DWS Top Rente seit 2006 ...

  • Hallo,


    ich habe seit 2006 einen Riesterrentenfondsparplan DWS Top Rente laufen und inzwischen über TEUR 50 als Bestand "angespart". Davon sind ca. TEUR 30 investiertes Kapital. Ich bin jetzt 55 Jahre alt.

    Jetzt lese ich ständig die Riesterrente lohne sich nicht, besser stilllegen etc.

    Habt Ihr einen Tipp, was ich machen soll? Laufen lassen, stilllegen ... oder?


    Die DWS Top Rente wurde damals ja überall empfohlen.


    Ich hoffe, Ihr habt Tipps für mich ...


    VG

    BE.

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  • Ich habe seit 2006 einen Riesterrentenfondsparplan DWS Top Rente laufen und inzwischen über TEUR 50 als Bestand angespart.

    Jetzt lese ich ständig, die Riesterrente lohne sich nicht, besser stilllegen etc.

    Habt Ihr einen Tipp, was ich machen soll?

    Standmitteilungen anschauen, Rendite ausrechnen, dann entscheiden.


    Grundsätzlich sind Riesterverträge ertragsschwach, die fondsgebundenen nicht etwas besser, aber bei Licht besehen auch nicht gut.


    Wie das bei Dir aussieht, muß man (heißt: mußt in erster Linie Du) im Einzelfall prüfen.

  • .

    Jetzt lese ich ständig die Riesterrente lohne sich nicht, besser stilllegen etc.


    Nicht irre machen lassen.
    Das bezieht sich auf die Riesterrente global, insbesondere in Form der versicherungsförmigen kostenüberladenen Durchführungen.

    Die nicht mehr angebotenen Fondsriester wie DWS Toprente, Fairrriester oder DEKA Invest
    sind kostengünstig unterwegs und häufig mit sparsamen ETFs ausgestattet.
    Hast Du den die DWS Toprente
    mit Ausgabeaufschlägen :( ?
    oder mit dem
    "Mitarbeitertarif" über Fondsdicounter mit Null % AA :thumbup: laufen?

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    Hallo BeJo,

    ich habe eine nahezu identische Situation mit meinem Riester. DWS TopRente (bei mir in der Dynamik Variante). Es handelt sich dabei ja um einen Fondssparplan und nicht um eine Versicherung. Ich bin gleiches Alter, habe eine nahezu identische Laufzeit des Vertrags. Riester ist grundsätzlich sehr individuell und von der persönlichen Situation (Anzahl Kinder, Steuer, Einkommenshöhe, etc.) abhängig. Aber unsere beiden Situationen dürften recht ähnlich sein. Die gute Nachricht: Die Rendite in der Ansparphase ist eigentlich ganz gut. Das Problem bei den meisten Riester Verträgen ist bzw. war ja der zu niedrige Aktienanteil. Bei Verträgen aus dieser Zeit war die Aktienquote aber durchgängig recht hoch, dadurch ist auch die Rendite besser. Bei mir liegt die Aktienquote aktuell bei etwa 60%. Und für die restlichen 40% gibt es mittlerweile ja auch wieder Zinsen. Hinzu kommen noch die Steuervorteile die in den Standmitteilungen der DWS nicht auftauchen. Wenn ich diese mit einrechne komme ich auf eine Rendite oberhalb von 6% p.a. seit Vertragsbeginn. Für ein Produkt mit Beitragsgarantie und hohen Kosten ist das doch sehr beachtlich. Wir beide stehen damit sicher ganz ganz weit oben auf der Performance-Liste der Riester-Sparer. Die meisten die später gestartet sind bzw. Versicherungslösungen gewählt haben, dürften deutlich schlechter bis zuweilen desaströs dastehen. Natürlich wäre auch für mich/dich ein reiner ETF Sparplan mit 100% Aktien besser gewesen. Aber der Blick durch den Rückspiegel ist immer klarer als durch die Windschutzscheibe.

    Das Problem der DWS TopRente kommt eigentlich erst in der Auszahlungsphase. Bei diesen Fondssparplänen wird ja ab Rentenbeginn zunächst sukzessive Kapital aus dem Vertrag ausgezahlt bis zum 85. Lebensjahr. Um die lebenslange Rentengarantie zu gewährleisten, wandelt die DWS jedoch zuvor (also zu Beginn der Auszahlungsphase) einen Teil des Kapitals in eine Versicherung um, für den Zeitraum vom 85. Lebensjahr bis zum Lebensende. Und erfahrungsgemäß entnimmt die DWS dafür üppige 30% des Kapitals um sich maximalst gegen unser Langlebigkeitsrisiko abzusichern. Wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche restliche Lebenserwartung eines 63-jährigen (Mannes) unterhalb von 20 Jahren liegt.

    Nach langem hin und her habe ich für mich entschieden: Vertrag vorerst weiterlaufen lassen bis die geplante Reform der Altersvorsorge durch ist. Siehe dazu diesen Beitrag von Finanztip. Wenns gut läuft können wir unser angespartes Kapital dann in das angedachte neue Altersvorsorge-Depot übertragen und daraus ab Rentenbeginn (vermutlich jedoch auch dort mindestens bis zum 85. Lebensjahr) entnehmen. Und zwar vollständig entnehmen ohne in eine Versicherung gezwängt zu werden. Falls das auch nach der Reform nicht möglich sein sollte, werde ich vermutlich kurz vor Rentenbeginn kündigen und das Kapital förderschädlich entnehmen. Hoffe das hilft dir?

