Saidi lässt mich dumm dastehen ;-)

  • Allein aus Diversifizierungsgründen solltet ihr euer Klumpenrisiko "Immobilien" verkleinern.... und das geht am einfachsten über einen ETF.


    Lustig finde ich ja, dass deine Frau (und evtl du ja auch) scheinbar das Risiko von Immobilien komplett ignoriert. Immobilien sind keine risikolose Anlage!

  • Lustig finde ich ja, dass deine Frau scheinbar das Risiko von Immobilien komplett ignoriert. Immobilien sind keine risikolose Anlage!

    Absolut. Wenn in jeder Mietimmobilie ein Display im Fenster hängen würde auf dem im Sekundentakt der aktuelle Marktpreis flackert würde das vielleicht klarer werden.

    Und die Hinzunahme der "riskanten" Aktien würde das Risiko des Gesamtportfolios nicht erhöhen sondern senken. Aber erklär das mal einer "schwäbischen Hausfrau" ;)

    Was ist denn dann eine "risikolose" Anlage ? Daran wäre ich sehr interessiert !

    Eine wirklich risikolose Anlage kann es natürlich nicht geben. In der Kapitalmarktforschung wird i.d.R. dennoch als "risikofreier" Zins üblicherweise eine sichere Staatsanleihe angenommen. Siehe hier Mit dieser Anlage bzw. diesem Zins ist jedoch auf lange Sicht ein realer Werterhalt nahezu unmöglich.

  • Eine wirklich risikolose Anlage kann es natürlich nicht geben.

    Das entspricht (leider) meinen Erfahrungen.


    Deshalb ja auch meine Frage an BS.C nach einer solchen Anlageform (s. Nr. 22).


    Siehe auch schon hier aus Nr. 16

    Eine 100% Sicherheit existiert in dem Bereich nicht.


    In der Kapitalmarktforschung wird i.d.R. dennoch als "risikofreier" Zins üblicherweise eine sichere Staatsanleihe angenommen.

    Inwieweit sichere Staatsanleihen einen "risikofreien" Zins bieten - könnte man bei allein seit dem Jahr 1800 von deutlich > 220 Staatspleiten auch trefflich diskutieren ...

    Mit dieser Anlage bzw. diesem Zins ist jedoch auf lange Sicht ein realer Werterhalt nahezu unmöglich.

    Das wird insbesondere dann gelten, wenn sich eine Notenbank statt um ihre Kernaufgabe der Preisniveaustabilität (sprich "Kaufkraftstabilität") der ihr anvertrauten Währung hauptsächlich um die "Rettung der Währung" und die "Schuldentragfähigkeit einzelner Länder" des Währungsraum kümmert (bzw. kümmern muß) ...

  • Wenn in jeder Mietimmobilie ein Display im Fenster hängen würde auf dem im Sekundentakt der aktuelle Marktpreis flackert

    Witzige Vorstellung! 😁


    Aber es stimmt natürlich. Bei Aktien oder ETFs kann man jede kleinste Schwankung in Echtzeit verfolgen. Und wenn man einen sechsstelligen Betrag angelegt hat, sind Schwankungen im einstelligen Prozentbereich im ganz normalen Tagesverlauf auch gleich vierstellige Summen.


    Psychologisch schwieriger als eine Immobilie, die heute nicht anders aussieht als gestern und jeden Monat den exakt gleichen Betrag x an Miete ausspuckt. Jedenfalls ist es bei der Immobilie leichter, sich selbst zu belügen und die Risiken auszublenden.

  • Aber es stimmt natürlich. Bei Aktien oder ETFs kann man jede kleinste Schwankung in Echtzeit verfolgen. Und wenn man einen sechsstelligen Betrag angelegt hat, sind Schwankungen im einstelligen Prozentbereich im ganz normalen Tagesverlauf auch gleich vierstellige Summen.

