein Leute: Das muss jeder für sich wissen und bewerten! Ich persönlich peil für meinen Ruhestand z.B. eine Drittelung an: 1. Drittel: Altersversorgung / Rentenansprüche aus unterschiedlichen Systemen, 2. Drittel: Immobilien (vermietet), 3. Drittel: Weltmarktinvestment mit ETF. Wenn ich mich richtig reinhänge, wird jedes Drittel davon für mich zum Leben im Alter ausreichen. Wenn zwei Drittel sich wertmäßig gut entwickelt haben, reicht es für einen guten Lebensstandard. Wenn bis ans Ende meiner Tage alle drei Teile bestehen bleiben oder sogar die historischen Renditen abwerfen, wäre sogar ein ziemlich solider Wohlstand im Alter drin! 👍

    Ich fänds aus meiner Sicht geradezu irrational, jetzt z.B. relativ sichere Rentenkomponenten oder Immobilien zu verkaufen, um dann fast alles auf die eine Karte „Aktien-ETF“ (anteilig dann 70%+ meiner Altersvorsorge) zu setzen! Da fühle ich mich mit so einem Streuungskonzept, bei dem sich die Immobilien und die Aktien etwa die Waage halten (neben den Renten), einfach deutlich wohler! Gerade auch weil mich ein Ausfall einer Asset-Klasse nicht so stark treffen würde. Nicht alle Eier in einen Korb oder wie lautet das immer wieder genannte Beispiel dazu? Aber das muss wirklich jeder für sich und auch nach Möglichkeiten entscheiden!

    Wenn man der sicheren Überzeugung ist, dass Aktien-ETF jede denkbare Krise überstehen, sollte man den Anteil an Aktien-ETF entsprechend höher wählen!

  • PS: Finde das auch ehrlich keine Schwarzmalerei, sondern eher sinnvolle Risikosteuerung gerade auch in Hinblick auf mögliche Ausfallrisiken!

    Mal nutzentheoretisch formuliert: Mir ist die mögliche zusätzliche Rendite des Aktienmarktes nicht so wichtig, wie die oben genannte Streuung und höhere Ausfallsicherheit des Gesamtkonzepts! Spendet mir einfach keinen höheren Nutzen, auf eine noch eine höhere Altersvorsorge zu pitchen! Ist das eher risikoavers? Vielleicht! Aber meine Vermutung ist: Mögliche Erben werdens mir danken! Genau wie wenn ich die oben genannte Konsumquote nicht allzuhoch ansetze! 😉

  • Klar, wäre unter Risikostreuungsgesichtspunkten optimal und machen die o.g. russischen Oligarchen ganz sicher auch so!

    Ich kenne keine russischen Oligarchen. :)

    Und natürlich hängt Alles von der Höhe des Vermögens ab.

    Wenn mein (liquides) Vermögen bis zur Rente noch einen sehr hohen 6-stelligen Wert oder gar einen 7-stelligen erreicht (unwahrscheinlich) würde ich auch noch anfangen in Gold zu investieren. Einfach um mein Vermögen breiter zu streuen.

    Genau so, wie ich ab erreichen eines bestimmten Depotwerts anfangen würde, mein Aktien-ETF Portfolio breiter zu streuen (z.B. durch Beimischung eines thesaurierenden ETF mit Dividenden-Werten wie den FTSE All World High Dividend).

    Immer unter dem Aspekt, dass es (mir) ab gewissen Vermögenswerten nicht mehr um die maximal mögliche Rendite geht, sondern vorrangig um eine (Ab)Sicherung des Bestandswertes.

    Ich mein Leute: Das muss jeder für sich wissen und bewerten! Ich persönlich peil für meinen Ruhestand z.B. eine Drittelung an: 1. Drittel: Altersversorgung / Rentenansprüche aus unterschiedlichen Systemen, 2. Drittel: Immobilien (vermietet), 3. Drittel: Weltmarktinvestment mit ETF. Wenn ich mich richtig reinhänge, wird jedes Drittel davon für mich zum Leben im Alter ausreichen. Wenn zwei Drittel sich wertmäßig gut entwickelt haben, reicht es für einen guten Lebensstandard. Wenn bis ans Ende meiner Tage alle drei Teile bestehen bleiben oder sogar die historischen Renditen abwerfen, wäre sogar ein ziemlich solider Wohlstand im Alter drin! 👍

    Schön für Dich, wenn Du diese Möglichkeit hast.

