Immobilie statt ETF, was ist cleverer?

  • Hallo zusammen,

    einige Vermieter zahlen drauf.

    Wenn man Vermieter werden will sollte man die entsprechende Mentalität haben.

    Mit Immobilien Rendite in ETF göhe zu erreichen setzt Haltung, Wissen und mehr Arbeit voraus.

    Geniale Gelegenheiten erkennen und zu nutzen ist natürlich etwas anderes.

    LG

  • Ich war in Fall z.B. erstaunt, wie günstig ein chicer Bungalow plus 3000 m2 Grundstück auf dem Land sein kann. Auch das wird die Entscheidung beeinflusst haben. Meine, das waren ca. 150k.

    (nachträglich gefettet von mir)

    Die entscheidende Frage wäre nur, wer gerade als Rentner bzw. mit zunehmendem Alter da sprich "auf dem Land" wohnen und leben will ?

    Hier in den Gegend reichen nicht selten 10 km Entfernung von einer Landeshauptstadt, um beim Buchstaben A wie Apotheke, beim Buchstaben B wie Buchladen oder Bank (samt Geldautomat), beim Buchstaben D wie Dorfkneipe etc. pp. sagen zu müssen inzwischen "komplette Fehlanzeige". Da ließen sich zu diversen anderen Buchstaben weitere Beispiele aufführen (ÖPNV, Post, Postbank, Post-Agentur, Fitness-Studio, Schreibwaren etc. pp.). Es entfaltet daher einen "speziellen Charme", wenn ausgerechnet eine Bundesbauministerin den Menschen den Umzug aufs Land als Option empfiehlt bzw. diese dazu motivieren will ...

  • Ja, ich sehe es inzwischen auch so.

    [nämlich, daß Du Deinen Wunsch, Geld in Betongold versenken, erstmal zurückstellst]

    Ich bin der Meinung, daß man eine Geldanlage positiv begründen können muß, also die Frage beantworten können: Warum will ich diese Geldanlage tätigen?

    Ich halte nichts von der umgekehrten Methode: Mir ist gerade in den Kopf gekommen, daß ich ja vielleicht eine Immobilie kaufen könnte. Warum eigentlich nicht?

    Du bist - das ist ungewöhnlich - in der Lage, eine Wohnung aus Deinem Vermögen zu bezahlen, hättest also keinen Zirkus mit einer Bank. Aber Du würdest doch einen Großteil Deines Vermögens umschichten und festlegen. Warum wolltest oder solltest Du das tun?

    Jetzt könnte man hier noch die Nachteile des Mietens aufführen wie:

    - regelmäßige Mieterhöhung, inklusive Rechtsstreitigkeiten, was die legitime Höhe betrifft

    - weniger Gestaltungsmöglichkeit

    - Lock-in-Syndrom durch alten Mietvertrag

    Wie oft hattest Du eine regelmäßige Mieterhöhung? Und wie oft gab es in der Folge Rechtsstreitigkeiten?

    Wenn Du in einer Eigentumswohnung ein neues Bad einbaust, hast Du damit die Kosten versenkt. Das kannst Du in einer Mietwohnung auch haben. Mit guter Wahrscheinlichkeit läßt sich Dein Vermieter von Dir gern ein neues Badezimmer schenken. Finanziell kommt das für Dich aufs Gleiche heraus.

    Als Lock-in-Effekt bezeichnet man die Tatsache, daß ein Mieter mit gegenüber dem Mietspiegel zurückgebliebener Miete von der Tendenz her eher weiter in seiner relativ billigen Wohnung wohnen bleibt, als zu Neumietvertragskonditionen umzieht. In der Regel ist das für den Mieter kein Nachteil, eher im Gegenteil.

  • Ja, ich denke, die Rendite als Vermieter hängt von vielen Faktoren ab.

    Gut sind sicher regelmäßig wechselnde Mieter, weill bei jeder Neuvermietung die Konditionen weit mehr angepasst werden können, als bei Bestandsmieten.

    Aufpassen sollte man sicher bei nicht umlagefähigen Instandhaltungskosten.

