ETF für Kinder

  • Hallo zusammen,


    für meine Kinder bespare ich aktuell folgende drei Depots, die auch auf die Namen der Kinder laufen. Je Depot sind derzeit knappe 10K EUR zusammengekommen und die ETF performen gut bisher. Ich lese seit einiger Zeit hier mit und es wird oft empfohlen, sich lediglich auf 2-3 ETF zu konzentrieren und nicht so breit zu streuen, da die ETF selbst breit angelegt sind.


    Diesem Grundsatz folgend würde ich gerne etwas "aufräumen." Welche ETF würdet ihr je Depot beibehalten und warum?


    Mein Ansatz ist, die Depots mindestens bis zum 18. Lebensjahr der Kinder zu besparen (d.h. noch 10 Jahre), danach dürfen sie selbst entscheiden.


    Vielen Dank für eine Einschätzung.


  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Da sieht nach einer wilden Mischung aus! Wie sind denn so viele unterschiedliche ETFs zusammengekommen?


    Du schreibst, es sind ca. 10.000 EUR pro Kind. Wieviel davon ist denn Gewinn? Wie verteilt sich das auf die ETFs? Ein großer und viele kleine, oder gleichmäßig auf die einzelnen Positionen?


    Wenn Du „aufräumen“ möchtest, würde das bedeuten, Du muss verkaufen, Gewinne realisieren und ggf. versteuern. Wenn die Depots auf den Namen der Kinder laufen, gibt es aber großzügige Freibeträge, Stichwort Nichtveranlagungsbescheinigung.


    Ich persönlich bin ich Freund von Ein-ETF-Lösungen, z.B. einfach nur einen (!) ETF auf den MSCI World, MSCI ACWI oder FTSE All World, und fertig. Das dürfte auch die Kinder weniger überfordern, wenn sie das Depot irgendwann selbst übernehmen. Wie alt sind sie denn? Vielleicht möchten sie auch schon selbst mit überlegen, wie ihr Depot künftig aussehen soll?


    EDIT: Ich hatte überlesen, dass es noch ca. 10 Jahre bis zum 18. sind. Da sind die Kinder (Drillinge?) noch etwas jung, um selbst mit zu gestalten. 😁

  • Hallo SPZ200 , zuerst einmal Glückwunsch, ETF Sparpläne für die Kinder sind grundsätzlich schonmal top. Und die Idee, dieses Sammelsurium aufzuräumen ebenfalls. Und zwar in so wenige ETFs wie möglich. Wenn du den radikalen Weg gehst, bedeutet das eben alles verkaufen und in jeweils einen einzigen Welt ETF umschichten. Unter der Annahme, dass die Kinder noch unterhalb der steuerlichen Grundfreibeträge liegen, wäre die Steuer dabei zu vernachlässigen wie 12345 bereits geschrieben hat.

    Bei welcher Bank sind denn die Depots bzw. welche Gebühren für An- und Verkäufe fallen dort an? Das sollte man bei dieser immensen Anzahl an Positionen ebenfalls berücksichtigen.

  • In fast allen dieser vielen ETF Fonds sind größtenteils dieselben Aktien

    Daher ist die Wertentwicklung bei all diesen Fonds ähnlich

    Überdurchschnittlich sind lediglich Technologiefonds ,

    und unterschiedlich Energie Fonds

    Das ist aber normal, weil Branchenfonds nun mal nur entsprechende Unternehmen enthalten

    Hat man jedoch mehrere verschiedene Branchenfonds so gleicht sich das auch wieder aus, so dass man am Ende gleich bei einem Weltfonds bleiben kann

    Gruß McProfit


  • In fast allen dieser vielen ETF Fonds sind größtenteils dieselben Aktien

    Daher ist die Wertentwicklung bei all diesen Fonds ähnlich

    Korrekt. Zielsetzung ist ja, passiv die durchschnittliche Marktrendite zu ernten, also die "Welt AG" zu kaufen. Dies erreicht im am einfachsten mit einem dieser "WELT ETFs". Mehrere ETFs machen unter der Zielsetzung des "passiven Erntens der durchschnittlichen Marktrendite" nur Sinn, wenn diese einzelnen ETFs komplementär zueinander sind. Also bspw. statt einem MSCI ACWI kann man auch den MSCI World und den MSCI Emerging Markets kombinieren.

