Lohnt sich ein Auto-Mietmodell für mehrere Monate? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

  • Logisch. Ein 80 kWh-Akku ist nunmal 1,6mal so groß wie ein 50 kWh-Akku, verbraucht auch 1,6mal so viel Ressourcen, ist 1,6mal so schwer und kostet auch 1,6mal so viel. Und warum?


    Weil der Standardnutzer höchst gelegentlich mal in den Urlaub fährt und nur dann die Reichweite braucht. Dafür schleppt er Gewicht aber alle Tage mit sich herum.


    Die Technik der Elektrofahrzeuge ist sicher noch lange nicht am Ende. Ob ein erweiterbarer Akku irgendwann mal kommt? Es gibt solche Fahrzeuge vereinzelt, aber in aller Regel ist der Akku fest verbaut, da kann man nicht einfach zwei Drittel des Akkus aus Gewichtsgründen zuhause in der Garage lassen.

    Er hält aber auch 1,6 mal solange (kalendarissche Alterung außen vor).Auch kann er schneller geladen werden Es ist zwar davon auszugehen, dass die Batterien künftig bis zu 100% oder nahe dran recycelt werden können. Trotzdem ist dieser Punkt zu berücksichtigen. Der Mehrverbrauch durch das Gewicht ist da garnicht so hoch (ein Corsa E verbraucht nicht weniger, als ein Model 3 oder EQE)


    Ja, Menschen die zuhause laden können und ein durchschnittliches Fahrprofil reicht ein 50kwh Akku meist vollkommen aus. Bei allen Fahrten unter 250km muss man nie auswärts laden. Für 2-6 mal im Jahr kann man auch mal unterwegs laden, auf Jahr gesehen ist das dennoch in Summe komfortabler. Unser Zweitwagen hat eine 29 kwh Batterie und wurde in den letzten 4 Jahren vieleicht 3 mal auswärts geladen für jeweils um die 10 Minuten. Bei einer Jahresfahrleistung von 15tsd Kilometern reicht eine Batterielebensdauer von 300.000 km auch aus. Das sind 20 Jahre. Für Vielfahrer macht eine große Batterie durchaus Sinn.


    Aber wir kommen vom Thema ab.

  • Logisch. Ein 80 kWh-Akku ist nunmal 1,6mal so groß wie ein 50 kWh-Akku, verbraucht auch 1,6mal so viel Ressourcen, ist 1,6mal so schwer und kostet auch 1,6mal so viel. Und warum?

    Ich habe kein Problem damit, wenn der Akku mehr kostet. Aber es gibt keinen technischen Grund, den mit Breitreifen auf Alufelgen, elektrisch verstellbaren Sitzen, etc. zu koppeln. Das ist einfach nur der Versuch, Leute das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wir sind übrigens mittlerweile bei unter 100€/kWh, es gibt also absolut keinen Grund abseits der Margenoptimierung, hier >10 000€ Aufpreis zu verlangen. Ironischerweise ist es genau diese Preispolitik, die die Elektromobilität stark einschränkt denn die oft genannte Annahme:

    Weil der Standardnutzer höchst gelegentlich mal in den Urlaub fährt und nur dann die Reichweite braucht.

    ...ist nicht der Fall.

    Hier in Süddeutschland sind Tages- und Wochenendtouren z.B. zum Skifahren üblich. Norddeutsche fahren vielleicht von Berlin an die Ostsee. Da reißt man ganz schnell mehr als 200km. Am Zielort laden funktioniert oft mäßig, selbst wenn es Ladesäulen gibt. Man will ja nicht nach ein paar Stunden runter und mit Skischuhen das Auto (auf einem vollen Parkplatz?) umparken.

    Ich für meinen Teil weiß, dass ich 300-350km Winterreichweite brauche, sonst stehe ich alle 2 Wochenenden am teuren Schnelllader, wo ich doch mit etwas mehr Reichweite bequem und günstig zu Hause laden könnte und werde ich mit dem Elektroauto nicht glücklich. Gibt natürlich andere Leute, die nur ihre Pendelstrecke haben, in den Urlaub fliegen und mit einem 20kWh Akku problemlos auskommen.