    Ich meine, bei selbstgenutztem Eigentum, gucken viele gar nicht so sehr auf ihre Invedtitionen, weil dort natürlich auch Emotionen mitspielen. Wurde hier ja auch oft gesagt, darf man nicht nur als Invest sehen.

  • Wenn Du in einer Eigentumswohnung (Anmerkung von mir: oder einem Haus) ein neues Bad einbaust, hast Du damit die Kosten versenkt.

    (kursiv = nachträglich von mir eingefügt)

    Diese Sichtweise ist mir persönlich fremd. Wenn ich mit einem neuen Bad (neuer Einbauküche, neuen Einbauschränken, neuer Sauna usw.) meine tägliche Wohn- und Lebensqualität verbessere - wie kann man dann von "versenkten Kosten" sprechen ... ? :rolleyes:

    Viel besser kann ich doch meine Mittel gar nicht einsetzen ... ?

  • Du bist - das ist ungewöhnlich - in der Lage, eine Wohnung aus Deinem Vermögen zu bezahlen, hättest also keinen Zirkus mit einer Bank. Aber Du würdest doch einen Großteil Deines Vermögens umschichten und festlegen. Warum wolltest oder solltest Du das tun?

    Wie oft hattest Du eine regelmäßige Mieterhöhung? Und wie oft gab es in der Folge Rechtsstreitigkeiten?

    Wenn Du in einer Eigentumswohnung ein neues Bad einbaust, hast Du damit die Kosten versenkt. Das kannst Du in einer Mietwohnung auch haben. Mit guter Wahrscheinlichkeit läßt sich Dein Vermieter von Dir gern ein neues Badezimmer schenken. Finanziell kommt das für Dich aufs Gleiche heraus.

    Als Lock-in-Effekt bezeichnet man die Tatsache, daß ein Mieter mit gegenüber dem Mietspiegel zurückgebliebener Miete von der Tendenz her eher weiter in seiner relativ billigen Wohnung wohnen bleibt, als zu Neumietvertragskonditionen umzieht. In der Regel ist das für den Mieter kein Nachteil, eher im Gegenteil.

    Die Tatsache, dass ich relativ viel Geld im Depot habe, führt mich ja zu der Ausgangsfrage, das Geld ehr jetzt zu nutzen, als bis zum Renteneintritt zu warten. Aber das wurde ja hinlänglich geklärt.

    Wenn man auf dem Niveau des Mietenspiegels mietet, hat man alle 1,5 Jahre Mieterhöhungen.

    Ich habe jedes Mal Schriftvrtkehr mit dem Vermieter, da ich nach Abstimmung mit Mieter helfen Mietern, nur Teilzustimmungen gebe.

    Nicht jeder Vermieter lässt sich beschenken, ich wollte hier mal Fließen in die Küche legen lassen. Das wurde mit Hinweis auf bauliche Veränderung abgelehnt.

    Die Miete liegt auf dem Mietenspiegel, damit aber weit unter Neuvermietungen, denn die überschreiten den Spiegel in der Regel. Ob das in allen Punkten Positiv für den Mieter ist, weiß ich nicht. Er kann halt nicht ohne Preisaufschlag wechseln. Daher fällt der Vorteil des Mieters, flexibel zu sein, quasi weg.

  • Die Tatsache, dass ich relativ viel Geld im Depot habe, führt mich ja zu der Ausgangsfrage, das Geld eher jetzt zu nutzen, als bis zum Renteneintritt zu warten.

    Ist das Geld denn genutzt, wenn Du es in Betongold verwandelst?

    Wenn man auf dem Niveau des Mietspiegels mietet, hat man alle 1,5 Jahre Mieterhöhungen.

    Ich habe jedes Mal Schriftverkehr mit dem Vermieter, da ich nach Abstimmung mit Mieter helfen Mietern nur Teilzustimmungen gebe.

    Du hast also einen aufmerksamen Vermieter, der die Möglichkeiten des Mietspiegels nutzt. Und Du siehst bei Deinen Mieterhöhungen die sportliche Komponente. Wieviel darf der Vermieter in Deiner Stadt die Miete erhöhen? 20% in 3 Jahren?

    Immerhin: Du hast offensichtlich einen institutionellen Vermieter, bist somit vor Eigenbedarfskündigungen sicher. Das hat auch etwas.