    Das ist dann so als ob man sich beim Barkeeper statt nem Gin Tonic, ein Glas Gin und eine Flasche Tonic Water bestellt da man selbst mixen will ^^

  • Hallo SPZ200, zuerst einmal Glückwunsch, ETF Sparpläne für die Kinder sind grundsätzlich schonmal top.

    Das sehe ich genau gegenteilig.

    Und die Idee, dieses Sammelsurium aufzuräumen ebenfalls.

    Wenn ich Dich recht verstehe, muß man für seine Kinder erstmal ein Sammelsurium aufbauen, damit man sich von Dir hinterher dafür loben lassen kann, daß man aufräumt und sein Depot - äh - die Kinderdepots in den Zustand bringt, in dem sie bei vernünftiger Betrachtungsweise von Anfang an hätten sein sollen.


    Ich könnte mir übrigens vorstellen, daß das Depot des Threaderstellers selbst genauso aussieht.

    Bei welcher Bank sind denn die Depots bzw. welche Gebühren für An- und Verkäufe fallen dort an? Das sollte man bei dieser immensen Anzahl an Positionen ebenfalls berücksichtigen.

    Das hätte man sinnvollerweise von Anfang an berücksichtigt. Jetzt stellt sich vermutlich das Problem, daß die billigen Broker keine Kinderdepots haben wollen, so daß die Idee, die Depots dorthin zu übertragen, um die Posten dann für 99 Cent verkaufen zu können, wohl flachfällt.


    Die Depots haben jeweils um die 10 T€ Gesamtwert bei 10 Posten. Jeder Posten ist also im Durchschnitt 1000 € wert. Das dürfte jeweils die Mindestprovision sein, vermutlich um die 10 € pro Verkauf, macht 100 € pro Depot. Das halte ich noch für tolerables Lehrgeld, um 1% auf den jeweiligen Depotwert.

  • Das sehe ich genau gegenteilig.

    Was ist denn aus deiner Sicht das "Gegenteil von einem ETF-Sparplan für die Kinder"? Alles unters Kopfkissen? Sparbuch bei der Sparkasse? Oder gar nix machen? Oder selbst ansparen und zum 18. verschenken? Oder die Kohle selbst auf den Kopf hauen und nix hinterlassen? ^^

    Wenn ich Dich recht verstehe, muß man für seine Kinder erstmal ein Sammelsurium aufbauen, damit man sich von Dir hinterher dafür loben lassen kann, daß man aufräumt und sein Depot - äh - die Kinderdepots in den Zustand bringt, in dem sie bei vernünftiger Betrachtungsweise von Anfang an hätten sein sollen.

    Nein, man kann natürlich alternativ auch jedem, der nicht von Beginn an alles richtig gemacht hat auch noch dafür verprügeln. Obwohl er selbst zu der Erkenntnis kam daß es noch etwas besser geht ;)

    macht 100 € pro Depot. Das halte ich noch für tolerables Lehrgeld, um 1% auf den jeweiligen Depotwert.

    Da bin ich bei dir :)

  • ETF Sparpläne für die Kinder sind grundsätzlich schonmal top.

    Das sehe ich genau gegenteilig.

    Was ist denn aus deiner Sicht das "Gegenteil von einem ETF-Sparplan für die Kinder"?

    Kein Sparplan. Das war jetzt einfach.


