Geldmarktfonds - oder: warum überhaupt noch Tages- und Festgeld?

  • Eine Moderation würde dazu beitragen, dass die Beiträge etwas mit dieser Fragestellung zu tun haben und andere Diskussionsstränge auf einen separaten Thread verlagert werden...

    Vielleicht kann man die üblichen Verdächtigen auch erst mal bitten, sich am Riemen zu reißen. Muss nichts bringen, aber versuchen kann man es ja mal.

    Aber ja, dieser Thread geht den Weg, den in letzter Zeit immer mehr Threads gehen. Peter B, der ja eigentlich nach wertvollen Tipps gesucht hat, hat schon vor sieben Seiten die Flucht ergriffen.

  • Das Forum wird immer unlesbarer für Leute bei der Suche nach fachlichen Aussagen.

    Finde die Aussage und den Streitpunkt in der Sache wirklich wichtig und auch zum Thread passend: Kann man die Sinnhaftigkeit von Anlagen in Geldmarktfonds/TG/FG, oder wie zuletzt diskutiert in Gold, vom Tisch wischen mit ein paar Liniencharts/Kursverlaufsdaten der Vergangenheit?

    Ich würde wie gesagt argumentieren: Auf keinen Fall, denn Liniencharts aus der Vergangenheit sagen einfach nichts aus über strukturelle Risiken einer Anlageklasse, über systematische Risiken oder Fragen der zukünftigen Wirtschafts- und Finanzsystementwicklung.

    Das würde ich jedem hier als „fachliche Aussage“ mit auf den Weg geben wollen: Jede Anlageklasse hat systematische Risiken, die sich im Fall der Aktienmarktanlage auch mit einem ETF auf 10.000 Unternehmen nicht wegdiversifizieren lassen. Deshalb würde ich jedem hier raten, sich auch mit systematischen Risiken des Finanzmarks zu beschäftigen, bevor man blind in der Hoffnung auf die maximale Rendite alles in Aktien oder noch besser alles in Bitcoin investiert!

    Geldmarktfonds (TG/FG), Anleihen, Gold und Immobilien haben ihre Berechtigung und werden in praktisch allen größeren Portfolios nicht ohne Grund regelmäßig mit einbezogen.

  • Finde die Aussage und den Streitpunkt in der Sache wirklich wichtig und auch zum Thread passend: Kann man die Sinnhaftigkeit von Anlagen in Geldmarktfonds/TG/FG, oder wie zuletzt diskutiert, in Gold vom Tisch wischen mit ein paar Liniencharts/Kursverlaufsdaten der Vergangenheit?

    Ich würde wie gesagt argumentieren: Auf keinen Fall, denn Liniencharts aus der Vergangenheit sagen einfach nichts aus über strukturelle Risiken einer Anlageklasse, über systematische Risiken oder Fragen der zukünftigen Wirtschafts- und Finanzsystementwicklung.

    Das würde ich jedem hier als „fachliche Aussage“ mit auf den Weg geben wollen: Jede Anlageklasse hat systematische Risiken, die sich im Fall der Aktienmarktanlage auch mit einem ETF auf 10.000 Unternehmen nicht wegdiversifizieren lassen. Deshalb würde ich jedem hier raten, sich auch mit systematischen Risiken des Finanzmarks zu beschäftigen, bevor man blind in der Hoffnung auf die maximale Rendite alles in Aktien oder noch besser alles in Bitcoin investiert!

    Geldmarktfonds (TG/FG), Anleihen, Gold und Immobilien haben ihre Berechtigung und werden in praktisch allen größeren Portfolios nicht ohne Grund regelmäßig mit einbezogen.

    Ja, aber … Die Ausgangsfrage war doch:

    Zitat

    Irre ich mich mit meiner Annahme, dass ein Geldmarkt-ETF in der Regel besser läuft und weniger Arbeit macht als Tages- und Festgeldhopping?

    Da kann man natürlich vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen, aber die Frage nach der Sinnhaftigkeit sollte man sich dann schon stellen.

  • Hmm, leider rutscht das Forum von lesenswert immer mehr in Kopfschütteln bei manchen Beiträgen ab, leider.Die Beiträge werden mehr aber die Schreiber weniger. Woran das nur liegen mag? Auf jeden Fall halte ich mich immer mehr zurück, jede Fragestellung wird nach spätestens 10 Beiträgen völlig ignoriert und es werden persönliche Befindlichkeiten in den Vordergrund gestellt, so macht es keinen Spaß und die Qualität rutscht immer weiter ab. Schade, selbst ich als alter Hase habe immer noch einiges dazu lernen können, jetzt wird das schwierig.

