Das "restliche" Geld, mit Risiko

  • Zu meinem letzten Beitrag hier die Variante in der ich einen Teil meines Geldes in Risikoreichere Aktien anlege. Dennoch, kein Spielgeld und kein Zocken. Bin aus Österreich.


    Hier was ich in meiner Glaskugel sehe: Trump gewinnt die Wahl zum US Präsident. Er kürzt Waffenlieferungen an die Ukraine und den Schutz anderer Staaten. Damit werden Nato Verbündete gezwungen sein mehr zu liefern bzw. sich selbst zu schützen. Die Rüstungsindustrie boomt und wird mit mehr Aufträgen versorgt. Aktienkurse von Rüstungsunternehmen steigen.


    Die Rüstungs ETF die in Europa Handelbar sind haben einen sehr großen US Anteil, der diesen Effekt wieder abschwächt. Deshalb denke ich speziell an Deutsch Rüstungsunternehmen.


    Das die jetzt schon so hoch sind gibt mir etwas zu denken, aber ich gehe nicht davon aus das Rheinmetall demnächst zahlungsunfähig ist.


    Mein Problem ist das meine Glaskugel mir schon mal einen Tipp gegeben hat der aufgegangen ist.


    Hat jemand eine Meninung zu Boeing (Imageschaden oder Dauerschaden) oder Thyssen Krupp (warum gehts denen so schlecht)?


    Bin gespannt auf eure Beiträge


    Ps: mit wie viel Wissen und Insiderinfos geht ihr einen Aktienkauf an?

  • Nur mal zum drüber nachdenken: Meinst Du nicht, dass gerade 1000ende andere Anleger die gleichen Gedankengänge haben? :/

    Wenn man das mal so annimmt, sind diese Gedanken bereits in die Kurse eingepreist. Schließlich wird an der Börse die Zukunft gehandelt.

    JustMy2Cent


    PS: Wenn Du mehr Rendite willst, einfach das Verhältnis vom sicheren/risikoreichen Vermögensgeil anpassen.

  • Insiderinfos dürftest du nicht bekommen und falls doch dürftest du sie nicht nutzen.


    Für den Rest der Welt gilt: Buy it or leave it.

    Boeing, Bayer etc. wären alles Wetten. Kann auf gehen, muss aber nicht.


    Allgemein haben Rüstungsunternehmen schon eine ordentliche Rally hinter sich...


    Du kannst es drehen und wenden wie du willst. Und einen Informationsvorsprung gegenüber den etlichen Analysten da draußen brauchst du dir auch nicht einbilden.


    Nur meine Meinung.

  • Nur mal zum drüber nachdenken: Meinst Du nicht, dass gerade 1000ende andere Anleger die gleichen Gedankengänge haben? :/


    Hm ja da hast du sicher recht.


    Ich habe bei First Quantum auch keine Insiderinfos. Aber ein Unternehmen das 12 Minenprojekte weltweit hat wird wegen einem gestoppten Projekt (Panama) nicht in die Knie gehen. Der Kurs ist aber drastisch gefallen. Ich habe da jetzt 65% plus in ein paar Monaten. Leider nur minimale Beträg-> Spielgeld.

  • Ich habe bei First Quantum auch keine Insiderinfos. Aber ein Unternehmen das 12 Minenprojekte weltweit hat wird wegen einem gestoppten Projekt (Panama) nicht in die Knie gehen. Der Kurs ist aber drastisch gefallen. Ich habe da jetzt 65% plus in ein paar Monaten. Leider nur minimale Beträg-> Spielgeld.

    In einem anderen Thread hier im Forum geht es gerade um die Baywa-Aktie.

    Der Kurs von Baywa ist vom Nov. 20 - April 21 um über 50% nach oben gegangen. Und nun munkelt man schon von einer möglichen Insolvenz. :/

  • Ich kenne tatsächlich niemanden der irgendeinen Wissensvorsprung hat.

    Ich kenne immerhin ein paar wenige - und noch deutlich mehr, die zumindest ein erhebliches Wissen haben in Verbindung mit der Bereitschaft eigene Überlegungen anzustellen und diesen dann auch in ihren Anlage-Entscheidungen zu folgen.

