"Rentenlücke schließen" frustrierend - raus auf Rürup, Riester & Co. - alles in ETFs?

  • Ich verfolge Saidis Videos seit etwa drei Jahren – und bin etwas ratlos: 55 selbständig, 1500,- gesetzliche Rente (über die KSK), bislang erscheinen all meine Versuche die Rentenlücke zu schließen mehr oder weniger erfolglos. Es bleibt für mich das frustrierende Fazit: es fehlt an einer überzeugenden Altersvorsorge mit staatlicher Förderung für Selbständige - und das ist für mich unverständlich.


    Meine Versuche, dem entgegen zu wirken: klassische Basisrente bei der Hannoverschen, seit drei Jahren ETF-Basisrente bei der Europa (beide relativ gut getestet) – mehrere 100 TE eingezahlt, Steuern gespart – aber nur „ein paar Euro“ Rente, Riester – mehrere Tausend jedes Jahr über 20 Jahre eingezahlt, jetzt nun nur noch Mindestbeitrag – 300,- Euro Rente – mit ETFs vor zwei Jahren begonnen, lange Zeit im Minus, jetzt „ein bisschen im Plus“.


    - Was tun? Rürup stoppen - entgegen dem Rat meines Steuerberaters wg. Höchststeuersatz? Nur noch in ETFs investieren (Sparplan oder Einmalanlage?) und hoffen, dass sie in 10 bis 15 Jahren (entsparen mit vor. 65-75 ) im Plus sind? oder ist die ETF-Basisrente doch die beste „Kompromiss-Lösung“? Trotz miesen Rentenfaktors? Oder ist "meine" Kombination aus Rürup, ETF, gesetzlicher und Riester doch sinnvoll – trotz allem? - Insgesamt: Frustrierend.

  • ETFs sind nicht ideal, aber momentan das beste Anlagevehikel und langfristig für die Rente vorzusorgen. Deshalb würde ich per Einmalanlage und dann weiter mit einem monatlichen Sparplan auf einen weltweiten Aktien-ETF setzen und zwar so wie es hier beschrieben ist. Viel Erfolg!

  • 55 selbständig, 1500,- gesetzliche Rente (über die KSK), bislang erscheinen all meine Versuche die Rentenlücke zu schließen mehr oder weniger erfolglos.

    Ich verstehe die grundsätzliche Frustration, aber: Bei einem Zeithorizont von gut 10 Jahren bis zur Rente und den genannten eigezahlten Summen in den unterschiedlichen Systemen, macht da ein kompletter Kassensturz der Rentenansprüche nicht erstmal Sinn? Ganz erfolglos ist das doch sicher nicht gelaufen. 1.500€ GRV ist keine Unsumme, aber auch nicht ganz schlecht! Was garantieren denn die anderen Rentenversicherungen jeweils und in Summe?


    Mit gut 10 Jahren Vorlauf konkretisieren sich ja dann langsam die Dinge (geplanter Renteneintrittszeitpunkt, Finanzbedarf, Versorgungslücke, etc.). Dem Vorschlag von @Huliocomix würde ich beipflichten, sofern die „Basis“ über solide Rentenansprüche abgedeckt ist. Dafür müsste man neben den oben stehenden Punkten noch mehr wissen (z.B.: Gesetzlich oder privat krankenversichert? Miete oder Wohnen im Eigentum? Sonstige Rücklagen, etc.) um überhaupt etwas zur Situation sagen zu können!


    Lieben Gruß

    FT_User

  • Hallo.


    Mit KSK-Versicherung bei Selbständigkeit hast Du schon das bessere Ende erwischt, wenn man sich die Beitragstragung anschaut.


    In Sachen Altersvorsorge läuft es ziemlich stark auf "ETF-Sparplan, wenn noch viel Zeit" und "Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung, wenn nur noch wenig Zeit" hinaus. Mietfrei wohnen kann auch ein Aspekt sein, der aber im Hintergrund Reserven bindet.


    Du dürftest die 35-jährige Wartezeit bereits erfüllt haben bzw. sie bis zum Rentenbeginn erfüllen können, daher könntest Du auch während der Pflichtversicherung zusätzliche Einzahlungen in die Rentenversicherung vornehmen. Steuerlich wirkt das wie eine Rürup-/Basis-Rente, deren steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge ist der von Beiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung nachempfunden wurden. In Sachen Rentenfaktor kommt eine privatwirtschaftliche Versicherung eher nicht an die gesetzliche Rentenversicherung heran.

    Je kürzer der Abstand zum gewünschten Rentenbeginn, desto eher wäre der gesetzlichen Rentenversicherung der Vorzug gegenüber einer privaten Versicherung zu geben.

  • Ich ... bin etwas ratlos: 55 selbständig, 1500,- gesetzliche Rente (über die [Künstlersozialkasse]), bislang erscheinen all meine Versuche die Rentenlücke zu schließen mehr oder weniger erfolglos. Es bleibt für mich das frustrierende Fazit: es fehlt an einer überzeugenden Altersvorsorge mit staatlicher Förderung für Selbständige - und das ist für mich unverständlich.