  • BeJo

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  • Du hast dem Threadstarter das geschrieben, was er gern lesen wollte.

    Ob das tatsächlich hilfreich ist, möchte ich mal dahingestellt sein lassen.

    Ich habe eine nahezu identische Situation mit meinem Riester. DWS TopRente (bei mir in der Dynamik Variante). Es handelt sich dabei ja um einen Fondssparplan und nicht um eine Versicherung.

    Die Kostenstruktur sagt etwas anderes. :(

    Die Rendite in der Ansparphase ist eigentlich ganz gut. Das Problem bei den meisten Riester Verträgen ist bzw. war ja der zu niedrige Aktienanteil. Bei Verträgen aus dieser Zeit war die Aktienquote aber durchgängig recht hoch, dadurch ist auch die Rendite besser. Bei mir liegt die Aktienquote aktuell bei etwa 60%. Und für die restlichen 40% gibt es mittlerweile ja auch wieder Zinsen. Hinzu kommen noch die Steuervorteile, die in den Standmitteilungen der DWS nicht auftauchen. Wenn ich diese mit einrechne komme ich auf eine Rendite oberhalb von 6% p.a. seit Vertragsbeginn.

    Wenn Du zwei Sparvehikel miteinander vergleichst und beim einen Steuervorteile mit berücksichtigst, ist es für das an sich schlechtere Sparvehikel nicht schwierig, das an sich bessere Sparvehikel zu überholen.


    Mit einem solchen Vergleich lügt man sich aber selbst etwas in die Tasche.

    Wir beide stehen damit sicher ganz ganz weit oben auf der Performance-Liste der Riester-Sparer.

    In der Welt der Blinden ist der Einäugige König.

    Die meisten, die später gestartet sind bzw. Versicherungslösungen gewählt haben, dürften deutlich schlechter bis zuweilen desaströs dastehen. Natürlich wäre auch für mich/dich ein reiner ETF Sparplan mit 100% Aktien besser gewesen. Aber der Blick durch den Rückspiegel ist immer klarer als durch die Windschutzscheibe.

    Wenn man einem Deutschen Steuervorteile in Aussicht stellt, setzt regelmäßig das Denkvermögen aus.

    Das Problem der DWS TopRente kommt eigentlich erst in der Auszahlungsphase. Bei diesen Fondssparplänen wird ja ab Rentenbeginn zunächst sukzessive Kapital aus dem Vertrag ausgezahlt bis zum 85. Lebensjahr. Um die lebenslange Rentengarantie zu gewährleisten, wandelt die DWS jedoch zuvor (also zu Beginn der Auszahlungsphase) einen Teil des Kapitals in eine Versicherung um, für den Zeitraum vom 85. Lebensjahr bis zum Lebensende. Und erfahrungsgemäß entnimmt die DWS dafür üppige 30% des Kapitals, um sich maximalst gegen unser Langlebigkeitsrisiko abzusichern. Wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche restliche Lebenserwartung eines 63-jährigen (Mannes) unterhalb von 20 Jahren liegt.

    Nach langem Hin und Her habe ich für mich entschieden: Vertrag vorerst weiterlaufen lassen, bis die geplante Reform der Altersvorsorge durch ist.

    Also bis zum St. Nimmerleinstag. Prinzip Hoffnung. Weder Du, noch ich können eine "Reform der Altersvorsorge" anstoßen. Aber Gedanken darüber machen, wie das wohl gehen könnte, können wir uns auch, und Adam Riese gilt für die Regierung auch.


    Wie soll das denn gehen mit der "Reform der Altersvorsorge"? Ich sehe da schon rein theoretisch keinen Durchbruch. Die Versicherungswirtschaft wird sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen, und der Staat braucht die Versichererungswirtschaft als großen Käufer von Staatsschulden.

    Wenns gut läuft, können wir unser angespartes Kapital dann in das angedachte neue Altersvorsorge-Depot übertragen und daraus ab Rentenbeginn (vermutlich jedoch auch dort mindestens bis zum 85. Lebensjahr) entnehmen. Und zwar vollständig entnehmen ohne in eine Versicherung gezwängt zu werden. Falls das auch nach der Reform nicht möglich sein sollte, werde ich vermutlich kurz vor Rentenbeginn kündigen und das Kapital förderschädlich entnehmen. Hoffe das hilft dir?

    Unbedingt! Du hast ihm seine Wunschantwort geschrieben, entsprechend begeistert hat er reagiert. Allerdings helfen Wunschantworten in einem Forum einem in der Sache nicht zwangsläufig weiter.


    Wie schon geschrieben: Man muß sich die Standmitteilungen seines eigenen Vertrages anschauen und kann erst danach entscheiden. Vermutlich ist es für ihn (und für Dich) sinnvoll, den Vertrag auf Eis zu legen. Natürlich ist das Dein Geld (und seins), es ist also allein Deine (und seine) Entscheidung, was ihr macht. Nicht nur in der Politik ist das Augenschließen angesichts des Elends eine vielgeübte Praxis.


