Orderkosten im Kinderdepot umgehen durch Depotübertragung? Warum sind Kinderdepots so unattraktiv?

  • Ich möchte 10000€ für zwei Kinder in Geldmarkt-ETFs anlegen, um einen risikoarmen, verlässlichen Zinssatz zu erzielen.

    Beim Vergleich ist mir aufgefallen, dass alle verfügbaren Kinder-Depots schlechtere Konditionen haben, als mein Zero-Depot. Insbesondere fallen relativ hohe Orderkosten an. Selbst beim günstigsten Finvesto, wofür ich mich jetzt entschieden habe noch 0,2%, also 20 Euro. das gibt's bei Zero nicht.

    Kann ich die ETFs in meinem Zero-Depot kaufen und dann kostenlos an das Kinder-Finvesto-Depot übertragen? Oder habe ich einen Denkfehler?

  • Moin fabbers

    Oder habe ich einen Denkfehler?

    Einen Denkfehler hast du meines Erachtens nach nicht in deinen Berechnungen, nur hast du Erwartungen die keiner Erfüllen kann. Die Kosten für Finanzdienstleistungen sind schon extrem gefallen in den letzten Jahrzehnten, aber trotzdem müssen die Banken und Broker noch irgendwie Geld verdienen und ihre Infrastruktur und Mitarbeiter bezahlen.

    Ein Kinderdepot ist auch kein 08/15 Depot und bedarf einfach Höheren Verwaltungsaufwand.

    Du gehst ja auch nicht arbeiten wenn du kein Geld verdienst, oder?


    Wenn du dir die Mühe des Depotübertrags zu machen, Probier es aus und vielleicht sparst du ein paar Euros. Wenn ich aber schon 10000€ anlege würde ich mir für 20€ nicht durchs Knie bohren. Das ist aber auch nur meine Persönliche Meinung.


    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.

  • Die paar Euro Ordergebühren würden mich nicht stören.

    Aber Geldmarktfond, an den die Kinder ca 15-20 Jahre nicht ran müssen, würde ich gehen Aktien-ETF tauschen.

    Das machte tausende aus statt 20 Eur...

  • Aber Geldmarktfond, an den die Kinder ca 15-20 Jahre nicht ran müssen...

    Danke für die schnelle Antwort. Aber ne, die sind schon bald 15 und 17, das ist nicht mehr so lange hin, dass die da (evtl.) ran müssen. Da fand ich ETFs ein bisschen spekulativ oder?

  • Ein Kinderdepot ist auch kein 08/15 Depot und bedarf einfach Höheren Verwaltungsaufwand.

    Danke für die Antwort. Aber worin besteht der höhere Verwaltungsaufwand?
    Meine Irritation resultiert ja gerade daraus, dass es für Erwachsene viel bessere Depots gibt. Bei Girokonten ist es idR. genau umgekehrt, da gibt es viele kostenlose Angebote für Kids.

  • Als was nicht standardisiert abläuft ist mehr Aufwand.

    Eingedenk des Umstandes, dass es doch auch viele Kindee gibt, könnte es auch da einen Standard geben … was macht denn ein Kinderdepot teurer?


    Im Übrigen, ein Kinderdepot bei der ING kostet so viel oder wenig wie ein Erwachsenendepot. Und da könnte man einen Geldmarktfonds per Sparplan für umsonst erwerben.

  • Comdirect und DKB scheint auch nicht problematischer zu sein...


    Danke für die schnelle Antwort. Aber ne, die sind schon bald 15 und 17, das ist nicht mehr so lange hin, dass die da (evtl.) ran müssen. Da fand ich ETFs ein bisschen spekulativ oder?

    Jein. Wenn Du davon ausgehst, dass sich die Kinder davon mit 18 ein schnelles Auto kaufen wollen, stimmt das wohl. Wenn Du (und vor allem die Kinder) es aber als Grundstock eines zukünftigen Vermögens sehen, sind wir wieder bei Aktien-ETF.

    Man könnte sagen es ist übergriffig die Kinder u.U. zu zwingen das Depot nicht gleich aufzulösen, aber es ist ein Geschenk, damit darf man ja durchaus eine Erwartung/Erziehungskomponente verbinden.

  • Im Übrigen, ein Kinderdepot bei der ING kostet so viel oder wenig wie ein Erwachsenendepot. Und da könnte man einen Geldmarktfonds per Sparplan für umsonst erwerben.

    Ich sehe schon, ich habe ein sehr spezielles Anliegen. Ich bin a) verwöhnt von den Zero-0-Orderkosten und b) geht es ja um eine Einmalanlage, nicht einen Sparplan...