    Begründen muß normalerweise der, der etwas macht, nicht der, der etwas unterläßt. Somit müßtest Du begründen, warum ein Sparplan für Kinder top ist, nicht ich, der davon nichts hält. Ich fordere Dich ja auch nicht dazu auf zu begründen, warum Du keinen Porsche kaufst.

    Nein, man kann natürlich alternativ auch jedem, der nicht von Beginn an alles richtig gemacht hat, auch noch dafür verprügeln.

    Was ist denn das für eine Wortwahl?


    Worum geht es hier?


    Hier fragt ein Vater, der für seine drei Kinder per Sparplan feinziselierte Depots aufgebaut hat, wie er diese Depots "aufräumen" könne. Ein erfahrener Anleger bräuchte diese Frage überhaupt nicht zu stellen, der hätte vermutlich so kleinteilige Depots überhaupt nicht aufgebaut und wüßte, wie das Aufräumen geht, wenn beispielsweise ein börsenzeitschriftsverliebter Opa ein solches Depot gestaltet hätte.


    Insoweit frage ich zurück: Treusorgender Vater! Wie hast Du denn Dein eigenes Depot aufgebaut? Nutzt Du das auch als Spielplatz für wechselnde Anlagemoden?


    Auch diesbezüglich sollte der Depotgestalter eine Erklärung liefern, nicht derjenige, der rückfragt: Hätte es nicht 1 ETF auch getan?


    Ich halte von Kindersparplänen nichts, mit denen man schon ab dem Windelalter für die Altersvorsorge der Kleinen spart. Die Eltern sind ihren Kindern Unterhalt schuldig, und wenn sie ihnen zusätzlich Geld geben wollen, dann dürfen sie das gern tun. Ich erkenne aber keine diesbezügliche Pflicht, und wenn ich mir dann vor Augen führe, daß sich ein solcher Sparplan mit 25 € bis zum 18. Lebensjahr auf gerade mal 5400 € Einzahlungen addiert, dann kann ein wohlsituiertes Elternpaar einen solchen Betrag dem Neu-Volljährigen mit 18 auch auf einmal zuwenden (dann sogar zum Wunschtermin und nicht zwingend zur Erreichen der Volljährigkeit). Wenn Eltern sich andererseits die 25 € monatlich vom Munde absparen, ist ein solcher Betrag vermutlich besser in Bildung der Kinder investiert, als aufs Depot gelegt.


    Wenn die Großeltern den Enkeln unbedingt jeden Monat 25 € für deren Altersvorsorge schenken wollen, sagt man als Eltern natürlich nicht nein dazu.


    Für sehr viel wichtiger als ein treuherziges monatliches Sparen halte ich es, den Kindern eine gute Finanzbildung mitzugeben, beispielsweise dadurch, daß man ihnen im Teenageralter regelmäßig nennenswert Geld zukommen läßt, von dem sie dann aber auch Kleidung, Handy und Schulbücher selber zahlen (oder sie auch bei Finanzentscheidungen der Familie mitsprechen läßt, etwa am Versorgerwechsel).


    In der Sache bin ich bei 12345 . Sie fragt den Threadersteller nach Details (die jeder Außenstehende zur Beurteilung der Lage ja braucht) und plädiert für eine 1-ETF-Strategie.

  • Ich halte von Kindersparplänen nichts, mit denen man schon ab dem Windelalter für die Altersvorsorge der Kleinen spart. Die Eltern sind ihren Kindern Unterhalt schuldig, und wenn sie ihnen zusätzlich Geld geben wollen, dann dürfen sie das gern tun.

    Wenn die Großeltern den Enkeln unbedingt jeden Monat 25 € für deren Altersvorsorge schenken wollen, sagt man als Eltern natürlich nicht nein dazu.

    Für sehr viel wichtiger als ein treuherziges monatliches Sparen halte ich es, den Kindern eine gute Finanzbildung mitzugeben

    Ich bin inzwischen auch dieser Ansicht wie Achim Weiss (diese Zitate nur "highlightmäßig"), nachdem ich vor einiger Zeit noch tendenziell für Kinderdepots plädiert habe.


