Dividenden ETFs

  • Hallo zusammen,

    ich bin 45 und habe seit 2019 ein kleines Aktiendepot, habe 7.800€ investiert und bin Stand heute mit 14% im Plus. Allerdings waren da auch ein paar total Verluste wie Gazprom und Varta dabei. Aber zum Glück hatte ich auch in Microsoft, Apple und in ein paar Versicherer investiert und es hat sich ausgeglichen.

    Ich habe die Buy und Hold Strategie verfolgt, habe nicht oft reingeschaut. Und zweimal zu spät reagiert. Ich hab von meinen ursprünglichen Aktien noch nix verkauft, nur in der Corona-Krise nachgekauft.

    Habe festgestellt, dass ich im Jahr ca. 215€ an Dividenden ausgeschüttet bekomme und möchte diesen Betrag gern auf 1.000€ im Jahr erhöhen.

    Ich kann im Monat 500€ in Aktien oder ETFs stecken. Ich habe mir gedacht, dass ich noch ein paar Einzel Dividenden Aktien kaufe und ein paar ausschüttende ETFs.

    Aber mit mit ETFs kenne ich mich überhaupt nicht aus. Naja was Aktien betrifft bin ich auch ein Anfänger. 😅

    Ich habe mir z.B. diesen hier ausgesucht:

    Könnte mir bitte jdm. ob dieser ETF gut ist? Oder mir ein paar Dividenden ETFs empfehlen? Sie sollen schon eine hohe Ausschüttung haben aber pro Anteil auch nicht nicht soviel kosten. Sonst wird das nix mit den 1.000€ passivem Einkommen.

    Ich will dieses Ziel innerhalb von einem Jahr erreichen.

    Wäre für Ratschäge sehr dankbar!🙋🏽‍♀️

    VG

    Ashura

  • Hallo Ashura und willkommen im FT Forum,

    irgendwie gehen deine Anlagen etwas wild durcheinander.

    Wichtig wäre zunächst wofür die Anlage benötigt wird, Ausschüttung geht immer zu Lasten der Rendite.

    Für was soll das passive Einkommen genutzt werden? Wird es sofort gebraucht oder ist es für ein Ziel gedacht? Beispielsweise Altersvorsorge oder eine Immobilie in längerer Zeit.

    Finanztip hat auf seinen Seiten Vorgehensweisen sehr gut beschrieben und auch Saidis Videos sind zu empfehlen.

    Als letztes noch, die Dividenden sind nicht in Stein gemeißelt und können in wirtschaftlich schlechten Jahren deutlich sinken.

  • Ich habe seit 2019 ein kleines Aktiendepot, habe 7.800€ investiert und bin Stand heute mit 14% im Plus.

    Das ist für diese Börsenjahre ziemlich wenig. :(

    Allerdings waren da auch ein paar total Verluste wie Gazprom und Varta dabei. Aber zum Glück hatte ich auch in Microsoft, Apple und in ein paar Versicherer investiert und es hat sich ausgeglichen.

    Das würde ich nicht so sagen.

    Hättest Du 2019 einen stinknormalen ETF auf den MSCI World gekauft, läge der nach 5 Jahren mit etwa 85% im Plus.

    iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) | A0RPWH | IE00B4L5Y983
    Alle wichtigen Informationen und Vergleiche zum iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) (A0RPWH | IE00B4L5Y983) ➤ justETF – Das ETF Portal
    www.justetf.com
    Habe festgestellt, dass ich im Jahr ca. 215€ an Dividenden ausgeschüttet bekomme und möchte diesen Betrag gern auf 1.000€ im Jahr erhöhen.

    Dafür wirst Du vermutlich etwa das fünffache Kapital brauchen.

    Ich kann im Monat 500€ in Aktien oder ETFs stecken. Ich habe mir gedacht, dass ich noch ein paar Einzel Dividenden Aktien kaufe und ein paar ausschüttende ETFs.

    Es ist Dein Geld. Was Du damit machst, ist Deine Sache. Ich halte das nicht für eine gute Idee. Für Einzelaktien hast Du zu wenig Geld. Viele Leute wollen das nicht glauben, aber letztlich ist ein thesaurierender ETF die bessere Wahl gegenüber einem ausschüttenden, gerade für Kleinanleger.

