Abfindung etc.

  • "Liebt ihr alle eure Arbeit nicht?"


    Ich liebe meine Frau und meine Kinder. (Wahrscheinlich ist das der kulturell anerkannte Ausdruck für einen Urinstinkt.)


    Es soll Menschen geben, die lieben ihren Verein. (Wahrscheinlich der kulturell anerkannte Ausdruck für Nostalgie oder Tribalismus.)


    Liebe als Konzept würde ich mit Arbeit, insbesondere mit Lohnarbeit nicht in Verbindung bringen.


    Ich kann mich an Tätigkeiten erfreuen und mich für sie begeistern, sie als sinnstiftend empfinden, ...

  • Ich hab hier mal eine generelle Frage:


    Bei betriebsbedingten Kündigungen würden einen doch eigentlich auch Gewerkschaften vorm Arbeitsgericht vertreten oder? (zuständig wäre IGM - es sei aber angemerkt das im Unternehmen kaum Mitglieder sind - dürfte im einstelligen Prozentbereich sein).


    Falls ja, was lohnt sich von der Preisleistung mehr (nur in Hinblick auf Kündigungsabwehr / Abfindung): In die Gewerkschaft einzutreten oder Rechtschutzversicherung?


    Im Moment geht's bei uns noch aber ein ungutes Gefühl habe ich schon und gehe davon aus das es in 1- 2 Jahren kriseln könnte.

  • Zitat

    Bei betriebsbedingten Kündigungen würden einen doch eigentlich auch Gewerkschaften vorm Arbeitsgericht vertreten oder?

    Sofern Du Mitglied der Gewerkschafft bist, kannst Du Dir dort Unterstützung holen.


    Einen generellen Sozialplan bei einer größeren betriebsbedingten Kündigungswelle wird bei größeren AG der Betriebsrat (in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft) mit der Geschäftsführung vereinbaren. Genau das macht man dann ja um eine Klagewelle vor Gericht zu vermeiden.

  • Nein Mitglied in der IGM bin ich nicht, weil wie erwähnt die hier nicht mit dem AG Tarifverträge oder ähnliches abschließen / verhandeln da kaum jemand in der Gewerkschaft ist (irgendwie so ein kollektives Henne EI Problem). Und da wir über 50% Belegschaft (Unternehmensgröße - mittlere dreistellige Anzahl) aus außereuropäischen Ländern (vornehmlich Indien - Tendenz stark steigend) haben, gehe ich nicht davon aus das hier zukünftig ein merklich hoher Anteil in der IGM vertreten sein wird.


    Ich überlege nur hinsichtlich das es in einem Jahr kriseln könnte (Betriebszugehörigkeit 13 Jahre), in die IGM einzutreten oder mir eine Rechtschutzversicherung zu suchen (habe bisher keine, da zu knauserig)


    weiß halt nicht was sinnvoller ist

  • Vergleiche doch einfach die Kosten. Meist beträgt der Mitgliedsbeitrag 1% deines Bruttos. Ab einem bestimmten Gehalt ist eine dedizierte RSV sicherlich günstiger.


    Aber evtl gibt es ja auch noch weitere Benefits in der Gewerkschaft. Die IGBCE zB gibt auch noch eine Unfallversicherung dazu ;)


    PS: Editieren funzt wieder. Es geschehen doch noch Wunder :)

  • Regelmäßig kann man die Rechtsschutzversicherung nicht mehr von der Steuer absetzen, weil der entsprechende "Slot" bereits durch die Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge belegt ist.

    Der Gewerkschaftsbeitrag fällt wieder in einen anderen "Slot" und kann regelmäßig steuerlich berücksichtigt werden.


    In der Regel muss man aber eine gewisse Zeit Gewerkschaftsmitglied gewesen sein, um Anspruch auf Unterstützung zu haben. (3 Monate???)