    Warum nicht im eigenen Depot für das Kind sparen? Wer weiß wie teuer das Kind mal wird, was im Leben ansonsten finanziell passiert in der ganzen Familie. Bis 25 bzw. bis zu ersten abgeschlossenen Ausbildung (korrigiert mich sollte das nicht ganz korrekt sein) bin ich soweit ich weiß unterhaltspflichtig. Ich halte Flexibilität bei Geld für wichtig, gerade wenn man (und damit auch die Familie) noch jung ist.


    Es ist ganz wichtig, dass das (dann erwachsene) Kind eine gute finanzielle Bildung erhält und da kann aus meiner Sicht durchaus ein ich nenne es mal "Jugenddepot" sinnvoll sein. Das würde ich aber nicht unbedingt im Alter von 0 Jahren eröffnen und auch später nicht so sehen, dass das Kind von mir regelmäßig etwas drauf bezahlt bekommt. Es bekommt Taschengeld und dann kann es selbst entscheiden, ob es dieses investiert oder verkonsumiert. Die Höhe kann man selbst regulieren. Als Eltern ist es dann sicherlich ein Drahtseilakt einerseits dem Kind Freiheiten zu geben, andererseits ihm eben auch Grenzen zu setzen und es zu einem hoffentlich vernünftigen finanziellen Selbstentscheider zu bilden.


    Etwas anderes ist es tatsächlich, wenn Großeltern nicht mir bzw. der ganzen Familie, sondern gezielt dem Kind etwas zukommen lassen möchten, das Kind aber noch zu klein ist, um selbst mit zu entscheiden. Hier finde ich ein Depot durchaus praktikabel - das Kind könnte das Depot als Jugendlicher, wenn es bereit dafür ist, weiterführen. Ich persönlich würde es für sinnvoller halten, wenn Großeltern und Co eher der ganzen Familie (bzw. in Vertretung den Eltern) etwas schenken, aber das ist eben ihre Entscheidung.


    Als Argument werden natürlich steuerliche Vorteile genommen. Ja, die gibt es (Sparerpauschbetrag, Nichtveranlagung). Aber worüber reden wir denn bei einem Depot im vierstelligen bis niedrigen fünfstelligen Bereich bei einem Horizont von 18 Jahren? Ich halte das nicht für sonderlich relevant.


    Nicht falsch verstehen: ich halte es für keine Katastrophe, wenn man sich für ein Kinderdepot entscheidet. Wie gesagt kann es sogar sinnvoll sein, wenn andere Personen/Verwandte unbedingt direkt an das Kind schenken wollen. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen auch psychisch/emotional wenn er wirklich für das Kind spart/anlegt. Vielleicht würde er/sie sonst insgesamt weniger sparen und es verkonsumieren. Das ist sicher individuell. Die Entscheidung, ob man selbst regelmäßig einzahlen möchte, muss Jeder selbst treffen. Ich möchte nur anregen das grundsätzlich kritisch zu hinterfragen, ob das wirklich die sinnvollste Lösung ist. Frühzeitig an seine Kinder zu denken und die ganze (Familien-) Finanzplanung finde ich sehr gut.


    Ich persönlich würde meinen Kindern erst anfangen "groß" Geld zu schenken, das sie für ihren langfristigen Vermögensaufbau nutzen sollten, wenn sie selbst ein bisschen im Leben stehen und (nennenswert) eigenes Geld verdienen und ich das Geld nicht mehr benötige und meine Kinder mit Mitte-Ende 20, Anfang 30 das Geld mehr benötigen können für ihre Wünsche, Träume, Planungen. Vorher kann es bei mir im Depot genauso wachsen. Das ist aber wohlgemerkt nicht so gemeint, dass das der einzige Weg wäre. Viele Wege führen nach Rom.


