2 abbezahlte Eigentumswohnungen - Kauf weiterer Wohnungen mit FK

  • McProfit

    Vollumfängliche Zustimmung zu Deinem realitätsbezogenen + praxisnahen Beitrag Nr. 40 :thumbup:

    Deckt sich Eins zu Eins mit meinem jahrzehntelangen Erfahrungen in dem Bereich.



    Da bleibt - aus meiner Sicht - nur noch hinzuzufügen

    Daher sind die Notarkosten aufgrund der gestiegenen Immobilienpreise in den letzten Jahren automatisch zu Gunsten der Notare überdurchschnittlich mitgestiegen.

    So wie automatisch auch die Grunderwerbssteuer zu Gunsten der Bundesländer - nicht selten um den Faktor 10 (!) allein seit Ende der 90er Jahre aufgrund der Melange aus steigenden Immobilienpreise einerseits und (in meinem Bundesland) einer Verdreifachung (!) des Hebesatzes dieser Steuer andererseits ...

  • Und die Kosten sind in Relation zu den Summen, um die es geht, recht überschaubar. Viel mehr hat mich beim Immobilienkauf die Maklercourtage geärgert. Das war sehr viel mehr Geld für sehr viel weniger Leistung…

    Das kann ich bestätigen, bei dem Kauf einer ETW in 2019 musste ich noch die vollen Maklerkosten als Käufer tragen, wobei es für den Makler nur eine Anzeige für die Whg im Internet gab und die Anzahl der Interessenten im einstelligen Bereich war!

  • Also ich finde die Berechtigung für einen Makler ist gesunken.

    Früher wussten die Makler noch gut Bescheid über die Marktlage und konnten zur Preisfindung (Verkauf oder Miete) noch einiges besteuern. Zusätzlich erhielten sie durchaus Zulauf von Interessenten und konnten so eine Art Börse darstellen.

    Heutzutage kann jedoch praktisch jeder den Mietspiegel frei einsehen, die Anzeige geht jetzt easy online und die Besuche für Interessenten kann man auch gerade selbst organisieren.

    Ein Freund von mir ist Architekt und er hat mir mal verärgert erzählt, dass sie monatelange Arbeit für den Entwurf, Planung und Baubaufsichtigung hat, am Ende das Büro (nicht er) ca. 5% vom Verkaufspreis kassiert, und ein Notar für einen Ausdruck von ein paar Blätter in kurzer Zeit ähnlich viel einsackt.

    Und die Architektenfirma trägt noch lange eine Haftung.

  • Hallo Forums, Freund

    clarus und Mathematiker

    Hier kommt noch einmal ein heftiger Widerspruch von McProfit

    Am liebsten würde ich euch zu einem Tagesbesuch in meine frühere Immobilienfirma einladen, damit ihr mal einen Blick hinter die Kulissen bekommt

    Was ihr hier schreibt, sind Einzelfälle.

    Diese sind jedoch nicht repräsentativ und können nicht einfach so auf den gesamten Betriebsablauf übertragen werden.

    Beim immobilien-Makler landen eben auch viele hochkomplizierte Immobilien.

    Nicht nur die klassische beziehbare Eigentumswohnung in guter Lage zu fairem Preis.

    Sondern eben auch schwierige Altbauten,

    mit noch schwierigeren Mietern,

    und noch schwierigerem SanierungsRückstand

    und oft zerstrittenen Eigentumsverhältnissen durch Erben

    dann fehlen oft noch Unterlagen,

    Baupläne, Löschungsbewilligung von alten Grundschulden, Überfahrtsrecht,.

    Da ist man erst mal Monate lang damit beschäftigt, alles auf die Reihe zu bekommen. Und wohl gemerkt liebe Forums Freunde,

    die ganze Arbeit ist zunächst mal umsonst. Klappt es nicht. Mit einem Verkauf gibt es für den Makler keinerlei Vergütung.