    Vergiss nur bei allem 'reinhängen' nicht, dass das Leben schneller vorbei sein kann als einem manchmal lieb ist.

    Wir haben in unserem Bekanntenkreis schon erlebt, dass ein Paar, dass sich richtig 'reingehängt' hat verstorben ist. Er ist vor 8 Jahren bei einem Surfunfall umgekommen. Sie ist vor 3 Jahren an Krebs verstorben.

    Über das Erbe von knapp 500.000€ und das 'reingehänge' freuen sich jetzt andere. :/

    Mein Punkt bleibt aber: Wenn Sparen/Investieren, dann für mich zumindest so weit über Asset-Klassen diversifiziert, dass mich der Ausfall einer Assetklasse nicht völlig ruinieren würde und eben nicht im Glauben darauf, dass ETF immer und unter allen Umständen die Sicherheiten bieten, die wir ihnen heute zuschreiben… 🙂

    Dann mache ich ja Alles richtig. ;)

    - GRV allein reicht zum Überleben (nach aktuellem Stand)

    - Welt ETF-Depot allein dann hoffentlich auch (zu Rentenbeginn)

    - Gibt noch meine alte KLV und meine bAV (die Werte kommen dann ja zu dem einen oder anderen Asset dazu).

    Ich glaube halt nur nicht daran, dass ein kompletter Ausfall eines Assets wie der GRV oder der ETF ohne Wechselwirkungen auf das jeweils andere Asset bliebe. :/

  • Und wenn ich schon eine Wette darauf abschließen sollte, was eher zusammenbricht. Also die Wirtschaft eines Landes (Deutschland) oder die gesamte Weltwirtschaft, dann würde ich mein Geld doch eher auf die Karte 'Weltwirtschaft' setzten.

    Diese Einschätzung würden hier glaube ich fast alle teilen. Aber merkst du nicht, dass du damit implizit den Kauf eines ETF mit dem Kauf „der Weltwirtschaft“ gleichsetzt? Dein Argument ist gut geeignet dafür, gegen den alleinigen Kauf eines DAX-ETF (nur Deutschland!) und für den Kauf des MSCI-ACWI-IMI-ETF (Weltmarkt!) zu argumentieren! Das ist so weit nachvollziehbar und unstrittig, also dass Länderrisiken vorhanden sind (auch durch Immobilien, Rentenansprüche, etc.)! Deine Argumente sind aber nicht geeignet, die systematische Ausfallsicherheit von Aktien-ETF zu bewerten! Und nein: Wer einen ACWI-IMI kauft, kauft eben nicht „den Weltmarkt“, sondern ein Vehikel, das Eigentumsrechechte (Aktien) an Unternehmen des Weltmarktes verbrieft, zusammenfasst und überhaupt erst „kaufbar“ macht. Das ist ein himmelweiter Unterschied und aus ETFs (Fonds, Aktien allgemein) resultieren eben Risiken, weil man „den Weltmarkt“ nicht kaufen kann, sondern eben nur das Anlageinstrument ETF, das diesen abbilden soll! Es geht technisch nicht anders, aber es ist doch nicht das selbe!

