100% Aktien für jedes Alter?

  • Es muss ja nicht mal zwingend etwas mit den Unternehmen passieren. Muss nur beispuelsweise Datencrash/Datenverlust (im größeren Ausmaß) sein und du hast deinen Black Swan.

    Ein Datencrash, der wie durch ein Wunder nur Aktien-ETF betrifft und alle anderen ETF, Geldmarktinstrumente, Staatsanleihen usw. unbehelligt lässt. Ja klar....wenn man davon ausgeht, sollte man unbedingt einen Teil seiner Assets nicht in Aktien stecken.

  • Wieder ad hominem? Das hatten wir doch schon...das wirkt bei mir nicht. Siehst du Möglichkeiten den Privatanleger vor sich selbst zu schützen und einen hohen Aktienanteil im Portfolio aushaltbar zu machen? Hast du etwas implementiert?

  • Deine Argumentation haut immer wieder in die selbe (m.E. falsche) Kerbe: ,,soll doch jeder machen wie er will". Das macht doch sowieso jeder und muss nicht diskutiert werden. Wenn das deine Grundannahme ist, erübrigt sich jede Diskussion - zu jedem Thema.

    Nochmal: Wenn die Studie stimmt, dann sind fast alle Ratgeber in Deutschland falsch. Und dabei geht es nicht um die Emotionen der Anleger. Ich meine faktisch falsch, weil sie suggerieren, dass ein Absenken der Aktienquote zu weniger Risiko führt. Dadurch verändert sich auch das Verhalten und die Einstellung der Anleger zu den jeweiligen Assets. Wie kann ein Anleger eine vernünftige Asset-Allokation wählen, wenn die Informationen, die ihm bereitgestellt werden, fehlerhaft oder unzureichend sind?

  • Nochmal: Wenn die Studie stimmt, dann sind fast alle Ratgeber in Deutschland falsch.

    „Stimmt“, „richtig“ und „falsch“… :/

    Keine Ahnung, wie man ernsthaft bei einigermaßen komplexen Zusammenhängen und einer objektiv unsicheren Zukunft in dermaßen reduzierten Kategorien denken oder hier diskutieren kann/könnte. Du argumentierst ja noch nicht mal mit Wahrscheinlichkeiten sondern scheinst wirklich an deinen Absolutismus zu glauben. Ich geb‘s auf! ;(

  • Wenn die Studie stimmt, dann sind fast alle Ratgeber in Deutschland falsch.

    Na dann schreib doch einen neuen, diene dich den relevanten Medien an. Ohne Lebensrealitäten mit einzubauen, wirst du scheitern.

    Wie war das? Hattest du nicht mit 400 Euro 40 Jahre 8% begonnen zu diskutieren? Und zwischen den Jahrzehnten, leistest du dir mal eine teure Reise, kaufst ein Haus,...? Oder versaut das dann die Zielzahl?

    Du hast als jemand mit mittlerem Einkommen vermutlich auch Rentenpunkte. Oder verzichtet du darauf, um 100% Aktienquote auf alles zu realisieren? Oder doch Sicherheiten eingebaut?

    Halte die Fixierung auf einen Teilaspekt für reichlich lebensfremd.

  • Siehst du Möglichkeiten den Privatanleger vor sich selbst zu schützen und einen hohen Aktienanteil im Portfolio aushaltbar zu machen?

    Wie schon dargestellt (siehe Nr. 195) sind Aktien generell und/oder gar ein "hoher Aktienanteil" für diverse bis viele Gruppen gar nicht erforderlich, um ihre Finanz-Ziele (Beispiel: Finanziell auskömmlicher Ruhestand) zu erreichen. Warum sollten diese also Mittel "ins (zumindest temporäre) Risiko schieben" und enorme Schwankungen, MDDS usw. aushalten ? Und warum sollten man ihn das "aushaltbar" machen ?

    Übrigens: Und wie auch schon dargestellt, wollen dies auch die meisten gar nicht, die sich das objektiv leisten könnten. Mir ist kein einziges Depot (auch nach Deiner engen Definition "Portfolio") bekannt - relevante Vermögen betreffend jedenfalls - welches zu 100% aus Aktien besteht ... Da sich in der Liga (achtstellig aufwärts) recht viele ziemlich intensiv mit solchen Themen beschäftigen (Beispiel: Asset-Allocation) drängt sich mir die Frage auf: Sind die alle doof ? Und/oder handeln die alle irrational ? Der Gedanke scheint mir eher abwegig.