    Zum konkreten Thema schließe ich mich an: wenn es steuerlich nicht eine nicht zu große Realisierung ist, dann würde ich persönlich die Depots wahrscheinlich auf einen ETF reduzieren. Vielleicht ja auch einer, der schon im Depot sind? Es sind schließlich ein paar World-ETFs mit drin, ohne die ganz genauen ETFs mir nun angeschaut zu haben.


    Ganz viel Erfolg der ganzen Familie im Leben!

  • Lieber Achim Weiss , danke für deine Anmerkungen die ich wie immer sehr schätze. Das "verprügeln" (welches auch nicht so hart gemeint war wie es offensichtlich ankam) ziehe ich hiermit zurück und ersetze es durch "kritisieren" :) Die Frage der grundlegenden Sinnhaftigkeit eines Sparplans für Kinder (in allen denkbaren Formen) wurde hier im Forum bereits mehrfach ausgiebig diskutiert. Und da kommt man erfahrungsgemäß schnell weg von Finanzfragen hin zu Erziehungstipps o.ä. Daher erspare ich uns allen meinen zusätzlichen Senf.

  • Warum nicht im eigenen Depot für das Kind sparen? Wer weiß wie teuer das Kind mal wird, was im Leben ansonsten finanziell passiert in der ganzen Familie. Bis 25 bzw. bis zu ersten abgeschlossenen Ausbildung (korrigiert mich sollte das nicht ganz korrekt sein) bin ich soweit ich weiß unterhaltspflichtig. Ich halte Flexibilität bei Geld für wichtig, gerade wenn man (und damit auch die Familie) noch jung ist.

    Das sehe ich auch so, wir haben auch einen ETF, der gedanklich „für“ unser Kind gedacht ist, aber auf unseren Namen (und damit problemlos auch für größere Dinge nutzbar, für die wir unterhaltspflichtig sind wie Auslandsschuljahre oder Ähnliches). Aber hier ist das Geld ja nun schon auf den Namen der Kinder angelegt, das lässt sich nicht mehr rückgängig machen, denn was auf ihren Namen angelegt ist gehört ihnen und kann nicht einfach wieder ins Elterndepot verschoben werden.

  • SPZ200 Selbst unter vielen kleinteiligen Depots ist das wirklich ein Highlight! Du hast einfach mal mit ETFs einen ETF gebaut. Mein Tipp: Falls für den bereits angelaufenen Gewinn der Freistellungsauftrag nicht ausreicht, dann eine Nichtveranlagungsbescheinigung vom Finanzamt für die Kinder beantragen und sobald diese beim Broker hinterlegt ist, dann bis ca. 6k je Kind Gewinne realisieren und auf max. 2-3, wenn nicht 1 World ETF radikal zurechtstutzen.


    Das sehe ich auch so, wir haben auch einen ETF, der gedanklich „für“ unser Kind gedacht ist, aber auf unseren Namen (und damit problemlos auch für größere Dinge nutzbar, für die wir unterhaltspflichtig sind wie Auslandsschuljahre oder Ähnliches). Aber hier ist das Geld ja nun schon auf den Namen der Kinder angelegt, das lässt sich nicht mehr rückgängig machen, denn was auf ihren Namen angelegt ist gehört ihnen und kann nicht einfach wieder ins Elterndepot verschoben werden.

    Da wird immer nach Finanzbildung schon in der Schule und Verantwortung für das eigene Geld propagiert, aber den eigenen Kinder traut man diesbezüglich mit einem eigenen Depot nicht über den Weg. Merkwürdige Einstellung.

  • Da wird immer nach Finanzbildung schon in der Schule und Verantwortung für das eigene Geld propagiert, aber den eigenen Kinder traut man diesbezüglich mit einem eigenen Depot nicht über den Weg. Merkwürdige Einstellung.