    Nicht jeder Vermieter lässt sich beschenken, ich wollte hier mal Fliesen in die Küche legen lassen. Das wurde mit Hinweis auf bauliche Veränderung abgelehnt.

    Wer viel fragt, bekommt viele Antworten. Ich hätte das vermutlich einfach gemacht.

    Die Miete liegt auf dem Mietspiegel, damit aber weit unter Neuvermietungen, denn die überschreiten den Spiegel in der Regel. Ob das in allen Punkten positiv für den Mieter ist, weiß ich nicht. Er kann halt nicht ohne Preisaufschlag wechseln. Daher fällt der Vorteil des Mieters, flexibel zu sein, quasi weg.

    Du kannst doch unproblematisch wechseln, wenn Dein Herz daran hängt. Für das, was Du in eine Immobilie stecken müßtest, kannst Du lang Neuvermietungsmiete zahlen - und das Geld dazu hast Du ja. Es ist halt immer die Frage, ob einem der Wohnungswechsel den Mehrpreis wert ist.

  • Ist das Geld denn genutzt, wenn Du es in Betongold verwandelst?

    Du hast also einen aufmerksamen Vermieter, der die Möglichkeiten des Mietspiegels nutzt. Und Du siehst bei Deinen Mieterhöhungen die sportliche Komponente. Wieviel darf der Vermieter in Deiner Stadt die Miete erhöhen? 20% in 3 Jahren?

    Immerhin: Du hast offensichtlich einen institutionellen Vermieter, bist somit vor Eigenbedarfskündigungen sicher. Das hat auch etwas.

    Wer viel fragt, bekommt viele Antworten. Ich hätte das vermutlich einfach gemacht.

    Du kannst doch unproblematisch wechseln, wenn Dein Herz daran hängt. Für das, was Du in eine Immobilie stecken müßtest, kannst Du lang Neuvermietungsmiete zahlen - und das Geld dazu hast Du ja. Es ist halt immer die Frage, ob einem der Wohnungswechsel den Mehrpreis wert ist.

    Man hat halt von Betrag X im Depot relativ wenig. Es sind Zahlen. Da war der Gedanke, Zahlen in greifbares umzuwandeln.

    Du darfst die bauliche Veränderung bei Auszug dann ggf. auch wieder rückbauen. Ich bin zu ehrlich, um sowas einfach zu tun.

    Die Erhöhungen sind stark reguliert. Es geht da auch nach Niveau der Wohnung (normal/gehoben) und Baualterklasse. Ich gebe nur Teilzustimmungen, weil ich im Groben meine, die Wohnung ist eher einfach denn normal. Es ist eher ein sportlicher Ehrgeiz. Ich wurde immerhin einmal verklagt, die Klage wurde wegen diverser Formfehler abgewiesen. Es scheint mir, dass mein Vermieter inzwischen lieber meine Teilzustimmung akzeptiert, als sich vor Gericht eine blutige Nase zu holen. Denn die Kosten einer abgewiesenen Klage hat er selbst zu tragen. Und die übersteigen den Streitwert um einiges.

  • Ich wollte hier mal Fliesen in die Küche legen lassen. Das wurde mit Hinweis auf bauliche Veränderung abgelehnt.

    Wer viel fragt, bekommt viele Antworten. Ich hätte das vermutlich einfach gemacht.

    Du darfst die bauliche Veränderung bei Auszug dann ggf. auch wieder rückbauen.

    So wie ich Dich verstanden habe, willst Du überhaupt nicht ausziehen. Wenn doch, freut sich der Nachmieter über die Fliesen, und wenn nicht, hat ein Mensch, der die Wohnung ggf. aus eigenen Mitteln auch kaufen könnte, das Geld für den Rückbau. Ich sehe da keinen Hinderungsgrund. Wenn ich eine Tapete meiner Wahl an die Wand kleben lassen wollte, ist das auch meine eigene Entscheidung und mein eigenes Geld. Auch das muß ich beim Auszug ggf. "rückbauen".

  • Man hat halt von Betrag X im Depot relativ wenig. Es sind Zahlen. Da war der Gedanke, Zahlen in greifbares umzuwandeln.