  • In der Regel muss man aber eine gewisse Zeit Gewerkschaftsmitglied gewesen sein, um Anspruch auf Unterstützung zu haben. (3 Monate???)

    Jap, 3 Monate

    Der Gewerkschaftsbeitrag fällt wieder in einen anderen "Slot" und kann regelmäßig steuerlich berücksichtigt werden.

    Genau, kann man als Werbungskosten absetzen. Hilft natürlich nur, wenn man über den Pauschalbetrag kommt

  • Vergleiche doch einfach die Kosten. Meist beträgt der Mitgliedsbeitrag 1% deines Bruttos. Ab einem bestimmten Gehalt ist eine dedizierte RSV sicherlich günstiger.


    Aber evtl gibt es ja auch noch weitere Benefits in der Gewerkschaft. Die IGBCE zB gibt auch noch eine Unfallversicherung dazu ;)


    PS: Editieren funzt wieder. Es geschehen doch noch Wunder :)

    Zitieren geht auch!

  • "Liebe als Konzept würde ich mit Arbeit, insbesondere mit Lohnarbeit nicht in Verbindung bringen."


    Man kann sich ja flapsig über Begrifflichkeiten lustig machen und jedes Wort auf die Goldwaage legen. Aber eine Antwort auf die durchaus Ernst gemeinte Frage bleibst du trotzdem schuldig. :)


    Fast jeder hier geiert auf seine Rente. Je früher desto besser. Bei gesundheitlichen Problemen oder einem notwendigen Mistjob aufgrund mangelnder Ausbildung/Bildung - okay. Aber doch nicht, wenn man einen erfüllenden Job hat oder einem aufgrund von Bildung/Ausbildung mehr als genug Alternativen zur Verfügung stehen.

  • "Liebe als Konzept würde ich mit Arbeit, insbesondere mit Lohnarbeit nicht in Verbindung bringen."


    Man kann sich ja flapsig über Begrifflichkeiten lustig machen und jedes Wort auf die Goldwaage legen. Aber eine Antwort auf die durchaus Ernst gemeinte Frage bleibst du trotzdem schuldig. :)


    Fast jeder hier geiert auf seine Rente. Je früher desto besser. Bei gesundheitlichen Problemen oder einem notwendigen Mistjob aufgrund mangelnder Ausbildung/Bildung - okay. Aber doch nicht, wenn man einen erfüllenden Job hat oder einem aufgrund von Bildung/Ausbildung mehr als genug Alternativen zur Verfügung stehen.

    Der letzte Absatz von #141 sollte bedeuten, dass ich Aspekte meiner Arbeit genieße und sehr zufrieden bin, auch wenn mir gewisse Rahmenbedingungen missfallen

    Irgendwas ist ja immer. ;)

  • Vergleiche doch einfach die Kosten. Meist beträgt der Mitgliedsbeitrag 1% deines Bruttos. Ab einem bestimmten Gehalt ist eine dedizierte RSV sicherlich günstiger.


    Aber evtl gibt es ja auch noch weitere Benefits in der Gewerkschaft. Die IGBCE zB gibt auch noch eine Unfallversicherung dazu ;)


    Bis auf "mit dem Kopf auf die Tastatur fallen" oder "vom Stuhl fallen" erwarte ich keine Tätigkeitsbezogenen Unfälle oder Einschränkungen


    Also check24 spuckt mir da Versicherungen aus die nur einen Bruchteil von 1% vom Brutto ausmachen.

    Allerdings weiß ich nicht genau auf was man achten sollte (Eigenanteil etc.)?

  • Fast jeder hier geiert auf seine Rente. Je früher desto besser. Bei gesundheitlichen Problemen oder einem notwendigen Mistjob aufgrund mangelnder Ausbildung/Bildung - okay. Aber doch nicht, wenn man einen erfüllenden Job hat oder einem aufgrund von Bildung/Ausbildung mehr als genug Alternativen zur Verfügung stehen.

    Ich weiß nicht wie alt Du bist.