    Ja, es gibt ja durchaus solche Immobilienpreisindizes, grob vergleichbar mit einem Aktienindex wie dem DAX. Bspw. dieser hier. Demnach liegen die Marktpreise aktuell etwa 10-20% unter dem letzten all-time high, plus/minus je nach Marktsegment. Natürlich sehr unterschiedlich je nach Stadt, Lage und einzelnem Objekt, genau wie bei Aktien eben. Das Preishoch war allerdings auch das Ende eines 10-jährigen Bullenmarktes. Also insgesamt würde ich da eher von Normalisierung des Preisniveaus sprechen. Und die "Dividenden", sprich Mieten der Immobilien dürften stabil bis leicht steigend sein. Damit habe ich aber auch schon alles zum besten gegeben was ich zu Immobilien sagen kann ;)

    Es ist aber in der Tat der Vorteil der Immobilien, dass genau dieses "Kursänderungsrisiko" eben nicht so visibel ist. Dadurch sind die Investoren entspannter und schauen auf die langfristige Entwicklung statt auf kurzfristige Schwankungen. Oder schauen vermutlich gar nicht hin bzw. es ist Ihnen völlig schnurtz so lange sie nicht verkaufen wollen. Wäre das auch bei Aktien so, hätte Taust zu Hause vermutlich weniger Diskussionen.

    Aber Obacht mit diesem Argument zu Hause, nicht dass du am Ende keine ETF und keine Immobilien mehr hast :D

  • Zinsänderungsrisiko bei Festgeld? Jetzt verwirrst du mich.

    Zinsänderungsrisiko = das Risiko, dass sich der Zins innerhalb der Laufzeit ändert.


    Nicht der Anlagezins natürlich, sondern der Marktzins.


    Beispiel: Wenn Du heute Festgeld für 10 Jahre anlegst, 3 % Zins vereinbart sind und nächstes Jahr gehen die Zinsen für eine 9-jährige Anlage auf 5 % und für Tagesgeld auf 3,5 % hoch (und gleichzeitig die Inflationsrate), dann wirst Du gegen eine vergleichbare Festzinsanlage auf die Restlaufzeit und gegen Tagesgeld und vor allem die Inflation verlieren.


    Letztendlich ist die Festgeldanlage eine Wette darauf, dass die Zinsen über X Jahre im Schnitt gleich bleiben oder besser sinken. Wetten haben im Sicherheitsbaustein aber nichts verloren.

  • Inwieweit sichere Staatsanleihen einen "risikofreien" Zins bieten - könnte man bei allein seit dem Jahr 1800 von deutlich > 220 Staatspleiten auch trefflich diskutieren ...

    Das ist absolut richtig. Ich bevorzuge auch eher den Begriff „risikoarm“. Das häufige Missverständnis dabei ist, dass man aber eben nicht nicht investiert sein kann. Auch Bargeld unterm Kopfkissen, Gold im Garten vergraben oder ein Prepper-Notfallpaket mit Dosenfleisch im privaten Bunker sind eine Investition. Die Wissenschaft definiert nun den Zins der sichersten Staatsanleihe eines bonitätsstarken Staates als den risikofreiesten Zins den es gibt. Google bspw. mal nach dem Capital Asset Pricing Model. Ich verstehe zwar die Formeln nicht. Aber dort ist das so, und irgendwas werden die Herren Nobelpreisträger sich schon dabei gedacht haben ^^


    Aber, und da kommen wir wieder zu der Frage des Fragestellers in diesem Threat: wie kann man nun einen höheren Zins als diesen sogenannten „risikofreien Zins“ erzielen? Sofern man dies überhaupt will wie der Ehemann, oder eben nicht wie die Ehefrau. Dazu gibt es nur zwei Antworten:

    1. Mit höherem Risiko, das ist der „no free lunch“ Teil

    2. Mit Diversifkation, das ist der „the only free lunch“ Teil


    Und ein nicht hinreichend diversifiziertes Immobilieninvestment, was bei Privatinvestoren nahezu immer der Fall ist, ist somit 1. ohne 2., also gleich doppelt „riskant“.


  • Letztendlich ist die Festgeldanlage eine Wette darauf, dass die Zinsen über X Jahre im Schnitt gleich bleiben oder besser sinken. Wetten haben im Sicherheitsbaustein aber nichts verloren.