    Das ist keine Frage von „nicht über den Weg trauen“. Wir legen in der Größenordnung des monatlichen Kindergeldes an, und haben zu Beginn einen größeren Einmalbetrag angelegt. Wahrscheinlich kommen da bis zum 18. Geburtstag irgendwas um die 100.000 EUR zusammen. Ich will uns die Möglichkeit offenhalten, z.B. ein Highschooljahr mit 16 oder Unterhalt während des Studiums von diesem Geld zu finanzieren. Läuft das Depot auf den Namen des Kindes, geht das nicht.


    Unser Kind wird, wenn es älter ist, ein Tagesgeldkonto und Kinderdepot auf eigenen Namen bekommen, wo es in altersgemäßem Umfang üben und lernen kann, mit Geld umzugehen, es an der Börse anzulegen etc… Dafür braucht es keine fünf- bis sechsstelligen Beträge.

  • Da wird immer nach Finanzbildung schon in der Schule und Verantwortung für das eigene Geld propagiert, aber den eigenen Kinder traut man diesbezüglich mit einem eigenen Depot nicht über den Weg. Merkwürdige Einstellung.

    Dafür braucht es keine fünf- bis sechsstelligen Beträge.

    Genau. Wofür braucht das Kind denn auch mit Achtzehn einen solchen Geldbetrag, wenn die Eltern ohnehin unterhaltspflichtig sind?


    Wie gesagt finde ich es auch sinnvoll, dass das Kind als Jugendlicher selbst "üben" kann und mir geht es ebenfalls nicht darum, dass ich meinem Kind nicht über den Weg traue. Aber was genau ist denn der Punkt, den das Kind mit 10.000€ mit Achtzehn anfangen kann, was es nicht auch mit 3.000, das es sich vielleicht selbstständig "mühsam" erspart (vielleicht auch schon erarbeitet) hat? Die Summe kann es genauso anlegen oder verkonsumieren wie es möchte. Ja, die Weltreise oder das Auto sind vielleicht nicht drin. Wenn ich das als Eltern für sinnvoll halte, kann ich das meinem Kind dann immer noch finanzieren, ansonsten soll es sich solchen Luxus vielleicht auch selbst erarbeiten. Auch das kann Teil finanzieller Bildung oder sagen wir Reifung sein.


    Es ist zweifellos abhängig vom Kind, ob ihm ein fünfstelliges Depot mit Achtzehn eher gut oder eher schlecht tut und wie es damit umgeht. Und das was es hat soll es auch so verwenden wie es möchte, ohne dass die Eltern hier über die Maßen reinreden. Aber warum ihm "leistungsfrei" mit 18 diese Summe zur Verfügung stellen... wofür? Warum soll es mit Achtzehn denn unbedingt schon lernen (müssen) mit einer solchen großen Summe auf einmal klarzukommen? Soll es erstmal seine Ausbildung machen, studieren (auf Kosten der Eltern) - vielleicht auch das erste eigene Geld verdienen. Das halte ich für gar keine "merkwürdige Einstellung", sondern einen (sinnvolleren) der möglichen Wege nach Rom.

  • Unser Kind war gerade drei Monate alt, als wir uns für ein Kinderdepot und gegen einen von den Eltern finanzierten Sparplan entschieden haben.

    Die Gründe gegen den Sparplan wurden oben schon genannt.

    Allerdings ist das Geld, das dem Kind geschenkt wird (das erste Geldgeschenk kam zur Geburt, das nächste zur Taufe) verantwortungsvoll zu verwalten. Und dazu halte ich ein Kinderdepot für sehr geeignet!

    Das Geld des Kindes kann stets eindeutig dem Kind zugeordnet werden.

    Es gibt immer einen eindeutigen Platz auch wenn im Laufe der Zeit was dazu kommt (Kommunion/Konfirmation o.ä.).