  • Finde die Aussage und den Streitpunkt in der Sache wirklich wichtig und auch zum Thread passend: Kann man die Sinnhaftigkeit von Anlagen in Geldmarktfonds/TG/FG, oder wie zuletzt diskutiert, in Gold vom Tisch wischen mit ein paar Liniencharts/Kursverlaufsdaten der Vergangenheit?

    Ich würde wie gesagt argumentieren: Auf keinen Fall, denn Liniencharts aus der Vergangenheit sagen einfach nichts aus über strukturelle Risiken einer Anlageklasse, über systematische Risiken oder Fragen der zukünftigen Wirtschafts- und Finanzsystementwicklung.

    Das würde ich jedem hier als „fachliche Aussage“ mit auf den Weg geben wollen: Jede Anlageklasse hat systematische Risiken, die sich im Fall der Aktienmarktanlage auch mit einem ETF auf 10.000 Unternehmen nicht wegdiversifizieren lassen. Deshalb würde ich jedem hier raten, sich auch mit systematischen Risiken des Finanzmarks zu beschäftigen, bevor man blind in der Hoffnung auf die maximale Rendite alles in Aktien oder noch besser alles in Bitcoin investiert!

    Geldmarktfonds (TG/FG), Anleihen, Gold und Immobilien haben ihre Berechtigung und werden in praktisch allen größeren Portfolios nicht ohne Grund regelmäßig mit einbezogen.

    Der Geldmarkt o.ä. wird in Portfolios mit einbezogen, weil er sich dabei um eine sinnvolle Möglichkeit handelt die Volatilität aus dem Vermögen zu bekommen. Das ist insbesondere wichtig beim Renditereihenfolgerisiko oder falls der Anleger die hohe Volatilität emotional nicht aushält. Es kann auch dann sinnvoll sein, wenn eine niedrige(re) reale Rendite ausreicht, um die finanziellen Ziele zu erreichen. Mit Gold und Immobilien gelingt dies nicht, weil beide risikobehaftete Assets sind, die regelmäßig auch in Börsenkrisen als Hedge ausfallen. Sie bieten nur eine Scheinsicherheit. Rational sind sie nicht.

  • Mit Gold und Immobilien gelingt dies nicht, weil beide risikobehaftete Assets sind, die regelmäßig auch in Börsenkrisen als Hedge ausfallen. Sie bieten nur eine Scheinsicherheit. Rational sind sie nicht.

    Das hatte ich (Gold betreffend) bezüglich der staatlichen Notenbanken schon befürchtet (mit ihren > 36.000 Tonnen Gold und den jährlichen Zukäufen von 1.000 Tonnen Gold):

    Die staatlichen Notenbank weltweit - erst recht die EZB - handeln zum einen nicht "rational" sprich irrational und bieten zudem nur eine "Scheinsicherheit".

    Schlimm, wenn meine Befürchtungen als Finanz-Laie nun von einem ausgewiesenen Fachmann und Experten, wie Dir, bestätigt werden.

    Das macht das Ganze rund um meine privaten Finanzen für mich nur noch komplizierter ...

    Zumal das wichtigste Stichwort in dem Kontext und im obigen Zitat noch gar nicht berücksichtigt wurde:

    risikoadjustiert

    risikoadjustierter Rendite

    Risikoadjustiert

    usw. usw. usw.


    Nichtsdestotrotz muß ich auch weiterhin irgendwie finanziell zurecht kommen und

    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Das hatte ich (Gold betreffend) bezüglich der staatlichen Notenbanken schon befürchtet (mit ihren > 36.000 Tonnen Gold und den jährlichen Zukäufen von 1.000 Tonnen Gold):

    Glaube die Notenbanken machen das nur zum Spaß...^^ Im Ernst: Jeder wirklich große Fonds dieser Welt setzt daneben auch auf Immobilien. Warum nur? Im Geldmarkt wird natürlich nichts investiert um irgendwas zu stabilisieren, da werden Gelder geparkt, mehr nicht. Aber warum investiert man wohl in Gold und warum machen die das mit den Immobilien? Alle irgendwie doof, im Fondsmanagement der größten Fonds dieser Erde? :/

    Sovereign: Wie hoch ist prozentual dein Anteil an Geldmarktfonds (Anleihen mit Laufzeiten unter einem Jahr) und wie hoch etwa der Gold/Immobilienanteil in deinem Gesamtportfolio und was für ein Ziel verfolgst du damit?