    Aber mit mit ETFs kenne ich mich überhaupt nicht aus. Naja, was Aktien betrifft bin ich auch ein Anfänger. 😅

    Ich habe mir z.B. diesen hier ausgesucht:

    https://app.parqet.com/etf/jpmorgan-n…d)-US46654Q2030

    Anfänger wollen alle gestalten und suchen sich immer ganz spezielle Dinge heraus. Du hast in Deinem Portfolio bereits die Folgen schlechter Diversifikation erlebt. Statt aber daß Du nun einen breiten Fonds wählst, möchtest Du Dich auf einen Sektor beschränken. Das kann gutgehen. Wenn die NASDAQ den breiten Markt outperformt, gewinnst Du. Wenn es abwärts geht, wird der Sektor-ETF vermutlich mehr verlieren als der breite Markt. NASDAQ und Dividende passen allerdings nicht gut zusammen. IT-Firmen zahlen traditionell wenig Dividende.

    Ich würde einen möglichst langweiligen ETF nehmen, etwa auf den MSCI World (der ist breit), den ACWI (der hat noch emerging markets dabei) oder gar den ACWI IMI (der hat noch zusätzlich small caps).

    Oder mir ein paar Dividenden ETFs empfehlen? Sie sollen schon eine hohe Ausschüttung haben aber, pro Anteil auch nicht nicht soviel kosten. Sonst wird das nix mit den 1.000€ passivem Einkommen.

    Ich will dieses Ziel innerhalb von einem Jahr erreichen.

    Wollen kann man viel.

    Wir haben hier im Forum einen Dividenden-Freund. Nach seinen Aussagen ist es total easy, von Dividenden zu leben: Steck einfach nur 20 Millionen oder so in Standardaktien. Schon bekommst Du alle Vierteljahre so viel Dividenden aufs Konto, daß Du Dein Auskommen davon hast.

    Alle anderen müssen andersherum rechnen: Wieviel Geld kann ich denn Monat für Monat wegsparen? Und was dann an Ertrag hereinkommt, kommt halt herein, auch wenn man nichts dagegen hätte, wenn es etwas mehr wäre.

    Es ist nicht sinnvoll, auf die Dividenden zu schielen. Gerade die Highflyer zahlen wenig Dividende, steigen aber gut im Kurs. Am besten ist es, man schaut nicht auf Einzelaktien, sonst fängt man sich noch eine Varta oder eine Gasprom. Breite ETFs mögen weniger Ertrag bringen als Nvidia, dafür aber mit weniger Schwankungen.

  • Dividenden sind nur Gewinne mit denen das Unternehmen nicht weiß, was es mit ihnen tun soll.

    Gewinne, die das Unternehmen sinnvoll nutzen kann, zeigen sich in Kursgewinnen.

    Warum sollte man ausgerechnet in die Unternehmen investieren, die nichts mit ihren Gewinnen anzufangen wissen?

    Um den Freibetrag auszunutzen, kannst du auch Anteile verkaufen, ist sogar (wenn auch rechnerisch schwieriger) genauer möglich.

    Denn Dividenden schwanken und steigen insgesamt, sodass du irgendwann über dem Freibetrag bist.


    Der JPMorgan ETF nutzt gedeckte Kaufoptionen (wtf: das englische Wort ist hier zensiert!) um die hohe Ausschüttung zu ermöglichen.

    Das ist ein theoretisch interessantes Konzept, verzerrt aber die Renditeerwartung.

    Während die Strategie Zusatzrenditen erwirtschaftet, beschneidet sie gleichzeitig Kursgewinne nach oben, während sie nach unten unbeschnitten sind.

    Diese verzerrte Renditeerwartung kann auch nach hinten losgehen.

    Der entsprechende globale und auch in Deutschland zugelassene ETF ist übrigens dieser:

    IE0003UVYC20

  • Ashura

    Sagt dir der Begriff "Dividendenabschlag" etwas ? Ebenso "risikoadjustierte Rendite" ?

    Ansonsten kann ich mich den kompetenten Meinungen der anderen User nur anschließen.

  • Hallo Forumsfreund Ashura

    Ich bin hier im Forum bekannt als Anleger einer Dividendenstrategie.

    Allerdings bin ich seit 40 Jahren an der Börse und heute Ü75.

    Ich lebe seit vielen Jahren von den Kapitalerträgen.

    Dividenden hat es den Vorteil, dass diese nicht nur regelmäßig ausbezahlt werden, sonder jedes Jahr höher ausfallen.