    Den gedanklichen Ansatz kann ich nicht so recht nachvollziehen; siehe schon hier

    Ein über die Jahre wachsendes Depot hat meines Erachtens einen ganz erheblichen Charme. Es kann für finanzielle Beweglichkeit, finanzielle Sicherheit, einen finanziell abgesicherten Ruhestand, im besten Fall auch für finanzielle Unabhängigkeit usw. stehen bzw. sorgen. Das ist eine ganze Menge.

    Zudem kann man sich beispielsweise und ganz konkret mit Hilfe der Ausschüttungen aus dem Depot auch eine schöne Bleibe einfach mieten ... Dann hat man auch was "Greifbares".

    Du darfst die bauliche Veränderung bei Auszug dann ggf. auch wieder rückbauen. Ich bin zu ehrlich, um sowas einfach zu tun.

    Die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands gehört in dem Bereich eher zu den Usancen - jedenfalls ist das nichts Ungewöhnliches.

    Die Erhöhungen sind stark reguliert.

    Dem ist so. Allerdings bilden sich Preise normalerweise über Angebot und Nachfrage.

    Nach meinen Erfahrungen besteht immer die Tendenz bei künstlich niedrig festgesetzte bzw. derart regulierte Preise diese zu umgehen. Diese Tendenz ist auch bei dem Thema festzustellen (möblierte Wohnungen, Abstandszahlungen für Möbel/Einbauten, separate Miete für EBK, überhöhte Miete für Garage, Vermietung an WGs pro Zimmer, temporäre Vermietung an Reisenden, Touristen usw.).

    Was übrigens auch nicht selten Mieter nutzen, die ihre Wohnung mit älterem und günstigen Bestandsmietvertrag dann mit hohem Aufschlag unter- oder weitervermieten (manchmal ohne sich die vorherige Genehmigung des Vermieters einzuholen ...).

    Ich praktiziere solche wie die oben genannten Varianten nicht - zum einen, weil ich gerne konsensual und stressfrei vermiete und zum anderen, weil ich mir das finanziell erlauben kann. Das dürfte aber nicht unbedingt der Regelfall sein bzw. für alle privaten Vermieter gelten.

    Nur am Rande aber in dem Kontext:

    Ich wurde immerhin einmal verklagt, die Klage wurde wegen diverser Formfehler abgewiesen. Es scheint mir, dass mein Vermieter inzwischen lieber meine Teilzustimmung akzeptiert, als sich vor Gericht eine blutige Nase zu holen. Denn die Kosten einer abgewiesenen Klage hat er selbst zu tragen. Und die übersteigen den Streitwert um einiges.

    Für meinen Teil vermiete ich seit Jahrzehnten und ziemlich viele Einheiten (jedenfalls für einen Privatvermieter). Einen solchen Rechtsstreit samt Gerichtsentscheidung hatte ich noch nie ...

    Hätte ich einen solchen, würde ich als Mieter aber auch Vermieter das Mietverhältnis möglichst zeitnah beenden. Ein solches setzt nach meinem Verständnis ein Mindestmaß an gegenseitigem Vertrauen voraus. Vor Gericht ausgetragenen Streitigkeiten erfüllen diese Voraussetzungen aus meiner Sicht nicht (mehr). Aber auch da scheint jeder Jeck anders zu sein, wie man in Deinem Fall sieht.

  • Gut, ich hab mich vor einiger Zeit in anderen Punkten schriftlich abgesichert. So haben wir hier die Tapeten entfernt und den Purz gestrichen, das muss nicht zurückgebaut werden. Auch könnte ich hier Parkett legen lassen, müsste auch nicht rückgebaut werden. Warum dann nicht auch Fliesen, versteh ich auch nicht. Macht nur keinen Sinn, in einer Mietwohnung. Man sieht aber woher hier der Wind weht, das wertet alles auf.

    Aber versteh schon, könnte man einfach tun. In der Küche habe ich damals Linoleum verlegen lassen. Der Verleger meinte, das sei auch eine bauliche Veränderung. Darauf lasse ich es dann ankommen. Halte ich für einfacher, das wieder zu entfernen.