    Das sehe ich in diesem Punkt und in der Situation vor Kurzem sowie aktuell anders. Es war erwartbar, dass die Inflation auf kurz oder lang wieder sinken und sich dem historischen Durchschnitt annähern wird. Sich in dieser Situation den (über diesem Wert liegenden) Zins mit einem langen FG (im Idealfall als Treppe) zu sichern, halte ich nicht für eine Wette mit negativ behaftetem Wert.

  • Es war erwartbar, dass die Inflation auf kurz oder lang wieder sinken und sich dem historischen Durchschnitt annähern wird.

    Erwartbar schon, aber auch wahrscheinlich genug, um das Risiko zu rechtfertigen? Wir neigen dazu, 90-%-Wahrscheinlichkeiten gedanklich schon als 100 % werten (und 10 % als 0 %).


    Bei einem langjährigen Durchschnitt der Inflation von 2,5 % gab es schon längere Perioden mit deutlich höheren Inflationsraten. Und damit meine ich nicht nur die Hyperinflation vor 100 Jahren. Schau Dir mal die Jahre 1970-1983 an. Da war kein Jahr unter 2,5 % und 10 Jahre über 4 %. Wenn wir im Jahr 1974 dieses Forum (und Festgeld als Anlageform) schon gehabt hätten, dann wäre zu dem Zeitpunkt die Frage diskutiert worden, wie man aus seinem Ende der 60er Jahre ungünstig abgeschlossenen Festgeld vorzeitig wieder rauskommt.

  • Wie Du willst. Aber lass es mich vorher noch einmal andersherum versuchen:


    Wenn allen klar ist, dass der Zins in den nächsten 10 Jahren niedrig bleibt, warum gibt es denn überhaupt Banken, die uns jetzt einen dauerhaft höheren Zins anbieten?

  • Sprich am liebsten würde sie bloß keine Schulden haben und alles in Festgeld zu Ihrer Genossenschaftsbank tragen, das höchste der Gefühle wäre noch etwas Gold das man am besten im Garten vergräbt

    Letztlich ist das eine Frage der Finanzbildung. Augenscheinlich bist derjenige, der sich mit euren Finanzen beschäftigt und auch wenn deine Frau aktiv mitentscheidet, kennt sie sich wohl weniger gut aus.


    Alles in Festgeld als sicher anzusehen, zeigt, dass deine Frau nicht weiß, was Festgeld/Tagesgeld/Kontoguthaben ist. Ein Bankguthaben ist ein unbesicherter Kredit vom Einleger (Privathaushalt) an ein Finanzinstitut. Man beachte das Wort unbesichert. Zudem ist jede Bank hoch verschuldet.Die Eigenkapitalquote am Gesamtkapital einer Bank liegt meistens nur um die 10 Prozent. Der Rest sind Schulden, schöner ausgedrückt Fremdkapital.


    Klar gibt es die Einlagensicherung und man kann sein Geld auf mehrere Banken verteilen, trotzdem habe ich Zweifel, ob es bei einer größeren Bankenkrise nicht zu einem Schnitt kommen könnte.


    Ich persönlich war heilfroh, als ich meine 300.000 Euro aus einem Immobilienverkauf wieder in Wertpapiere gesteckt habe und das Geld nicht mehr auf einer Bank lag. Da liegt das Geld nun, wirft schon Dividenden in Höhe von Festgeldzinsen ab und wird über die kommenden Jahre wohl hoffentlich zusätzlich im Kurs steigen.

  • Banken sind konstruktions- sprich bauartbedingt "fragile" Tierchen im "Finanz-Zoo" (nicht ganz so fragil wie die Europäische Einheitswährung - eben aber doch sehr fragil).

    Die Eigenkapitalquote am Gesamtkapital einer Bank liegt meistens nur um die 10 Prozent. Der Rest sind Schulden

    Die letzte mir erinnerliche Zahl (2023) beispielsweise zur größten deutschen privaten Geschäftsbank (inzwischen ein Bank-Zwerglein im globalen Kontext) - der Deutschen Bank - lag bezüglich der Eigenkapitalquote < 5% (meine 4,91%) ...