    Zur Zeit wird mindestens ein Drittel bis zur Hälfte der angebotenen Objekte nicht verkauft.

    Bevor der Verkäufer dem Makler glaubt,

    dass seine Preisvorstellung nicht durchsetzbar ist, wird erst noch ein oder zweimal der Makler gewechselt.

    Man hofft, dass ein anderer Makler den berühmten Liebhaber hat, der für das Objekt eher den Wunschpreis des Verkäufers zu zahlen, bereit ist.

    Ich könnte hier noch stundenlang über die Probleme im Alltag berichten.

    Oft müssen vor einem Verkauf andere Immobilien zu Finanzierung verkauft werden. Dann muss die Finanzierung geklärt werden, und die Banken verlangen zahlreiche Bestätigungen und vieles mehr.

    Wenn dann mal eine Immobilie so einfach verkauft wird wie von euch beschrieben ist das eben die Ausnahme.

    Ich habe über 30 Jahre aktiv Immobilien verkauft

    wenn ich persönlich erfolgreicher war dann vor allem, weil ich meist sieben Tage die Woche gearbeitet habe

    Vor allem war der Sonntag ein beliebter Besichtigung Tag

    am Ende habe ich mein Vermögen nicht mit der Maklerprovision verdient , sondern durch den eigenen Kauf von Immobilien als Kapitalanlage.

    Ich verstehe aber dass ein Außenstehender wie ihr diese Vorurteile hat.

    Nichts für ungut.

    Viele Grüße McProfit

  • Ich verstehe aber dass ein Außenstehender wie ihr diese Vorurteile hat.

    Nichts für ungut.

    Gut für uns, mal diese Innenansicht zu bekommen. Wir kennen die Makler ja meist nur von irgendwelchen Besichtigungsterminen (besonders unangenehm: Mietwohnung als junger Mensch) und als diejenigen, die für wenig Arbeit viel Geld einstreichen. Dass es neben den von Dir geschilderten Schwierigkeiten bei einem gutgehenden Betrieb auch noch die andere Seite gibt mit Klein- und Kleinstunternehmen, die händeringend auf Objekte und Abschlüsse warten, um ihre eigene Miete bezahlen zu können, sei auch noch erwähnt.

  • Vollstes Verständnis dafür, dass ein (guter) Makler sicher auch viel Aufwand hat.

    Das zwiespältige Verhältnis zu Maklern kommt aber sicher noch aus der Zeit, in der der Mieter den - vom Vermieter beauftragten - Makler zu zahlen hatte.


    DAS hab ich nie verstanden und mich damals ziemlich geärgert. (Zeitweise doppelte Miete, Umzugskosten plus Kaution plus Maklergebühren reißt doch ein ziemliches Loch in die Haushaltskasse von Berufsanfängern.)


    Wir haben vor Jahren im Hamburger Speckgürtel ein Haus gesucht und dabei ein ziemlich breites Spektrum von Maklern kennengelernt. Interessante Gestalten darunter…


    Letztendlich hat uns eine sehr engagierte und kompetente Maklerin unser Haus vermittelt, mit der wir so zufrieden waren, dass wir bei ihr vor ein paar Jahren ein weiteres Haus als Anlageobjekt gekauft haben.

  • McProfit


    Zu Deinem Beitrag Nr. 44 - sozusagen aus der Lebenswirklichkeit eines Maklers (der sich als engagierter Dienstleister und fairer Mittler zwischen den Parteien "Verkäufer/Käufer" sowie "Mieter/Vermieter" versteht) - ein ausdrückliches :thumbup: Dies deckt sich mit meinen Erfahrungen - jedenfalls solche Makler betreffend. Und nur mit solchen arbeite ich zusammen.



    Nur am Rande aber in dem Kontext Arbeitsengagement:

    wenn ich persönlich erfolgreicher war dann vor allem, weil ich meist sieben Tage die Woche gearbeitet habe

    Erinnert mich an einige Jahrzehnte meiner beruflichen Tätigkeit. 70 Std. Wochen aufwärts waren da eher die Regel denn eine Ausnahme.