    Hast du etwas implementiert?

    Ja.

    Eine zu mir, meinem Bild und meinen Finanz-Zielen individuelle sprich passende Asset-Allocation.

    Ich meine faktisch falsch, weil sie suggerieren, dass ein Absenken der Aktienquote zu weniger Risiko führt.

    Um mal nur ein einziges - aus sehr vielen - Beispielen zu nennen: Der Betreiber (ein überzeugter, ausgeprägter und ausgewiesener Aktienfan) einer Finanz-Website (oder eines Finanzkanals oder wie immer man das nennt) - "Finanzfluss" ist wohl der Name (eine inhaltlich recht solide und fundierte Angelegenheit) - hatte erst jüngst seine "Aktienquote (deutlich) abgesenkt", um das "Gesamtrisiko" im Vermögen sowie das "Risiko" seiner Hausfinanzierung in den Griff zu bekommen (bzw. überhaupt eine solche Immobilienfinanzierung zu erhalten bzw. eine zu halbwegs guten Konditionen).

    Ihm (und seinem ETF-Depot - sorry, meine natürlich ETF-"Portfolio") war schlicht "sein Leben dazwischen" gekommen. In dem Fall in Form eines Hauskaufs (in oder Nähe Berlin nach meiner Erinnerung).


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Na dann schreib doch einen neuen, diene dich den relevanten Medien an. Ohne Lebensrealitäten mit einzubauen, wirst du scheitern.

    Und ohne jede grundlegende Logik und elementare Wissenschaftlichkeit auch! Das gibt doch die besagte Studie auch überhaupt nicht her:

    Wir reden über die Zukunft! Da kann man, wenn überhaupt, nur versuchen aus der Vergangenheit (historischen Zeitreihen) auf Wahrscheinlichkeiten (!) der Zukunft zu schließen, niemals auf absolute Zusammenhänge. Wenn man von einer „hohen Wahrscheinlichkeit“ für zukünftige Entwicklungen spricht, wird klar, dass die Dinge auch anders kommen könnten. Das eröffnet die Möglichkeit für unterschiedliche Bewertungen der Situation und des Einzelfalls. Wer aus historischen Zeitreihen abgeleitet für die Zukunft ernsthaft von „richtig/falsch“ spricht, blendet alle möglichen alternativen Entwicklungen aus, was ich gerade hier in so einem Forum konkret für Anleger für ziemlich fatal halte. Und was ganz übel ins Auge gehen könnte.

    Daher: Bitte nicht glauben, 100% Aktienquote seinen pauschal „richtig“, egal in welcher Situation! :)

  • Wir reden über die Zukunft! Da kann man, wenn überhaupt, nur versuchen aus der Vergangenheit (historischen Zeitreihen) auf Wahrscheinlichkeiten (!) der Zukunft zu schließen,

    Das sehe ich ganz ähnlich. Das sollte man zumindest immer mit einbeziehen.

    Um mal ein typisches Gegenbeispiel zu nennen: Hat aber beispielsweise die Politik nicht getan, als sie den Entschluß fällte, nationale Währungen in der EU abzuschaffen und dafür eine Einheitswährung in Form einer Währungsunion einzuführen. Der Blick in die Vergangenheit und Historie solcher Währungsunionen zwischen Nationalstaaten (noch dazu sehr heterogenen bis disparaten) - mit einer dann zentralisierten Geldpolitik aber einer dezentralen Fiskalpolitik seitens der souveränen Staaten - wäre mehr als aufschlußreich und hilfreich gewesen.

    Was neben dem Blick in Vergangenheit und Historie auch immer hilft, dürfte der GMV sein (also der Gesunde-Menschen-Verstand).

    Man könnte fast sagen, ich wäre versucht sowohl der besagten Politik (in Sachen "Einheitswährung" als "Währungsunion souveräner Staaten") als auch dem Protagonisten @Thomas.Schreiber (in Sachen "100% Aktienquote ist immer das Mittel der Wahl") - beide oben genannten Empfehlungen zuzurufen.