    Und es resultieren eben gewisse Risiken aus dieser Behelfslösung (Fonds, ETFs) zur Abbildung des Weltmarktes, was ich hier immer wieder versuche aufzuzeigen! ;)

  • Ich glaube halt nur nicht daran, dass ein kompletter Ausfall eines Assets wie der GRV oder der ETF ohne Wechselwirkungen auf das jeweils andere Asset bliebe. :/

    Jo, glaube wir sind da vom Vorgehen d‘accord und ähnlich unterwegs. Und klar, die Gesamtrisiken des Konzepts steigen und fallen mit diesen Wechselwirkungen! Nullkorreliert wären sie sicher nicht, aber gerade deshalb finde ich die Drittelung ganz charmant, weil selbst ein Totalsusfall eines Drittels und eine Halbierung der verbleibenden beiden Drittel dem Wert eines Ursprungsdrittels (= ausreichende Rentenhöhe) entspricht! 😉

    Immer unter dem Aspekt, dass es (mir) ab gewissen Vermögenswerten nicht mehr um die maximal mögliche Rendite geht, sondern vorrangig um eine (Ab)Sicherung des Bestandswertes

    Das ist genau der Punkt: Auch wenn ich Stand heute noch nicht 7-stellig unterwegs bin, möchte ich trotzdem nicht Vermögensmaximierung um der Vermögensmaximierung willen betreiben, sondern ab einem Stand Risiko rausnehmen und das eben bewusst durch Reduktion des Aktien-ETF-Ausfallrisikos! Und ja: Den Punkt mit der Lebensqualität und Lebenszeit sollte man dabei ganz sicher nicht vergessen! 👍

  • Und es resultieren eben gewisse Risiken aus dieser Behelfslösung (Fonds, ETFs) zur Abbildung des Weltmarktes, was ich hier immer wieder versuche aufzuzeigen! ;)

    Ob Du (Einzel)Aktien handeln kannst bzw. Dividenden aus diesen Einzelaktien beziehen kannst obliegt aber auch gewisser Regularien.

    Die Vergangenheit hat gezeigt, dass auch der Besitz der physischen Aktie einen Aktionär nicht vor einem Verlust seines 'Besitzes' schützt (z.B. bei Kriegen, siehe das Beispiel Merck im WK 1). Dazu muss man also kein russischer Oligarch sein.

    Soll ja aktuell diverse Aktionäre auf der Welt geben, die aktuell nicht an Ihre Vermögenswerte in Russland herankommen, obwohl Sie direkt in Aktien investiert sind. ;)

    Ich sehe daher keine erheblich höheren Risiken bei einer Investition direkt in Aktien oder in Fonds. Wenn ich 50% meines Kapitals in US-Firmen investiere und die USA ausländischem Anlegern den Zugang zu Ihrem Kapital verweigern trifft das sowohl direkte Aktienbesitzer als auch Besitzer von Fondsanteilen.

    Oder gibt es neuerdings unterschiedliche Aktien für Einzelaktionäre oder Fonds? :/

    Ich würde daher andere Risiken weit höher bewerten. So z.B. ein Risiko der Änderung der Besteuerung von Kapitalgewinnen in Deutschland. Das trifft dann nämlich meinen gesamten Aktien oder Fondsbestand.

  • Mein Punkt bleibt aber: Wenn Sparen/Investieren, dann für mich zumindest so weit über Asset-Klassen diversifiziert, dass mich der Ausfall einer Assetklasse nicht völlig ruinieren würde und eben nicht im Glauben darauf, dass ETF immer und unter allen Umständen die Sicherheiten bieten, die wir ihnen heute zuschreiben… 🙂

    Realistisch ist das Risiko von Immobilien oder Gold deutlich höher, gerade wenn es hart auf hart kommt. Der Bauernhof in Ostpreußen war halt dann im Besitz einer polnischen Familie oder wurde gleich kollektiviert. Immobilien im Westen waren meist ein großer Schutthaufen. Selbst in Friedenszeiten kann eine Immobilie schnell zum Ausfall werden, viele Regionen haben ein Mietniveau, das kaum die Instandhaltungsrücklagen decken kann. Vermietung ist Aufwand und das Letzte, was du willst, ist eine Immobilie im Direktinvestment, die 500km entfernt liegt oder gar im Ausland. Da bist du für jeden Kleinscheiß darauf angewiesen, jemanden gegen teures Geld zu schicken. Ich persönlich würde mir nie eine Mietimmobilie anschaffen, die ich nicht mal schnell nach Feierabend erreichen kann, wenn es Probleme gibt.