    Ich denke der Zwiespalt beim Vetmieter liegt auch dort, dass er die Wohnung eigentlich lukrativer neu vermieten könnte. Somit ist ihm nicht daran gelegen, einem langfristigen Mieter entgegen zu kommen.

    Der ideale Mieter wird der sein, der nach ca. 5 Jahren wieder auszieht.

  • Den gedanklichen Ansatz kann ich nicht so recht nachvollziehen;

    Nur am Rande aber in dem Kontext:

    Für meinen Teil vermiete ich seit Jahrzehnten und ziemlich viele Einheiten (jedenfalls für einen Privatvermieter). Einen solchen Rechtsstreit samt Gerichtsentscheidung hatte ich noch nie ...

    Hätte ich einen solchen, würde ich als Mieter aber auch Vermieter das Mietverhältnis möglichst zeitnah beenden. Ein solches setzt nach meinem Verständnis ein Mindestmaß an gegenseitigem Vertrauen voraus. Vor Gericht ausgetragenen Streitigkeiten erfüllen diese Voraussetzungen aus meiner Sicht nicht (mehr). Aber auch da scheint jeder Jeck anders zu sein, wie man in Deinem Fall sieht.

    Zum oberen Punkt, klar, so ein Depot zu haben ist natürlich besser als es nicht zu haben. Es gibt gewisse finanzielle Freiheiten.

    Zum unteren Punkt, als Vermieter kannst du, jedenfalls in Hamburg nicht einfach so das Mietverhältnis beenden. Zumal es hier ja auch um rein sachbezogene Auseinandersetzungen geht. Ich werde um Zustimmung zur Mieterhöhung gebetet, ich mache dieses begründet zum Teil. Wo ist da das Vertrauensverhältnis gestört?

    Ich hab mal gehört, dass da Vertrauensverhältnis bei Tätlichkeit oder Beleidigung gestört sein kann.

    Ansonsten gilt: Jede Partei muss den Vertag erfüllen. Das ist recht einfach.

  • klar, so ein Depot zu haben ist natürlich besser als es nicht zu haben. Es gibt gewisse finanzielle Freiheiten.

    Ein wachsendes Depot hat aus meiner Sicht reichlich psychologische und auch materielle Vorteile (wie schon ausgeführt; siehe Nr. 7 und Nr. 50). Eine Eigentumswohnung braucht es da nicht, um "Zahlen im Depot" in "Greifbares" umzuwandeln ...

    als Vermieter kannst du, jedenfalls in Hamburg nicht einfach so das Mietverhältnis beenden

    Das verhält sich bundesweit nicht anders.

    Wo ist da das Vertrauensverhältnis gestört?

    Das hier klang für mich etwas konfrontativer:

    Ich wurde immerhin einmal verklagt, die Klage wurde wegen diverser Formfehler abgewiesen. Es scheint mir, dass mein Vermieter inzwischen lieber meine Teilzustimmung akzeptiert, als sich vor Gericht eine blutige Nase zu holen.

    Für meinen Teil (bevorzuge möglichst Stressfreiheit) hätte ich mir als Mieter (längst) eine andere Bleibe samt einem anderen Vermieter gesucht. Aber das ist - wie so vieles in dem Bereich - wohl Einstellungs- bzw. Geschmackssache. Vor dem finanziellen Hintergrund

    könnte ich mir z.Z. manch eine Wohnug bar kaufen.

    sollte zudem weder eine neue Mietwohnung noch eine ETW ein größeres Problem sein ...

    Nur der guten Ordnung halber: Auf Betreiben der EU besteht in Deutschland seit dem 1. April 2023 ein generelles Barzahlungsverbot bei Immobiliengeschäften, welches vom Notar zu überwachen ist. "Bar" könntest Du also keine Wohnung hierzulande mehr kaufen. Vermutlich war von Dir mit der Formulierung "bar kaufen" gemeint "ohne einen Kredit" zu benötigen ... ?


    Dir weiter gute Gedanken und dann ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Ich praktiziere solche wie die oben genannten Varianten nicht - zum einen, weil ich gerne konsensual und stressfrei vermiete und zum anderen, weil ich mir das finanziell erlauben kann. Das dürfte aber nicht unbedingt der Regelfall sein bzw. für alle privaten Vermieter gelten.