    Ein Bankguthaben ist ein unbesicherter Kredit vom Einleger (Privathaushalt) an ein Finanzinstitut.

    Umso putziger wirkt daher das stets auf mich

    "Barvermögen" ist per definitionem ausfallsicheres Zentralbankgeld sprich Bargeld (im Sinne des § 14 Bundesbank Gesetz - "auf Euro lautende Geldscheine sind das einzig unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel"). Dabei fallen Eigentum und Besitz zusammen. Tages- oder Festgeld ist lediglich Buch- bzw. Giralgeld. Hierbei fallen Besitz (bei der Bank) und Eigentum (beim Einleger) auseinander - man gibt de jure der Bank einen Kredit. Es existiert lediglich ein schuldrechtlicher (nicht sachenrechtlich sprich dinglich abgesicherter !) Anspruch des Einlegers auf Auszahlung gegen die Bank. Dieser rein schuldrechtliche Anspruch ist nur so gut, wie die Bank zahlungswillig und zahlungsfähig ist. Das sollte man de jure und auch in praxi korrekt auseinanderhalten. Selbst Bankvorstände sprechen nicht selten von Ihrem Barvermögen - meinen aber nur mein Giralgeld ... =O

    (nachträglich gefettet von mir)


    Womit man beim dem Thema wäre

    Letztlich ist das eine Frage der Finanzbildung.

    Wenn das aber selbst bei Bankern und Bankvorständen zu den Usancen gehört ...


    ... dann a) wissen sie es entweder nicht besser =O - oder b) wissen es besser sagen aber ganz bewußt die Unwahrheit =O


    Die Frage wäre nur, welche der beiden Varianten die noch schlimmere ist ... ? :rolleyes:



    Die gleiche Frage drängt sich mir nicht selten bei politischen Protagonisten auf - was aber ein anderes Thema wäre



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen

  • Auch wenn ich nur ein an Finanzthemen interessierter Laie bin - da ich seit 50 Jahren diesbezüglich aktiv dabei bin, traue ich mir die folgende Aussage zu:


    Eine 100% Sicherheit existiert in dem Bereich nicht.

    schon klar, auch meiner Frau...wollte nur sagen, dass Sichteinlagen für sie weniger "riskant" sind als ETF´s, dafür aber auch weniger Rendite bringen, auf lange Sicht auch weniger als die Inflation.

    Kurz gesagt: der Spatz in der Hand ist Ihr lieber als die Taube auf dem Dach, wobei ich sage: der ETF ist der Spatz und die Taube wäre Einzelaktien oder Bitcoin oder Risikokapital in Start Ups o.ä....alles in Sichteinlagen lassen das Kapital schmelzen, also nicht mal der Spatz in der Hand


    Beliebt (jedenfalls staatlicherseits) sind dann auch Zwangsabgaben auf Immobilien, Zwangshypotheken auf Immobilien, an Immobilien anknüpfende Lastenausgleiche usw.

    absolut...daher sage ich ja auch, dass mir der Immobilienanteil langfristig zu hoch ist, aus steuerlichen gründen wird das aber noch ein paar Jahre so bleiben. Letztlich ist der Immo Besitz aus mehreren Gründen entstanden auf die ich jetzt nicht näher eingehen werde, aber ein paar Punkte zu Immobilien allg schon noch kurz.