    Ich bekomme es Live und in Farbe bei meiner Partnerin mit (55+). Ständig kommen neue Anforderungen auf den Tisch oder es wird eine neue Software eingeführt damit man da noch dieses und Jenes erfassen kann/muss. Funktioniert aber Alles nicht richtig. Egal, die Mitarbeiter sind doch flexibel und lernen dann die Probleme zu umgehen. Nur bekommt man natürlich nicht mehr Zeit die eigentliche Arbeit zu erledigen...


    Und irgendwann bist Du halt 55+ und bist 25+ Jahre im Unternehmen und fragst Dich warum Du Dir diesen Mist noch antust. Ja, die Jungen Kollegen sehen sich das Chaos ein, zwei Jahre an und suchen sich einen anderen AG.

    Aber Du bist halt schon 55+. Hier weißt Du was Du hast. Woanders könnte es ja auch noch schlimmer kommen.

    Also sagst Du Dir: Einfach noch durchhalten bis zur Rente.


    Ich bin glücklich, dass mir mein Job wirklich Spaß bereitet.

    Trotzdem werde ich mich ASAP in die Rente verabschieden.

    Warum? Ganz einfach weil ich mit meiner Partnerin so viel gemeinsame Zeit wie möglich im Unruhestand verbringen möchte. Wäre ja blöd, wenn meine Partnerin dann jahrelang auf mich warten müsste.

  • "Ich weiß nicht wie alt Du bist."


    Ü50, also nicht mehr ganz so grün.


    "Ständig kommen neue Anforderungen auf den Tisch oder es wird eine neue Software eingeführt damit man da noch dieses und Jenes erfassen kann/muss. Funktioniert aber Alles nicht richtig. Egal, die Mitarbeiter sind doch flexibel und lernen dann die Probleme zu umgehen. Nur bekommt man natürlich nicht mehr Zeit die eigentliche Arbeit zu erledigen..."


    Ja, so ist das in der heutigen Zeit wohl. Das Gute am Facharbeitermangel ist aber, dass du dir die Zeit einfach nehmen kannst. Wenn du zusätzliche Arbeit bekommst, dann mach so viel und so gut wie es geht - der Rest bleibt liegen. Wirst du nicht fertig, dann kann der Chef dich mal gern haben. Er findet keinen Ersatz für dich, das solltest du dir halt immer vor Augen halten.


    "Und irgendwann bist Du halt 55+ und bist 25+ Jahre im Unternehmen und fragst Dich warum Du Dir diesen Mist noch antust. Ja, die Jungen Kollegen sehen sich das Chaos ein, zwei Jahre an und suchen sich einen anderen AG.

    Aber Du bist halt schon 55+. Hier weißt Du was Du hast. Woanders könnte es ja auch noch schlimmer kommen.

    Also sagst Du Dir: Einfach noch durchhalten bis zur Rente."


    Nein, auch mit 55 ist ein Wechsel in der heutigen Zeit immer noch drin. Vorausgesetzt, der Job passt zu dir und du kannst auch etwas.


    Mein Schwiegervater war damals auch so. Superschlechter Job, der schlecht bezahlt war und voll auf die Knochen gegangen ist. Trotzdem bis zur Rente mit 63,x Jahren durchgehalten, weil "woanders könnte es ja schlimmer kommen". Er hat nicht mal den Versuch unternommen, sich woanders zu bewerben. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.


    Also zur Arbeit quälen würde ich mich nicht. Klar hat man mal Stress oder Ärger, aber das sollte nach einer Zeit vorbei sein und dann sollten die positiven Dinge im Job wieder deutlich überwiegen. Dauerhaft Ärger wäre für mich keine Option, denn dafür ist die Lebenszeit viel zu schade.


  • Oder Sie gehen in die Gewerkschaft und lassen sich als Betriebsrat wählen. So hat es meine Schwester gemacht. Man lernt viel und ist geschützt(er).