  • … und b) geht es ja um eine Einmalanlage, nicht einen Sparplan...

    Naja, jetzt mal halblang. Es geht ja nicht um ein gigantisches Vermögen, das via Einmalanlage in eine institutionelle Tranche mit 100.000,- Mindestanlage geschubbst werden soll. Sondern es geht schlicht um die Anlage von 10.000 Euro. Das sind bei der ING zehn Sparpläne zu je 1.000 Euro, die man jeweils exakt einmal ausführen lässt. Das ist kein „spezielles Anliegen“, sondern ziemlich 08/15.

  • b) geht es ja um eine Einmalanlage, nicht einen Sparplan...

    Wie TamInvest schreibt, kannst du 10 Sparpläne à 1000 Euro auf einen ETF abschliessen, welche am Ausführungstermin dann das Geld umsonst in den Fonds pumpen. Einziger Nachteil: Auszahlungen sind dann wieder entsprechend teurer, da es noch keine Auszahlpläne bei der ING gibt, die umsonst wären...

  • Wir haben uns bei den Kids für Sparpläne auf ETFs entschieden, aber unsere sind noch kleiner und an das Geld sollten sie auch mit 18Jahren nicht gleich ran sondern dann dementsprechend weiter besparen…. So würde ich das sehen. Der Sparplan ist kostenlos und die ETF Kosten wie allen hier bekannt sind ja nicht sooo hoch.

  • Wie TamInvest schreibt, kannst du 10 Sparpläne à 1000 Euro auf einen ETF abschliessen, welche am Ausführungstermin dann das Geld umsonst in den Fonds pumpen. Einziger Nachteil: Auszahlungen sind dann wieder entsprechend teurer, da es noch keine Auszahlpläne bei der ING gibt, die umsonst wären...

    Oha, den Trick mit Einmalausführung von Sparplänen muss ich mir merken. Aber dass Auszahlung bei ING auch noch mal kostet (Verkaufs-Ordergebühr oder wie?), lässt mich ZERO umso vorteilhafter finden. Ich werde jetzt wohl einfach zwei Geldmarkt-ETF-Thesaurierer in meinem ZERO-Depot ablegen und ihnen das mit 18 übertragen. Mein Schenkungsfreibetrag ist ja riesig. Schlimmstenfalls kommen wir dann mit unserem eigenen Vermögen über den Sparer-Pauschbetrag.

    Was die Geld-Bildung angeht, läuft das bei uns eher verbal, als dass sie neugierig ihr Depot checken würden.

  • Wieso Pfennigfuchserei? Warum für dasselbe Produkt "Order" mehr zahlen als nötig?


    Zwei Vergleiche:

    • 10.000€ Order
      DKB: 15€ (>5000€ aber < 25.000€)
      ING: 25€ (0.25% vom Umsatz)
      Sparkasse: 80€ (0.8% vom Umsatz)
    • 100.000€ Order (z.B. eines Tages beim Entsparen)
      DKB: 30€ (Maximalbetrag)
      ING: 69€ (Maximalbetrag)
      Sparkasse: 600€ (0.6% vom Umsatz / keine Deckelung)

    Mit der Differenz kannst Du jemandem, der es nötiger braucht als Deine Bank, einen schönen Tag bereiten,


    • 100.000€ Order (z.B. eines Tages beim Entsparen)
      DKB: 30€ (Maximalbetrag)
      ING: 69€ (Maximalbetrag)
      Sparkasse: 600€ (0.6% vom Umsatz / keine Deckelung)

    Mit der Differenz kannst Du jemandem, der es nötiger braucht als Deine Bank, einen schönen Tag bereiten,

    Und wenn Du das seit einem halben Jahr durchplanst, sind Dir 20.000 Eur Gewinn entgangen.


    Wenn man das so in Relation sieht wirken die Kosten gar nicht mehr so teuer...


    PS: Damit meine ich einfach zur ING/DKB oder so zu gehen statt zum billigsten Neobroker. Die Sparkasse kann man sich schenken ohne viel Rechercheaufwand aufzubringen...

  • Ich möchte 10000€ für zwei Kinder in Geldmarkt-ETFs anlegen, um einen risikoarmen, verlässlichen Zinssatz zu erzielen.

    Beim Vergleich ist mir aufgefallen, dass alle verfügbaren Kinder-Depots schlechtere Konditionen haben, als mein Zero-Depot. Insbesondere fallen relativ hohe Orderkosten an.

    Danke für die schnelle Antwort. Aber ne, die sind schon bald 15 und 17, das ist nicht mehr so lange hin, dass die da (evtl.) ran müssen. Da fand ich ETFs ein bisschen spekulativ oder?