    Es gibt nur sehr wenige Konstellationen, in denen sich ein Riestervertrag für den Kunden auch nur einigermaßen rechnet. Allen anderen - vermutlich darunter Du und der Threadstarter - bleibt nur das Zähnezusammenbeißen, wenn man die Konsequenz scheut.

  • Lieber Achim Weiss , danke für deine kritischen Anmerkungen.

    Würde ich den Vertrag heute nochmals abschliessen? Nein. Aber die Vergangenheit können der TE und ich nicht mehr ändern. Natürlich ist Riester meistens besch... und nur ganz selten gut. Mein Vertrag und der des TE liegen offensichtlich irgendwo dazwischen. Nennen wir es mal "ganz ok". Die Performance des Vertrages meiner Frau ist übrigens etwa einen Prozentpunkt p.a. besser.

    Ich habe jedenfalls excel intensiv gequält und für mich entschieden, im ersten Schritt abzuwarten was die Politik sich da so ausdenkt bzw. umsetzt. So lange kann ich warten. Wenn das nicht das zugegebenermassen "gewünschte" Ergebnis bringt, ist eine Beitragsfreistellung und spätere förderschädliche Kündigung für mich die sinnvollste Lösung. Ob ich diese Kündigung dann sofort oder erst kurz vor Beginn der Auszahlungphase ausspreche macht sicher einen Unterschied, aber keinen großen. Natürlich könnte ich bei diesem Vorgehen die Verträge auch sofort beide beitragsfrei stellen, werde drüber nachdenken :) Mein eigener ist aktuell auch bereits bei 60 EUR p.a. Mindestbeitrag und über den meiner Frau mittelbar zulagenberechtigt.

    Selbstverständlich sollte BeJo mit seinen Zahlen selbst rechnen und muss dann selbst entscheiden. Er kann ja berichten zu welchem Ergebnis er gekommen ist.

  • Würde ich den Vertrag heute nochmals abschließen? Nein. Aber die Vergangenheit können der TE und ich nicht mehr ändern. Natürlich ist Riester meistens besch... und nur ganz selten gut. Mein Vertrag und der des TE liegen offensichtlich irgendwo dazwischen. Nennen wir es mal "ganz ok". Die Performance des Vertrages meiner Frau ist übrigens etwa einen Prozentpunkt p.a. besser.

    Fragen wie die des Threaderstellers und Deine sind hier häufig.


    Wer einen Riestervertrag hat, fragt: Was mache ich damit?


    Es lesen aber sicher auch viele mit, die immer noch erwägen, einen solchen Vertrag neu abzuschließen, schließlich heißt es ja immer, man soll für seine Altersvorsorge sparen.


    Für diese lautet die Empfehlung in den meisten Fällen: Laß es besser bleiben. Finger weg.


    Für Leute, die bereits einen Vertrag haben, lautet die Empfehlung immer: Ernsthaft prüfen, ggf. Beiträge einstellen oder gar kündigen, selbst wenn man damit die Zuschüsse und Steuerersparnisse zurückzahlen muß. Eventuell ist es eine vernünftige Idee, den schlechten Riestervertrag als Wohnriester in eine Immobilienfinanzierung einzubringen (obwohl das nicht einfach zu kalkulieren ist).


    Wenn einer in Aktien anlegt und sich gerade fragt: Soll ich diese oder diese Aktie halten? antwortet man ihm: Wenn Du sie unter heutigen Bedingungen nochmal kaufen würdest, dann halte sie, wenn nicht, stoße sie ab.


    Diese Überlegung gilt cum grano salis für den Riestervertrag auch. Der läuft Dein Leben lang, das heißt: Wer noch in der Sparphase ist, hat den längeren Teil noch vor sich. Also gilt es schon ernsthaft, sich zu überlegen, warum man den Vertrag denn noch halten soll.


    Daß ich als Nichtbetroffener mich damit leichter tue, für eine Beitragsfreistellung zu plädieren oder gar für eine Kündung, liegt nahe. Kommst Du zu diesem Entschluß, mußt Du vor Dir selber zugeben, daß Du einen Fehler gemacht hast. Das tut keiner gern, das geht mir nicht anders wie Dir.

    Ich habe jedenfalls Excel intensiv gequält und für mich entschieden, im ersten Schritt abzuwarten, was die Politik sich da so ausdenkt bzw. umsetzt. So lange kann ich warten.

    Du weichst also der Entscheidung aus (was menschlich ist, siehe oben). Denn Du hoffst, daß die Politik ein Karnickel aus dem Hut zieht. Bei Licht besehen kannst Du aber annehmen, daß der erhoffte Befreiungsschlag nicht kommen wird.

    Wenn das nicht das zugegebenermaßen "gewünschte" Ergebnis bringt, ist eine Beitragsfreistellung und spätere förderschädliche Kündigung für mich die sinnvollste Lösung. Ob ich diese Kündigung dann sofort oder erst kurz vor Beginn der Auszahlungsphase ausspreche, macht sicher einen Unterschied, aber keinen großen.

    Das kommt auf den Einzelfall an. Ohne Zahlen kann man das nicht entscheiden. Grundsätzlich vergrößert es den Schaden, wenn man länger in die falsche Richtung spart.