    Ich denke, viele institutionelle Vermieter haben einen hohen Kostendruck sie müssen in einem regulierten Markt Gewinne erwirtschaften.

    Ich denke viele unterschätzen die laufenden, nicht umlagefähigen Instandhaltungskosten eines Gebäudes. So sind sie gezwungen, Bestands- und Neuvermietungen zum Maximum zu treiben. Daher kommen dann Verträge mit einer Staffel daher.

    Neulich hatte ich bei einem Angebot die Kombination aus Staffel und Index gelesen. 10 Jahre Staffel, dann Index. In diesem Haus werden neue Wohungen immerhin nur mit Staffel vermietet.

  • Ich denke, viele institutionelle Vermieter haben einen hohen Kostendruck sie müssen in einem regulierten Markt Gewinne erwirtschaften.

    Dem ist zweifelsfrei so. Das wird - jedenfalls teilweise - auch für Kleinvermieter und/oder Privatvermieter generell gelten. Ob man bei dem Ausmaß der Regulierung hierzulande gerade in dem Bereich noch von einem "Markt" sprechen kann, wäre eine separate Frage.

    Ich denke viele unterschätzen die laufenden, nicht umlagefähigen Instandhaltungskosten eines Gebäudes. So sind sie gezwungen, Bestands- und Neuvermietungen zum Maximum zu treiben.

    Auch das wird so sein. Dazu kommt, daß manche die gesetzlichen Vorgaben in dem Bereich nicht abgesehen und/oder nicht in dem Ausmaß erwartet bzw. für möglich gehalten haben (Energie-Gebäude-Gesetz beispielsweise).

    Daher kommen dann Verträge mit einer Staffel daher.

    Nach meinem Kenntnisstand schließ ein solcher Staffelmietvertrag jede zusätzliche Mieterhöhung (z. B. wegen Instandhaltungen, Renovierungen usw.) aber aus.

    Neulich hatte ich bei einem Angebot die Kombination aus Staffel und Index gelesen. 10 Jahre Staffel, dann Index. In diesem Haus werden neue Wohungen immerhin nur mit Staffel vermietet.

    Wenn die Melange aus staatlichen Vorgaben, Baukosten, Lohnkosten, Zinskosten usw. im Neubau auf eine Kostenmiete von 22 € pro qm (aufwärts) hinauslaufen + NK + Garage - dann bewegt sich die Neubauwohnung als 3 ZKBB in guter Lage mit 100 qm in Richtung 3.000 € Warmmiete. Wie groß ist dann noch die Zielgruppe als Mieter für eine solche Wohnung ? Für Kapitalanleger kaum mehr interessant. Für viele potentielle Eigennutzer vor dem Hintergrund der gestiegenen Zinsen als ETW auch nur schwer bis kaum erschwinglich. Folglich liegen hier viele Neubau-Projekte auf Eis. Was natürlich kontraproduktiv ist, da so die Schere zwischen Nachfrage und Angebot immer noch weiter auseinanderfällt.

    Nur am Rande aber in dem Zusammenhang: Die Unzufriedenheit viele jüngerer Menschen speist sich auch aus der Tatsache, daß nicht wenige ihren Plan vom Wohneigentum inzwischen aufgeben mußten (jedenfalls in begehrten Städten und Lagen). Da so manche bis nicht wenige dieser Gruppe nun beim Wechsel ihrer Bleibe (statt im Neubaubereich) im Mietwohnungsmarkt suchen bzw. auf diesen drängen, wird das den ohnehin angespannten Markt noch weiter belasten.

  • Für meinen Teil (bevorzuge möglichst Stressfreiheit) hätte ich mir als Mieter (längst) eine andere Bleibe samt einem anderen Vermieter gesucht.

    Das ist in Hamburg alles andere als einfach, ich möchte hier keine Mietwohnung suchen müssen. Obgleich gerade genau dieses einige Kollegen getan haben, wobei ich nicht weiß wie hoch deren Mühe war.

    Ich bin bei Mieter helfen Mietern, das ist als hätte man einen starken Freund an seiner Seite. Dort hin geht jedes kritsche Thema zur Prüfung.