    Scheint heutzutage - jedenfalls in bestimmten Kreisen - nicht mehr "erwünscht" zu sein ...


    Um beispielsweise Frau Katharina Stolla zu nennen, eine der Bundesprecherinnen der "Grünen Jugend" (die Dame war vor einiger Zeit mal wieder im TV; als Gast bei dem Talk von Markus Lanz im ZDF; Tenor: Sie könne sich eine 20 Std. Woche mit vollem Lohnausgleich vorstellen, weil Arbeit "krank macht"). Aus Interesse hatte ich die Dame nach der Sendung mal bei Wikipedia gesucht.


    Da findet sich unter "Katharina Stolla" und der Rubrik "Politische Positionen": Auf den Arbeitsmarkt bezogen schließt Stolla eine 20 Std. Woche bei vollem Lohnausgleich nicht aus. "Die Leute meiner Generation, ich, meine Freunde, wir denken uns bloß: Wir möchten nicht krank werden durch die Arbeit"


    Einige meiner Patenkinder gehören auch zu dieser Generation - denken aber komplett anders ... ?


    Und wenn ich an meine Arbeit denke: Bei dem Ansatz von Frau Stolla wäre meine Arbeitswoche schon immer am Dienstagnachmittag zu Ende gewesen ... ? Dazu kommt: Wer hätte dann für meinen "vollen Lohnausgleich" gesorgt ... ? Und was hätten dazu meine Klienten gesagt, wenn ich ab Mittwoch nicht mehr erreichbar gewesen wäre ... ?


    Und wie kann Wohlstand und insbesondere ein so ausgebauten Sozialstaat wie der unsere mit derart wenig Arbeit weiterhin gewährleistet werden ... ?


    Und schließlich: Wenn Arbeit krank macht - wie bin ich dann bei so viel Arbeit bis in mein schon recht hohes Alter so gesund geblieben ?


    Fragen über Fragen ...

  • Und wie viel Stunden hat Ihre Frau gearbeitet? (also Erwerbsarbeit, keine unbezahlte Care-Arbeit)


    Natürlich sind 20 Stunden bei vollem Lohnausgleich nicht haltbar, da sind wir uns sicher einig. Aber das bejubeln/ brüsten langer Arbeitszeiten ist wirklich nicht mehr zeitgemäß.

    Die Arbeitswelt heute ist nicht zu vergleichen mit der vor vierzig Jahren. Das kann durchaus Stressen und auch krank machen.

    Wohl dem, der noch ohne Email und 24/7 Verfügbarkeit dank Smartphone arbeiten durfte.


    Wenn heute beide Partner 30 Stunden Erwerbsarbeiten, arbeiten sie im Schnitt mehr, als vor 30 Jahren die typische Alleinverdiener-Ehe UND haben beide Zeit für die Familie. Also doch eigentlich Win-win oder?

  • Und wie viel Stunden hat Ihre Frau gearbeitet?

    Nicht die Frage ist indiskret - die Antwort wäre es (Oscar Wilde ?)


    Nichtsdestotrotz ... Wenn man "Ihre Frau" durch "Ihre (jeweilige) Lebensabschnittspartnerin" ersetzt: Eine hat normal also um die 40 Std. herum gearbeitet, eine gar nicht (jedenfalls nicht im Sinne bezahlter Arbeit sondern ehrenamtlich) und eine genau so viel (in Spitzenzeiten ggf. sogar noch mehr) wie meine Wenigkeit.

    Natürlich sind 20 Stunden bei vollem Lohnausgleich nicht haltbar, da sind wir uns sicher einig.

    Wir vielleicht. Frau Stolla als einer der immerhin Bundessprecherinnen der "Grünen Jugend" sieht das aber komplett anders. Unkenntnis ? Fehlender Realitätsbezug ? Oder Realitätsverweigerung ?