    Und ja, es gehört dazu, dass die Eltern sich auch um die Bildung ihrer Kinder kümmern. Ist doch super, wenn der Teil Sparen und Anlegen, Aktien und Fonds dem Kind an Beispielen im Depot des Kindes direkt erklärt werden kann!


    Und ich bin mir sicher, dass auch der Ersteller oder die Erstellerin dieses Fadens seinen Kindern zu gegebener Zeit erklären wird, weshalb die Entscheidungen für oder gegen die Fonds so getroffen wurden, wie sie getroffen wurden, welche Argumente es dafür und dagegen gab und welche Lehren daraus abgeleitet werden können.


    Grüße,

    DerDenker

  • Lieber Impidimpi

    Deine Gedanken zum Thema Schenkungen an Kinder sind interessant und lobenswert.

    Vergiss aber nicht, immer mehr Kinder leben in einer Erben Generation und da gelten ganz andere Überlegungen

    Dafür kommt es auch bei diesem Thema immer auf den Einzelfall an.

    Ich habe meinen Kindern Schenkungen mit Nießbrauch gemacht.

    Das ist alles ein schwieriges Thema mit viel FÜR und WIDER.

    Viele Grüße McProfit

  • Unser Kind war gerade drei Monate alt, als wir uns für ein Kinderdepot und gegen einen von den Eltern finanzierten Sparplan entschieden haben.

    Was heißt das? Depot und Sparplan sind ja keine Gegensätze. Ohne Depot wird man keinen Sparplan aufsetzen können.

    Allerdings ist das Geld, das dem Kind geschenkt wird (das erste Geldgeschenk kam zur Geburt, das nächste zur Taufe) verantwortungsvoll zu verwalten. Und dazu halte ich ein Kinderdepot für sehr geeignet!

    Rein technisch tut es jedes beliebige Konto auch. Wie das Geld des Kindes dann angelegt wird, ist die Anlageentscheidung der Eltern. Die können das Geld des Kindes auch auf das altbewährte Sparbuch legen, das sind immerhin die Zinsen von 0,01% garantiert und das Geld ist nicht dem Casino Börse ausgesetzt.

    Und ja, es gehört dazu, dass die Eltern sich auch um die Bildung ihrer Kinder kümmern. Ist doch super, wenn der Teil Sparen und Anlegen, Aktien und Fonds dem Kind an Beispielen im Depot des Kindes direkt erklärt werden kann!

    Was ein Konto ist, begreift ein modernes Kind vielleicht mit 12 oder auch erst mit 15. Die Finanzbildung spielt bei einem Säugling noch keine große Rolle.

    Und ich bin mir sicher, dass auch der Ersteller dieses Fadens seinen Kindern zu gegebener Zeit erklären wird, weshalb die Entscheidungen für oder gegen die Fonds so getroffen wurden, wie sie getroffen wurden, welche Argumente es dafür und dagegen gab und welche Lehren daraus abgeleitet werden können.

    Ich bin mir nicht so ganz sicher, wann die Kinder das überhaupt hören wollen. Vom Geistigen her geht das so ab 15 (bei Frühreifen vielleicht ab 12). Mich hat das eigentlich erst ab dann interessiert, als ich finanziell auf eigenen Beinen stand, sprich mit dem Beginn der Berufstätigkeit. Das ist natürlich nicht mehr als anekdotische Evidenz, so wie es anekdotische Evidenz, wenn ich davon berichte, daß mein Referenzjugendlicher trotz eigenem Verdienst über sein Girokonto noch nicht hinausblickt. Für Geldanlage dürfte man sich erst dann interessieren, wenn man wirklich Geld hat. Die etwa 8000 €, die ein 25-€-Sparplan bei 7% bis zum 18. Lebensjahr bringt dürften viele junge Leute als erfreuliche Geldreserve sehen, aber nicht als Basis eines Vermögens - und das ist vielleicht auch ganz gut so.