    Als Fan des Streuens, setze ich auf die einleitend genannten Geldmarktfonfs nur für Liquidität. Tages/Festgeld kann und sollte das ganze m.E. für Privatanlager aber ergänzen. Auch hier wieder, um Ausfallrisiken durch Streuung zu reduzieren und sei es nur, weil sich die Anteile gerade nicht verkaufen lassen und ich am Wochendene Geld abheben möchte... ;)

  • und was für ein Ziel verfolgst du damit?

    Um mit der Frage (aus meiner Sicht die wichtigste) zu beginnen:

    Eine möglichst robuste Finanzaufstellung im Sinne einer finanziellen Resilienz auf der Grundlage meines Bildes von unserem Geld-, Währungs- und Finanzsystem (und dem Umgang der Staaten und staatlichen Notenbanken damit).

    Sovereign: Wie hoch ist prozentual dein Anteil an Geldmarktfonds (Anleihen mit Laufzeiten unter einem Jahr)

    Der Bereich Liquidität - im weitesten Sinne - ist bei mir (25-30%) ziemlich prominent vertreten (was aber auch meinem Bild auf das Geldsystem im Allgemeinen - inkl. dem Währungsexperiment einer Einheitswährung (Euro)) im Speziellen - geschuldet ist). Zudem halte ich seit sehr lange Zeit auch ein Art "strategische Liquidität" vor (für sich bietende Gelegenheiten u. a.). Außerdem eine Rücklage für meine vermieteten Immobilie (s. u.). Unter den Teil Liquidität subsumiere ich diverse Vehikel (Girokonten, Tages- und Festgelder, einen gewissen Teil Anleihen, einen kleinen Teil Bargeld, fremde Sorten - und in gewissem Sinne auch die Versicherung Gold (als ultimatives Geld); wäre allerdings das Letzte (ultima ratio), was ich im Ernst- oder Notfall liquideren würde ...).

    und wie hoch etwa der Gold/Immobilienanteil in deinem Gesamtportfolio

    Der Goldanteil (Gold halte ich nur physisch) dürfte aktuell bei rund 11% liegen. Gedanklich führe ich Gold allerdings nicht unter "Assets" sondern nur unter der Rubrik "Versicherungen" (wie meine anderen Versicherungen auch). In die Bilanz "Nominalwerte" vs "Sachwerte (im weitesten Sinne) fließt Gold aber mit ein. Diese Aufstellung pendelt seit Ende der 90er Richtung 30 : 70 (in den Jahrzehnten davor überwogen die Nominalwerte).

    Der Immobilienanteil (vermietete Objekte) liegt bei ca. 30% (mein eigengenutztes Häuschen außen vor). Der Aktienanteil liegt ebenfalls bei ca. 30%.

    Der Rest besteht im Wesentlichen aus Tangible Assets. Der Anteil läuft unter "Sachwerten" im weitesten Sinne (wie auch Immobilien, Aktien (als Beteiligung am Produktivkapital) und Gold als Versicherung (inkl. einem minimalen Anteil Silber).

    Damit fühle ich mich - ganz persönlich - recht solide und robust aufgestellt. Aus meiner Sicht das Entscheidende, denn ich muß mit meiner Asset-Allocation gut schlafen können - nicht "fremde Dritte". Bislang ist es aber auch objektiv gesehen recht ordentlich gelaufen.

  • Der Immobilienanteil (vermietete Objekte) liegt bei ca. 30% (mein eigengenutztes Häuschen außen vor). Der Aktienanteil liegt ebenfalls bei ca. 30%.

    Genau das sehe ich immer wieder bei wirklich größeren Vermögen: Im Grunde eine Drittelung der Anlageklassen in a) Immobilien inkl. Ländereien, b) Aktien, c) sonstiges (Anleihen, Gold, Devisen, Tangible Assets, etc.). Man könnte das als "naive" Diversifikation bezeichnen, wenn man über die wesentlichen Anlageklassen in etwa zu gleichen Teilen streut. Funktioniert regelmäßig erstaunlich gut und die Betreffenden sind für die unterschiedlichsten Szenarien und zukünftigen Entwicklungen damit ziemlich gut aufstellt...

    Damit fühle ich mich - ganz persönlich - recht solide und robust aufgestellt. Aus meiner Sicht das Entscheidende, denn ich muß mit meiner Asset-Allocation gut schlafen können - nicht "fremde Dritte". Bislang ist es aber auch objektiv gesehen recht ordentlich gelaufen.

    Die ersten Sätze sind zweifellos richtig, ich würde argumentieren: Der letzte Satz hängt damit unmittelbar zusammen! ;) Alles auf eine Asset-Klasse zu setzen führt bei praktisch keinem zum Erfolg.