    Aber das bejubeln/ brüsten langer Arbeitszeiten ist wirklich nicht mehr zeitgemäß.

    Von "bejubeln" oder "brüsten" kann ich in meinem Beitrag 47 keine Silbe finden ... ?!


    Es war eine einfache sachliche Feststellung und Beschreibung der Realität. Und übrigens eine Notwendigkeit: Inhaltlich und von der Aufgabenstellung her interessante und/oder auch finanziell lukrative Mandate erforderten in aller Regel (präziser so gut wie immer) ein entsprechendes (auch zeitliches) "Commitment". Wie könnte das anders sein ?


    Würden Sie, würdest Du als Unternehmer einen wirklich wichtigen Arbeitsauftrag an jemand mit der Haltung von Frau Stolla vergeben ? Da es hier um Maklertätigkeiten ging: Oder den Verkauf einer werthaltigen aber anspruchsvollen (Stichwort: Sanierung bzw. Umbau erforderlich - um nur ein Beispiel zu nennen) Immobilie an einen Makler mit einer solchen Haltung wie der von Frau Stolla vergeben ? Vor dem Hintergrund, daß es (in beiden genannten Beispielen) einen Markt mit einer Auswahl an kompetenten Dienstleistern gibt ...

    Die Arbeitswelt heute ist nicht zu vergleichen mit der vor vierzig Jahren.

    Full Time gearbeitet habe ich bis vor etwa 30 Monaten - projektbezogen arbeite ich noch immer. Daher ... ???



    Nur meine bescheidene persönliche Sicht - basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Von "bejubeln" oder "brüsten" kann ich in meinem Beitrag 47 keine Silbe finden ... ?!

    "Und wenn ich an meine Arbeit denke: Bei dem Ansatz von Frau Stolla wäre meine Arbeitswoche schon immer am Dienstagnachmittag zu Ende gewesen ... "


    Kann man so oder so auslegen ;)


    Würden Sie, würdest Du als Unternehmer einen wirklich wichtigen Arbeitsauftrag an jemand mit der Haltung von Frau Stolla vergeben ? Da es hier um Maklertätigkeiten ging: Oder den Verkauf einer werthaltigen aber anspruchsvollen (Stichwort: Sanierung bzw. Umbau erforderlich - um nur ein Beispiel zu nennen) Immobilie an einen Makler mit einer solchen Haltung wie der von Frau Stolla vergeben ? Vor dem Hintergrund, daß es (in beiden genannten Beispielen) einen Markt mit einer Auswahl an kompetenten Dienstleistern gibt ...

    Das ist mir zu kurz gedacht. Es geht ja nicht darum, dass jemand bei 20 Stunden nur 2 Tage da ist. Ich vergebe einen Auftrag ja an eine Firma, nicht an eine Einzelperson aus diesem Unternehmen. Ob das Unternehmen intern die entsprechende Workload mit einer, zwei oder drei Personen sicherstellt, ist mir persönlich ziemlich egal, solange Preis-Leistung stimmt.


    Stellen können in Tandem-Funktion besetzt werden - das klappt sogar bei Führungspositionen. Ich hab in meinem Team Mitarbeiter, die arbeiten 6 Stunden die Woche, andere 40, der Rest liegt irgendwo dazwischen. Eine sinnvolle Arbeitsorganisation ist dabei natürlich Grundvoraussetzung.

    In einer Einzelunternehmung vermutlich so nicht umsetzbar.

    Full Time gearbeitet habe ich bis vor etwa 30 Monaten - projektbezogen arbeite ich noch immer. Daher ... ???

    Und würden Sie nicht sagen, dass sich die Arbeitswelt in den letzten 40 Jahren ziemlich verändert hat?