    In einem Punkt widerspreche ich z.B. Gerd Kommer, der Immobilien, auch selbst genutzte, ja kritisch sieht. Seine stumpfe Rechnung: wenn man mietet und das ggü Immokauf gesparte Geld in einen ETF spart, dann kommt man oft besser weg...das Problem dabei aus meiner Sicht, man macht es eben nicht, zumindest lange nicht so konsequent wie bei der Immobilie wo man den Kredit bedienen MUSS. Wir haben z.B. für die selbstgenutzte Immobilie am Anfang 5% Tilgung/a vereinbart, weil das 0,3% bessere Zinsen brachte als wenn man "nur" 3,5% gemacht hätte. Plan war eigentlich, das nach ein paar Monaten wieder zu reduzieren um mehr Spielraum bei den Alltagskosten zu haben. Am Ende haben wir das durchgängig beibehalten und später sogar zusätzlich Sondertilgung pro Jahr gemacht...nach 11 Jahren war das Haus abbezahlt. Ich bin mir sicher, dass wir einen ETF nicht so bespart hätten sondern viel mehr in Konsum gesteckt hätten. Zudem wird der Unterschied beim "Wohnwert Miete vs. Eigenheim" nicht betrachtet, der für mich erheblich ist.


    Und bei Immobilien/Baugrund hat man zudem durchaus die Chance gute Angebote zu finden die unter dem eigentlichen Marktwert liegen. Der Markt ist eben nicht so transparent wie bei Aktien...ich traue mir doch nicht zu eine Aktie/Unternehmen besser zu bewerten als die Heerscharen von Analysten, aber mit lokalen Kenntnissen v.a. zur Mikro-Lage und dem möglichen Potential geht das bei Immobilien sehr wohl. Und wenn man auf den Baugrund neu baut schafft man erst durch den Bau den großen Mehrwert...man hat natürlich auch Risiko dass beim Bau was passiert o.ä., aber am Ende hat man das als Bauherr selbst in der Hand wie das läuft, man ist quasi Unternehmer für die Zeit, ist natürlich viel Arbeit und oft werde ich das in meinem Leben neben dem normalen Job nicht mehr machen, das sind quasi 2 Vollzeitjobs gleichzeitig...muss man schon auch erst mal durch. Einfach irgendeine Neubauimmobilie vom Bauträger an einem A-Standort zur Geldanlage käme mir auch nicht in den Sinn...viel zu teuer, auch aktuell noch.

  • Allein aus Diversifizierungsgründen solltet ihr euer Klumpenrisiko "Immobilien" verkleinern.... und das geht am einfachsten über einen ETF.


    Lustig finde ich ja, dass deine Frau (und evtl du ja auch) scheinbar das Risiko von Immobilien komplett ignoriert. Immobilien sind keine risikolose Anlage!

    nein nein, die Risiken sind uns schon bewusst und wir werden auch weiter diversifizieren wenn es das steuerliche zulässt, die Frage ist eben nur wie man das aktuell bereits vorhandene Kapital schon anlegt...bzw ich wüsste es schon, aber Saidi hat meiner Frau jetzt den Floh ins Ohr gesetzt, dass sie mit Ihrer "lass es uns bei der Raiffeisenbank zu 2,x% anlegen" eigentlich Recht hat. ;)

    Da liegt das Geld nun, wirft schon Dividenden in Höhe von Festgeldzinsen ab und wird über die kommenden Jahre wohl hoffentlich zusätzlich im Kurs steigen.

    siehst Du, und da würde meine Frau wieder sagen: "Genau, HOFFENTLICH steigen...kann aber genauso gut eben auch stärker fallen und in Summe weniger werden. Nur weil das in der Vergangenheit auf lange Sicht gut ging, muss es doch in Zukunft nicht so sein" :)

    Banken sind konstruktions- sprich bauartbedingt "fragile" Tierchen im "Finanz-Zoo"

    das ist durchaus ein valider Punkt und ist zumindest mal ein Argument nicht alles zu einer Bank zu bringen...mit der Einlagensicherung kann man aber schon Sicherheit schaffen, aber da steh ich ja aktuell und allein das nervt mich schon, mehrere Tagesgeld/Verrechnungskonten...ich überleg schon einen guten Teil wenigstens in Geldmarkt ETFs (ja ich weiß, keine Einlagensicherung) zu stecken damit wenigstens etwas mehr Ordnung einkehrt, aber bzgl. Rendite ist das ja auch nichts anderes als Tagesgeld


    Und wenn alles zusammenbricht dass die Einlagensicherung auch nicht mehr hilft, dann hilft wohl echt nur noch der Selbstversorger Bauernhof...

