Wechsel in PKV sinnvoll, zwei Angebote vorliegen

  • Hallo liebe Forumsmitglieder,


    in den letzten Wochen habe ich schon einiges gelesen und mich mit einem Wechsel in eine PKV beschäftigt. Grund ist im Wesentlichen die bessere Versorgung für mich und meine Tochter, da ich hinsichtlich GKV keine rosige Zukunft sehe und ich der Meinung bin, mit den aktuellen jährlichen Beiträgen etwas besseres bekommen zu können. Den Solidaritätsgedanken sollten wir außen vor lassen, hier geht es um mich und meine Familie.

    Trotzdem beschäftigen mich natürlich auch die Themen wie BU, Rente, Kinder etc. und somit die "Angst" vor hohen Beiträgen im Alter.


    Hier einmal die wichtigsten Daten zu mir:

    - 33 Jahre, verheiratet

    - freiwillig gesetzl. versichert

    - 1 Kind (1 Jahr), 1 weiteres in Planung

    - in den letzten 5 Jahren keine relevanten Erkrankungen


    zwei "Angebote" habe ich mittlerweile vorliegen:

    1. Signal Iduna: für mich: Tarif Exclusiv-Plus 0 + ESP-VA 43 140 + PVN (private Pflegepflichtversicherung); fürs Kind: Tarif Exclusiv-Plus 0 + PVN (private Pflegepflichtversicherung)

    Bonus: Gesundheitsbonus bei Leistungsfreiheit in Höhe von bis zu 900€; Verhaltensbonus bei gesundheitsbewusstem Verhalten in Höhe von bis zu 300€

    Kosten für mich: 792,29€; für das Kind: 151,46€ macht in Summe 943,75€


    2. Hallesche: für mich: Tarif NK.select XL Bonus + KT.43 + PVN + Auslandsreiseversicherung + Wechseloption innerhalb Tarifen; fürs Kind: Tarif NK.select XL Bonus + PVN + Auslandsreiseversicherung

    Bonus: monatl. Bonus von 100€ pro Versichertem; Bei Abrechnung eines Leistungsfalls bleibt der Bonus erhalten. Vom Erstattungsbeitrag werden dann bis zu 1200€ pro Kalenderjahr abgezogen. Für Kinder hälftig; Dazu Beitragsrückerstattung von bis zu 3 Monatsbeiträgen, wenn in einem Kalenderjahr keine Leistungen in Anspruch genommen werden.

    Kosten für mich: 751,94€; für das Kind: 269,88 macht in Summe 1021,82€


    Die Leistungen finde ich vergleichbar und sehr umfangreich, denke man ist in diesen Tarifen sehr gut abgesichert, oder sieht das jemand anders?

    Wie seht ihr das Bonussystem, ist das Lockmittel oder in der Praxis doch eine gute Sache?

    Ich denke bei 2 Kindern wären Beiträge und Leistungen noch gut vertretbar, bei 3 Kindern würde man in den Grenzbereich fallen, oder?

    Wie seht ihr die Situation, von welchen Punkten sollte ich die Entscheidung abhängig machen? Was sollte ich vorher wissen/klären?

    Gerne eine Einschätzung abgeben oder Fragen stellen.



    MFG

    Dachshund

  • Xenia

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hab leider keine Antwort, aber darf ich mal blöd fragen - ich kenne mich mit der Materie nicht aus - die Beiträge, die Du erwähnst, beteiligt sich der AG daran dann hälftig oder ist das schon der Arbeitnehmerbeitrag?

  • Hab leider keine Antwort, aber darf ich mal blöd fragen - ich kenne mich mit der Materie nicht aus - die Beiträge, die Du erwähnst, beteiligt sich der AG daran dann hälftig oder ist das schon der Arbeitnehmerbeitrag?

    Hallo Nordisch, es sind die Gesamtbeiträge.


    Vom Arbeitgeber erhält dachshund90 ca. 422 € als Zuschuss zur Krankenversicherung und außerden 50% seines Pflegepflicht-Beitrags (das Kind ist beitragsfrei versichert) als monatliche Zuschüsse.

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • Die Leistungen finde ich vergleichbar und sehr umfangreich, denke man ist in diesen Tarifen sehr gut abgesichert, oder sieht das jemand anders?

    Wie seht ihr das Bonussystem, ist das Lockmittel oder in der Praxis doch eine gute Sache?

    Ich denke bei 2 Kindern wären Beiträge und Leistungen noch gut vertretbar, bei 3 Kindern würde man in den Grenzbereich fallen, oder?

    Wie seht ihr die Situation, von welchen Punkten sollte ich die Entscheidung abhängig machen? Was sollte ich vorher wissen/klären?

    Gerne eine Einschätzung abgeben oder Fragen stellen.

    Hallo dachshund90 , es gibt ungefähr 200 Kriterien, die bei der Auswahl der "richtigen" PKV relevant sind. Manche davon sind

    • ausgesprochen wichtig (z.B. offener Hilfsmittelkatalog oder umfassende Reha-Leistungen für Mitglieder eines Versorgungswerks),
    • wichtig,
    • nice to have bzw.
    • je nach Lebensplanung (z.B. Ausland, Kinderwunschbehandlung, etc.) oder individueller Präferenz (Heilpraktiker, Leistungen nach Hufeland-Verzeichnis, etc.) relevant bzw. irrelevant.