    Auch Gold ist nicht unproblematisch. Verbrieftes Gold sind nichts anderes als Aktien, nur ohne Dividende. Physisches Gold musst du irgendwo sicher aufbewahren. Zu Hause ist das Diebstahlrisiko hoch, an ein Schließfach kommst du im Zweifelsfall nicht.

    Du musst klar definieren, gegen welche Szenarien du diversifizieren willst und dann die ehrliche Frage stellen, ob in diesem Fall deine Diversifikation tatsächlich noch was wert ist.

  • Finde das auch ehrlich keine Schwarzmalerei, sondern eher sinnvolle Risikosteuerung gerade auch in Hinblick auf mögliche Ausfallrisiken!

    Diversifikation ist m.E. immer sinnvoll.

    Ich glaube nicht, dass eine Assetklasse komplett ausfallen wird, aber ich bin auch sowohl über verschiedene Assetklassen (Aktien, Anleihen, Commodities, Immobilien, Gold), als auch innerhalb der Assetklassen gestreut (Aktien: weltweit, Anleihen: verschiedene Laufzeiten und Emittenten, Immobilien: unterschiedliche Objektarten, jedoch alle in D. =O ).

    Natürlich mit sehr unterschiedlichen Gewichtungen.

    ... the only free lunch.

  • Realistisch ist das Risiko von Immobilien oder Gold deutlich höher, gerade wenn es hart auf hart kommt.

    Wie würdest du das begründen? Physisches Gold hat bei vielen WWII überstanden! Die Grundbücher in Westdeutschland hatten Bestand! Wenn deine Immobilie jetzt nicht direkt von einer Bombe getroffen wurde, ging es danach weiter! Im Extremfall würde schon eine Computerstörung dazu führen, dass ein digitales Behelfskonstrukt („ETF“) für digital gehandelte Wertpapiere ins straucheln kommt… Mit welchen Gründen/Argumenten hältst du das Risiko von Aktien-ETF in Krisenszenarien für realistisch also geringer?

    Du musst klar definieren, gegen welche Szenarien du diversifizieren willst und dann die ehrliche Frage stellen, ob in diesem Fall deine Diversifikation tatsächlich noch was wert ist.

    Wie gesagt: Ab einem gewissen (sicher eher komfortablen) Punkt in Hinblick auf Ausfallrisiken! Ich will dann nicht mehr die maximale Rendite, sondern eine eher maximierte Ausfallsicherheit! Und da würde ich sicher nicht pauschal Immobilien, Gold oder Anleihen aus dem Gesamtportfolio rausnehmen wollen! Die Diversifikation ist mir dann die vermutlich niedrigere Rendite wert. Was in unterschiedlichen Krisenszenarien dann letztlich bestand hat, müssten und würden wir dann natürlich sehen! Aber sich für die Zukunft rüsten, indem man mur auf eine Asset-Klasse setzt…? :/ Also meine Strategie ist es wie gesagt nicht!

  • Diversifikation ist m.E. immer sinnvoll.

    Ich glaube nicht, dass eine Assetklasse komplett ausfallen wird, aber ich bin auch sowohl über verschiedene Assetklassen (Aktien, Anleihen, Commodities, Immobilien, Gold), als auch innerhalb der Assetklassen gestreut (Aktien: weltweit, Anleihen: verschiedene Laufzeiten und Emittenten, Immobilien: unterschiedliche Objektarten, jedoch alle in D. =O ).

    Natürlich mit sehr unterschiedlichen Gewichtungen.

    ... the only free lunch.

    Meine Rede! Guten Hunger beim (kostenlosen) Mittagessen :thumbup: ;)

  • Physisches Gold hat bei vielen WWII überstanden!

    Durfte man denn als Deutscher im 3. Reich überhaupt physisches Gold besitzen (Münzen, Barren)? Eher nicht.