    Und ein größerer Akku ist auch für alle wichtig, die nicht zu Hause laden können. Es ist schon ein Unterschied, ob man alle 3 Tage oder alle 5 Tage nachladen muss. Diese Leute sind nur eine Minderheit (80% der Autos haben einen Stellplatz auf Privatgrundstück und der könnte grundsätzlich elektrifiziert werden, auch als Mieter), man sollte sie aber nicht ignorieren.

  • Weil der Standardnutzer höchst gelegentlich mal in den Urlaub fährt und nur dann die Reichweite braucht. Dafür schleppt er Gewicht aber alle Tage mit sich herum.

    ...ist nicht der Fall.

    Hier in Süddeutschland sind Tages- und Wochenendtouren z.B. zum Skifahren üblich.

    Wer arbeitet, macht keine Tagestour zum Skifahren. Ein Wochenendausflug ist Urlaub, egal ob man am gleichen Tag wieder zurückkommt oder erst zwei Tage später.

    Am Zielort laden funktioniert oft mäßig, selbst wenn es Ladesäulen gibt. Man will ja nicht nach ein paar Stunden runter und mit Skischuhen das Auto (auf einem vollen Parkplatz?) umparken.


    Ich für meinen Teil weiß, dass ich 300-350km Winterreichweite brauche.

    Du brauchst für eines Eurer Fahrzeuge eine solche Winterreichweite. Für den Ausflug nach Konstanz wäre es nützlich, wenn das Zweitauto die Größe eines Smarts hätte. Das läßt sich in einem städtischen Stadtumfeld nämlich leichter parken.

    Und ein größerer Akku ist auch für alle wichtig, die nicht zu Hause laden können.


    Diese Leute sind nur eine Minderheit (80% der Autos haben einen Stellplatz auf Privatgrundstück und der könnte grundsätzlich elektrifiziert werden, auch als Mieter), man sollte sie aber nicht ignorieren.


    Der Suburbianer spricht. In einem städtischen Umfeld ist das andersherum. Da hat nur eine Minderheit einen Stellplatz auf dem eigenen Grundstück.


    Aber, wie Factfulness schreibt: Wir kommen vom Thema ab.

  • Wer arbeitet, macht keine Tagestour zum Skifahren. Ein Wochenendausflug ist Urlaub, egal ob man am gleichen Tag wieder zurückkommt oder erst zwei Tage später.

    Mir egal, wie du sowas einstufst. Letztendlich zählt die Häufigkeit und die ist eben mehr als 2 Mal im Jahr.

    Und ja, das betrifft natürlich vor allem Erstwagen. Der Zweitwagen mit eigener Lademöglichkeit zu Hause hat in der Regel keine Reichweitenprobleme. Der käme dann aber auch mit 20-30 kWh aus und bräuchte keine 50er Batterie


    Der Suburbianer spricht. In einem städtischen Umfeld ist das andersherum. Da hat nur eine Minderheit einen Stellplatz auf dem eigenen Grundstück.

    Die Statistik ist Deutschlandweit. Auch in den Städten haben vielen Wohnhäuser Garagen, einen Hinterhof, eine Tiefgarage. Unter Umständen muss da neu angeschlossen werden und ein Lademanagement installiert werden, aber das ist noch relativ bezahlbar. Bei unserer alten Wohnanlage waren 1500€ für Neuanschluss und Lademanagement in der Diskussion, inklusive Mehraufwänden wegen Doppelparkern.

    Auch in Städten haben die meisten Haushalte einen eigenen Stellplatz. Und letztendlich macht nur die Zählung auf Haushaltsebene Sinn, denn wer 2 Autos aber einen Stellplatz hat, kann trotzdem beide Autos dort laden.