  • Kann man so oder so auslegen ;)

    Das war eine schlichte Feststellung auf Basis einer einfachen Rechnung (20 Std. Ansatz von Frau Stolla auf meine Arbeitszeit bezogen = Arbeitswoche am Dienstagsnachmittag zu Ende). Daher würde ich nicht von einer "Auslegung" sondern eher von einem "Hineininterpretieren" sprechen ;)

    Das ist mir zu kurz gedacht.

    Da bin ich mir in meinem Fall mehr als unsicher.


    Denn siehe hier

    In einer Einzelunternehmung vermutlich so nicht umsetzbar.

    :thumbup: War sehr lange als Free Lancer in Form des Einzelkämpfers im Bereich Consulting unterwegs (nur mit Sekretärin; ggf. projetbezogen mit einzelnen kooperierenden Kollegen in Spezialfeldern; Stichwort: Marktforschung - um nur ein Beispiel zu nennen). Da ist sowas schon rein technisch nicht umsetzbar. Zudem war und ist es ganz überwiegend ein Face-to-Face Business noch dazu auf erheblicher Vertrauensbasis. Personen bzw. Köpfe sind da nicht beliebig austauschbar. Kann man auch als Vorteil ansehen - wohl eine Frage des Blickwinkels.


    Dazu kommt diesbezüglich

    Stellen können in Tandem-Funktion besetzt werden - das klappt sogar bei Führungspositionen.

    Das widerspricht - in meinem speziellen Segment jedenfalls - eher meinen Erfahrungen.


    Dazu kommt, wie schon mal an anderer Stelle ausgeführt

    Vom Sport bis zum beruflichen Umfeld die folgende Situation mehrfach erlebt. Frage: "Warum werden der Herr/die Frau X und der Herr/die Frau Y so hoch bezahlt ?". Antwort: "Machen wir weder aus Spaß noch freiwillig. Bringen Sie mir 500 Damen/Herren X und 500 Damen/Herren Y und schon gehen deren Preise drastisch runter"

    Geht es um spezielles Know-How, bestimmte Erfahrungen und/oder besondere Fähigkeiten, können Arbeiten nicht einfach auf zig Personen "verteilt bzw. umverteilt" werden. Auch das kann man - je nach Blickwinkel - eher als Nachteil aber auch als (persönlichen) Vorteil ansehen.

  • Klar, nicht alles ist immer für alle und jede berufliche Situation umsetzbar.

    Aber das heißt nicht, dass es nicht Möglichkeiten gibt, wenn man sich neuen Wege nicht verschließt.

    Gerade der Fachkräftemangel führt uns übrigens verstärkt zu diesen Arbeitszeitmodellen. Bei TZ Stellen steht ein großer Pool qualifizierten Mütter (und auch Vätern) zur Verfügung, die eben nicht 40+ Stunden die Woche arbeiten können oder wollen und bei klassischen Vollzeitstellen daher durch das Raster fallen.


    Ich selbst arbeite seit knapp drei Jahren sehr erfolgreich als Führungskraft in Teilzeit und teile mir meine Stelle mit einem anderen TZ Kollegen.

    Ein Mangel geeigneter Bewerber hat mich damals dazu gebracht. Fachlich war ich qualifiziert - aber Vollzeit war und ist nicht drin. Daher hat mein Arbeitgeber reagiert und die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen, dass ich Beruf und Familie vereinbaren kann.

  • Ein Mangel geeigneter Bewerber hat mich damals dazu gebracht. Fachlich war ich qualifiziert - aber Vollzeit war und ist nicht drin. Daher hat mein Arbeitgeber reagiert und die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen, dass ich Beruf und Familie vereinbaren kann.

    Das freut mich aufrichtig für Dich - und auch Deinen Arbeitgeber; offensichtlich ja eine Win-Win-Situation.

    Klar, nicht alles ist immer für alle und jede berufliche Situation umsetzbar.

    Das ist wohl Fakt.

    Aber das heißt nicht, dass es nicht Möglichkeiten gibt, wenn man sich neuen Wege nicht verschließt.