    Natürlich könnte ich bei diesem Vorgehen die Verträge auch sofort beide beitragsfrei stellen, werde drüber nachdenken :) Mein eigener ist aktuell auch bereits bei 60 EUR p.a. Mindestbeitrag und über den meiner Frau mittelbar zulagenberechtigt.

    Also Portokasse. So gering war der Vertrag am Anfang nicht, Du hast ihn also bereits großteils beitragsfrei gestellt, hast die oben so weit weggeschobene Konsequenz also schon großteils gezogen.


    Welche Rente hast Du aus diesem Vertrag eigentlich zu erwarten? Vermutlich lindert sie die zu befürchtende Altersarmut nicht. Ein Befreiungsschlag ist sie eher nicht.

  • Welche Rente hast Du aus diesem Vertrag eigentlich zu erwarten? Vermutlich lindert sie die zu befürchtende Altersarmut nicht.

    Bei uns ist das glücklicherweise so oder so nur ein kleiner Teil der Altersvorsorge. Egal wie ich es letztlich entscheide. Ich muss es daher nicht 100% richtig machen sondern will es nur nicht komplett falsch machen. Und es war auch das einzige Mal dass wir der Finanzindustrie auf den Leim gegangen sind ^^ Ansonsten bin ich seit anno 07 nahezu vollständig in Aktien-ETFs investiert (jaja, so lange gibts die schon). Den "Lapsus" der DWS Riesterverträge kann ich also mit 6-7% Rendite (inkl. Steuererstattungen) gut verschmerzen.


    Aber mir war vor allem zu Beginn der aktuellen Entscheidungsfindung gar nicht bewusst, wie bei diesen DWS TopRente Fondssparplänen die Auszahlungsphase funktioniert. Mir wurde erst schrittweise klar, dass dort eine mäßige Rendite in der Ansparphase das geringere Problem ist. Das eigentliche Desaster ist die Auszahlungsphase. Dieser möchte ich möglichst entgehen sofern die Politik nicht doch noch ganz tief unten im Hut das Karnickel findet ;)

  • Welche Rente hast Du aus diesem Vertrag eigentlich zu erwarten?

    Bei uns ist das glücklicherweise so oder so nur ein kleiner Teil der Altersvorsorge. Egal wie ich es letztlich entscheide. Ich muss es daher nicht 100% richtig machen sondern will es nur nicht komplett falsch machen. Und es war auch das einzige Mal dass wir der Finanzindustrie auf den Leim gegangen sind.

    Auf diese meine gezielte Frage hätte ich einen konkreten Betrag erwartet.


    Du zahlst aktuell 5 € pro Monat Beitrag (früher war es wohl mehr), bist also sehr nahe an der Beitragsfreistellung, die Du oben so vehement ablehnst.


    Wenn man gute Entscheidungen treffen will, ist es meist der erste Schritt, dazu bereit zu sein, den Tatsachen ins Auge zu sehen.

  • Ich schmunzel´ immer ein bißchen, wenn ich sehe, wie viele Forenteilnehmer andere mit Nachdruck überzeugen möchten, ihre gut laufenden Riesterverträge aufzulösen.... :)


    Ich habe selber einen DWS Toprente Riester Vertrag, der gut 20 Jahre läuft (Balance-Variante, d.h. von Anfang an ca. 60% Aktien und 40% Anleihen, ohne Ausgabeaufschläge).


    Er ist ebenfalls sehr zufriedenstellend gelaufen. Ich bin immer noch zu über 50% in Aktien investiert. Über die Jahre hat sich das ratenweise eingezahlte Kapital fast verdoppelt. Wobei ich davon wirtschaftlich nur etwa die Hälfte selbst getragen habe (Steuererstattung 42% plus Soli plus Kirchensteuer).


    Ich betrachte den Riester-Vertrag dabei nicht als eine Geldanlage, sondern als eine flexible Absicherung gegen Langlebigkeit.


    Das Geld ist - anders als in der GRV - jederzeit da, wenn man es kurzfristig brauchen sollte, kann man täglich (förderschädlich) kündigen. Man könnte es für den Immobilienkauf einsetzen, wenn man wollte (und die Förderung sogar behalten). Man kann es später verrenten lassen, bis zu 30% sofort entnehmen, ganz kündigen oder im Todesfall sogar alles vererben.


    Der wichtigste Vorteil ist aus meiner Sicht aber, dass das angesparte hohe 5-stellige Kapital völlig UNPFÄNDBAR ist.


    Kein Gerichtsvollzieher oder Insolvenzverwalter kann darauf zugreifen. Auch auf Bürgergeld, Grundsicherung o.ä. kann es nicht angerechnet werden, falls man einmal durch alle Netze fallen sollte (was ich nicht hoffe, aber man weiß ja nie).


    Deshalb zahle ich weiterhin gerne jährlich den Höchstbeitrag ein und freue mich jedes Jahr über das wachsende pfändungsfreie und dennoch potenziell jederzeit verfügbare Kapital - für das ich sogar noch Steuererstattungen bekomme.


