Stromkosten - in Zukunft

  • Wie man's nimmt. Als voll berufstätig - noch - wird bei uns viel abends gemacht, auch in der dunklen Jahreszeit. Kochen, fönen, Wäsche waschen, trocknen und bügeln. Der Strom dafür wird dann aus dem Speicher gezogen.

    Letztes Jahr gab es bei uns in mehreren Ortschaften zwei Stromausfälle, jeweils über mehrere Stunden.

    Einen (großen) Speicher haben wir, deshalb kenne ich die Fallstricke aus erster Hand:

    - bei Stromausfall schaltet sich auch der Speicher ab. Außer man hat einen mit Netztrennung (das sind die allerwenigsten und die sind teurer) oder man installiert ein teures Netztrennungsrelais.

    - mit dem Speicher hast du Lade- und Entladeverluste. Pauschal jeweils etwa 10%. Sprich für 10 kWh aus dem Speicher musst du 12 kWh bei der PV erwirtschaften

    - man muss beim Stromverbrauch die Entladeleistung des Speichers berücksichtigen. Selbst ein richtiger Hausspeicher schafft es nicht, den Induktionsherd auf hoher Stufe voll zu bedienen. Die Entladeleistung hängt von der Speichergröße ab, so ein Spielzeugspeicher fürs BKW wird nicht erst beim Induktionsherd, sondern deutlich vorher aussteigen.

    - die jährliche Zyklenzahl wird gemeinhin massiv überschätzt. Im Winterhalbjahr geht praktisch alles sofort in den Eigenverbrauch. Im Sommer hat man lange Tage und produziert entsprechend viel Strom direkt. Einen kleinen Speicher bekommt man immerhin im Sommer noch regelmäßig leer. Trotzdem amortisiert der sich mit günstigenfalls 200 Zyklen nur sehr langsam

    Ein Speicher lohnt sich nur, wenn man den irgendwie subventioniert bekommt

  • Interessant wäre, wieviel PV Strom man mit und ohne Akku in's Netz abgibt.

    Oder umgekehrt: wieviel verbraucht man aus dem Akku?

    Das müsste man dann in Relation setzen können zu dem Verbrauch und den Kosten, die über die PV selbst laufen.

    Aber es hört sich so an, als ob der Akku im Winter nicht mehr geladen werden kann? Da geht alles, was die PV leisten kann, direkt in den Eigenverbrauch? Und im Sommer verbraucht man weniger. D.h. da wird der Akku nicht gut ausgenutzt, sondern wird aufgeladen und bleibt aufgeladen?

  • Aber es hört sich so an, als ob der Akku im Winter nicht mehr geladen werden kann?

    Dass ist oft der Fall, im Winter ist es oft bedeckt, die Tage sind ebenfalls kürzer etc.


    Zitat


    Und im Sommer verbraucht man weniger.

    in meinem Haushalt verbrauche ich im Sommer mehr, der Kühlschrank und Gefriertruhe benötigt mehr Energie, die Klima Anlage läuft etc.

    Kommt halt drauf an was man hat und nutzt

  • bei Stromausfall schaltet sich auch der Speicher ab. Außer man hat einen mit Netztrennung (das sind die allerwenigsten und die sind teurer)

    Wir haben diese Notfalleinrichtung, so teuer war das gar nicht.

    Kochen wollen wir bei Stromausfall nicht gerade. Uns war wichtig, dass die Rollläden und der Garagentorantrieb funktionieren und die Fritzbox.

  • Aber es hört sich so an, als ob der Akku im Winter nicht mehr geladen werden kann? Da geht alles, was die PV leisten kann, direkt in den Eigenverbrauch?

    Bis auf eine handvoll Tage mit richtig schönem Wetter, ja. Niedriger Sonnenstand, kurze Tage, häufig grau. Die Erträge sind extrem niedrig, oft nur 150W oder weniger aus 6,5 kWp. Das wird durch den Grundverbrauch schnell aufgefressen. Und wenn etwas mehr kommt, geht das erst einmal in die Wärmepumpe.

    Und im Sommer verbraucht man weniger. D.h. da wird der Akku nicht gut ausgenutzt, sondern wird aufgeladen und bleibt aufgeladen?

    Ja, im Sommer fällt bei uns natürlich die Wärmepumpe bis auf das bisschen Warmwasser weg. Home Office verbraucht auch noch was, aber jetzt nicht die Welt. Nachts arbeite ich nicht und Warmwasser wird über Nacht auch nicht gemacht. Man sieht den Akku selten unter 90%, da braucht es schon mehrere durchgehende Regentage.

    Sehr interessant ist auch der Unterschied zwischen bewölkten Tagen im Winter und denen im Sommer. Aktuell ist es recht grau, aber trotzdem 2,2kW


  • Im Winter:
    Bis auf eine Handvoll Tage mit richtig schönem Wetter, ja. Niedriger Sonnenstand, kurze Tage, häufig grau. Die Erträge sind extrem niedrig, oft nur 150W oder weniger aus 6,5 kWp.