    Viele internationale Multis zahlen seit über 100 Jahren jedes Jahr ohne eine einzige Ausnahme Dividende,

    viele sogar seit 50 Jahren und länger jedes Jahr eine höhere Dividende.

    Natürlich gibt es wie bei Immobilien im Einzelfall Unterschiede oder Ausfälle .

    Für einen echten Anleger, zählt jedoch nur der Saldo.

    Allerdings habe ich inzwischen auch Dank des Forums, (ganz besonders durch. Achim Weiss ) inzwischen hier gelernt, dass Dividenden nicht unbedingt die Renditr des Depots verbessern

    Für mich ist der größte Vorteil bei Dividenden, dass diese automatisch kommen, und dass dass die Kursentwicklung der Aktien eher zweitrangig ist.

    Daher wird man auch nicht so schnell nervös, wenn die Kurse mal längere Zeit sinken.

    Aus heutiger Sicht würde ich jedoch Dividenden Aktien nur noch für Anleger empfehlen, mit relativ hohem Vermögen, denen die regelmäßigen Ausschüttungen wichtig sind.

    Anleger, die erst ein Vermögen aufbauen wollen, sollten dagegen die Dividenden eher vernachlässigen und auf die Wertentwicklung achten.

    Das gilt sowohl für Aktien wie auch für ETF.

    Egal, was du machst, mit Aktien bist du langfristig auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.

    Viel Erfolg wünscht dir Mcprofit

    Zur Zeit an der Cote d'Azur

  • Ashura

    Als bekennender Fan von Dividenden-ETFs möchte ich dir zwei ETFs vorschlagen:

    A) Fidelity Global Quality Income (IE00BYXVGZ48)

    B) VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders (NL0011683594)

    Habe beide schon seit Jahren im Depot und bin sehr zufrieden (auch wenn der Fidelity noch etwas höher ausschütten könnte 😉).

    Viel Erfolg beim Investieren 👍

  • Für was soll das passive Einkommen genutzt werden?

    Ich möchte die Dividende einfach als Urlaubsgeld verwenden. Also es ist zum Konsum gedacht. Für die Altersvorsorge haben ich nebenbei ein Fond, aber ich glaub da tut sich nicht viel. Vielleicht sollte ich Fond auflösen und in einen ETF stecken.

    Vielen Dank erstmal für alle Ratschläge. Ich möchte nur den Alexander von „Rente mit Dividende“ auf einer kleineren Skala nachahmen. Aber Seine Strategie auch optimieren. Als er damals angefangen hat, gab es glaube ich noch keine Reits.

    Ich meine was soll ich mit 70 Jahren mit 100.000€ auf dem Konto? Das Geld geht doch sowieso für das Pflegegeim drauf. Es ist mir egal, ob es ein gehobenes Pfegeheim ist. Ich möchte mein Leben lieber jetzt leben, da ich jetzt noch gesund bin. Ich könnte mit 60/70 auch schon tot sein. Hab auch keine Kinder.

  • Als bekennender Fan von Dividenden-ETFs möchte ich dir zwei ETFs vorschlagen:

    A) Fidelity Global Quality Income (IE00BYXVGZ48)

    B) VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders (NL0011683594)

    Die Dividenden wollen und wollen und wollen einem Dividendenfreund einfach nicht aus dem Kopf.

    Schau Dir doch einfach mal das Schaubild an:

    https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/NL0011683594,IE00BYXVGZ48,IE00B4L5Y983

    Der Fidelity ist ein Indexschmeichler. Der läuft mit einem normalen Standardfonds mit und schüttet halt aus. Kann man machen.

    Der VanEck ist ein ausgesprochener Dividendenfonds. Bei dem fehlen die Börsenhighflyer (die im Kurs steigen, aber halt wenig Dividende ausschütten), entsprechend bleibt der Fonds deutlich zurück. Viel Dividende bedeutet halt immer auch: Geringe Rendite. Das ist geradezu zwangsläufig so, das machen sich die Dividendenfreunde allerdings nicht bewußt. Die glauben, sie hätten mir ihrer Dividendenstrategie den Stein des Weisen gefunden.

    McProfit hat soviel Geld, daß es ihm egal sein kann, ob sich ein Wert pro Jahr um 30% entwickelt (wie Apple) oder nur um 8% (wie Coca-Cola, sein geliebter Dauer-Dividendenzahler).

