Steuersoftware - wirklich immer nötig?

  • Ich finde es irgendwie amüsant, wir viele hier als Vorteil bei den kommerziellen Programmen die Datenübernahme aus dem Vorjahr anbringen.

    Wer hat denn geschrieben dass Elster das nicht kann?


    Es ist halt nur nicht sinnvoll, jedes Jahr die Software zu wechseln, weil die Übernahme idR nur aus der eigenen Vorjahresversion geht.


    Übrigens ist Deine Aussage bzgl. WISO falsch.

    Du kannst die die Erklärung Online, mit der Handy-App, am Windows -PC oder am MAC machen.

    Dir Lizenz gilt für alles.

    Wenn Du den Steuerfall in der WISO-Cloud speicherst, kannst Du auch von einem Gerät aufs andere wechseln (Basics am PC, dann am Handy ergänzen), musst Du aber nicht, für PC-Version speichert die Steuerfälle alternativ auch weiterhin komplett lokal auf der Platte.

  • Wer hat denn geschrieben dass Elster das nicht kann?


    Es ist halt nur nicht sinnvoll, jedes Jahr die Software zu wechseln, weil die Übernahme idR nur aus der eigenen Vorjahresversion geht.

    Es hat keiner gesagt, dass Elster es nicht kann. Aber es kam öfters die Aussage "Ich nutze xyz, da kann ich die Daten des Vorjahres übernehmen". Dies ist aber eben kein Vorteil gegenüber Elster, da Elster es auch kann. Das wollte ich lediglich noch mal hier in der Diskussion festhalten.

    Die Übernahme nur innerhalb eines Produkts ist ja auch eher ein "Kundenbindungsprogramm", weil sich viele nicht die Mühe machen wollen, alles neu einzugeben. Wobei es zumindest bei den Programmen von Buhl zumindest teilweise möglich ist.


    Übrigens ist Deine Aussage bzgl. WISO falsch.

    Du kannst die die Erklärung Online, mit der Handy-App, am Windows -PC oder am MAC machen.

    Dir Lizenz gilt für alles.

    Wenn Du den Steuerfall in der WISO-Cloud speicherst, kannst Du auch von einem Gerät aufs andere wechseln (Basics am PC, dann am Handy ergänzen), musst Du aber nicht, für PC-Version speichert die Steuerfälle alternativ auch weiterhin komplett lokal auf der Platte.

    Wie gesagt, hab ich in der Vergangenheit immer die kostenlosen Testversionen genutzt, wenn ein neuer Sachverhalt dazu gekommen ist. Für WISO 2024 hab ich diese aber nicht mehr gefunden, sondern man wird für die Testversion auf die Cloudlösung verwiesen. Die Kaufversion gibt es auch weiterhin als reine PC-Version, das stimmt.

  • Sagen wir es mal so:


    Bei meiner Steuererklärung kommt eigentlich immer eine Nachzahlung heraus und ich muss mich zwischen 4-5 Stunden damit beschäftigen. Dementsprechend hoch ist meine Toleranz, was unnötigen Zeitaufwand angeht.


    Natürlich kann man solche Sachen mit Testversion für neue Sachverhalte, Import in Elster, Eigenrecherche in Elster-Foren, Anlagen in Excel schreiben etc. alles machen, aber die Zeit für die Erklärung zieht sich damit erfahrungsgemäß noch mehr in die Länge.


    Du kannst auch mit einem kleinen Lasurpinsel einen Raum streichen, aber kein Maler wird das machen.

  • Natürlich kann man solche Sachen mit Testversion für neue Sachverhalte, Import in Elster, Eigenrecherche in Elster-Foren, Anlagen in Excel schreiben etc. alles machen, aber die Zeit für die Erklärung zieht sich damit erfahrungsgemäß noch mehr in die Länge.


    Du kannst auch mit einem kleinen Lasurpinsel einen Raum streichen, aber kein Maler wird das machen.