    Ok. Ich bin auch spesensensibel. Ich versuche bei meinen Käufen auch immer, möglichst spesengünstig wegzukommen. Aber das ist ein Randaspekt. Ich kenne noch Zeiten mit ganz anderen Preisen, gemessen daran sind Gebühren von z.B. ING oder DKB nicht wirklich hoch.


    Ich möchte aber mal einen ganz anderen Aspekt in die Diskussion bringen.


    Deine Kinder sind 15 und 17 Jahre alt. Das ist meines Erachtens das ideale Alter, sie an Finanzdinge heranzuführen. Hier im Forum kommt immer wieder der Gedanke: "Wie lege ich Geld auf den Namen meiner Kinder an (Das spart Steuer!), aber so, daß sie mit 18 nicht die Verfügungsgewalt bekommen und das Geld verprassen?"


    Mein Idee ist gerade andersherum: Man muß seine Kinder fit machen fürs Leben, dazu gehört die Finanzbildung auch unbedingt dazu. Ich würde an Deiner Stelle die Spesen akzeptieren, mich aber mit den Kindern zusammensetzen, wie man das Geld anlegt. Ein Geldmarktfonds ist so gut wie ein Tagesgeldkonto (Spesen mal nicht berücksichtigt), also eine Geldanlage, die vom Prinzip her täglich verfügbar ist. Dafür ertragsschwach. Nennenswert Geld verdient man mit Aktien, die aber sollte man zumindest mittelfristig anlegen. Vermögen wird mehr vom Liegenlassen, nicht vom Ausgeben. Auf der anderen Seite macht ein Leben ohne Geldausgeben auch keinen Spaß. Jeder muß diesbezüglich seine eigene Linie finden, auch Deine Kinder. Aber Du kannst und solltest ihnen dabei helfen.


    Nur so in die Tüte gesprochen: Man könnte die 10.000 € (pro Nase?) aufteilen. Man könnte z.B. 3000 € Tagesgeld lassen und 7000 € in einen ETF stecken. Ob das sinnvoll ist, hängt auch von Dir und Deinen Möglichkeiten ab. Es könnte sein, daß die Kinder demnächst den Führerschein machen sollen oder wollen. Wer zahlt den? Nicht allzulang später werden sie das Haus verlassen und brauchen Geld für den Studienanfang. Wer zahlt das? Wenn sie das aus erzieherischen Gründen selber zahlen sollen (oder zum Teil zahlen sollen), sollte man das Geld nicht beliebig festlegen. Bezieh die beiden ein! Gib Ihnen ein Buch über Geldanlage zu lesen, vielleicht das von Thomas Kehl oder laß sie erstmal selbst recherchieren.


    Ein Aktien-ETF ist für Privatleute in meinen Augen ein geradezu ideales Anlagemedium. Aber er ist langweilig, er ist unsexy. Einzelaktien machen mehr Spaß, sie geben dem Aktionär das Gefühl, Teil der betreffenden Firma zu sein. Du könntest (je nachdem, wie Du selbst zu dieser Frage stehst und selbst ausgestattet bist) jedem 1 Stück Apple-Aktie spendieren. Oder vielleicht auch 1 Stück McD. Wirtschaftlich gesehen, spesenmäßig gesehen ist das Unsinn - aber es beteiligt die beiden am Aktienmarkt. Mit diesem 1 Papier sind sie Aktionäre, das wird auf jeden Fall ihr Interesse am Thema wecken.


    Ich weiß nicht, wie Du selbst anlegst. Du sollst natürlich nicht Deine Kinder zum Zocken verleiten, wenn Du selbst nur mit Zittern ETFs kaufst. Aber irgendwie sollen die beiden vermutlich schon anfangen, sich um Geld zu kümmern. Wenn sie erwachsen sind, müssen sie schließlich damit umgehen können.


    Mir scheint das obige deutlich wichtiger als die konkrete Frage, wie Du möglichst spesengünstig 10 Mille anlegst.

  • Deine Kinder sind 15 und 17 Jahre alt. Das ist meines Erachtens das ideale Alter, sie an Finanzdinge heranzuführen

    Das sehe ich genauso. Ich hatte in dem Alter definitiv schon mein eigenes Geld und Konto und wusste, wieviel ich habe. Ich hätte meinen Eltern was erzählt, wenn sie mein Geld auf ihren Namen (oder den eines Geschwisters) angelegt hätten.


    Normalerweise kommen diese Fragen hier im Forum zu Kindern, die gerade auf der Welt sind. Die kann man logischerweise noch nicht einbeziehen. Deine Kinder fabbers sind aber durchaus alt genug, sich damit auseinander zu setzen.