    Die Deutschen sind allgemein sehr für staatliche Förderung.


    Bei der Altersvorsorge hat diese allerdings bisher nicht so gut geklappt: Die staatliche Förderung der Riesterrente etwa hat sich als stattliche Förderung der Versicherungsbranche erwiesen und nicht als Förderung der Versicherten.

    Meine Versuche, dem entgegen zu wirken: klassische Basisrente bei der Hannoverschen, seit drei Jahren ETF-Basisrente bei der Europa (beide relativ gut getestet) – mehrere 100 TE eingezahlt, Steuern gespart – aber nur „ein paar Euro“ Rente, Riester – mehrere Tausend jedes Jahr über 20 Jahre eingezahlt, jetzt nun nur noch Mindestbeitrag – 300,- Euro Rente – mit ETFs vor zwei Jahren begonnen, lange Zeit im Minus, jetzt „ein bisschen im Plus“.

    Die staatliche Förderung hat also ihre Wirkung erfüllt: Du hast getan, was der Staat von Dir wollte, auch wenn die Sparinstrumente, in die Du Dein Geld gesteckt hast, schon seit langem als ineffizient bekannt sind.

    Was tun? Rürup stoppen - entgegen dem Rat meines Steuerberaters wg. Höchststeuersatz? Nur noch in ETFs investieren (Sparplan oder Einmalanlage?) und hoffen, dass sie in 10 bis 15 Jahren (entsparen mit vor. 65-75 ) im Plus sind? oder ist die ETF-Basisrente doch die beste „Kompromiss-Lösung“? Trotz miesen Rentenfaktors? Oder ist "meine" Kombination aus Rürup, ETF, gesetzlicher und Riester doch sinnvoll – trotz allem? - Insgesamt: Frustrierend.

    Mag sein. Stell doch einfach mal die Zahlen zusammen, das ist der einfachste Weg, um vom Stammtisch loszukommen. Vielleicht sind die "paar Euro" beim näheren Hinschauen gar nicht so wenig, wie Du nahelegen möchtest.

  • Ich bin positiv überrascht über die schnellen, sachlichen und differenzierten Rückmeldungen! - Herzlichen Dank! -

    Rürup und Riester bringen in 10 Jahren voraussichtlich noch ca. 1000,- Euro - aber nach Steuer ist das nicht so viel - im Verhältnis zur Einzahlung. Es ist so wie Achim Weiß schreibt - Riester und Rürup fördern die Versicherungsbranche, nicht die Selbständigen. Da ich nicht zur Miete wohne und über die KSK in der gesetzlichen Krankenkasse bin, werde ich nicht am Hungertuch nagen. Aber ich würde gern jetzt, mit 55, die Weichen in Sachen Altersvorsorge soweit möglich nochmal nachjustieren. Dabei aber nicht zu viel risikieren - es geht auch um Vermögenserhalt (Inflationsausgleich), nicht (nur) um -vermehrung. Einzahlen in die gesetzliche Versicherung ist über die KSK ja recht interessant - das werde ich im Blick behalten. Und Festgeld für 3,5-4% für 3-5 Jahre ist zur Zeit auch keine schlechte Idee, wenn es um Vermögenserhalt geht. Aber "lebenslange Rente" - auf adäquatem Niveau - das ist fast unmöglich für Freelancer. - Warum? - Wäre ich jetzt 30 und müsste entscheiden, würden ETFs die zentrale Rolle spielen - über 35 Jahre ist man damit wahrscheinlich auf der sicheren Seite - wobei die Klimakrise in den nächsten Jahrzehnten m. E. einiges durcheinander wirbeln wird...

  • Dabei aber nicht zu viel risikieren

    Deshalb ist die Aufteilung in sichere und renditenstarke Anlagen so wichtig. Wenn man weniger Risiko möchte, ist eine Aufteilung in 50% Aktien-ETF und 50% Tages- und Festgeld ein guter Anfang. Das eigene Anlageziel und die Risikotragfähigkeit sind hierbei immer entscheidend.

    Wäre ich jetzt 30 und müsste entscheiden, würden ETFs die zentrale Rolle spielen - über 35 Jahre ist man damit wahrscheinlich auf der sicheren Seite

    Du hast ja noch über 10 Jahre bis zur Rente und Du brauchst ja nicht dein ganzes Vermögen auf einen Schlag mit Beginn der Rente. In der Rente hast Du dann auch nochmal gut 20-30 Jahre. Somit kannst auch Du noch auf einen Anlagezeitraum von über 35 Jahren kommen. Und wenn Du Kinder hast, geht die Reise für deinen ETF weiter. ;)

  • Du hast ja noch über 10 Jahre bis zur Rente und Du brauchst ja nicht dein ganzes Vermögen auf einen Schlag mit Beginn der Rente. In der Rente hast Du dann auch nochmal gut 20-30 Jahre. Somit kannst auch Du noch auf einen Anlagezeitraum von über 35 Jahren kommen. Und wenn Du Kinder hast, geht die Reise für deinen ETF weiter. ;)

    Stimmt eigentlich - guter Punkt - die 10 Jahre sind zu kurz gedacht ...