    Da hast du absolut recht. Es kommt immer auf den Umfang der Steuererklärung an. Wieso gibt es so viele Steuerberater? Weil der Kunde Stamm da ist. Und der Anteil derer, die eine einfache "Ich hab nur Einnahmen aus nichtselbstständiger Arbeit"-Erklärung abgeben müssen, dürfte nur einen kleinen Teil ausmachen.

    Je komplizierter und komplexer es wird, desto umfangreicher muss das Programm werden. Meine Steuererklärung hält sich absolut im Rahmen (2x unselbststandige Arbeit, 2x Anlage Kind, KAP und kleine Vermietung ohne große Volumina innerhalb der Familie). Da ist der Aufwand überschaubar und das Finanzamt will auch keine großen Berechnungen und Nachweise sehen (außer eine Erklärung zur erstmaligen Berechnung der AfA). Und für die Vermietung hab ich sowieso schon alles in Excel verfügbar.


    Die Recherche muss man selbst bei den kommerziellen Programmen immer mal wieder durchführen. Die Interviews decken zwar gut was ab, aber manchmal fängt man schon an zu grübeln und will erstmal verstehen, was das Programm da genau von einem will.


    Aber ich sage ja auch nicht, daß kommerzielle Programme rausgeworfenes Geld sind. Die haben ihre Berechtigung und sind oftmals übersichtlicher als Elster. Dazu sind sie deutlich eingabefreundlicher, wenn der Sachverhalt komplexer wird, da ich direkt entsprechende Tabellen erstellen kann. Aber brauch man das unbedingt für die freiwillige Erklärung bei nichtselbstständiger Arbeit?

  • Wenn sich bei mir etwas an der Situation ändern (z.B. Hochzeit, Lohnersatzleistungen oder neue Einkommensart) besorge ich mir meist die Testversion einer Software und spiele damit alles durch.

    Da sind ja die wieder die Schnäppchenjäger unterwegs. Für Elster zu argumentieren, dann aber andere Programme zu brauchen, relativiert die Kostenlos-Lösung.
    Für Leistung bin ich gern bereit, zu bezahlen. Und die Möglichkeit, 5 Steuerfälle mit wirklich äußerst verschiedenen Konstellationen bearbeiten zu können, ist mein Argument für WISO.

  • Für Elster zu argumentieren, dann aber andere Programme zu brauchen, relativiert die Kostenlos-Lösung.

    Es ging ja um Ausnahmefälle, die damit durchgespielt werden sollten.

    Der 0815 Steuerpflichtige benötigt keine gesonderte Software.

    Ich persönlich habe noch nie etwas anderes als Elster verwendet.

  • Aber es kam öfters die Aussage "Ich nutze xyz, da kann ich die Daten des Vorjahres übernehmen". Dies ist aber eben kein Vorteil gegenüber Elster, da Elster es auch kann.

    Ich habe bewusst von selektiver Datenübernahme gesprochen. Alle Anlagen stumpf 1:1 übernehmen ist ja im Regelfall ein Irrsinn.

  • Es ging ja um Ausnahmefälle, die damit durchgespielt werden sollten.

    Der 0815 Steuerpflichtige benötigt keine gesonderte Software.

    Ich persönlich habe noch nie etwas anderes als Elster verwendet.

    Ist ja okay. Andere Steuerfälle können komplexer sein. Als ich mich in die ersten Steuererklärungen für meine betagte Mutter mit Rente und Witwenrente einarbeiten musste, waren mir die Hilfen und Kontrollen durch WISO das Geld wert.

  • Heißt es nicht überall, die durchschnittliche Erstattung einer Arbeitnehmersteuererklärung betrage 1075 €? Wenn der Steuerberater 700 € kostet, bleibt da für Dich ja noch etwas übrig - und im nächsten Jahr kannst Du diese Kosten ja absetzen*, dann steigt die Erstattung noch! :)



    *Ja, ich weiß, daß unser werter Staat diesen Bereich vor einigen Jahren feinziseliert hat.