    Die Erfolgsaussichten zur Einsicht schätze ich in beiden Fällen (leider) nahe Null ein.


    Allerseits weiterhin gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Viele nutzen ein "dumbphone" um sich von der Smartphonesucht zu befreien. Ein dumbaccount um übermäßiges ,,Reingucken-und-sich-aufregen" zu unterbinden wäre doch mal eine Idee.

    Ich mache es genau umgekehrt. Ich schaue börsentäglich in mein Depot und tracke wöchentlich/monatlich/jährlich meinen Depotstand/ Gewinne-Verluste. Bisher war ich nie beunruhigt oder habe nie darüber nachgedacht meine ETF-Anteile bei einem relativen Kursverlust (bei mir 37,55%) abzustoßen. Stur sparen per Sparplan und gegebenenfalls die Höhe anpassen, denn ich investiere ja nur Geld, das ich mindestens 15 Jahre nicht benötige😉

  • Ich mache es genau umgekehrt. Ich schaue börsentäglich in mein Depot und tracke wöchentlich/monatlich/jährlich meinen Depotstand/ Gewinne-Verluste. Bisher war ich nie beunruhigt oder habe nie darüber nachgedacht meine ETF-Anteile bei einem relativen Kursverlust (bei mir 37,55%) abzustoßen. Stur sparen per Sparplan und gegebenenfalls die Höhe anpassen, denn ich investiere ja nur Geld, das ich mindestens 15 Jahre nicht benötige😉

    Das ist natürlich die Königsklasse. Wenn dabei der Partner oder die Partnerin noch mitmacht (oder gar nicht darüber Bescheid weiß ;).) und man die Einstellung auch in der Entnahmephase (Verkäufe in der Baisse) ohne Emotionen durchhält, dürfte man einen deutlichen Renditevorsprung und eine erhebliche Senkung des Risikos erreichen.

    Schade, dass es hier viele User der Gefühlsduselei und Unsachlichkeit hingeben. Der Autor der Studie hat übrigens ähnlichen Gegenwind erfahren. Fakten kamen wenig. Eine Gegenstudie gibt es (soweit ich weiß) auch nicht. Subjektive Gründe warum man die eigene Asset-Allokation auf keinen Fall aufgeben will, kamen und kommen zuhauf. Da scheinen die Marketingabteilungen der Finanzindustrie ganze Arbeit geleistet zu haben, dass Privatanleger das eigene Tun nicht einmal mehr hinterfragen und lieber Gründe suchen warum der status quo der Richtige ist.

    Für mich ist die Sache nicht so klar und ich suche aktiv nach Fakten (nicht subjektive Meinungen), welche die Studie widerlegen und eine 100%-Aktien-Allokation im Alter als riskanter einstufen als ein Misch-Portfolio. Bisher bin ich nicht fündig geworden. Vielleicht kommt ja noch was...

  • Na dann schreib doch einen neuen, diene dich den relevanten Medien an. Ohne Lebensrealitäten mit einzubauen, wirst du scheitern.

    Wie war das? Hattest du nicht mit 400 Euro 40 Jahre 8% begonnen zu diskutieren? Und zwischen den Jahrzehnten, leistest du dir mal eine teure Reise, kaufst ein Haus,...? Oder versaut das dann die Zielzahl?

    Du hast als jemand mit mittlerem Einkommen vermutlich auch Rentenpunkte. Oder verzichtet du darauf, um 100% Aktienquote auf alles zu realisieren? Oder doch Sicherheiten eingebaut?

    Halte die Fixierung auf einen Teilaspekt für reichlich lebensfremd.

    Echt Schade, dass hier so viele Leute schreiben, die weder die Studie gelesen haben (oder das Video gesehen haben) noch den Thread lesen. Wie oft soll ich noch erklären, dass es bei der Studie um einen Vergleich verschiedener Asset-Allokationen im Wertpapierdepot handelt und sie nichts mit Rentenpunkten, Pensionen, Lebensversicherungen, Immobilien usw. zu tun hat?