  • Rürup und Riester bringen in 10 Jahren voraussichtlich noch ca. 1000,- Euro - aber nach Steuer ist das nicht so viel - im Verhältnis zur Einzahlung.

    Eigentlich hatte ich gemeint, Du solltest alle Zahlen zusammenstellen und Dich nicht der Tröpfcheninformation befleißigen. Eine seriöse Vermögensplanung braucht immer das ganze Bild.


    Nach dem, was Du schlückchenweise durchblicken läßt, kann es Dir so schlecht nicht gehen, wie Du es wohl suggerieren möchtest.

  • Da ich nicht zur Miete wohne und über die KSK in der gesetzlichen Krankenkasse bin, werde ich nicht am Hungertuch nagen.

    Das ist doch auch schonmal eine Erkenntnis.


    Hast du dir schonmal eine Liste gemacht, in der du ganz konkret voraussichtliche Einnahmen und Ausgaben in der Rente gegenüberstellst? Klar, das ist alles nicht 100% fix, aber zumindest mal mit den Werten gerechnet, die heute prognostiziert sind.

    • Wieviel bekommst du (voraussichtlich) effektiv nach Steuern und Krankenversicherung in der Rente raus (gesetzliche Rente wächst vermutlich mit Inflation mit, die private wahrscheinlich nicht)?
    • Wieviel brauchst du zusätzlich zum Leben ( Inflation berücksichtigen!)?
    • Wieviel hast du in der Zeit bis Rentenbeginn als monatlichen Sparbetrag zur Verfügung (erstmal unabhängig davon, wo der dann reingehen soll)?

    Drösel das einmal alles auf. Denn bisher ist (zumindest mir) noch nicht klar, wo du stehst und was genau gerade dein Problem ist, außer eines diffusen Gefühls von „irgendwie alles blöd, geht da nicht noch mehr?“.

  • Du kannst ja grundsätzlich auch den Rentenbeginn bzw. den Eintritt in den Ruhestand nach hinten verschieben, um die Alterseinkünfte noch zu erhöhen.


    Hängt natürlich von den Umständen ab, ob das tatsächlich ein tragfähiges Konzept sein kann.

  • Und du solltest bedenken: Die gesetzliche Rente bietet Steigerungen und damit zumindest aktuell einen ziemlich guten Inflationsausgleich. Die meisten anderen (privaten) Riester-, Rürup und sonstigen Renten bieten das i.d.R. nicht. Da hast du dann mit Rentenbeginn nette Summen, die dann für 10, 20 oder 30 Jahre jährlich an Kaufkraft verlieren. Das kann sich gerade am langen Ende ungünstig auswirken, auch wenn die Ausgangslage bei dir ja relativ gut zu sein scheint. Daher macht es echt Sinn, mal die Gesamtsituation in den Blick zu nehmen!

  • thomassaron


    Habe nur Deinen Ausgangsbeitrag gelesen und bin über den Rest drüber geflogen (da ich ebenfalls sehr lange "selbständig" war - und projektbezogen immer noch bin - erlaube ich mir einige Anmerkungen).


    Zu Deinem Verständnis: Von "staatlicher Förderung" (jedenfalls so, wie hierzulande umgesetzt - da kommen ja noch Bürokratie, geringe Volumina, geringe Flexibilität etc. hinzu) habe ich immer wenig gehalten. Nach meinem Verständnis sollte man gerade als Selbständiger seine Altersvorsorge auch selbständig sprich selbst bestimmt und eigenverantwortlich angehen. Eigentlich ein Privileg, die nötige Disziplin vorausgesetzt ... (siehe instruktiv dazu schon Nr. 5 von Achim Weiss).


    Dazu kommt

    Dabei aber nicht zu viel risikieren

    Vermögensaufbau (auch und insbesondere eines Selbständigen) ist in aller Regel ein Thema von mehreren Jahrzehnten (Ausnahmen wie Lottogewinn, Erbschaft, Schenkung, reiche Heirat usw. bestätigen nur die Regel). Über so lange Zeiträume ist es daher (fast immer) zwingend auf renditestärkere Anlagen (wie Aktien und/oder Immobilien) zu setzen. Diese sind zwar denknotwendig etwas risikoreicher (Preisschwankungen), allerdings spielen diese "Volatilitäten" über längere Zeiträume praktisch keine Rolle mehr. Vereinfacht gesagt.