    Manchmal kann man Glück haben

    "Immer Glück ist Können"

    (Herrmann Gerland, Fußball-Lehrer)



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen - sowie die eines Fußballtrainers (die sich aber mit der meinigen deckt).

  • "Immer Glück ist Können"

    (Herrmann Gerland, Fußball-Lehrer)

    Nö,

    kann trotzdem auch einfach nur Glück sein.

    Ist einfach nur simple Statistik. Das Problem ist häufig rechtzeitig zu erkennen bzw. zu akzeptieren, dass man wohlmöglich einfach nur Glück gehabt hat. Gibt ja auch genug, die irgendwann gedacht haben, dass Sie es 'können' und dann ganz böse auf die Schnauze geflogen sind. :/

  • Nö,

    kann trotzdem auch einfach nur Glück sein.

    Ist das so ?



    Man kann auf jeden Fall als Sportler oder auch Anleger einmal oder auch einige Male Glück haben - wie aber kann man über Jahrzehnte hinweg immer nur Glück haben ?


    Der Gedanke scheint mir abwegig und widerspricht auch völlig meinen Erfahrungen.


    Aber auch dabei gilt: Hier kann und soll natürlich jeder der ihm genehmen Vorgehensweise folgen.



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Ist das so ?

    Man kann auf jeden Fall als Sportler oder auch Anleger einmal oder auch einige Male Glück haben - wie aber kann man über Jahrzehnte hinweg immer nur Glück haben ?

    Ein Sportler ist sicherlich noch etwas komplett anderes als ein Anleger. Im Sport hat es mit Sicherheit auch etwas mit Talent und grundsätzlichen körperlichen Fähigkeiten zu tun.

    Ein Mensch von 1,60 Körpergröße wird wohl niemals der beste Hochspringer der Welt werden. Egal wie viel er trainiert!

    Der Mensch mag dann mal Glück haben und hin und wieder gegen andere Hochspringer einen Wettbewerb gewinnen die grundsätzlich körperlich besser geeignet sind. Aber dauerhaft über einen längeren Zeitraum der Karriere ist das eben kaum wahrscheinlich.


    Bei einem Anleger sieht es da ganz anders aus. Ist der klassische 'Survivorship-Bias'.

    Fonds-Manager: Erfolgreich auch ohne Kompetenz - der Finanzwesir macht Sie zum Finanz-Guru | Finanzwesir


    Ich will auch gar nicht abstreiten, dass es Anleger mit einem großen Finanz- oder Marktwissen gibt. Nur, ob deren Erfolg dann wirklich in Ihrem Wissen begründet liegt oder letztlich dann doch eher auf Glück basiert ist halt die Frage.

    Gibt ja genug Beispiele von Anlegern mit ausgeprägten Fachwissen, die es eben nicht geschafft haben auch nur durchschnittliche Ergebnisse zu erzielen. :/

  • monstermania


    Derartige Diskussionen mit überzeugten "ETF-Sparbüchsen" und/oder ETF-Anlegern sind in der Regel (komplett) sinnlos - wie ich aus hitzigen Gesprächen aus meinem Umfeld weiß, wenn Protagonisten der beiden "Fraktionen" (aktiv versus passiv) diskutieren.


    Wobei: In praxi machen ja nicht wenige das eine - ohne das andere zu lassen. Das aber nur am Rande.


    Solche (meistens unauflösbaren) Kontroversen gibt es ja übrigens nicht nur beim Thema "aktiv versus passiv" - sondern auch bei einigen anderen Finanz-Themen wie "Investieren via Kredit" (Leverage-Effekt), "überzeugte Mieter versus ebensolche Eigenheimer", "Goldbugs versus Goldverweigerer/Goldhasser" (für meinen Teil nehme ich da eine Mittelposition ein sprich Gold nur als "Versicherung") , "Bargeld versus Giralgeld" (zumindest die praktischen und rechtlichen Unterschiede betreffend) etc. pp.


    Halte es aber, wie schon gesagt, für abwegig, anzunehmen es handle sich um sozusagen nur dauerhaftes Glück, wenn jemand mit Null startet (nichts erbt, nicht im Lotto gewinnt, nicht reich heiratet) und dann nach einigen Jahrzehnten ein acht- oder neunstelliges Vermögen hat. So Fälle kenne ich immerhin einige.