    Wie viele davon haben Sie verglichen und für sich bewertet, dass Sie zu dem Schluss kommen, dass Signal und Hallesche "vergleichbare" und "sehr umfangreiche" Leistungen bieten bzw. dass man in diesen Tarifen "sehr gut abgesichert" ist?


    Signal Iduna Exclusiv-Plus hat deutliche Schwächen. Auch bei Hallesche NK.select XL Bonus fehlen einige relevante Leistungen. Es gibt Tarife die mehr können, teilweise kosten die mehr, teilweise noch nicht mal das. Es wäre aber etwas sportlich, das Ergebnis von normalerweise vier Stunden Beratung und 150 Seiten detaillierter Vergleichsdokumentation hier jetzt in wenigen Sätzen zu formulieren, zumal ich ja nicht weiß, was Ihnen für sich selbst und jetzige bzw. künftige Kinder wichtig ist.


    Auch unter dem Gesichtspunkt korrekte Beantwortung der Gesundheitsfragen empfehle ich zu so einem komplexen Thema unbedingt fachkundige Beratung - zumal Ihnen dadurch noch nicht mal zusätzliche Kosten entstehen. Finanztip hat dazu inzwischen ja auch eine Empfehlung, siehe https://www.finanztip.de/pkv/. :)


    War meine Antwort hilfreich? Dann freue ich mich über eine positive Rückmeldung über den grünen Smiley-Button unten rechts.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Hallo dachshund90,


    ergänzend zum Beitrag von Dr. Schlemann noch eine Frage: Welcher Krankentagegeldsatz ist in Deinen beiden Angeboten berücksichtigt? Dessen Höhe sollte natürlich passen, eine Unterversicherung dabei von Anfang an vermieden werden.


    Gruß

    Alexis

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    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • ESP-VA 43 140

    Das hatte ich im Eingangspost übersehen. Klingt nach einem Tagessatz von 140 €.


    Dann wäre es deutlich zu wenig, selbst ausgehend von einem aktuellen monatlichen (GKV-)Netto von nur 3.500 € im Jahresdurchschnitt.

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    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • Ich finde, bei dem Thema zum PKV-Wechsel wird bei Kostenvergleichen regelmäßig ein zusätzlicher Kostenfaktor zu selten mit betrachtet: ein adäquater Rücklagenaufbau für die PKV bis zum Rentenbeginn/Ruhestand, wenn das höhere Gehalt und/oder der große Arbeitgeberzuschuss wegfällt.

    Der dann zumindest bei der GRV zu erwartende (und dort zu beantragende) Zuschuss zur KV beträgt unter 10 % der monatlichen Rente.

    Sofern es hier zutreffend ist; ein Angestelltenverhältnis ergibt sich aus der Anfrage nicht.


    Die Voll-PKV, so wie sie sich heute darstellt, funktioniert mMn im Grunde nur durch die dort überwiegend verbeamteten Mitglieder, und diese müssen sich im Versorgungsalter regelmäßig nur noch zu 30 % dort versichern. Die kleineren Mitgliedergruppen, Selbstständige und Angestellte, hingegen weiterhin zu 100 % (in verschiedenen Tarifen).


    So verlockend die im Erwerbsleben (geringe) Ersparnis plus Leistungsumfang auch sein mag - das Kostenverhältnis zu den Alterseinkünften sowie die erheblichen Mehrkosten der PKV ggü. der Gesetzlichen im Alter dürfen nicht vergessen werden.

    Auch wenn dann Tarife in der PKV wegfallen oder günstiger werden (Altersrückstellungen und Krankentagegeld) und dadurch etwas geringere Beiträge anfallen, kommt ein weiterer Nachteil hinzu:

    dass es zwar theoretisch möglich ist, seinen Anbieter wegen Kosten oder Unzufriedenheit zu wechseln, dieses aber mit zunehmenden Alter sehr unrealistisch wird. Man also praktisch an eine Versicherung gebunden bleibt.


    Auch zu bedenken wäre, wie leicht oder schwer es für eigene Kinder wäre, von der PKV in die GKV zu wechseln. Das ist z.B. bezogen auf einen sehr bedauerlichen Beitrag hier im Forum in Sachen PKV eines jungen, erkrankten Mannes.


    Überlegenswert wäre, bei gelegentlich überschaubaren Besuchen und schwer erhältlichen Arztterminen evtl. auch etwas dazuzuzahlen oder gleich als Selbstzahler einen Termin zu buchen. Die Kosten für Sprechstunden oder Labore halten sich meist in Grenzen und sind vorher abklärbar.


    So handhabe ich das zumindest, insgesamt auf das Leben betrachtet, alle Male günstiger.

    Und für Kliniken/Stationäres gibt es gute private Zusatzversicherungen mit sensationell günstigen Kindertarifen.


    Menschen mit Haustieren, die häufiger Tierärzte aufsuchen müssen, können in Sachen „Selbstzahler“ ein ganz anderes Lied singen.


    Insofern ist das vlt auch ein Gedanke, wenn so große Unzufriedenheit oder Sorge bez. der GKV besteht. Außerdem spart man sich einen riesigen Tarifdschungel und dann und wann leider auch Unstimmigkeiten oder Wartezeiten zu Erstattungen (war selbst sehr gut privat versichert).