    Selbst nunmehr (Alter 55) hast Du bei dem Thema Finanzen (auch die Ruhestandsplanung betreffend) noch mehrere Jahrzehnte vor Dir (im Normalfall jedenfalls; Stichwort: Lebenserwartung). Der sofortige Zugriff auf alle Deine Mittel wird nämlich auch mit Deinem Eintritt in den Ruhestand bzw. die Rente nicht erforderlich sein. Das würde ich - an Deiner Stelle - unbedingt mit berücksichtigen (Beispiel: In meiner Familie hat es zig Leute 95+; deren Geld konnte sich also (zumindest in Teilen) nach Renteneintritt noch > 30 Jahre weiter vermehren. Darauf freiwillig zu verzichten, halte ich nicht für unbedingt klug).


    Aus meiner Sicht stellt das hier (schon jetzt)

    55 selbständig, 1500,- gesetzliche Rente (über die KSK),

    eine Art Sockel-, Grund- oder Basiseinkommen (wie immer man das nennen mag) als erste Absicherung für Deinen Ruhestand dar (vermute mal hinter KSK verbirgt sich Künstlersozialkasse ?)


    Dazu kommen finanziell gesehen "erfreuliche" Rahmenbedingungen wie

    Da ich nicht zur Miete wohne und über die KSK in der gesetzlichen Krankenkasse bin

    Das (mietfrei) wäre hier vor Ort (wenn ich an die Mieten denke) locker ggf. weitere 1.000 + € wert; der Betrag bzw. die "positive Differenz" steigt vermutlich noch (deutlich) weiter, wenn man das mit einem Protagonisten vergleicht, der in einer "privaten Krankenversicherung" krankenversichert ist ...


    Wie ich das Thema (Ruhestandsplanung) ganz persönlich sehe (jedenfalls für den normalen "Selbständigen"; Top-Verdiener außen vor): Neben einem sicheren regelmäßigen Cashflow (zur Deckung der Grundbedürfnisse) braucht es auch freies Vermögen (für besondere Wünsche und Bedürfnisse gerade im Ruhestand), auf welches man jederzeit zugreifen kann (Geld in Versicherungen, in der Gesetzlichen Rente usw. ist Deinem Zugriff in aller Regel aber dauerhaft und komplett entzogen)


    Was ich an Deiner Stelle machen würde: Mir mal eine Gesamtübersicht samt Erfassung aller Vermögens- bzw. Wertgegenstände verschaffen (angefangen von der/den Renten(ansprüchen) über Konten/Depots bis hin zu der Immobilie ("nicht zur Miete wohne" klingt nach vorhandenem Wohneigentum ... !?) und ggf. sonstigen Wertgegenständen.


    Dazu würde für mich übrigens zwingend auch gehören, sich einen Überblick (konkrete Zahlen) - falls noch nicht geschehen (!) - über Deine aktuelle Ausgaben/Einnahmesituation zu verschaffen (via Haushaltsbuch, App etc.).


    Danach dürfte "Licht ins Dunkel" kommen.


    By the way: Als Selbständiger gibt es keinen festen Termin für den Eintritt in den Ruhestand. Beispiel: Einer meiner besten Freunde (74) ist immer noch selbständig tätig (Consulting). Zitat: "Die letzten 10 Jahre waren auch finanziell gesehen meine beste berufliche Zeit" ... Das aber nur am Rande.


    Zu dem negativen Tenor in Deinem Ausgangsbeitrag

    ... bin etwas ratlos ... erscheinen all meine Versuche die Rentenlücke zu schließen mehr oder weniger erfolglos ... Es bleibt für mich das frustrierende Fazit ... Insgesamt: Frustrierend.

    (nachträglich gefettet von mir)


    sehe ich keinen Anlaß.


    Mit den kompletten Daten/Zahlen kannst Du hier ja ggf. nochmal aufschlagen. Der/die ein oder andere wird Dir dann sicherlich versuchen weiterhelfen, sollten noch Fragen bestehen.


    Gute Gedanken, gutes Gelingen und ebensolche Entscheidungen wünsche ich !



    Nur meine bescheidene ganz persönliche Meinung - allerdings nach langjähriger Beschäftigung mit solchen Finanz-Themen.

  • Herzlichen Dank für die teils ausführlichen und insgesamt sehr hilfreichen Rückmeldungen––Damit hatte ich in der Form nicht gerechnet – und möchte deshalb nun doch etwas detaillierte Infos geben.


    Zunächst vorab: es geht mir finanziell und von der Lebenssituation gut! - Ich wollte auch keinen anderen Eindruck vermitteln. Es geht mir darum, dass ich mit 55 an einem Punkt bin, wo ich mir Gedanken mache, ob meine bisherigen Altersvorsorgemaßnahmen so erfolgreich waren wie ich mir das vorgestellt hatte (waren sie nicht) – und was ich nun in den noch verbleibenden Jahren besser machen kann – oder auch nicht.