  • 80% der Autos haben einen Stellplatz auf Privatgrundstück und der könnte grundsätzlich elektrifiziert werden, auch als Mieter.

    Wenn eine Behauptung der Anschauung widerspricht, fordere ich den Behaupter typischerweise auf, seine Behauptung zu belegen, so auch in diesem Fall.

  • Das ist halt ein Klassiker für selektive Wahrnehmung. Man sieht die Autos, die auf der Straße stehen. Autos im Hinterhof oder der TG sieht man nicht. Auch nicht, dass der gleiche Haushalt vielleicht neben dem sichtbaren Auto noch eines "unsichtbar" parkt. Oder wenn Leute aus Faulheit nicht in der engen TG parken, sondern vor dem Haus. Später kommen dann die Leute mit mehr Autos als Stellplätzen und stellen sich ins Parkverbot. Alles so erlebt in unserer alten Wohnanlage.


    Natürlich gibt es Ecken, in denen nur auf der Straße geparkt werden kann. Hier muss sicherlich eine Lösung gefunden werden. Im Zweifelsfall wird die im größeren Akku bestehen und der Möglichkeit am Supermarkt, etc. zu laden. Zukünftig wird man sicherlich sehr viel mehr Lademöglichkeiten auf Firmenparkplätzen finden, immerhin stehen viele Autos dort den ganzen Tag lang und könnten netzdienlich laden.

    In der Gesamtbetrachtung muss man aber auch sehen, dass diese Autos nicht nur relativ wenige sind (auf Haushaltsbetrachtung kann es ja nur besser werden), sondern tendenziell auch nur im Kurzstreckenbetrieb eingesetzt werden. Sprich: eine geringe Laufleistung haben und häufig auch durch ÖV oder Rad ersetzt werden können, wenn einem der Weg zur Ladestation zu umständlich ist.


    PS: Interessant finde ich auch, dass 2017 mit noch deutlich schlechterer öffentlicher Ladeinfrastruktur und deutlich geringeren Reichweiten bei BEV bereits 8% der BEV-Besitzer Laternenparker waren.

  • Das Offtopic stört mich nicht. Das eigentliche Thema wurde ja eigentlich so weit abgehandelt und da finde ich es spannend, wenn sie die Diskussion in eine interessante, bereichernde Richtung weiterentwickelt. Vor allem auch, weil es für mich eben auch irgendwann interessant werden wird mich mit E-Autos / Hybriden intensiver auseinanderzusetzen und eventuell selbst mal zu testen, ob und inwiefern das für uns praktikabel sein könnte.


    Kommt ein bisschen auf deinen Urlaub und dein Auto an. Moderne Autos mit 80kWh Akkus und hoher Ladegeschwindigkeit machen da relativ wenig Abstriche, irgendwann musst du ja auch mal Pause machen.

    Hm. Ein Bekannter von mir fährt derzeit öfter aus familiären Gründen um die 500 Kilometer (hin & zurück) am Tag mit seinem modernen E-Auto. Das geht sich ohne Laden zwischendrin nicht aus. Im Sommer nicht und jetzt zu Winterbeginn erst recht nicht.


    Was Pausen bei Urlaubsfahrten ans Meer oder so angeht... sicher macht man dann und wann Pausen. Aber bei uns ist es eigentlich meistens so, dass wir nur kurze Toilettenpausen machen und uns dann beim Fahren abwechseln. Das Laden wird aber auch bei tollen, modernen Akkus sehr wahrscheinlich länger als 10 Minuten dauern, oder? Wie lange brauchen die Akkus euren praktischen Erfahrungen nach bis sie voll aufgeladen sind?


    Die Technik der Elektrofahrzeuge ist sicher noch lange nicht am Ende. Ob ein erweiterbarer Akku irgendwann mal kommt?

