Mittlere Anschaffung lieber aus ETF-Verkauf bei guten Börsen oder aus Tagesgeld finanzieren?

  • Hallo liebe Leute,

    eine Anschaffung in Höhe von circa 800 €:

    sollte ich diese lieber aus meinem Tagesgeld bestreiten oder, wenn die Börsen gerade gut gelaufen sind wie zur Zeit, mal Gewinne mitnehmen und entsprechende ETFAnteile, dann natürlich zusätzlich der Steuern, die abgezogen werden, verkaufen?

    Vielen Dank für Eure Antworten!

  • Eine Anschaffung in Höhe von circa 800 €:

    Sollte ich diese lieber aus meinem Tagesgeld bestreiten oder, wenn die Börsen gerade gut gelaufen sind wie zur Zeit, mal Gewinne mitnehmen und entsprechende ETF-Anteile, dann natürlich zusätzlich der Steuern, die abgezogen werden, verkaufen?

    Eine Anschaffung von 800 € zahlt man in erster Linie vom laufenden Geld, in zweiter Linie vom Tagesgeld.

    Einen Notgroschen in Höhe von drei bis sechs Nettomonatsgehältern hast Du?

    Prima!

  • Wenn ich ihn von meinem laufenden Geld zahlen könnte, sprich von meinem Girokonto, hätte ich diese Frage so nicht gestellt. Also nochmal ich habe Notgroschen auf dem Tagesgeld gemischt mit Tagesgeld als sicheren Zweig der gesamten Geldanlage und ETFs. Bitte einmal einfach sachlich antworten..

    Da die ETFs zur Zeit sehr kräftigen Gewinn gemacht haben, würde ich hier eine Gewinn Mitnahme der Entnahme aus dem Tagesgeldkonto vorziehen, wollte aber eigentlich einfach nur noch einmal die Meinung von anderen Leuten hören.

    Wovon man es eigentlich zahlt, spielt in dieser sehr klar formulierten Frage keine wirklich große Rolle. Denn vom „laufenden Geld“ habe ich ja nicht gefragt.

  • Ohne die gesamten Vermögensverhältnisse zu kennen, also ohne die einzelnen Summen, die in den verschiedenen Anlagen investiert sind, kann man keinen seriösen Ratschlag geben.

    Auf den ersten Blick erscheint es schon sehr merkwürdig, wenn jemand wegen einem Betrag von ein paar hundert Euro Wert-Papiere verkaufen will.

    Viele Grüße McProfit

  • Bitte einmal einfach sachlich antworten..

    So lange du hier vernünftig fragst, wirst du immer eine sachliche Antwort bekommen. Für eine sachliche Antwort benötigt man aber meistens ein umfassendes Bild. Und auch die Antwort von Achim Weiß finde ich jetzt nicht komplett unsachlich (sie entspricht eher seiner typischen Art).

    Ich würde sowas immer aus dem Tagesgeld nehmen. Außer du gehst von einem zeitnahe Kurssturz aus und willst zusehen, wie du deine Gewinne mitnehmen kannst.

    Aber in der Regel dürften die 800 Euro im ETF auf mittel- und langfristige Sicht mehr Rendite abwerfen, als auf dem Tagesgeld.

  • Hallo.

    Rein intuitiv wäre die Idee, die Anschaffung über den Verkauf von ETF-Anteilen zu bestreiten, nicht richtig.

    Wenn der Verkauf der Anteile ohnehin geplant war, dann verkaufe und stocke Deine Cash-Reserven auf, für solche 800-Euro-Dinge sind die Reserven ja gedacht.

  • Oh, alles klar, vielen Dank für eure Antworten.

    Also ich habe meinen Notgroschen nicht ganz klar von meinem sicheren Anteil der Geldanlage getrennt, es ist auf einem Tagesgeldkonto alles zusammen. Meine Denke war ganz schlicht und naiv: die 800 €, beziehungsweise etwas mehr wegen der Steuern, die ich aus dem ETF entnehmen würde, waren ja vor kurzem erst nur 600 oder so wert. Dass die sich auf lange Zeit sicher wohl noch vermehren würden, davon gehe ich natürlich auch aus, das tut der Rest dort ja auch.