    Ich arbeite sehr gern (künstlerisch) – mit insgesamt gutem aber stark schwankendem Einkommen - allerdings will ich nicht auf ewig darauf zwingend angewiesen sein, Geld zu verdienen – selbst wenn ich wahrscheinlich immer mal wieder Projekte mache.


    Meine Familienverhältnisse (verheiratet) will ich bei der Betrachtung hier mal außen vor lassen – sie spielen hier für meine aktuellen Überlegungen erst einmal keine entscheidende Rolle bzw. würden alles noch komplizierter machen.



    Die Eckdaten:


    Rente

    1500,- gesetzliche (über Künstlersozialkasse, 50% vom Staat gefördert)

    1000,- Rürup (750) und Riester (ich weiß nicht, wieviel Steuer da anfällt)


    Anmerkung: für 750,- Euro Rente muss man bei Rürup ca. 250.000 Euro einzahlen – man kann sich das Geld nicht auszahlen lassen, aber hat lebenslange Rente und Steuerersparnis beim Ansparen (bei mir Höchstsatz). – Wenn man einen ETF in dieser Zeit bespart hätte, wäre das wahrscheinlich lukrativer gewesen. Inflationsausgleich in der Auszahlungsphase hat man in beiden Fällen nicht (Danke FinanztipUser und Koryphäe für den Hinweis), weshalb freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche durchaus eine Überlegung wert sind (Danke Referat Janders).


    Krankenkasse

    gesetzlich – ich weiß nicht, wie der Beitrag mit Renteneintritt sein wird.



    Ersparnisse/Anlage in etwa

    Tagesgeld 100.000

    Festgeld 100.00 (bis 2026)

    ETF: 100.000

    ETF: Sparplan 500,- pro Monat


    Rentenbedarf: ich denke, dass ich im Alter ca 2500,- Euro/Monat benötige.


    Wertgegenstände:

    Haus ist abbezahlt,

    sonst keine Wertgegenstände (zwei Mittelklasse-Autos mit hohem Wertverlust).



    Die Fragen, die ich mir stelle:


    - am Jahresende zahle ich aktuell ca. 20 TE in die Rürup-Versicherung hinzu, macht das weiterhin Sinn? Oder lieber in ETFs?


    - das Tagesgeld und weitere Einkünfte zur Hälfte in ETFs oder in Festgeld? Oder Tagesgeld und Festgeld je zur Hälfte in ETFs?


    - Generell: wieviel „Risiko“ jetzt noch eingehen, lieber Vermögenserhalt? (Festgeld mit 4%?) oder mehr Risiko (wie Sovereign sagt) oder 50% ETFs, 50% sicher – so wie Huliocomix das vorschlägt?


    Die Anmerkung von Sovereign hat mich schon zum Nachdenken gebracht: mit der möglichen Lebenserwartung von 85 im Blick habe ich mit 55 noch 30 Jahre Zeit – also warum nicht mehr Risiko eingehen – bei einem solche langen Zeitraum ist das mit den Schwankungen überschaubar. –


    Und selbst wenn es schlecht läuft, habe ich ja noch die „Rente“ – nach Steuern und Inflation ist das allerdings nicht so viel.


    Zu dem Punkt „Altersvorsorge sollte man als Selbstständiger auch selbstständig angehen“: ich dachte zum einen, dass ich das getan hätte (hatte auch mal einen aktiv gemanagten Aktienfonds) – auf ETFs bin ich erst vor fünf Jahren gestoßen. Davor war das Thema ja auch relativ unbekannt.

    Zum anderen habe ich mich (zu) sehr auf meinen (befreundeten) Steuerberater verlassen: er ist Rürup-Fan – klar: er sieht die Steuerersparnis.



    Das Gute: Noch ist es nicht zu spät – aber nun will ich es nun beim „Nachjustieren“ auch wirklich „besser“ machen (wenn möglich) –... Deshalb freue ich mich weiterhin über differenzierte, konstruktive Rückmeldungen! - Vielen Dank.

  • Zunächst vorab: es geht mir finanziell und von der Lebenssituation gut! - Ich wollte auch keinen anderen Eindruck vermitteln. Es geht mir darum, dass ich mit 55 an einem Punkt bin, wo ich mir Gedanken mache, ob meine bisherigen Altersvorsorgemaßnahmen so erfolgreich waren, wie ich mir das vorgestellt hatte (waren sie nicht) – und was ich nun in den noch verbleibenden Jahren besser machen kann – oder auch nicht.

    Rente

    1500,- gesetzliche (über Künstlersozialkasse, 50% vom Staat gefördert)

    1000,- Rürup (750) und Riester (ich weiß nicht, wieviel Steuer da anfällt)


    Anmerkung: für 750,- Euro Rente muss man bei Rürup ca. 250.000 Euro einzahlen – man kann sich das Geld nicht auszahlen lassen, aber hat lebenslange Rente und Steuerersparnis beim Ansparen (bei mir Höchstsatz). – Wenn man einen ETF in dieser Zeit bespart hätte, wäre das wahrscheinlich lukrativer gewesen.