    In vielen Fällen mag das durchaus zutreffen. In manchen aber auch nicht. Wenn man selbst sein "Arbeitgeber" (sprich "freiberuflich" tätig) ist und das noch dazu in einem Face-to-Face-Business (in dem auch die persönliche fachliche Reputation eine entscheidende Rolle spielt) sind gewisse Dinge auch dann nicht umsetzbar, wenn man sich neuen Wege nicht verschließt.

  • Wir vielleicht. Frau Stolla als einer der immerhin Bundessprecherinnen der "Grünen Jugend" sieht das aber komplett anders. Unkenntnis ? Fehlender Realitätsbezug ? Oder Realitätsverweigerung ?

    Nö, wahrscheinlich ganz normale Taktik, die auch Wirtschaftsvertreter/Lobbyisten gerne anwenden. 😉 Erstmal eine (unrealistische) Maximalposition fordern, damit man sich dann nach immer noch weit oben runterhandeln lassen kann.

  • Und übrigens eine Notwendigkeit: Inhaltlich und von der Aufgabenstellung her interessante und/oder auch finanziell lukrative Mandate erforderten in aller Regel (präziser so gut wie immer) ein entsprechendes (auch zeitliches) "Commitment". Wie könnte das anders sein ?

    Es kann. Und genau das ist der Punkt, in dem sich die Arbeitswelt geändert hat. Das sage ich aus eigener Erfahrung. In meinem Bereich war Teilzeit früher undenkbar (bzw. wenn ein komplettes Abstellgleis, eben weil es als mangelndes „Commitment“ ausgelegt wurde). Das ist längst nicht mehr so. Immer öfter fordern die richtig guten Leute eben nicht mehr Geld, sondern mehr Freizeit. Und es funktioniert.

  • Erstmal eine (unrealistische) Maximalposition fordern, damit man sich dann nach immer noch weit oben runterhandeln lassen kann.

    So wie Ergebnisse im professionellen Sport keine Frage einer "Verhandlung" bzw. des "Hoch- oder Runterhandelns" sind sondern einer kompetitiven Auseinandersetzung auf höherem bis höchstem Niveau (je nach Spielklasse) - so werden auch die Rahmenbedingungen an einem nationalen und insbesondere internationalen Markt via Wettbewerb und damit der Wettbewerbsfähigkeit (des Standorts) entschieden. Arbeitszeiten, Urlaubszeiten usw. sind da nicht allein entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts aber gehören natürlich zu den mitentscheidenden Faktoren im Mix. Oder: Umso schwächer man in dem einen Bereich aufgestellt ist, desto besser muß man dafür in anderen Bereichen sein.

    Immer öfter fordern die richtig guten Leute eben nicht mehr Geld, sondern mehr Freizeit. Und es funktioniert.

    Ob das allgemein "mit den richtig guten Leuten" so ist sprich "das genau der Punkt ist in dem sich die Arbeitswelt geändert" hat und ob es wirklich "funktioniert" - entzieht sich meiner Kenntnis.


    Valide kann ich das nur für meinen Bereich beurteilen und da auch nur für das Segment in dem ich bis vor kurzem tätig war (und projektbezogen noch immer bin). Da kann ich eine solche Entwicklung jedenfalls nicht konstatieren. Anders gesagt: An der Spitze ist in meinem Bereich immer Platz - wenn Skillset samt Commitment sowie Experience und Personality passen. Mir persönlich ist kein Fall bekannt, wo das mit einer 40 Std. Woche machbar gewesen wäre oder aktuell machbar ist.

    Das sage ich aus eigener Erfahrung. In meinem Bereich

    Das will ich Dir - für Dich persönlich und für Deinen Bereich - gerne glauben. Meine "eigenen Erfahrungen" aus "meinem Bereich" sind aber eben andere.