  • In einem Punkt widerspreche ich z.B. Gerd Kommer,

    Ich würde ihm auch noch in einigen anderen Punkten widersprechen (Beispiel: Gold) - auch wenn er fraglos Verdienste um eine gewisse Finanzbildung in Deutschland hat. Vollumfänglich altruistisch im Sinne von völlig uneigennützig-neutral ist aber auch er nicht unterwegs (siehe eine Videos, seine Bücher, seine eigene Vermögensverwaltung usw.).

    der Immobilien, auch selbst genutzte, ja kritisch sieht. Seine stumpfe Rechnung: wenn man mietet und das ggü Immokauf gesparte Geld in einen ETF spart, dann kommt man oft besser weg...

    Was teilweise durchaus stimmen kann. Dabei kommt es aber auf diverse Variablen an (Stichwort: Lage der Immobilie - um nur ein Beispiel zu nennen). Ändert man da nur ein oder zwei der diversen variablen (u. a. ungewissen) "Stellschrauben" (wie Entwicklung der Inflation oder der Mieten) können sich die Ergebnisse bereits völlig anders darstellen.

    das Problem dabei aus meiner Sicht, man macht es eben nicht, zumindest lange nicht so konsequent wie bei der Immobilie wo man den Kredit bedienen MUSS.

    Entspricht in vielen Fällen meinen Beobachtungen und Erfahrungen; siehe schon hier aus einem anderen Strang

    Wobei der - gerade eigengenutzten Immobilien - immanente "Zwangsspareffekt" nicht unterschätzt werden sollte. Habe dies in praktisch allen Kreisen schon zig Mal erlebt: Die Leute reden über alle möglichen finanziellen Pläne, Anlageklasse, Strategien etc. pp. - ein, zwei, drei oder auch fünf oder sogar 10 Jahre später hatten viele davon in praxi nix umgesetzt oder die Pläne mehrfach wieder geändert oder ganz ausgesetzt (manchen war auch schlicht "das Leben dazwischen" gekommen und/oder ihr eigenes (Konsum)Verhalten). Der Faktor Kontinuität via Disziplin (ob nun eine freiwillige oder erzwungene) kann - aus meiner Sicht und gerade beim Thema "Finanzen" - kaum hoch genug eingeschätzt werden.

    Ein eher typischer Ablauf:

    Am Ende haben wir das durchgängig beibehalten und später sogar zusätzlich Sondertilgung pro Jahr gemacht...nach 11 Jahren war das Haus abbezahlt. Ich bin mir sicher, dass wir einen ETF nicht so bespart hätten sondern viel mehr in Konsum gesteckt hätten.

    Dazu siehe schon hier aus einem anderen Strang

    Ganz unabhängig von der Tatsache, daß im Ergebnis - nach allen mir bekannten Untersuchungen jedenfalls - Eigentümer-Haushalte i.V.z. Mieter-Haushalten am Ende die deutlich wohlhabenderen sind. Was nicht zuletzt auch am Zwangsspareffekt einer Immobilie liegen dürfte.


    Ein diszipliniert durchgehaltener Aktiensparplan über drei oder vier Jahrzehnte hinweg dürfte vermutlich (Ergebnisse der Vergangenheit stellen keine Garantien für die Zukunft dar) die rein finanziell lukrativere Variante sein, wenn denn die unvermeidlichen Schwankungen aus- bzw. durchgehalten werden. Die Frage bleibt: Welcher Anteil der Anleger zieht das über die Jahrzehnte hinweg komplett und diszipliniert durch ?

    Desweiteren

    Zudem wird der Unterschied beim "Wohnwert Miete vs. Eigenheim" nicht betrachtet, der für mich erheblich ist.

    Eine eigengenutzte Immobilie ist immer eine Melange aus einerseits "Lebensstil/Konsum" und andererseits "Finanzen/Investment" - mit im Einzelfall (ziemlich) unterschiedlicher Gewichtung.