    Nach meinem Kenntnisstand schließ ein solcher Staffelmietvertrag jede zusätzliche Mieterhöhung (z. B. wegen Instandhaltungen, Renovierungen usw.) aber aus.

    Ich meine, die Staffel läuft nach 10 Jahren aus, danach wandelt sich der Vertag in einen normal um. Weil man in der Regel weit über dem Mietenspiegel einsteigt, die Staffel den Abstand über die 10 Jahre hält, hat man danach über Jahre keine Erhöhungen aufgrund des Mietenspiegels. Das habe ich einem Kollegen erklärt, der sich fragte,warum er keine Mieterhöhungen bekommt.

    Da so manche bis nicht wenige dieser Gruppe nun beim Wechsel ihrer Bleibe (statt im Neubaubereich) im Mietwohnungsmarkt suchen bzw. auf diesen drängen, wird das den ohnehin angespannten Markt noch weiter belasten.

    Wie man die Anspannung aus dem Wohnungsmarkt bekommt, weiß ich leider auch nicht. Rein marktwirtschaftlich gesehen, müsste der Bedarf gedeckt werden.

    In vielen anderen Bereichen funktioniert das ja perfekt. Hocher Bedarf = hohe Produktion, dass dann in hoher Vielfalt, von preiswert bis exklusiv.

    Warum das bei Immobilien nicht funktioniert, weiß ich leider auch nicht. Vielleicht muss man deregulieren. Nach unten hin Mindeststandards setzen, mehr nicht.

    Aber das ist sicher zu einfach grdacht.

    I

  • Warum das bei Immobilien nicht funktioniert, weiß ich leider auch nicht.

    Ganz einfach: Bauland wird politisch verknappt. Neues Bauland auszuweisen, ist selbst auf dem Land ein größerer Akt, obwohl Land vermeintlich im Überfluss vorhanden ist. In der Stadt gibt es nur wenige Flecken, wo noch nicht gebaut ist. Dort hat man dann auch gerne mal eine Volksabstimmung gegen weitere Bebauung, siehe Tempelhofer Feld. Traditionell haben sich Stadtzentren nachverdichtet, indem man alte Gebäude abgerissen und durch größere ersetzt hat. Das ist aber auch schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr zulässig, im Gegenteil. Was alt ist, steht heute eher unter Denkmal- oder Milieuschutz. Und dann regelt der Markt die dadurch verursachte Knappheit halt über den Preis

  • Und dann regelt der Markt die dadurch verursachte Knappheit halt über den Preis

    oder (wenn Preise wie in der DDR staatlicherseits künstlich niedrig festgesetzt sind) über Warteschlangen sprich 300 Anfragen nachdem die Wohnungs-Anzeige eine Stunde im Netz ist. Auch nur eine einzige Wohnung mehr wird so nicht geschaffen. Last but not least und um eine Vermieterin zu zitieren: "Wenn ich schon zu dem künstlich niedrig festgesetzten Preis vermieten muß, dann wenigstens an den Mieter mit der besten Bonität und dem höchsten Einkommen". Symptomatisch. Die Vorgabe haben hier längst die meisten Maklerfirmen.

  • Ich glaube, man müsste auch das Umland wieder attraktiv machen. Z.B. mit einem Recht auf HomeOffice. Aber gut, da das natürlich nicht reichen würde, wäre diese Maßnahme auch unerschwinglich.

    Es fällt ja schon auf, dass es ein Stadt-/Landgefälle gibt. Teilweise stehen Häuser auf dem Land leer.

    Für mich bleibt die Deregulierung. Wenn es sich finanziell lohnen würde, gäbe es sicher auch Unternehmen, die Discount-Wohnen ermöglichen würde, genau wie Luxus-Wohnen.

  • Mal abwarten, wenn die Geburtenstarken Jahrgänge aus ihren Immobilien ausziehen sieht’s schon wieder anders aus.

    Wahrscheinlich geht’s schon früher los da ich bereits 5 Alte Frauen kenne die jeweils alleine in ihrem viel zu großen Einfamilienhaus wohnen und die sind alle über 80. Das sind über 1000qm Wohnfläche für 5 Damen…… der Wohnraum ist zwar zum Teil mit Sanierungsstau aber auf den Markt kommt er früher oder später trotzdem ….