    Ich will auch gar nicht abstreiten, dass es Anleger mit einem großen Finanz- oder Marktwissen gibt.

    Wie sollte man das auch abstreiten können ?

    Nur, ob deren Erfolg dann wirklich in Ihrem Wissen begründet liegt oder letztlich dann doch eher auf Glück basiert ist halt die Frage.

    Um ein ganz konkretes Beispiel zu nennen, wo das keine Frage war sondern eine logische Folge im Sinne einer Sachgesetzlichkeit (hatte damals Anfang der 90er mehrere Projekte in Luxemburg und habe Folgendes da live erlebt): Viele höhere EU-Protagonisten haben sich damals mit langlaufenden hochverzinsten Staatsanleihen vollgesogen (teilweise selbst, teilweise via Angehörige), die ich - trotz der hohen Zinsen - nicht mal mit der Kneifzange angefasst hätte (Stichwort: Italien - um nur ein Beispiel aus mehreren zu nennen). Lief damals intern, wie ich auf Nachfrage erfuhr, unter der "Euro-Put" ...


    Als ich damals mal zwei Banker fragte, warum die das machen, war die Antwort: "Aufgrund ihrer Nähe zum EU-Rat und der EU-Kommission sind die absolut sicher, daß es zum Euro kommen wird und man schon deshalb zuvor keines dieser besagten Länder wird fallen lassen".


    Manchmal reichen also schon besondere eigene Kenntnisse, um solche Aktionen fahren zu können.


    Insoweit halte ich das hier für unzutreffend (siehe schon meinen Beitrag Nr. 7)

    Ich kenne tatsächlich niemanden der irgendeinen Wissensvorsprung hat.

    Diese Leute beispielsweise hatten auf jeden Fall einen Wissensvorsprung.



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Sovereign

    Ich will Dich auch nicht bekehren.

    Und es gibt sehr wohl viele Anleger die m.E. einfach nur Glück hatten. Es gibt nicht wenige Anleger, die es innerhalb weniger Jahre mit BTC zu einem Millionenvermögen gebracht haben.

    In einem anderen Foren tauchen Sie dann immer mal wieder auf und Fragen, wie Sie jetzt Ihre Millionen 'langfristig sicher' anlegen können.

    Komisch, offenbar sind Sie sich also doch nicht sicher, dass BTC wirklich 'sicher' ist. ;)


    Jeder soll mit seinem Geld machen was er/Sie/es will. Nur sollte man eben immer mal wieder darüber nachdenken, was wirklich Glück ist und was (vermeintliches) 'können'.


    Ach ja, und allein schon in einer Zeit (Generation) zu leben, die persönlich nicht vom Krieg und den sich daraus ergebenden Folgen betroffen war/ist, hat m.E. viel mit Glück zu tun.

    Wenn ich nur daran denke, ob ein evtl. Immobilienbesitz in einer Stadt wie Berlin dann im Ost- oder Westteil lag. Was war das anderes als pures Glück? :/

    Nur meine persönliche Meinung.

  • Sovereign

    Ich will Dich auch nicht bekehren.

    So wie ich Dich nicht. Der Versuch dürfte auch (wechselseitig gesehen) eher sinnlos sein. In meine Fall beispielsweise arbeite ich seit gut 50 Jahren nur mit Direktanlagen.

    Und es gibt sehr wohl viele Anleger die m.E. einfach nur Glück hatten.

    Das ist unbestreitbar so.

    Es gibt nicht wenige Anleger, die es innerhalb weniger Jahre mit BTC zu einem Millionenvermögen gebracht haben.

    Ebenso unbestritten. Das war aber damals - bei sachlicher-nüchterner Betrachtung jedenfalls - immer eine Art der "Spekulation" und nicht eine "Investition".


