sparen für Kinder

  • Hallo liebes Forum,


    mein bester Freund wird bald Vater. Er und seine Frau möchten das Kindergeld (250€) für ihr Kind, welches Mitte 2024 zur Welt kommt, anlegen. Wie und wo ist noch nicht entschieden.

    Er plant das Geld auf ein Konto welches auf ihn läuft anzulegen.

    Frage: Was passiert, wenn er auch schon in jungen Jahren ein Pflegefall wird? Ist das Geld geschützt oder wird das Geld genutzt um seine Pflegekosten zu zahlen, solange bis es weg ist?


    Wie habt ihr bzw. würdet ihr das Geld anlegen?

    1. Für das Kind ein eigenes Depot/Konto eröffnen

    2. auf ein Zweitkonto, welches nur zum Anlegen für das Kind da ist, das aber auf meinen Freund läuft?


    Er möchte, wenn Fall 1 zutrifft, es so handhaben, dass das Kind nichts davon weiß, damit es sich nicht auf dem gesparten Geld "ausruht" oder mit 18 Jahren das gesparte Geld innerhalb weniger Monate auf den Kopf haut.

    Gibt es Möglichkeiten, dass Geld bis zum 25ten oder 30ten Lebensjahr auf dem Konto zubinden, d.h. dass man es unmöglich abheben kann? Mir würde spontan nur einfallen, das Geld welches gespart wurde, 10 Jahre lang als Festgeld anzulegen, somit kommt das Kind erst mit 28 Jahren daran.


    Es geht in meiner Frage nicht um die Anlageform, sondern nur um das Konto.


    Danke und Grüße

    Chris

  • Ich hatte für meine Kinder Variante 1 gewählt. So hat der Steuerfreibetrag mit geholfen, das Geld zu vermehren.


    Mit 18 Jahren können die Kinder mit dem Geld machen, was sie wollen. Kurz vorher ein langes Festgeld ist eine Möglichkeit, dieses zunächst zu verschieben.


    Ich habe eine andere Möglichkeit umgesetzt: Aufklärung und Erziehung. Ist vielleicht altmodisch, hat aber bei uns funktioniert.

  • Er möchte, wenn Fall 1 zutrifft, es so handhaben, dass das Kind nichts davon weiß, damit es sich nicht auf dem gesparten Geld "ausruht" oder mit 18 Jahren das gesparte Geld innerhalb weniger Monate auf den Kopf haut.

    Ab Mitte 2024 sind doch 18 Jahre Zeit, positiv auf das Kind einzuwirken. Transparenz, Vertrauen und Zuwendung sind wahrscheinlich der bessere Weg.


    Sollte tatsächlich später die Jugendgerichtshilfe stärker involviert sein, als man sich das gewünscht hätte, kann man noch immer über Sachen wie Festgeld nachdenken.

  • Frage: Was passiert, wenn er auch schon in jungen Jahren ein Pflegefall wird? Ist das Geld geschützt oder wird das Geld genutzt um seine Pflegekosten zu zahlen, solange bis es weg ist?

    Wenn das Geld auf seinem Konto liegt, dann ist es sein Geld. Also muss es auch abgetragen werden, wenn er ein Pflegefall wird.

    Daher ganz klar Variante 1 mit entsprechenden Erziehungs- und Aufklärungsmaßnahmen während der 18 Jahre

  • Wie schon in anderen Teilen dieses Forums geschrieben, Geldanlage für Kinder hat etwas mit Vertrauen und Aufklärung zu tun. Wenn man damit nichts am Hut hat, sollte man darauf verzichten. Zur Frage, wenn das Geld auf den eigenen Namen angelegt ist, würde es im Pflegefall zum anrechenbaren Vermögen zählen. Hängt natürlich von der gesamten Höhe ab, ob es dafür eingesetzt werden muss. Allerdings ist der Selbstbehalt gering.