    Jeder Jeck ist anders - daher verstehe ich auch, wenn andere es anders sehen, aber für mich erkenne ich keinen Vorteil, auf diese Vorteile zu verzichten. ;)

  • Okay, über welchen Betrag reden wir hier? Alle deine Anmerkungen sind natürlich richtig, besonders die Sicherheit vor Pfändung, allerdings müsste der Vertrag schon eine sehr hohe Summe monatlich zahlen um eine Sicherung für Langlebigkeit zu bieten. Da der Betrag meines Erachtens vom 1. Tag an bis zum Ende gleich bleibt, wird es in Beachtung der Inflation ständig weniger. In 20 Jahren ist es netto nur noch in etwa die Hälfte, ob das dann noch hilft?

  • Ich schmunzel´ immer ein bißchen, wenn ich sehe, wie viele Forenteilnehmer andere mit Nachdruck überzeugen möchten, ihre gut laufenden Riesterverträge aufzulösen.... :)

    Macht das wer?


    Ich erinnere mich eigentlich mehr an Leute, die fragen: "Ich habe ein komisches Gefühl bei meinem Riester-Vertrag, was soll ich damit denn machen?" die dann zur Antwort bekommen: "Schau Dir Deine Standmitteilungen an und prüfe, ob sich der Vertrag überhaupt rentiert!"


    Von gut laufenden Riesterverträgen wird eigentlich selten berichtet. Du bist diesbezüglich eine Ausnahme.

    Ich habe selber einen DWS Toprente Riester Vertrag, der gut 20 Jahre läuft ...
    Über die Jahre hat sich das ratenweise eingezahlte Kapital fast verdoppelt.

    ... was in 20 Jahren ja kein besonders tolles Ergebnis ist.

    Wobei ich davon wirtschaftlich nur etwa die Hälfte selbst getragen habe (Steuererstattung 42% plus Soli plus Kirchensteuer).

    Stichwort: Nachgelagerte Besteuerung - wie bei GRV-Beiträgen auch. Die Beiträge sind steuerfrei, die Auszahlungen werden besteuert.


    Hätte man parallel einen ETF-Sparplan angelegt, wäre in diesen bei einem Besserverdienenen nur das halbe Geld hineingewandert. Dafür aber könnte man in der Erntephase frei über sein Kapital verfügen und müßte das zurückgezahlte Kapital nicht versteuern (sondern nur die Erträge).


    Vor allem aber: Man könnte das Kapital aus einem ETF-Depot tatsächlich vollständig entnehmen und nach eigenen Vorstellungen verwenden. Aus einem Riestervertrag bekommt man den Großteil des Kapitals ja nicht wieder heraus (30% darf man neuerdings zu Beginn entnehmen). Der Rest wird zwangsläufig verrentet, wobei die Versicherung Endalter 95 annimmt, was zu einer relativ niedrigen Rente führt.

    Ich betrachte den Riester-Vertrag dabei nicht als eine Geldanlage, sondern als eine flexible Absicherung gegen Langlebigkeit.

    Das so zu betrachten steht Dir natürlich frei.


    Ein 65jähriger Mensch hat eine Restlebenserwartung von etwa 20 Jahren. Bei einem puren Auszahlungsplan könnte man ihm somit pro Jahr 5% des eingezahlten Geldes zurückzahlen, dann wäre das Geld mit 85 alle.


    Das macht die Versicherung aber nicht. Die hält etwa 1/3 des Geldes zurück und zahlt somit nur 3 1/3% des Geldes pro Jahr zurück. Den Rest steckt sie in eine Rentenversicherung, die ab 85 wirksam wird. Denkt man sich den Auszahlungsplan weiter, so würden die 30% nochmal 10 Jahre reichen.


    Eine Einzelperson darf nicht auf die Statistik vertrauen, eine Versicherung, die ein Kollektiv betrachtet, aber schon. Für jeden Versicherten, der länger lebt, lebt ein anderer kürzer, so daß das Geld des früher Verstorbenen dem länger Lebenden zugute kommt. So das Versicherungsprinzip. Daß die Versicherung für jeden Versicherten Geld für 10 Jahre zurückhält, ist in meinen Augen nicht fair.


    Du kannst diese Konstruktion übrigens selbst (fast) nachmachen: Du entnimmst von Deinem Kapital ab dem 65. Lebensjahr jedes Jahr 3 1/3%, dann reicht das Geld, bis Du 95 bist. 95 Jahre entspricht etwa dem 90%-Perzentil, das heißt: 10% der Menschen leben länger (wohl mehrheitlich Frauen). 90% der Menschen sterben früher. Ohne Versicherung hinterlassen sie dann den Rest des Geldes den Erben, mit Versicherung verfällt das Geld dem Pool.

    Das Geld ist - anders als in der GRV - jederzeit da. Wenn man es kurzfristig brauchen sollte, kann man täglich (förderschädlich) kündigen.

    Wenn Du das tust, sind die Steuervorteile weg (und die Kosten des Vertrags dazu). Die Steuer schlägt zu, und auf einen Schlag ist damit die Hälfte des Kapitals beim Fiskus.


    Oben sagst Du, Deine Steuervorteile verdoppelten effektiv das, was Du in den Vertrag einzahlst. Das dreht sich um, wenn Du den Vertrag kündigst: Da kommt dann nur die Hälfte dessen bei Dir an, was auf dem Papier im Vertrag drin ist.

    Man kann es später verrenten lassen, bis zu 30% sofort entnehmen, ganz kündigen oder im Todesfall sogar alles vererben.