  • Was neben dem Blick in Vergangenheit und Historie auch immer hilft, dürfte der GMV sein (also der Gesunde-Menschen-Verstand)

    Dein gesunder Menschenverstand sagt dir, dass es eine Wahrscheinlichkeit gibt, dass Fremdkapital in Zukunft langfristig, durchschnittlich und real Eigenkapital schlagen wird und dass es eine Wahrscheinlichkeit gibt, dass unser gesamtes kapitalistisches System so umgewälzt wird, dass die Renditen aller Unternehmen langfristig unterhalb der von festverzinslichen Anlagen liegen? Wenn du das denkst, musst du tun was du tun musst. Dabei kann dir keiner mehr helfen.

  • Ich mache es genau umgekehrt. Ich schaue börsentäglich in mein Depot und tracke wöchentlich/monatlich/jährlich meinen Depotstand/ Gewinne-Verluste.

    Kannst du vielleicht noch den Grund erläutern weshalb du börsentäglich ins Depot schaust und wöchentlich deine Performance trackst? Welchen Mehrwert bringt es dir im Vergleich zu Anlegern, die nur einmal im Jahr oder noch weniger ihr Depot checken?

    (ernstgemeinte Frage)

  • Für mich ist die Sache nicht so klar und ich suche aktiv nach Fakten (nicht subjektive Meinungen), welche die Studie widerlegen und eine 100%-Aktien-Allokation im Alter als riskanter einstufen als ein Misch-Portfolio. Bisher bin ich nicht fündig geworden. Vielleicht kommt ja noch was...

    Ich finde die Studie eine interessante akademische Betrachtung und es kann ja ganz spannend sein das zu hinterfragen. Welche Schlüsse man zieht ist ja jedem selbst überlassen.

    Was mir in der Arbeit nicht ganz klar wird: Wie ist die Gewichtung der verschiedenen Länder? Es sind ja 38 Länder in denen die domestic couples leben. Tragen die Paare in diesen Ländern gleich bei, oder Populations-gewichtet, oder gibt es nur USA und non-USA? Wenn gleich, wäre alles andere als ein USA Fokus gegeben. Gerade mit dieser Gewichtung - kann ich mir vorstellen - kann man die Ergebnisse stark beeinflussen. Ich habe aber dazu keine Infos gefunden.


    Auch finde ich es gefährlich den Fokus nur auf das Ausfallrisiko zu setzen: Wenn, wie von den Autoren auch gerechnet, einfach eine 4%ige Entnahme des aktuellen Portfolios gewählt wird, kann ich das Ausfallrisiko auf 0 senken, egal ob Cash oder Aktie. Dies spricht m.M. eher dafür, dass man sich die Entnahmestrategie gut überlegen sollte. Persönlich würde ich eher beginnen mir zu überlegen, wie viel ich brauche/möchte. In der Ansparphase lege ich ja die Sparrate auch nicht fest indem ich das Ausfallrisiko im Alter minimieren möchte.


    Weiter müsste ich, wenn ich den Autoren folgen würde, 50% DAX (oder nur 35%) ETFs nehmen. Das widerstrebt mir aktuell etwas...

  • Für mich ist die Sache nicht so klar und ich suche aktiv nach Fakten (nicht subjektive Meinungen),

    Mehr als seltsam, wo Du Dich doch - nach Deinen eigenen Angaben jedenfalls - selbst längst entschieden hast ... ?! Siehe hier:

    Das Portfolio von meiner Frau und mir besteht zu 100% aus Aktien-ETF.

    Für meinen Teil bin ich im Bereich Finanzen stets den umgekehrten Weg gegangen: Erst habe ich recherchiert ("aktiv nach Fakten gesucht" - um Deine Formulierung gebrauchen) - und erst danach (m)eine Entscheidung getroffen. Scheint mir der deutlich sinnvollere Weg.

    Schade, dass es hier viele User der Gefühlsduselei und Unsachlichkeit hingeben.

    Das nehme ich mal als humoristische Einlage. Selbst wenn dem so wäre - ein beispielsweise fehlender (oder bereits verloren gegangener) Bezug zur Realität wäre meines Erachtens mindestens genau so schlimm ...