    Für meinen Teil hatte ich damals das Ansinnen eines jungen (technik-affinen) Anlegers abgelehnt, da gemeinsam mit (glaube) 10.000 $ einzusteigen, also 5.000 pro Nase. Da stand das Teilchen irgendwo zwischen 10 und 100 Dollar ... Den damaligen Ansatz von Satoshi Nakamoto (oder so ähnlich jedenfalls) hatte ich bestens verstanden, schon aus meiner Beschäftigung mit der Geld- und Währungsgeschichte heraus (staatliches Zettel- bzw. Papiergeld ist nur teilweise oder auch gar nicht gedeckt; man muß also den Staaten und staatlichen Notenbanken vertrauen, daß sie das Geld nicht entwerten (oder sich via Finanzielle Repression sprich negative Realzinsen entschulden)) - wenn es aber einen roten Faden in der Geld- und Währungsgeschichte gibt: Diese Vertrauen der Menschen ist immer und immer wieder und überall mißbraucht worden - bis hin zu den völligen Währungscrashs (wie Hyperinflation, Währungsreformen usw.); angefangen vom alten Rom über die organisierte Münzverschlechterung (ständig sinkende Edelmetallanteile ... damals noch sehr aufwändig (die Münzen mußten ja ähnlich aussehen, ähnlich klingen, das gleiche Gewicht haben etc. - die EZB braucht heute nur noch einen Knopfdruck, um die Geldmenge um Billionen auszuweiten und den Geldwert zu verwässern und/oder Vermögenspreise (Preisblasen) in die Höhe zu treiben. Da aber damals schon in der Erklärung zur technischen Umsetzung (bei Bitcoin) in den beiden ersten Sätzen des junge Mannes zig mir unbekannte Fachbegriffe auftauchten (und er bei der "Erklärung" mir weitere solche völlig unbekannte Begriffe nannte ...), habe ich damals davon Abstand genommen. Da könnte man vermutlich von einem gewissen entgangenen Gewinn sprechen ... Bereue ich aber nicht, da ich nur in Dinge investiere, die ich halbwegs verstehe. Die technische Seite (beim BTC - wenn damit Bitcoin gemeint ist) hatte ich damals nicht mal ansatzweise verstanden.

    Ach ja, und allein schon in einer Zeit (Generation) zu leben, die persönlich nicht vom Krieg und den sich daraus ergebenden Folgen betroffen war/ist, hat m.E. viel mit Glück zu tun.

    Hatte - im Rahmen der Betreuung eines Familienangehörigen - vor einigen Jahren diverse Menschen kennengelernt, die als junger Mensch den 1. Weltkrieg und als Menschen im gesetzteren Alter auch noch den 2. Weltkrieg miterleben mußten ...


    Zu dem Glück in Sachen Timing kommt m. E. auch noch das geographische Glück des Geburtsortes hinzu. Ganz unabhängig von Kriegen: Es gibt viele Regionen da werden auch Talent, Intelligenz, Fleiß, Disziplin etc. pp. wenig helfen - weil man zuvor an Hunger oder einer schlichten Sepsis verstirbt ...


    Andererseits: Wenn man zu der Überzeugung gelangt, daß die Region in der man lebt sich schlecht entwickelt (und/oder den eigenen Vorstellungen immer weniger entspricht und/oder perspektivisch sogar existenziell gefährdet ist) - dann kann bzw. sollte man daraus auch seine Schlüsse ziehen.



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Wobei man derartige Kenntnisse nicht nutzen darf, Stichwort Insiderwissen.

    Ob sich die "Meinung zur Wahrscheinlichkeit einer politische Entwicklung" (der Euro ist ein politisches Projekt) juristisch unter "Insiderwissen" subsumieren läßt, wäre eine zu diskutierende Frage.


    Wie auch immer: Die damaligen Protagonisten hat es jedenfalls nicht von der in Nr. 11 geschilderten Vorgehensweise abgehalten. Und das mit z. B. für EU-Beamte nicht kleinen Beträgen.


    Vielleicht hatte der ein oder andere dabei unter dem Aspekt ein etwas unsicheres Gefühl; siehe schon hier

    Viele höhere EU-Protagonisten haben sich damals mit langlaufenden hochverzinsten Staatsanleihen vollgesogen (teilweise selbst, teilweise via Angehörige),

    (nachträglich gefettet von mir)


    Unsicher waren sie sich jedenfalls aufgrund ihrer Kenntnisse die besagten Staatsanleihen betreffend keinesfalls ...


    Das Ganze dürfte jedenfalls keinen Einzelfall darstellen.



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen

  • Ich habe mich zwar nicht mehr zu Wort gemeldet aber iIch möchte allen danken, die hier eine sehr interessante Diskussion weitergeführt haben.