    Sobald die Auszahlphase beginnt, hast Du noch einmal die Chance, an eine größere Menge Deines Kapitals heranzukommen, nämlich 30%. Davon ankommen werden bei Dir aber nur 15%, denn die Entnahme mußt Du dann natürlich versteuern (und vielleicht sogar auch verbeitragen, wenn Du Pech hast). Ab dann kannst Du den Rest nicht etwa verrenten, sondern Du mußt es, auch kündigen kannst Du ab dann nicht mehr und den Rest des Geldes eben nicht vererben.


    Das heißt: Sobald die Auszahlungsphase begonnen hat, hast Du nicht mehr viele Optionen.

    Der wichtigste Vorteil ist aus meiner Sicht aber, dass das angesparte [...] Kapital völlig UNPFÄNDBAR ist.

    Das ist in der Tat ein Vorteil, allerdings muß man sehen, daß nur wenige Leute im Laufe ihres Lebens pleitegehen.

    Deshalb zahle ich weiterhin gerne jährlich den Höchstbeitrag ein und freue mich jedes Jahr über das wachsende pfändungsfreie und dennoch potenziell jederzeit verfügbare Kapital - für das ich sogar noch Steuererstattungen bekomme.

    Wenn ein Deutscher etwas von der Steuer absetzen kann oder es eine staatliche Förderung gibt, setzt regelmäßig der klare Verstand aus. Natürlich sind die Riesterbeiträge nicht steuerfrei, es handelt sich (wie bei den GRV-Beiträgen) lediglich um eine Steuerstundung, Stichwort: nachgelagerte Besteuerung.

    Jeder Jeck ist anders - daher verstehe ich auch, wenn andere es anders sehen, aber für mich erkenne ich keinen Vorteil, auf diese Vorteile zu verzichten. ;)

    Die deutsche Versicherungswirtschaft freut sich sehr über Leute wie Dich.

  • Auch ich habe diese "DWS TopRente Dynamik", die ich 2004 mit EUR 2100,- p.a. abgeschlossen habe und nach elf Jahren beitragsfrei gestellt habe. Höchste Zeit für einen Riester-Auszahlungsrechner, der einem mit möglichst vielen Eckdaten auch sagt, ob sich förderschädliche Auszahlung mehr oder weniger lohnt als Verrentung. Oder gibt's den schon irgendwo? Wenn nicht, macht das die KI vielleicht irgendwann ;)

  • Bei der Zulagenstelle kann man erstmal erfragen wieviel Steuerrückzahlung und Zulagen im Riestervertrag stecken. Dazu einfach das Formular der Zulagenstelle ausfüllen und seine Postadresse angeben und nach wenigen Tagen hat man schwarz auf weiß im Briefkasten was dir im Vertrag gehört.


    Nutzen Sie gern unser Kontaktformular.
    Allgemeine, nicht kontextbezogene Kontaktaufnahme mit einem Ansprechpartner des Auftritts
    riester.deutsche-rentenversicherung.de


    Mögliche Gewinne aus der Kapitalanlage müssen bei einer Kündigung mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden.


    Je länger man Zeit hat das freiwerdende Kapital selbst Renditestärker und Kostengünstiger Anzulegen, desto eher dürfte sich das lohnen.


    Von dem Altersvorsorgedepot würde ich gerne positiv überrascht werden, doch alleine der Glaube fehlt mir daran. Die Finanzlobby wird das Produkt schon so gestalten das da für den Verbraucher nicht viel zu holen sein wird. Leider.


    Im Prinzip hat man mit einen kostengünstigen Fondsriester mit Fremdkapital gehebelt im Aktienmarkt investiert. Das Fremdkapital muss bei Kündigung zurückgezahlt werden und die Rendite mit seinem Persönlichen Steuersatz versteuert werden. Ob sich das rechnet muss jeder für seinen Vertrag selber ausrechnen und entscheiden.


    Die Fondsriester sind bei der Verrentung leider grottenschlecht. Wie oben bereits geschrieben geht ein großer Anteil des Vermögens in die Langlebigkeitsversicherung. Der Rest des Kapitals wird mit einem Verbraucherfeindlichem Rentenfaktor nie wieder in die Taschen der Sparer wandern.


    Viel Erfolg mit euren Finanzentscheidungen.


    Da ja alles passieren kann , sogar das Gegenteil kann das Altersvorsorgedepot ja vielleicht doch etwas vorteilhaftes für den Verbraucher geben 🙃

  • Ich schmunzel´ immer ein bißchen, wenn ich sehe, wie viele Forenteilnehmer andere mit Nachdruck überzeugen möchten, ihre gut laufenden Riesterverträge aufzulösen.... :)


    Ich habe selber einen DWS Toprente Riester Vertrag, der gut 20 Jahre läuft (Balance-Variante, d.h. von Anfang an ca. 60% Aktien und 40% Anleihen.


    Er ist ebenfalls sehr zufriedenstellend gelaufen.

    Was ich oben noch vergessen habe:


    Man kann mich ziemlich leicht überzeugen, nämlich mit Zahlen. Poste doch einfach die Eckdaten Deines Vertrags, dann kann ich mich selber davon überzeugen, wie toll er ist.

  • Das Thema Riester wird für mein Verständnis immer noch viel zu emotional diskutiert.