  • Heißt es nicht überall, die durchschnittliche Erstattung einer Arbeitnehmersteuererklärung betrage 1075 €? Wenn der Steuerberater 700 € kostet, bleibt da für Dich ja noch etwas übrig - und im nächsten Jahr kannst Du diese Kosten ja absetzen*, dann steigt die Erstattung noch! :)



    *Ja, ich weiß, daß unser werter Staat diesen Bereich vor einigen Jahren feinziseliert hat.

    Erstattung? Was ist das?

  • Nur eins zaubert mir regelmäßig Fragezeichen ins Gesicht: Es wird überall damit geworben, daß der Durchschnitt der Steuererstattung pro Fall über 1000 € betrage. Wo kommt dieser Erstattungsbetrag her? Und dann auch noch im Durchschnitt!

    GENAU das habe ich mich auch schon gefragt. Ich halte das für einen Werbegag der Steuersoftwareverkäufer.

  • GENAU das habe ich mich auch schon gefragt. Ich halte das für einen Werbegag der Steuersoftwareverkäufer.

    Das folgende Zitat stammt von der Seite des Statistischen Bundesamtes und bezieht sich auf das Jahr 2019:


    "14,4 Millionen dieser Steuerpflichtigen ließen sich zur Einkommensteuer veranlagen. Davon erhielten 12,7 Millionen Steuerpflichtige eine Steuererstattung. Diese lag im Durch­schnitt bei 1 095 Euro. Besonders häufig waren Rück­erstattungen zwischen 100 und 1 000 Euro (57 %). Bei 8 % der Betroffenen fiel die Rück­zahlung geringer als 100 Euro aus. Beträge über 5 000 Euro erstatteten die Finanz­ämter in 2 % der Fälle."


    Die Zahlen werden so schon stimmen. Das Problem wird sein, das der Durchschnitt halt durch einige Wenige sehr nach oben verzerrt wird.

    Wenn von 10 Leuten 9 keine Erstattung bekommen und einer bekommt eine Erstattung von 10.000 Euro, dann bekommt im Schnitt jeder 1.000 Euro.


    EDIT:

    Und noch was interessantes an dieser Zahl. Es geht nur um die Durchschnittliche Erstattung. Also alle Nachzahlungen hat man gleich mal von vornherein aus der Grundmenge ausgenommen.

  • An die 60% bekommen eine Rückerstattung unter 1000 €, nur 2% bekommen über 5000 €.

    Dein "einer von zehn" entspräche 10%.


    Die Quelle ist verläßlich, ich glaube diese Zahlen, wenngleich ich sie staunend betrachte.


    Ich freue mich, wenn ich nichts erstattet bekomme. Ich freue mich sogar über eine Nachzahlung, denn sie bedeutet, daß ich übers Jahr zu wenig Steuer bezahlt habe und ich damit einen Zinsgewinn habe einstreichen können.


    Ja, ich kenne den psychologischen Effekt der Steuererstattung: Viele Steuerzahler sehen das gegenteilig (gegen die finanzmathematische Vernunft).


    Meine eigentliche Frage war eine andere: Woher kommen die Erstattungen? Fährt wirklich der Durchschnitt der Werktätigen 30 oder 40 km mit dem Auto zur Arbeit und ist gleichzeitig ungeschickt genug, sich keinen entsprechenden Freibetrag eintragen zu lassen?

  • Und noch was interessantes an dieser Zahl. Es geht nur um die Durchschnittliche Erstattung. Also alle Nachzahlungen hat man gleich mal von vornherein aus der Grundmenge ausgenommen.

    Statt Polemik vielleicht besser lesen?
    https://www.destatis.de/DE/The…kus-steuererklaerung.html
    In dem Dokument ist sauber zwischen Erstattungen (1095 EUR bei 12,7 Mio. Steuerpflichtigen) und Nachzahlungen (1194 EUR bei 1,5 Mio. Steuerpflichtigen) unterschieden worden. Da wurde gar nichts ausgenommen.