    Beim Blick über den deutschen Tellerrand gelten für Arbeitszeiten aber auch Urlaubszeiten ohnehin andere Regeln bzw. Usancen. Wer da mal in Asien unterwegs war und einen Einblick in die dortige Arbeitswelt hat (das gilt sogar teilweise für asiatische Unternehmen mit Sitz in Europa und in Deutschland) trifft (jedenfalls in diversen Ländern) auf ganz andere diesbezügliche Vorstellungen sowohl der Unternehmen als auch der Mitarbeiter - um nur ein Beispiel zu nennen. Auch in den USA sieht das, jedenfalls teilweise bis überwiegend, völlig anders aus - um ein weiteres Beispiel zu nennen.


    Im übrigen: Dennoch glaube ich nicht unbedingt, daß das signifikante Zurückfallen (andere sprechen von einem Absturz) Deutschlands über die vergangenen 10 Jahre hinweg beim Thema "Internationale Wettbewerbsfähigkeit" (nur oder entscheidend) mit der von Dir ins Spiel gebrachten Einstellung "der richtig guten Leute" Richtung "mehr Freizeit" (Work-Life-Balance) zusammenhängt (m. W. wird rein von der Arbeitszeit her in Deutschland - im internationalen Vergleich betrachtet - inzwischen ohnehin sehr wenig gearbeitet ?). Hier dürften eher die von der Politik gesetzten bzw. nicht gesetzten Rahmenbedingungen (Stichwort: Ordnungspolitik) eine sehr bedeutsame Rolle spielen (Bürokratie, EU-Regulatorik, Höhe der Steuer- und Abgabenbelastung für Private, Höhe der Unternehmensbesteuerung, geringer Grad der wirtschaftlichen Freiheit, Defizite beim Thema Digitalisierung, fehlende sog. "qualifizierte" Zuwanderung usw.).



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf ebensolchen langjährigen Erfahrungen.

  • Off-Topic, aber vielleicht kann jemand auf kurzem Weg eine Einschätzung geben zur AfA:


    ich kalkuliere gerade steuerliche Effekte, wenn ich meine jetzige ETW ab Sommer vermieten würde. Diese war ein Barkauf, sprich grundsätzlich hätte ich hohe Steuerlast auf die Mieteinnahmen, aber durch die 2% Abschreibung, relativiert sich das.


    KP 2016: 462.000€ für Wohnung

    Plus Tiefgaragenstellplatz im gleichen Kaufvertrag mit Sondernutzungsrecht für 32.000€


    Wenn ich jetzt Grund und Boden mit 20% ansetze, und dann die Bemessungsgrundlage für die Afa errechnen will, zählt der Stellplatz mit Sondernutzungsrecht ebenfalls dazu?


    4 Jahre später habe ich einen zweiten Tiefgaragenstellplatz erworben, dieser ist mit eigenem Grundbucheintrag und Sondereigentum. Den möchte ich auch nicht vermieten, sondern weiter selber nutzen.


    Bemessungsgrundlage für AfA bei Vermietung des Objekts mit dem Stellplatz: 497.000€, oder Stellplatz separat abschreiben?


    Danke und LG

  • Den Betrag für Grund und Boden muss du von den Anschaffungskosten der Wohnung abziehen, dass sind dann( angenommen die 20% ) 497000€ - 99400 = 397600€. Dieser Betrag ist die Bemessungsgrundlage für AfA bei Vermietung des Objekts!

  • Den Betrag für Grund und Boden muss du von den Anschaffungskosten der Wohnung abziehen, dass sind dann( angenommen die 20% ) 497000€ - 99400 = 397600€. Dieser Betrag ist die Bemessungsgrundlage für AfA bei Vermietung des Objekts!

    Genau, das war mir soweit klar,die Frage war quasi ob der Stellplatz mit Sondernutzung i.H.v. 32.000€ ebenfalls zur Wohnungssumme dazu addiert wird, oder separat über einen anderen Zeitraum abgeschrieben werden muss?