    ....Sehr interessant ist auch der Unterschied zwischen bewölkten Tagen im Winter und denen im Sommer. Aktuell ist es recht grau, aber trotzdem 2,2kW

    Das ist eine interessante Aussage!

    Wenn dann im Winter bei bedecktem Himmel aus 6,5 kWp nur 150 Watt kommen, dann kommen aus 2 Modulen(830 Wp) oder auch 4 Modulen (1.660 Wp) (siehe mein Beitrag # 19) ja nur noch 20 bzw. 40 W. Im Sommer wären es dann 280 W bzw. bei 4 Modulen 360 W bei bewölktem Himmel.
    Damit werde ich im Hinblick auf den immer nur kurzen (Spitzen)Verbrauch oberhalb der Grundverbrauchslinie das mal durchrechnen.

    Ich habe zunehmend den Eindruck, das das finanziell Spielerei ist, an der man natürlich teilnehmen kann, nicht zuletzt, um die Welt zu retten und den Lieferanten den Strom zwischen dem Grundverbrauch und nun 800 W kostenlos zu liefern - in der Hoffnung, dass sie deswegen mal den Preis ein wenig senken.

    berghaus 22.05.24

  • Wenn dann im Winter bei bedecktem Himmel aus 6,5 kWp nur 150 Watt kommen, dann kommen aus 2 Modulen(830 Wp) oder auch 4 Modulen (1.660 Wp) (siehe mein Beitrag # 19) ja nur noch 20 bzw. 40 W. Im Sommer wären es dann 280 W bzw. bei 4 Modulen 360 W bei bewölktem Himmel.

    Wir haben ein Modul am Balkon. Spielerei trifft es so ziemlich. Im gesamten ersten Jahr ab Installation kamen insgesamt ca. 150 kWh raus. 😁 An Sonnentagen 1-2 kWh/Tag, an Regentagen bzw. im Winter quasi nichts. Bei 30 Cent / kWh sind das grob 50 EUR im Jahr, die man einspart. Reich wird man nicht dabei. 😁

  • Ein Balkonkraftwerk zu errichten ist kein Hexenwerk und ist im besten Fall in einer halben Stunde erledigt. Ob sich ein Speicher lohnt, hängt ganz von deinem Nutzerverhalten ab. Bei den momentan wieder niedrigen kWh-Preisen ist es eher Liebhaberei und etwas für das "gute Gewissen". Ich habe Panels die mir Powerstations tagsüber aufladen. Damit betreibe ich hauptsächlich dann Abends meinen PC und lade meinen E-Scooter und sämtliche Akkugeräte auf. Im Hochsommer betreibe ich damit auch meine Kühlgefrierkombination. Das geht alles recht gut.

    Kleines Rechenbeispiel: Du kaufst dir eine Powerstation/Stromspeicher die z.B. 2 kWh Kapazität hat. Kostet z.B. 600 Euro. Balkonkraftwerk von der Stange kostet ca 500 Euro. Macht also im besten Fall ca 60 Cent Stromkostenersparnis am Tag. Also brauchst du 1000 Sonnentage die dir die 60 Cent Ersparnis bringen bis sich der Speicher amortisiert. Dann ist aber noch lange nicht das Balkonkraftwerk bezahlt. Und von November bis März ist Sonnenernten eher selten möglich. Somit dauert es locker 6 Jahre bis sich der Bums gelohnt hat. Eher länger. Und dann wird sich dein Wechselrichter so langsam verabschieden, da die Dinger auch nicht unendlich lange halten. .......

    Wohnt man in einer Mietwohnung wird es allerdings unter Umständen wieder kompliziert, wenn z.B. der Vermieter oder die Hausverwaltung einem Steine in den Weg legt. Auch spielt es eine Rolle, wo man die Panels anbringt, ob man besondere Sicherheitsvorkehrungen treffen muss (Stickwort: Panels hängen direkt über dem Gehweg oder der Terrasse des Nachbarn.)

    Ich würde dir raten in ein Forum das sich auf diese Thematik spezialisiert hat zu gehen, da wirst du viele nützliche Tipps und zumindest rechtliche Leitplanken genannt bekommen.

    Für das ruhige Gewissen? Naja. Weniger. Dieses ganze Gebrüll seit Sommer '22, dass Energieknappheit (Wärme, Strom) da ist. An eine PV mit Notstromfähigem Akku war schon angedacht. "einfach so" zwar nicht. Wenn andere so schreien, was se im Monat Strom zahlen ...

  • Für das ruhige Gewissen? Naja. Weniger. Dieses ganze Gebrüll seit Sommer '22, dass Energieknappheit (Wärme, Strom) da ist. An eine PV mit Notstromfähigem Akku war schon angedacht. "einfach so" zwar nicht. Wenn andere so schreien, was se im Monat Strom zahlen ...

    Naja, wer jetzt momentan jammert, was monatlich an Stromkosten anfällt, steckt schlichtweg noch in einem schlechten Vertrag. Momentan sind bei Neuverträge die kWh-Preise wieder auf Vorkriegsnieveau.