    Subjektive Gründe warum man die eigene Asset-Allokation auf keinen Fall aufgeben will, kamen und kommen zuhauf.

    Apropos Realitätsbezug: "Subjektive Gründe" und Aspekte gehören zu den wichtigsten (Erfolgs)Kriterien überhaupt im Bereich private Finanzen.


    Aus meiner Sicht (bin nur im absoluten Tiefflug drüber) basiert die Studie a) auf einer uralten Binsenweisheit (Aktien sind die renditeträchtigste Anlageklasse - in the long run jedenfalls und unter ganz erheblichen temporären Schwankungen samt MDDs), b) liefert praktisch keine Aussage zum wichtigen Thema "Entnahmeraten" (die 4%-Regel wird längst als bestenfalls naiv eingestuft; Stichwort: SoRR) , c) läßt das Thema "subjektive Risikotragfähigkeit" bzw. (emotionale) Risikotoleranz außen vor bzw. unterstellt diese einfach als gegeben (ohnehin eines der bedeutsamsten Themen überhaupt - bei einer 100% Aktienquote (!) noch bedeutsamer sprich spielentscheidend) und d) hat (bzw. wagt) nur eine für mich neue Aussage:

    Die geographische Diversifikation (50% domestic + 50% international) innerhalb der Anlageklasse Aktien reduziert - gemäß der Studie jedenfalls - das Pleiterisiko stärker als eine Diversifikation im Portfolio via (US) Aktien, (US) Bonds und US-Cash (Dollar). Logischerweise wird daher beim Thema Rebalancing dann wohl nur noch ein geographisches (domestic vs international stocks) Rebalancing erforderlich sein.

    Aus meiner Sicht ist schon der Ansatz ("immer die beste Lösung", "Allheilmittel") ziemlicher Quark, weil die objektiven und subjektiven Rahmenbedingungen so unterschiedlich sind, wie die Menschen divers sind. Dazu kommen noch die Unwägbarkeiten des Lebens (s. Nr. 286 - als ein Beispiel aus diversen).

    Selbst wenn ich das ("100% Aktienquote") umsetzen würde wollen (da sei Gott vor), wie sollte das aussehen: Für meinen Teil will ich weder 50% domestic stocks (sollte damit Deutschland gemeint sein) noch 50% domestic stocks (sollte damit die Eurozone gemeint sein). Mein Aktienanteil (ca. 30% bezogen auf das Gesamtvermögen) hat diesbezüglich ganz andere Schwerpunkte (USA, Schweiz usw.)

    Wenn du das denkst, musst du tun was du tun musst.

    Danke für diesen Hinweis. Das praktiziere ich aber schon so seit Ende der 70er Jahre.

    Dabei kann dir keiner mehr helfen.

    Eine finanzielle Hilfe scheint mir in meinem Fall auch nicht mehr nötig. Auch wenn ich hier keine konkrete Zahl nennen werde, so wie Du hier

    Wir haben ca. 940 Tausend Euro im Portfolio

    kann ich doch sagen, daß sich mein Gesamt-Depot im mittleren achtstelligen Bereich bewegt und mein "Portfolio" (um Deine enge Definition anzuwenden) auch achtstellig notiert. Ob mir dabei "dann keiner mehr helfen kann" scheint mir eher vernachlässigbar.


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • ...und man die Einstellung auch in der Entnahmephase (Verkäufe in der Baisse) ohne Emotionen durchhält, dürfte man einen deutlichen Renditevorsprung und eine erhebliche Senkung des Risikos erreichen.

    Bisher war meine Investitionsstrategie wie folgt:

    1. (aktuell) Sparphase

    100% meines frei zur Verfügung stehenden Geldes in ETFs zu investieren bis ich meine "persönliche Rentenlücke" aufgefüllt habe. In meinem Fall ist das Ziel in der Entnahmephase ein höheres Einkommen (Rente+Entnahmeplan) zu haben als in meiner Erwerbszeit. Der Hintergrund ist das ich davon ausgehe, dass ich am Anfang meiner Rentenzeit mehr Geld ausgeben werde.

    2. Übergangsphase

    Bei Erreichen meines Sparziels während meiner Erwerbszeit werde ich meine Sparrate reduzieren und mein Dasein mehr genießen.