    Dazu kommt aus meiner Sicht auch der Aspekt, daß ich mir mein (selbst genutztes) Wohnen lieber nach meinen eigenen Wünschen und Vorstellungen gestalte - das geht als Mieter nur schwer bis gar nicht.


    Auch dem würde ich zustimmen

    Und bei Immobilien/Baugrund hat man zudem durchaus die Chance gute Angebote zu finden die unter dem eigentlichen Marktwert liegen. Der Markt ist eben nicht so transparent wie bei Aktien...

    Siehe schon hier aus einem anderen Strang

    Ein Freund von Immobilien bin ich eher nicht (Ausnahme: Eigenheim - da wäre ich, aus diversen Gründen, nur äußerst ungern Mieter). Vermietete Immobilien habe ich allein aus Gründen der Diversifikation. Auch wenn ich mich heute diesbezüglich eher auf andere Länder als ausgerechnet Deutschland konzentrieren würde. Wobei man sich dabei dann aber auf externe Expertise stützen müßte bzw. sogar darauf angewiesen wäre. Die vorhandenen Kenntnisse meiner Region samt der Marktgegebenheiten hatte ich diesbezüglich damals beim Aufbau des Immobilienbestandes als erheblichen Vorteil empfunden. Zumal Immobilienmärkte (jede Immobilie ist mehr oder weniger ein Unikat und deren Preise werden auch nicht börsentäglich neu und für alle einsehbar ermittelt ...) weniger transparent sind (als z. B. Aktienmärkte) und eigene Kenntnisse daher helfen (können) Kaufgelegenheiten zu identifizieren.

    Nur meine persönliche Sicht basierend auf langjährigen Erfahrungen.



    Dir weiter gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • schon klar, auch meiner Frau...wollte nur sagen, dass Sichteinlagen für sie weniger "riskant" sind als ETF´s, dafür aber auch weniger Rendite bringen, auf lange Sicht auch weniger als die Inflation.

    Kurz gesagt: der Spatz in der Hand ist Ihr lieber als die Taube auf dem Dach, wobei ich sage: der ETF ist der Spatz und die Taube wäre Einzelaktien oder Bitcoin oder Risikokapital in Start Ups o.ä....alles in Sichteinlagen lassen das Kapital schmelzen, also nicht mal der Spatz in der Hand

    Das Gute ist doch, euch beiden ist bewusst, dass es keine höhere Chance ohne höheres Risiko gibt. Das ist nicht selbstverständlich. Und ihr seid in Geldfragen ehrlich und transparent gegeneinander. Das ist sehr sehr viel Wert. Da kenne ich andere unfassbare und zutiefst dramatische familiäre Situationen die aus finanzieller Intransparenz und Unehrlichkeit entstanden sind, und die ich gar nicht wiedergeben möchte.

    Letztlich suchst du nach Argumenten die deine Frau überzeugen, gegen ihr Naturell höhere Risiken einzugehen, um höhere Chancen zu bekommen. Kann es die denn überhaupt geben, denn sie will die Taube ja gar nicht? Sie ist glücklich mit dem Spatz in der Hand. Und sie hätte schlaflose Nächte beim Fangen der Taube.

    Ich würde es zumindest mit größeren Einmalbeträgen in ETFs lassen wenn sie es nicht mitträgt. Wenn dann die Kurse fallen (was eben passieren kann) hängt der Haussegen schief, und das ist es nicht wert.

    Das Einzige was mir einfällt sind sukzessive ETF-Sparpläne die vom Girokonto weggehen ohne dass es groß visibel ist. Und dann darauf hoffen, dass der Hunger - idealerweise mit steigenden Kursen - beim Essen kommt...


    Ansonsten hätte ich noch ein Zitat des unvermeidlichen André Kostolany zu bieten:

    "Wer viel Geld hat kann spekulieren, wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren, wer kein Geld hat muss spekulieren". Ich ordne euch einfach mal Kategorie "viel" ein. Ich fürchte aber, auch das wird die Gattin nicht ausreichend überzeugen ^^