    Zunächst mal scheinen wir uns ja alle einig zu sein, dass heute ein Neuabschluss absolut unsinnig ist. Die Gebühren sind hoch, ein hoher Aktienanteil nicht möglich und die Konditionen im der Auszahlungsphase miserabel. Für letzteres ist insbesondere die lange Niedrigzinsphase verantwortlich.


    Das hilft aber keinem, der einen alten Riestervertrag hat. Der muss sich überlegen, was er damit macht. Ihn zu Rechtfertigungen oder Entschuldigungen zu zwingen, hilft gar nicht weiter!


    Es gibt folgende Möglichkeiten:

    1. Vertrag durchhalten

    2. Vertrag beitragsfrei stellen (oder fast beitragsfrei stellen)

    3. Vertrag förderschädlich jetzt kündigen

    4. Vertrag für Immobilienfinanzierung nutzen (Umwandlung in Wohnriester)

    5. 1-3 kombinieren, z.B. jetzt beitragsfrei, Kündigung kurz vor Rentenbeginn


    Viele vergleichen das Produkt mit einem ETF-Sparplan. Für Voll-Aktien-Anleger wie Achim Weiss ist das verständlich. Die meisten Anleger haben aber auch einen Sicherheitsbaustein. Dann ist der Vergleich eines Garantieproduktes mit einem reinen Aktienproduktes nicht angemessen.


    Bei den zahllosen Riesterprodukten, die angeboten wurden, gab es zahllose Nieten und auch einzelne gute Produkte, insbesondere in der Anfangszeit. Die Beispiele von Saarlaender und Wanderslust zählen für mich klar zur Spitzengruppe. 6% oder gar 7% im Sicherheitsbaustein sind fast beneidenswert. Selbst bei förderschädlicher Kündigung sollte da mehr übrigbleiben, als ein Tagesgeld über die lange Niedrigzinsphase erwirtschaftet hätte.


    Wie Saarlaender schon darauf hinwies, ist das größte Problem die Rentenzeit. Trotz der Zinswende sind Rentenversicherungen unverändert unterirdisch. Dort wird am meisten Geld verbrannt. Eigentlich soll vor Rentenbeginn ja auch ein Anbieterwechsel möglich sein, aber ich kenne keinen Anbieter, der einen dann aufnimmt. Entsprechend ist es dringend zu empfehlen, sich wenigstens die 30% auszahlen zu lassen und dadurch vor der schlechten Verrentung zu retten. Tatsächlich machen das nur ca. 10% der Neurentner!


    Vermeiden lässt sich die Rente nur durch Möglichkeit 3-5.

    Wer eine Möglichkeit sieht, Nr. 4 zu nutzen, sollte sich das unbedingt näher ansehen. So ist seit Jahresbeginn auch eine energetische Sanierung mit Riester möglich.



    Kleinbetragsrenten können zu 100% förderunschädlich gekündigt werden. Was mir nicht klar ist, ob ich zunächst eine (förderschädliche) Teilkündigung durchführen kann und anschließend eine förderunschädliche Auszahlung des Restes möglich ist. Kann dazu jemand etwas sagen?

  • Auch ich habe diese "DWS TopRente Dynamik", die ich 2004 mit EUR 2100,- p.a. abgeschlossen und nach elf Jahren beitragsfrei gestellt habe.


    Höchste Zeit für einen Riester-Auszahlungsrechner, der einem mit möglichst vielen Eckdaten auch sagt, ob sich förderschädliche Auszahlung mehr oder weniger lohnt als Verrentung.

    Man kann das nicht ausrechnen. :(


    Ein entscheidendes Kriterium bei allen Rentenversicherungen ist die Leistungsdauer. Die hängt an der Lebenserwartung des Versicherten, und die ist nunmal unsicher. Man kann allenfalls mit Durchschnittswerten peilen.


    Ich halte es für unzweckmäßig, solche Doppelverträge (bestehend aus einem Sparvertrag in der Ansparphase und einer irgendwie gearteten Rentenversicherung in der Leistungsphase) in einem betrachten zu wollen. Nach meinem Dafürhalten ist es sinnvoll, nicht nur rechnerisch, sondern auch tatsächlich die beiden Phasen zu trennen.


    Der Sparvertrag muß in sich schlüssig und rentabel sein.

    Die Rentenversicherung muß in sich schlüssig und rentabel sein.


    Ich habe das oben schon dargestellt: Wenn die Rentenzahlung so gering ist, daß auch nur das angesparte Kapital erst in 30 Jahren zurückkommt (bei Leistungsbeginn 65 Jahre), dann ist das für mich ein unfaires Geschäft. Mag schon sein, daß es Leute gibt, die älter werden als 95 Jahre. Dennoch sollte sich die Versicherung am Median orientieren und nicht an der 90%-Perzentile.


    So mancher Finanzprodukteverkäufer vertickt eine Riesterpolice an einen 20jährigen. Dieser Vertrag kann dann 75 Jahre gelten, ohne daß der Käufer eine reale Ausstiegsmöglichkeit hat. Das halte ich für unfair.