    Das hättest Du cum grano salis machen können, und zwar indem Du eine fondsbasierte Version der Verträge gewählt hättest statt der ultrasicheren Renten-Version.


    Ganz wärest Du damit zwar nicht auf der Höhe des ETF-Sparplans gewesen, aber doch in die Nähe gekommen.


    It's no use crying over spilled milk.


    Die Deutschen stehen in der Geldanlage auf Ultrasicherheit und sie wählen ihre Politiker aus ihrer Mitte. Ergo kann es nicht verwundern, daß auch die deutschen Politiker auf Ultrasicherheit stehen. Und diese Ultrasicherheit der Geldanlage ist die letzten 20 Jahre halt sehr nachteilig gewesen. :(

    Inflationsausgleich in der Auszahlungsphase hat man in beiden Fällen nicht ... weshalb freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche durchaus eine Überlegung wert sind (Danke Referat Janders).

    Wie die Rechtslage bei einem Menschen ist, der in die Künstlersozialkasse einzahlt, weiß ich nicht. Freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung sind sicher günstiger als in einen ultrasicheren Riester-Vertrag. Die GRV nimmt aber freiwillige Beiträge nur unter sehr engen Bedingungen an, die man vorab klären müßte.

    Krankenkasse

    gesetzlich – ich weiß nicht, wie der Beitrag mit Renteneintritt sein wird.

    Es lohnt sich für Dich, das zu klären.


    Man kann als Rentner in jeder beliebigen GKV pflichtversichert sein (das nennt sich "KVdR" - Krankenkasse der Rentner). Vorteil aus heutiger Rechtslage ist, daß dann nur die Rente(n) beitragspflichtig ist/sind, Riester nicht, Rürup nicht, Zusatzeinkünfte nicht.


    Bedingung dafür ist normalerweise, daß man langjährig in der GKV versichert ist (diese Bedingung erfüllst Du vermutlich leicht) und eine gesetzliche Rente bezieht (ob das bei Dir gegeben ist, ob beispielsweise die Künstlerrente zählt, kläre bitte). Du hättest eventuell noch die Zeit die 60 Monate Wartezeit mit freiwilligen Beiträgen zu erfüllen.


    Wer die Bedingung nicht erfüllt, kann als Rentner auch in die GKV (bzw. in derselben bleiben), ist dann aber freiwillig versichert und zahlt dann von seinen Gesamteinkünften Beitrag, in der Regel also erheblich mehr. Das kann einige hundert Euro im Monat ausmachen.

    Recht kommod.

    - am Jahresende zahle ich aktuell ca. 20 TE in die Rürup-Versicherung hinzu, macht das weiterhin Sinn? Oder lieber in ETFs?


    - das Tagesgeld und weitere Einkünfte zur Hälfte in ETFs oder in Festgeld? Oder Tagesgeld und Festgeld je zur Hälfte in ETFs?


    - Generell: wieviel „Risiko“ jetzt noch eingehen, lieber Vermögenserhalt? (Festgeld mit 4%?) oder mehr Risiko (wie Sovereign sagt) oder 50% ETFs, 50% sicher – so wie @Huliocomix das vorschlägt?

    Die allgemeine Stimmung in Deutschland hält Aktien für Teufelszeug und die Börse für ein Casino. Der gute Deutsche steht auf ultrasichere Anlagen und hat im Frühjahr ganz gewaltig die Augen aufgemacht, wie seine ultrasicheren Renten abgeschmiert sind.


    Mich brauchst Du nicht zu fragen, ich an Deiner Stelle würde den Aktienanteil erhöhen.


    Wenn ich mal 55 bin, rechne ich damit daß noch mindestens 30 Jahre Leben vor mir liegen, vielleicht auch 40.


    Andere Leute sehen sich mit 55 mit einem Fuß im Grab und können nichts anderes denken als "Vermögen sichern, Vermögen sichern, Festgeld!, Festgeld!!!!" Inwieweit ein zu versteuernder Zins von 2% bei einer Inflation von 6% das Vermögen sichert, hat mir bisher noch keiner erklären können.


    Letztlich ist das Mentalitätsfrage. Jeder muß seinen Weg hier selber finden, zumal jeder seine eigene Geldanlage selbst verantwortet.


    Lies doch mal Gerd Kommer - Souverän investieren vor und im Ruhestand.


    :)

  • Das hättest Du cum grano salis machen können, und zwar indem Du eine fondsbasierte Version der Verträge gewählt hättest statt der ultrasicheren Renten-Version.


    Ganz wärest Du damit zwar nicht auf der Höhe des ETF-Sparplans gewesen, aber doch in die Nähe gekommen.