    Aber jetzt dachte ich, dass es in dieser Situation des deutlichen Anstiegs in den letzten Monaten Für solch eine nicht so große Anschaffung doch eher Sinn macht, 800 € Anteile aus dem ETF zu entnehmen, von dem ein recht ordentlicher Teil dann Gewinn ist, als 800 mit tapferen drei, irgendwas Prozent Zinsen mühsam gewachsenes Tagesgeld dafür zu entnehmen. Gefühlt entnehme ich also aus dem ETF nur 500 oder 600 €, weil der Rest Gewinn ist und aus dem Tagesgeld müsste ich 800 € entnehmen. so die naive Idee.

    Und auch wenn ich weiß, dass hier eigentlich ganz generell komplett gegen das verkaufen von ETFs im Sinne einer Gewinn Mitnahme argumentiert wird, so sehe ich es in dieser Situation als Finanzierung einer kleineren Anschaffung bei eben gerade diesem zuletzt sehr positiven Börsenverlauf als Idee, die man haben kann, an.

    Eine Beraterin bei der Verbraucherzentrale vertritt auch diese Meinung.

    Das Risiko eines weiteren Anstiegs der Kurse in diesem Fall würde ich dann halt in Kauf nehmen. Oder habe ich irgendeinen Denkfehler?

  • Das Risiko eines weiteren Anstiegs der Kurse in diesem Fall würde ich dann halt in Kauf nehmen. Oder habe ich irgendeinen Denkfehler?

    Du kannst es auch umgekehrt sehen. Die 800 EUR, die Du jetzt aus dem ETF entnimmst, können sich die nächsten 30 Jahre nicht mehr mit durchschnittlich 7-8% pro Jahr vermehren. Tatsächlich kosten sie Dich also mehr als die 800 EUR vom Notgroschen, bei denen ohnehin keine große Rendite eingeplant ist.

    Außerdem: Wehret den Anfängen! Wenn Du einmal damit anfängst, die Altersvorsorge-ETFs für alltägliche Anschaffungen anzuknabbern, machst Du es in Zukunft wahrscheinlich noch öfter. Und jedes Mal kostet dich das für den betreffenden Betrag die Rendite der nächsten 30 Jahre.

  • Ah, ja, das kann ich nachvollziehen. Wahrscheinlich muss ich meinen Notgroschen auf ein anderes Tagesgeldkonto packen, als den sicheren Teil der langfristigem Geldanlage. Problem ist, dass ich nicht genug verdiene, um den Notgroschen neben dem sicheren Teil der langfristigem Geldanlage und dem ETFAnteil der langfristigen Geldanlage regelmäßig aufzufüllen. D.h., der Notgroschen wäre innerhalb von zwei Jahren oder so weg. Da könnte ich vielleicht nur ab und zu mal Einmal Einzahlungen nicht so großer Höhe rauftun, die die Entnahmen nicht ausgleichen würden.

  • Wenn ich ihn von meinem laufenden Geld zahlen könnte, sprich von meinem Girokonto, hätte ich diese Frage so nicht gestellt. Also nochmal ich habe Notgroschen auf dem Tagesgeld gemischt mit Tagesgeld als sicheren Zweig der gesamten Geldanlage und ETFs. Bitte einmal einfach sachlich antworten..

    Da die ETFs zur Zeit sehr kräftigen Gewinn gemacht haben, würde ich hier eine Gewinn Mitnahme der Entnahme aus dem Tagesgeldkonto vorziehen, wollte aber eigentlich einfach nur noch einmal die Meinung von anderen Leuten hören.

    Wovon man es eigentlich zahlt, spielt in dieser sehr klar formulierten Frage keine wirklich große Rolle. Denn vom „laufenden Geld“ habe ich ja nicht gefragt.

    Gewinne mitnehmen.

  • Ah, ja, das kann ich nachvollziehen. Wahrscheinlich muss ich meinen Notgroschen auf ein anderes Tagesgeldkonto packen, als den sicheren Teil der langfristigem Geldanlage. Problem ist, dass ich nicht genug verdiene, um den Notgroschen neben dem sicheren Teil der langfristigem Geldanlage und dem ETFAnteil der langfristigen Geldanlage regelmäßig aufzufüllen. D.h., der Notgroschen wäre innerhalb von zwei Jahren oder so weg. Da könnte ich vielleicht nur ab und zu mal Einmal Einzahlungen nicht so großer Höhe rauftun, die die Entnahmen nicht ausgleichen würden.