    Der Threadstarter hat gerade mal 8000 € in seinem Depot. Das ist zwar ein schönes Sümmchen, aber doch wird er aus solchem Kapital niemals so viel Dividenden erwirtschaften können, daß er davon seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, so innig er sich das auch wünschen mag.

  • Kleiner Funfact am Rande, was ausschüttende ETFs angeht:

    Würde ein ETF die Dividenden bis zur Ausschüttung rumliegen lassen, würde dieses Geld sich anders entwickeln als der Index.

    Daher werden von den Dividenden sofort neue Aktien gekauft.

    Am Ausschüttungstag werden dann Aktien verkauft, deren Anteil rechnerisch der Dividendenrendite des ETF entspricht. Aus den Verkaufserlösen wird dann die Ausschüttung finanziert.

    Das zeigt eigentlich schon die Absurdität.

  • Kleiner Funfact am Rande, was ausschüttende ETFs angeht:

    Würde ein ETF die Dividenden bis zur Ausschüttung rumliegen lassen, würde dieses Geld sich anders entwickeln als der Index.

    Daher werden von den Dividenden sofort neue Aktien gekauft.

    Am Ausschüttungstag werden dann Aktien verkauft, deren Anteil rechnerisch der Dividendenrendite des ETF entspricht. Aus den Verkaufserlösen wird dann die Ausschüttung finanziert.

    Das zeigt eigentlich schon die Absurdität.

    Soviel dann zum Thema des häufig geäußerten Wunschs nicht den „Kern“ oder an die „Substanz“ eines Fonds oder einer Investition gehen zu müssen.

  • Hallo Forums Freund Benutzername#0815

    Dein Hinweis, wie in den ausschütten Fonds mit der Dividende umgegangen wird, war selbst für mich interessant und neu.

    Ich war bisher auch der Meinung,

    die Dividenden werden eben bis zum nächsten Auszahlungstag gesammelt und dann in einer Summe ausgeschüttet

    Da der Fund ja auf Cash Positionen auch Zinsen erhält , halte ich die Differenz in dieser kurzen Zeit jedoch für unerheblich.

    Ich selbst gehöre ja bekanntlich zu den Anlegern, die auch altersbedingt mit Ü75 längst von den Kapitalerträgen leben

    Wenn es um Dividenden geht, würde ich jedoch immer zu Einzelaktien raten

    Warum?

    Die meisten Fonds achten bei der Auswahl der Einzelaktien vor allem auf die aktuelle Dividendenrendite

    Daher sind viele Aktien in den Fonds mit einer hohen Dividende, jedoch einer unterdurchschnittlichen Kursentwicklung.

    Ich achte bei der Auswahl meiner Aktien vor allem auf die jährliche DividendensteigerungsRate.

    D.h. um wie viel Prozent wird die Dividende jedes Jahr durchschnittlich erhöht.

    Es gibt viele Firmen, die seit 50 Jahren und länger nicht nur jedes Jahr Dividende zahlen, sondern jedes Jahr eine höhere.

    McDonald’s erhöht zum Beispiel seit Jahrzehnten jedes Jahr um durchschnittlich 8 % die Dividende.

    Für meine ersten McDonald’s Aktien habe ich noch 40 Cent Dividende bekommen,

    heute erhalte ich für die selben Aktien bereits 4 Dollar pro Aktie,

    das entspricht 20 % pro Jahr bezogen auf meinen damaligen Einkaufskurs.

    Anleger die Wert auf regelmäßige Ausschüttungen legen, rate ich daher eher zur Direkt Investitionen bei der jeweiligen Firma.

    Das ist so ähnlich wie bei Immobilien.

    Da kaufe ich auch lieber meine eigenen Wohnungen und beteilige mich nicht an einem Immobilien Fonds.

    Viel Erfolg wünscht McProfit

  • Interessante Sichtweise aus berufenem Munde:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    .

  • Anleger, die erst ein Vermögen aufbauen wollen, sollten dagegen die Dividenden eher vernachlässigen und auf die Wertentwicklung achten.

    Meines Erachtens der sinnvollste Satz im ganzen Thread, denn es ist absolut sinnvoll sich zuerst um genügend Kapital zu kümmern und dieses dann - wenn man mag - in eine Dividentenstrategie einzusetzen.