    3. Entnahmephase

    Rente+Auszahlung=rüstiges Rentnerdasein so lange es die Gesundheit zulässt genießen.

    Eigentlich hatte ich geplant in der Übergangsphase in (vermeintlich) sichere Anlagen wie Geldmarkt-ETF, Anleihen oder Tagesgeld zu investieren. Das werde ich mir jetzt aber noch einmal genau anschauen. Anders als in der Studie werde ich in der Entnahmephase sicherlich nicht weiter investieren. Sparen ist für mich kein Selbstzweck, sondern dient dazu mir ein auskömmliches Leben zu ermöglichen. Wenn ich in der Entnahmephase "gezwungen" bin einen Sparplan zu bedienen, bin ich mit meiner Investitionsstrategie gescheitert.

  • Hallo zusammen,

    die Amerikaner machen das wohl. Überwiegend nationale Werte kaufen.

    Kein gutes Modell für uns.

    Ein weltweiter ETF ist die „deutsche Wahl“.

    Wenn ich das Geld über Dekaden nicht brauche sind sehr sehr viele Aktien richtig.

    (Unter Beibehaltung der 4 Töpfe und der 3 mal 10 LIVO statt FIFO).

    Wenn ich die Inflation schlagen will, Rendite (7 Prozent p.a.) und Stabilität möchte.

    Im Schnitt verdoppelt sich alle 10 - 15 Jahre die Investition. Somit ist, bei einem 50 Prozent Rücksetzer nach Dekaden, „nur“ der Gewinn von Dekaden negiert und es ist noch genug da um sich zu erholen.

    (Bei einer regelmäßigen Entnahme von 3 Prozent).

    (Vorausgesetzt ich baue kein Haus oder so und es ist ein relevantes Vermögen).

    LG

  • Zunächst mal Danke für einen sachlichen und sehr interessanten Beitrag.

    Die Umsetzung für einen Europäer ist ein Punkt, der mir auch Kopfzerbrechen bereitet. Ich würde es mit 50% Europa 50% EX-Europa übersetzen, da es anscheinend hauptsächlich um die Währung geht. Aber auch bei dieser Allokation sträuben sich bei mir die Nackenhaare. Dafür findet sich wirklich überhaupt keine wissenschaftliche Rechtfertigung.

    Wir haben momentan 48% USA 52% EX-US (10% Small Caps, 20%EM) und sind große Anhänger der Allokation vom WELT0A. Die richtige Allokation innerhalb des Aktienportfolios zu finden ist allerdings eine Wissenschaft für sich, weil es eigentlich keine Wissenschaft gibt. Beim ETF von Gerd Kommer hätte man wenigstens einige Studien auf seiner Seite und maximal diversifiziert bei minimalen Kosten (wenn man Steuern berücksichtigt). Aber auch da gibt es viele Ecken, die nicht fundiert sind und eher aus der Not geboren wurden. Ich vermute es bleibt bei dem Thema nur ,,so-breit-und-günstig-wie-irgendwie-möglich".

    Wenn ich das mit der 4%-Entnahme richtig verstanden habe, beziehen sie die 4% auf das Anfangskapital. Der Entnahmebetrag wird also nicht jährlich am veränderten Portfoliowert angepasst und es gibt damit die Möglichkeit einer Pleite. Oder habe ich das falsch verstanden? Sonst würde die Aussagen ,,höhere Pleitewahrscheinlichkeit, wenn Crash zu Beginn der Entsparphase" oder ,,höhere Pleitewahrscheinlichkeit, wenn Aktienmarkt schlecht während der gesamten Entsparphase" keinen Sinn machen.

    Die Gewichtung der Länder beeinflussen die Ergebnisse deutlich. Da gebe dir recht. Ich finde es allerdings faszinierend, dass ein reines US-Portfolio schlechter abschneiden würde, obwohl dieser Markt in den vergangenen 120 Jahren in fast allen relevanten Zeiträumen ganz oben oder fast ganz oben war. Der Autor meint ja, dass die Diversifikation über viele Länder der Hauptgrund für die guten Ergebnisse wäre, weil hier besser diversifiziert wird (=weniger Korrelation) , als wenn man andere Assets beimischt.