    Also bei mir hatte immer erstmal der Notgroschen Vorrang, in Höhe von Minimum drei Netto Monatsgehälter. Aber das ust vielleicht auch Typfrage

  • Hallo T101, meinst du, ich soll den sicheren Anteil einfach liegenlassen, nicht besparen?

    Stattdessen nur den Notgroschen bessparen? Also war das wegen ein Tippfehler?

    Zu deiner nächsten Nachricht: ich hab mir hier bei Finanztip immer sagen lassen, dass es Sinn macht, nicht 100 % der langfristigem Geldanlage in an der Börse zu haben in ETFs, sondern auch durchaus einen sicheren Anteil zum Ausgleich.

    Ich habe 80 % in ETFs habe und 20 % eben auf dem Tagesgeldkonto, wenn ich den Notgroschen vom Tagesgeld raus rechne.

    Zur Zeit ist mein Notgroschen aber mit meinem langfristigen Tagesgeld/sicheren Teil der langfr.Geldanlage eben vermutlich unglücklich vermischt. Und das Tagesgeld/Notgroschen bespar ich halt monatlich neben dem ETF – Sparplan.

    Aber eben zu wenig, als dass es nicht schrumpft. Mein Einkommen ist leider nicht hoch genug, so dass ich letztlich jährlich ein bisschen vom Vermögen lebe, das wird deutlich mehr werden, zur Zeit ist es aber noch nicht so viel. Ist bei mir anders als bei vielen anderen Menschen.

  • Der sichere Teil deiner Anlage ist ja in der Regel der Notgroschen.und wenn dein Einkommen eher niedrig ist, würde ich den Notgroschen tendenziell aus Sicherheitsgründen etwas größer ausfallen lassen.

    Und dann noch etwas zu den Sparraten. Gerade wenn du aktuell noch wenig verdienst, solltest du nicht zu viel in den ETF stecken. Klar fehlt dir das Geld für den langfristigen Vermögensaufbau. Aber wenn du nach Abzug der Sparrate nicht mehr genug hast, um deinen aktuellen Lebensunterhalt zu bestreiten, dann ist das noch viel schlechter. Entweder musst du dich dann massiv einschränken oder du vernichtet immer wieder dein Vermögen. Außerdem sollte der Aufbau des Notgroschen immer Vorrang vor dem Vermögensaufbau in Form eines ETF haben.

    Das ist übrigens auch das, was Finanztip empfiehlt. In den ETF gehört nur Geld, das du aktuell nicht benötigst!

  • Hallo Meins 123, ich weiß nicht, wie man zitiert, deshalb so…

    An normalen Monaten komme ich gerade so mit meinen Sparraten und dem übrig gebliebenen Geld aus. Wenn aber so extra Ausgaben wir jetzt diese circa 800 € oder eben Urlaub anstehen, dann überschreite ich meine monatliche Einnahme. Teilweise ist auf dem Girokonto auch etwas mehr, so dass ich dadurch nie in den Dispo komme oder ich hole mir dann eben ein paar 100 € vom Tagesgeld. Da fülle ich jährlich aber nicht genügend wieder rein, so dass es letztlich schrumpft. Ist nicht zu ändern. Wird sich wie gesagt noch erheblich mehr so in die Richtung entwickeln, so dass ich schon deutlich vor der Rente von Zins und ETF-Gewinnen teilweise werde Leben müssen.

    Ich habe aber keine Schulden und bin auch noch nie im Dispo gewesen. Meinst du vor diesem Hintergrund ( Überschreitung des monatlichen Budgets nur ein paar Mal im Jahr bei Sonderfälle )trotzdem, dass ich den monatlichen ETF Beitrag kürzen sollte? Würde ich sehr gerne so belassen wollen.

  • Deinen sicheren Anteil nutzt du nicht zum Konsum und auf der anderen Seite trägt er auch nicht viel zum Vermögensaufbau bei.

    Außerdem müsstest du ja, wenn dein ETF sich gut entwickelt, deinen sicheren Anteil aufstocken (wenn 80/20 fest ist).

    Wenn man nur Geld in Aktien ETFs investiert, dass man aktuell und in den nächsten Jahren nicht braucht, macht der sichere Anteil mMn nicht so viel Sinn. Kurz vor der Entsparphase sieht, dass dann anders aus.

    Ich habe lieber eine flexible, größere Liquiditätsreserve (Notgroschen+) und dafür keinen festen sicheren Anteil im Depot.