    Die fondsbasierte Version habe ich erst vor zwei Jahren entdeckt - und gleich abgeschlossen (bei Europa) ... - Ein Nachteil bei Rürup bleibt der fehlende Inflationsausgleich und auch die Möglichkeit des Totalverlustes, wenn die Versicherungsgesellschaft pleite geht.

  • KSK bedeutet laufend Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung, damit sind freiwillige Beiträge aktuell nicht möglich. Der Umweg über den Ausgleich von Abschlägen wäre aber aller Voraussicht nach möglich. Beiträge zur Rentenversicherung sind steuerlich wie Beiträge in eine Rürup-/Basisrente, daher müsste man anhand des erwarteten Ertrages abwägen.

    Von der Rüruprente werden später keine Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge fällig, sofern keine Versicherung als freiwilliges Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse besteht.

  • Zunächst vorab: es geht mir finanziell und von der Lebenssituation gut! - Ich wollte auch keinen anderen Eindruck vermitteln.

    Dein Beitrag Nr. 1 atmete - aus meiner ganz persönlichen Sicht - einen etwas arg larmoyanten Unterton (s. schon meine Erwiderung in Nr. 13). Wie auch immer ...


    Nur am Rande aber in dem Kontext

    ... 50% vom Staat gefördert)

    ... (ich weiß nicht, wieviel Steuer da anfällt)

    ... Steuerersparnis beim Ansparen (bei mir Höchstsatz).

    ... nach Steuern und Inflation ist das allerdings nicht so viel

    Wäre mir ein deutlicher Tick zu viel Fokus auf dem Thema "Steuern" ...


    Wobei das dann schon eine wenn nicht die Erklärung sein könnte

    Zum anderen habe ich mich (zu) sehr auf meinen (befreundeten) Steuerberater verlassen: er ist Rürup-Fan – klar: er sieht die Steuerersparnis.

    Ansonsten

    Die Anmerkung von Sovereign hat mich schon zum Nachdenken gebracht: mit der möglichen Lebenserwartung von 85 im Blick habe ich mit 55 noch 30 Jahre Zeit – also warum nicht mehr Risiko eingehen – bei einem solche langen Zeitraum ist das mit den Schwankungen überschaubar. –

    Darum schreibe ich hier überhaupt nur - um Gedanken anzuregen und Gedankenanstöße zu geben. So manches Mal gelingt es tatsächlich.


    Ganz generell: Eine (sehr) risikoarme Aufstellung muß man sich leisten können. Dann kann das "Modell" durchaus einen gewissen Charme entfalten.


    Ganz andere Fragen sind a) muß Du überhaupt Risiken eingehen, um einen auskömmlichen Ruhestand zu erreichen ("When you have won the game, stop playing !") ? und b) wie steht es um Deine ganz persönliche subjektive Risikotragfähigkeit (Stichwort: Risikotoleranz; sprich wie gehst Du mit den unvermeidlichen Schwankungen bei Aktien um ? Kannst Du das mental aushalten ? Oder würdest Du ggf. dann in einem Crash hinein Deine Aktien abverkaufen sprich verschleudern ? Wieviel Prozent Maximalverlust auf Deine Gesamtvermögen gerechnet kannst Du noch entspannt "aussitzen" oder zumindest so aushalten, daß es Dich nicht um den Schlaf bringt ?).


    Das kannst nur Du selbst beantworten. Zumal Du bislang schwerpunktmäßig auf der (vermeintlich) "sicheren" Seite unterwegs warst.


    Bei der Gelegenheit

    Meine Familienverhältnisse (verheiratet) will ich bei der Betrachtung hier mal außen vor lassen –

    Zu einer soliden Altersvorsorge samt Ruhestandsplanung gehört (schon meist in einer Partnerschaft; erst recht bei Eheleuten) meines Erachtens (!) auch der Einbezug des Ehepartners in die Planung. Was passiert, wenn man gemeinsam den Ruhestand er- bzw. durchlebt ? Was passiert, wenn einer vorzeitig verstirbt ? Was passiert, wenn einer (oder beide) zum Pflegefall werden ? Um mal beispielhaft einige der wichtigsten Frage zu nennen. Eine "Stand-Alone" Konstellation habe ich für meine (jeweilige) Lebensabschnittspartnerin immer mitgedacht.


    Insgesamt bist Du (bei meinem zugegebenermaßen nur Überflug des Ganzen) doch gar nicht so schlecht aufgestellt. Da kenne ich "künstlerisch Tätige" bei denen es um Längen - um nicht zu sagen um Welten - schlechter aussieht ...



    Weiter gute Gedanken und ebensolche Entscheidungen wünsche ich Dir/Euch !

  • Die allgemeine Stimmung in Deutschland hält Aktien für Teufelszeug und die Börse für ein Casino. Der gute Deutsche steht auf ultrasichere Anlagen und hat im Frühjahr ganz gewaltig die Augen aufgemacht, wie seine ultrasicheren Renten abgeschmiert sind.

    Einige (linke Politiker) sprachen ja im Kontext mit dem "Generationenkapital" gleich von "Casino-Rente" ...