    Aber bleiben wir bei der einfachen Ausgangsfrage: Geldmarktfonds oder TG/FG? Meine Antwort: Beides, allein schon aus Gründen der Streuung der Ausfallsichersheit (Verfügbarkeit) und sei es nur temporär! Hat schonmal jemand versucht, mit einem Geldmarktfonds seine Rechnungen mit einer Echtzeitüberweisung zu begleichen? Oder am Wochenende am Geldautomat davon abzuheben? Eben. Streuung, Streunung, Streuung der gesamten Anlage und auch der mehr oder weniger liquiden Mittel kann ich da nur sagen... :)

  • weil Du ihn öfter ansprichst eventuell

    Das bleibt zum einen nicht aus, wenn man Zitate ausschneidet, um auf diese zu antworten und kann zum anderen - meines Erachtens - ein Gebot der Höflichkeit auf Basis des (Rest)Respekt sein.

    Aus meiner Sicht unabhängig davon, wie ein Gegenüber sich verhält. Das gilt auch bei signifikanter diesbezüglicher Asymmetrie bzw. Unwucht.

    Beispielhaft bzw. symptomatisch diese nette Ansprache und Aufforderung an mich:

    Nicht ablenken, Forentroll. Hosen runter.

    Nach meinen Erfahrungen spricht und formuliert jede(r) so, wie er eben kann und/oder es gelernt (oder eben nicht gelernt) hat und wie es bei ihm und seinem Umfeld zu den Usancen gehört.

    Tauchen hier Statements auf, die ich - ganz persönlich - für realitätsfern bis abwegig halte, erlaube ich mir manchmal eine Anmerkung.

    Beispielhaft:

    Eine einfache Aufteilung zwischen Aktien und Anleihen genügt. Maximal breit gestreut und günstig. Am besten in einem Produkt.

    Für meinen Teil (bin seit den 70er Jahren ein Fan der Diversifikation - damals denknotwendig noch auf bescheidenem Niveau) würde ich niemals so verfahren und mir ist auch kein einziger Protagonist in meinem Umfeld bekannt, der so verfährt. Von daher würde ich das auch niemand empfehlen - und halte eine derartige pauschale Empfehlung auch für mehr als fraglich.

    Versuche mir gerade vorzustellen, wie ich dem Ansatz folgend

    Wenn man erkannt hat, dass es eine bessere Asset-Allokation gibt, dann sollte man sofort handeln und sich maximal breit aufstellen.

    alles liquidiere - um mich "maximal breit aufzustellen" in einem "einzigen Produkt" - um es dann in ein einziges Vehikel - am besten noch eines von einen einzigen Herrn (Kommer) zu stecken ... =O.

    Zum Glück - aus meiner Sicht - habe ich das nicht "erkannt". So wie die Protagonisten in meinem Umfeld ebenfalls nicht.

    Das einzig Positive daran: Dann kämen wenigstens die "Assets under Management" bei der kommerziellen Vermögensverwaltung "Kommer Invest" mal ordentlich in Schwung ... :)

  • Ich bin ja ganz bei Dir, wollte ja nur mitteilen, dass der potentielle Ansprechpartner nicht reagieren kann😉

    Selbst mir als nicht technik-affinem Mensch ist inzwischen bekannt, daß es hier eine Art "Ignorier-Funktion" (oder so ähnlich zumindest) gibt, mit der via "blauer oder himmelblauer Balken" ganze Beiträge einzelner Nutzer sozusagen ausgeblendet werden können.

    Manchen ist offensichtlich allein schon die Existenz einer von ihrer Meinung abweichenden Meinung so unerträglich, daß sie diese unsichtbar machen müssen ...

    Bei Realitätsbezug gilt es allerdings auch dann zu beachten:

    Meines Wissens ist es nämlich noch nicht gelungen via "blauer Balken" die "Rendezvous mit der Realität" zu vermeiden.

    Diese werden dann umso schlimmer empfunden - je länger man versucht hatte, die Wirklichkeit inkl. der wirklichen Probleme zu ignorieren (schönreden, schönfärben, relativieren usw. sind abgeschwächte Varianten dieser Vorgehensweise).

    Bei den unvermeidlichen "Rendezvous mit der Realität" bleibt so manchen dann nur noch das Palmström-Motto übrig:


    Und er kommt zu dem Ergebnis: Nur ein Traum war das Erlebnis

    Weil, so schließ er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf

    (Aus "Die unmögliche Tatsache" von Christian Morgenstern, Gedicht Palmström)


    Ich bin ja ganz bei Dir

    Immerhin. Da bin ich wenigstens nicht ganz allein ... :)