    Der Eintritt in den Ruhestand ist ein erheblicher Bruch in der Biographie: Man hat nun kein Erwerbseinkommen mehr und lebt von Rente und Reserven. Das ist ein geeigneter Moment, Bilanz zu ziehen und sein Leben neu aufzustellen. Da stört ein Vertrag, der schon 45 Jahre alt ist und noch 30 Jahre gelten soll. Spätestens zu diesem Zeitpunkt muß der Kunde die Karten neu mischen können. eigentlich auch schon früher.


    Da schließt ein 20jähriger einen Sparvertrag ab, der im 65. Lebensjahr fällig werden soll. Er spart auch fleißig und konsequent. Dann aber bekommt er mit 52 eine Krebsdiagnose mit 2 Jahren Lebenserwartung. Unter diesen anderen Voraussetzungen möchte er den Sparvertrag schlachten und eine Weltreise machen, solange er noch kann. Das sollte nach meinem Dafürhalten möglich sein.


    All das können diese ultrasicheren Riester-Policen nicht, und der staatliche Zuschuß, der die Leute geradezu zum Springen bringt wie die Karotte den Esel, landet nicht beim Sparer, sondern bei der Versicherungsindustrie. So sollte das schlichtweg nicht sein, das wird aber so bleiben, auch wenn diese ominöse Reform der Altersversorgung in 200 Jahren dann kommen sollte.


    Um mit Erich Böhme zu sprechen: Ich glaube der ganze Bande nicht.

  • Da schließt ein 20jähriger einen Sparvertrag ab, der im 65. Lebensjahr fällig werden soll. Er spart auch fleißig und konsequent. Dann aber bekommt er mit 52 eine Krebsdiagnose mit 2 Jahren Lebenserwartung. Unter diesen anderen Voraussetzungen möchte er den Sparvertrag schlachten und eine Weltreise machen, solange er noch kann. Das sollte nach meinem Dafürhalten möglich sein.

    Das geht bei der GRV aber auch nicht.

    Im Gegensatz zur GRV geht das bei Riester schon. Ist nur eben förderschädlich.

    Spätestens zu diesem Zeitpunkt muß der Kunde die Karten neu mischen können.

    Sehe ich genau so. Gesetzlich ist das m.E. auch so. Du findest nur leider keinen guten Anbieter, der Dich nimmt.

  • Da schließt ein 20jähriger einen Sparvertrag ab, der im 65. Lebensjahr fällig werden soll. Er spart auch fleißig und konsequent. Dann aber bekommt er mit 52 eine Krebsdiagnose mit 2 Jahren Lebenserwartung. Unter diesen anderen Voraussetzungen möchte er den Sparvertrag schlachten und eine Weltreise machen, solange er noch kann. Das sollte nach meinem Dafürhalten möglich sein.

    Das geht bei der GRV aber auch nicht.

    Stimmt. Die GRV ist Pflicht, um die kommt man nicht (so einfach) herum.


    Private Sparbemühungen sind Kür, da hätte ich gern mehr Gestaltungsmöglichkeit als bei der GRV.

    Im Gegensatz zur GRV geht das bei Riester schon. Ist nur eben förderschädlich.

    Stimmt. Dafür sind aber die meisten Riester-Verträge aber von ihrer Performance als Sparverträge unterirdisch.


    Als Rentenversicherungen übrigens auch, auch heute noch. Diesbezüglich bin ich anderer Meinung, als Du sie oben äußerst.


    Bin ich froh, daß ich damals keinen Riestervertrag abgeschlossen habe!

  • Okay, über welchen Betrag reden wir hier? Alle deine Anmerkungen sind natürlich richtig, besonders die Sicherheit vor Pfändung, allerdings müsste der Vertrag schon eine sehr hohe Summe monatlich zahlen um eine Sicherung für Langlebigkeit zu bieten. Da der Betrag meines Erachtens vom 1. Tag an bis zum Ende gleich bleibt, wird es in Beachtung der Inflation ständig weniger. In 20 Jahren ist es netto nur noch in etwa die Hälfte, ob das dann noch hilft?

    1. Natürlich bietet so ein Vertrag alleine keine Sicherung für Langlebigkeit - er kann nur ein Baustein sein neben z.B. der GRV. Aber das macht den Vertrag selbst nicht schlechter - "it does what it says on the tin."


    2. Dass der Rentenbetrag bis zum Ende gleich bleibt, stimmt so nicht. Bis 85 wird der Fondssparplan weitergeführt (als Auszahlungsplan) und erwirtschaftet ggf. Zinsen, Dividenden und Kurssteigerungen. Ab 85 wird eine Rentenversicherung abgeschlossen - wahlweise mit konstanter oder dynamischer Rente sowie ggf. Überschüssen (Zinsen, Übersterblichkeit etc.).


    3. Es hängt alles davon ab, ob man sich vorstellen kann, sehr lange zu leben. Die meisten Menschen unterschätzen ihre Lebenserwartung. Meine Großeltern und Urgroßeltern sind zB durchschnittlich knapp 90 Jahre alt geworden, manche sind mit über 80 noch Ski gefahren. Sie hatten zT zwei Weltkriege, Hunger und Flucht überlebt.


    Hier im Forum scheinen überraschend viele davon auszugehen, selbst nicht mal 80 oder 85 zu erreichen. Trotz viel besserer Ausgangsvoraussetzungen. Entsprechend wundern sie sich, weshalb die Versicherungen mit einer Lebenserwartung von 90 kalkulieren (müssen).