  • Um auch mal zum ersten Teil der Frage etwas zu sagen: Die Variante mit dem Depot und einem regelmäßigen Sparplan, bspw. auf einen allseits beliebten Index-ETF wie dem MCIW/ACWI/FTSE All World ist wohl ein solider Weg. Da haben die Anteile gute 18 Jahre Zeit, um zu arbeiten, und dann freut sich der Nachwuchs, dass nach den Kosten für den Führerschein die Anlage immernoch weit im Plus steht.


    Wir haben uns entschieden ein eigenes Depot für den Nachwuchs auf den Namen des Kindes anzulegen. Das Geld gehört dann dem Kind, mit allem für und wieder. Ihr könnt dann aber von den Freibeträgen gebrauch machen. Nach einigen Jahren ist das vielleicht ein netter Bonus. Wir haben bei Beantragung der NV Bescheinigung übrigens eine freundliche Belehrung des Finanzamts erhalten, dass das Geld doch bitte ausschließlich dem Kind gehört.

  • Um auch mal zum ersten Teil der Frage etwas zu sagen: Die Variante mit dem Depot und einem regelmäßigen Sparplan, bspw. auf einen allseits beliebten Index-ETF wie dem MCIW/ACWI/FTSE All World ist wohl ein solider Weg. Da haben die Anteile gute 18 Jahre Zeit, um zu arbeiten, und dann freut sich der Nachwuchs, dass nach den Kosten für den Führerschein die Anlage immernoch weit im Plus steht.


    Wir haben uns entschieden ein eigenes Depot für den Nachwuchs auf den Namen des Kindes anzulegen. Das Geld gehört dann dem Kind, mit allem für und wieder. Ihr könnt dann aber von den Freibeträgen gebrauch machen. Nach einigen Jahren ist das vielleicht ein netter Bonus. Wir haben bei Beantragung der NV Bescheinigung übrigens eine freundliche Belehrung des Finanzamts erhalten, dass das Geld doch bitte ausschließlich dem Kind gehört.

    Wenn das Finanzamt sich da in der Pflicht sieht, ein Wort zum Geleit zu geben, kann man vielleicht erahnen, wie Kinderdepots teilweise wohl genutzt wurden und ggf. werden.

  • Muss mal kurz hier eine Frage einwerfen.

    Meine Frau bespart auch einen kleinen Aktienfond in ihrem depot für unsere kinder. Nun lese ich aber das man dafür am besten ein eigenes Depot auf die Kinder selbst einrichten soll? Gibt es da eine alters grenze? ( müssen die Kinder dafür volljährig sein?) . Geht mir ja hauptsächlich um den Steuerfreibetrag.

  • Keine Altersgrenze, keine Volljährigkeit, ja Steuervorteil durch Freibetrag des Kindes.

    Broker muss das allerdings für das Kind anbieten und das Geld gehört dann dem Kind, rechtlich kommt ihr da nicht mehr ran.

  • Schau dazu mal bei den einschlägigen Kandidaten. Comdirect und ING bieten sowas an, ab Geburt. Falls ihr als Eltern da schon ein Konto habt, könnt ihr das Junior Depot dann über euren Zugang mit-verwalten.


    Freibeträge, also Sparerpauschbetrag für die Kapitalerträge und ggf. Vorabpauschale gelten für das Kind dann selbstverständlich getrennt. Da Kinder typischerweise noch kein eigenes Einkommen haben, könnt ihr euch aber auch für jeweils 3 Jahre eine Nichtveranlagungsbescheinigung holen. Dann sind Kapitalerträge bis zum Grundfreibetrag steuerfrei, aber Achtung: Finanztip hat da einen Beitrag, schaut auch auf die Freigrenzen der Familienversicherung, die sind deutlich geringer, aber für die meisten Kinder wohl ausreichend. Aktuell wären Ca. 6000 € Kapitalerträge Pro Kalenderjahr unbürokratisch möglich.