    Mir dünkt, dass es wohl Menschen gab, die sich über das Verbot des Besitzes von Gold hinweg gesetzt haben.:/

    Ob es wohl in dieser Zeit als 'Asozial' gegolten hätte weiterhin physisches Gold zu besitzen und damit gegen Gesetze zu verstoßen? :/

    Immerhin stand wohl die Todesstrafe auf den privaten Gold- und Devisenbesitz (abseits von Schmuckgold).

    Mag natürlich sein, dass man bei Einigen nicht so genau hingesehen hat. War ja schon immer so, dass man die Kleinen gehängt hat und die Großen hat laufen lassen.

    Die Grundbücher in Westdeutschland hatten Bestand!

    Für Westdeutschland mag es so gewesen sein.

    In Ostdeutschland war dem aber nicht unbedingt so. Mein Großvater wurde 1960 enteignet (Gärtnerei). Also schon einige Jahre nach dem Krieg. Die Familie ist dann in den Westen geflohen.

    Nach 1990 hat dann mein Onkel versucht wieder an den Grundbesitz zu kommen. Die Gärtnerei gab es da schon lange nicht mehr und auf dem Grund standen jetzt diverse Wohnhäuser.

    Keine Ahnung was letztlich daraus geworden ist.

    Aber eine Immobilie kann man halt nicht um 100KM verschieben wenn die Politik sich ändert.

  • Ich fasse mal kurz zusammen, egal welcher Besitz, eine komplette Sicherheit wird es wohl nirgends geben.

    Du Fuchs! ;) Deshalb ja: Streuen, streuen, streuen, wenn man Vermögenserhalt langfristig als Ziel erreichen möchte!

    monstermania: Man kann für jede Assetklasse Gegenbeispiele finden! Aber: Spricht z.B. die Pleite von Wirecard grundsätzlich gegen Aktien als Anlageklasse? 😉 Mal als Frage an dich aus dem IT-Bereich: Wie sicher würdest du denn die Bank-, Fondsanbieter-, Börsen-, etc. Infrastruktur im Krisenfall bewerten? Bist du ganz sicher, dass da nicht selbst schon ein paar Hacker erhebliche Schäden und/oder Verwerfungen anrichten könnten? Und wie siehts aus im Fall von Zerstörung von Infrastruktur, Netzwerken, Serverzentren, etc.?

  • FinanztipUser

    Als langjähriger IT'ler habe ich schon so einiges erlebt. :/

    Unsere Fa. wurde auch voll erwischt. Alle Systeme, die am Tag X liefen wurden komplett verschlüsselt! Natürlich waren alle Serversysteme betroffen. Zum Glück hat es nur das Backoffice getroffen und nicht die 'eigentliche Produktion'. Also das was bei uns im Unternehmen Geld erwirtschaftet!

    Wir hatten aber ein funktionierendes Backup. Auch gelang es den Kriminellen nicht Daten aus unserem Unternehmen abzuziehen um uns so zu erpressen.

    Insofern liefen die mehrfachen Versuche der freundlichen osteuropäischen Kriminellen zwecks Lösegeldforderung bei uns ins Leere.

    Fazit: Jede Infrastruktur ist verletzlich. Die Frage ist einfach, in wie weit man sich davor schützen will. Ist letztlich ein nicht unerheblicher Kostenfaktor.

    Vor generellen bzw. absoluten Datenverlusten schützt ein vernünftiges Backupkonzept. Vor technischen Ausfällen durch Feuer, Naturkatastrophen, etc. schützt (weitgehend) eine Redundanz der vorhandenen Infrastruktur.

    Eine absolute Sicherheit kann und wird es aber nie geben können.

    Ich habe es selbst schon mal erlebt, dass ein Servicetechniker der Wartung einer Notstromanlage einen katastrophalen Fehler gemacht hat und damit aus einer reinen Routinewartung ein Millionenschaden durch den anschließenden mehrstündigen Produktionsausfall einer Fabrik mit mehreren tausend Mitarbeitern wurde. 8|

    Was nutz Dir das eigentlich 100%ig sichere System, wenn einem Menschen ein Werkzeug aus der Hand fällt und unglücklich fällt bzw. landet?