  • Lieber McProfit


    vielen Dank auch für deinen richtigen Einwand. Ich meinte es allerdings auch nicht anders als ich schrieb, dass viele Wege nach Rom führen. Es ist immer individuell.


    Und ja, es gibt immer mehr was vererbt wird. Auch ich hoffe aus heutiger Sicht mal etwas vererben zu können. Aber das ist aus meiner Sicht nichts, was ich bei Geburt des Kindes und vermutlich auch noch nicht an seinem 18. Geburtstag entscheiden muss. Du hast dich mit dem Thema wie du schon einmal schriebst als du 55 Jahre alt warst beschäftigt. Das erscheint mir wie ein sinnvoller Zeitpunkt, aber die meisten Menschen dürften in diesem Alter wohl keinen Säugling mehr haben - und viele bereits erwachsene Kinder. Mir geht es darum, dass bei Familiengründung der Fokus doch auf anderen Dingen als auf Schenkungen im Vorgriff aufs Erbe liegen dürfte. Aus meiner Sicht ist auch nach dem 18. oder auch 25. Geburtstag des Kindes, bzw. nach seiner Ausbildung, genügend Zeit, um dem Kind Vermögen zu übertragen.


    Ob es vorher schon sinnvoll ist und einen womöglich positiven oder negativen Effekt auf das Kind hat, das mit einem kleinen Vermögen ins Erwachsenenleben starten darf, mag auch individuell sein. Ich sehe aber eben die Vorteile nicht einem Kind schon mit 0 Vermögen in die Wiege zu legen, das man eventuell als Familie noch benötigen kann - unter anderem für das Kind. Wenn es um Steuer geht: da dürfte es um keine weltentscheidenden Summen gehen. Wenn es um Schenkungs-/Erbschaftssteuer geht: erst bei großen Vermögen relevant (bei Familiengründung?) und dafür sollte auch wenn das Kind bereits erwachsen ist noch genügend Zeit sein.


    Natürlich muss es Jeder selbst wissen. Auch ich mag meine Meinung im Leben nochmal ändern. :)

  • Die etwa 8000 €, die ein 25-€-Sparplan bei 7% bis zum 18. Lebensjahr bringt dürften viele junge Leute als erfreuliche Geldreserve sehen, aber nicht als Basis eines Vermögens

    Na ja, da wäre es dann die Aufgabe von uns Eltern, den jungen Leuten z. B. zu empfehlen, das Ganze bei 7% bis zur Rente 50 Jahre liegen zu lassen und/oder später als Grundlage für einen eigenen Sparplan zu nehmen bzw. – je nach Ausgestaltung des Gesetzes – als Basis fürs Altersvorsorgedepot. Hätte ich mit 18 einiges für gegeben.


    Erben können sie dann ja immer noch.

  • Na ja, da wäre es dann die Aufgabe von uns Eltern, den jungen Leuten z. B. zu empfehlen, das Ganze bei 7% bis zur Rente 50 Jahre liegen zu lassen und/oder später als Grundlage für einen eigenen Sparplan zu nehmen bzw. – je nach Ausgestaltung des Gesetzes – als Basis fürs Altersvorsorgedepot. Hätte ich mit 18 einiges für gegeben.


    Erben können sie dann ja immer noch.

    Problem wird aber sein, dass der Großteil der Kinder im frühen Erwachsen Alter Kapital benötigt. Fahrerlaubnis, Möbel, Auto und so weiter. Ich bin auch für so ein Kinder-Depot, allerdings muss ab einem gewissen Alter dem Nachwuchs genau erklärt werden, was, warum, wofür, bei uns hat das gut funktioniert, aber im Bekanntenkreis gab es einige Probleme mit ähnlichen Situationen. Weiterhin muss man beachten, dass bei zu hohen Kapital eventuell Bafög nicht gewährt wird. Es gibt vieles zu beachten, jeder muss für sich den richtigen Weg finden.