    Heute im Autoradio gehört: "Freiwillige Zahlungen in die GRV auf Rekordhoch" Schaut man genauer hin, sind die Volumina wohl lächerlich gering (Steigerung von 0,75 Mrd. auf knapp über 1,0 Mrd. ?) - und es war wohl ausgerechnet eine Anfrage der Partei "Die Linke" an die Bundesregierung. Es dürfte kein Zufall sein, daß die Partei "Die Linke" (klassisch kollektivistisch und eher staatsgläubig unterwegs, auch was staatliche Systeme wie die GRV betrifft) eine solche Headline "animiert" bzw. "initiiert" hat.


    Es mag spezielle (Einzel)Fälle gegen, wo das Sinn entfalten kann (freiwillige Zahlungen in die GRV). In der Regel würde ich da aber keine Mittel "versenken" und/oder dauerhaft meinem Zugriff entziehen.

    Die Deutschen stehen in der Geldanlage auf Ultrasicherheit und sie wählen ihre Politiker aus ihrer Mitte. Ergo kann es nicht verwundern, daß auch die deutschen Politiker auf Ultrasicherheit stehen.

    Dem ist wohl (leider) zuzustimmen.


    Wobei bei der "Ultrasicherheit" auf lange Sicht jedenfalls - nach Inflation und Steuern - nur der reale Verlust "ultrasicher" sein dürfte.


    Erst recht, wenn die EZB so weiter agiert, wie in den letzten 15 Jahren. So wie der Euro (fehl) konstruiert ist und viele Länder der Eurozone beschaffen sind - was sollte die EZB auch anderes machen ?


    Oder: Wer schafft sich schon gerne selbst ab ? Ohne Euro ist auch eine EZB obsolet ...

    Und diese Ultrasicherheit der Geldanlage ist die letzten 20 Jahre halt sehr nachteilig gewesen.

    Hatte mich damals schon immer gewundert vor Euroeinführung. Für meinen Teil war ich praktisch der Einzige in meinem Umfeld, der damals seine Altersvorsorge (so wie auch seine weiteren Mittel) wegen dieser "Einheitswährung" umstrukturiert hat.


    Seit der Finanzkrise (2007/2008) spätestens aber seit Ausbruch der Eurokrise (ab 2010 ff) - inkl. den Maßnahmen der EZB zwecks Dauerrettung des Euro in Form eine extrem langen und ultra-expansiven Geldpolitik (eigentlich ist es eher unerlaubte Fiskalpolitik) ergibt die typische Aufstellung der Deutschen weniger Sinn denn je:


    Billionen Euro in reinen nur Nominalwerten auf Giro-, Spar-, Tagesgeldkonten usw. sowie in Versicherungen, bei gleichzeitig einer sehr niedrigen Aktienquote (minimale Beteiligung am Produktivkapital) im internationalen Vergleich (m. W. lediglich um die 17/18%) bei parallel auch noch der niedrigsten Wohneigentumsquote (Immobilien) in der gesamten Eurozone (sprich geringes Sachvermögen).


    Glück auf, kann man da nur sagen ...



    Nur meine bescheidene ganz persönliche Meinung.

  • Ganz andere Fragen sind a) muß Du überhaupt Risiken eingehen, um einen auskömmlichen Ruhestand zu erreichen ("When you have won the game, stop playing !") ? und b) wie steht es um Deine ganz persönliche subjektive Risikotragfähigkeit (Stichwort: Risikotoleranz; sprich wie gehst Du mit den unvermeidlichen Schwankungen bei Aktien um ? Kannst Du das mental aushalten ? Oder würdest Du ggf. dann in einem Crash hinein Deine Aktien abverkaufen sprich verschleudern ? Wieviel Prozent Maximalverlust auf Deine Gesamtvermögen gerechnet kannst Du noch entspannt "aussitzen" oder zumindest so aushalten, daß es Dich nicht um den Schlaf bringt ?).


    Das kannst nur Du selbst beantworten. Zumal Du bislang schwerpunktmäßig auf der (vermeintlich) "sicheren" Seite unterwegs warst.

    Das ist in der Tat die entscheidende Frage: warum noch mehr in ETFs investieren und sich den Belastungen durch die Schwankungen aussetzen, wenn man mit dem Ersparten (Festgeld plus Tagesgeld) plus den voraussichtlich ca. 2500 Euro sicherer Rente wahrscheinlich ganz gut über die Runden kommt?


    - Ich war bislang auf der "sicheren Seite" unterwegs, weil mein Einkommen stark schwankt und auch jederzeit für einen längeren Zeitraum wegbrechen kann (kam schon vor) - nun aber bin ich aufgrund der Ersparnisse unabhängiger von dem Einkommen, könnte also auch etwas mehr riskieren ... um "später" mehr Freiheiten zu haben für Reisen, ein neues Auto zum Beispiel ...