    Erweiterbarer Akku wäre eine tolle Idee. Wenn es preislich auch attraktiv wäre. Dann könnte man sich zusätzliche Module auch vor dem Urlaub mieten oder so und es müsste nicht jeder alles selbst besitzen. Mir würde es aber, denke ich, schon reichen, wenn nicht nur reine E-Autos gehyped und gefördert würden, sondern auch Hybride. Ich würde im Alltag quasi nur elektrisch fahren, denke ich. Ausnahmen wie Wochenendausflüge oder Urlaube mal ausgenommen.


    Bei allen Fahrten unter 250km muss man nie auswärts laden. Für 2-6 mal im Jahr kann man auch mal unterwegs laden, auf Jahr gesehen ist das dennoch in Summe komfortabler.

    Muss man halt schauen. Wir haben Familie im benachbarten Ausland und da ist schon eine Strecke um die 400 Kilometer. Klar fahren wir nicht am selben Tag hin und zurück. Aber es wäre schon gut die Strecke am Stück fahren zu können. Ohne zwischendrin eine lange Ladepause machen zu müssen. Weil ich das tatsächlich unkomfortabel finden würde und es zeitlich noch mehr Ressourcen fressen würde als eh schon.


    Hier in Süddeutschland sind Tages- und Wochenendtouren z.B. zum Skifahren üblich. Norddeutsche fahren vielleicht von Berlin an die Ostsee. Da reißt man ganz schnell mehr als 200km.

    Vor allem verbraucht man im Winter bei E-Autos auch deutlich mehr, als im Sommer, oder?


    Der Suburbianer spricht. In einem städtischen Umfeld ist das andersherum. Da hat nur eine Minderheit einen Stellplatz auf dem eigenen Grundstück.

    In der Stadt kenne ich aber dafür tatsächlich kaum einen Haushalt mit zwei Autos. Viele haben gar keines, den anderen reicht eines zu zweit. Falls doch mehr benötigt wird, gibt's ja neben den Öffis auch noch normale Carsharing Angebote.

  • Laden ist nicht tanken, insofern lässt sich das schwer vergleichen.


    Zwei Unterschiede sind:

    Man läd in der Regel nur, was man braucht und macht nicht immer voll

    Laden kann das Fahrzeug alleine und bindet mich nicht ans Fahrzeug.


    Ja, bei 400km Strecke wird sich das je nach Modell, Fahrweise und Temperatur nicht ausgehen. Aber laden ist nicht schlimm und tut auch nicht weh.


    Mein früherer Diesel hatte eine "Reichweite" von ca. 1200km bei sparsamer Fahrweise. Dennoch musste ich oft auch auf Strecken von 100 oder 200km nachtanken, schlicht, weil er da leer war. Kann ich zuhause laden, starte ich aber immer je nach Modell mit 300 oder mehr Kilometern im Tank. Für meine Außendiensttouren langt das nicht, also muss ich laden. Für den Durchschnittsnutzer, dürften aber über 90% der Fahrten in diese Range fallen.


    Für die Langstrecke sieht es bei aktuellen Modellen so aus, dass ich theoretisch 300-350km fahre, dann lade (je nach Modell zwischen 18 und 30 Minuten) und dann weitere rund 250 Kilometer fahren kann. So benötige ich dann für 500km einen, für 750km zwei und für 1000km dann je nachdem halt 3 Ladevorgänge von 10 auf 80%. Das sind dann 1 bis 1,5h Ladezeit auf 1000km. Wenn ich diese Zeiten nicht sinnvoll füllen kann und ansonsten durchgebrettert wäre, dann verliere ich diese. Selbst, wenn das so ist, stellt sich die Frage, ob das so schlimm ist. Im Alltag spart man sich halt alle Tankstellenbesuche, Ad Blue Nachfüllungen usw. auf auf Langstrecke geht man es gemütlicher an und kommt dann um 18 statt um 16:30 Uhr am Urlaubsort an. Auf 1000km benötige ich aber mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einen Tankstopp. Möchte ich aber mittags was essen und muss vieleicht auch 1-3 mal austreten (vor allem bei der aktuellen Verkehrssituation, Staus, Baustellen ist man ja meist nicht wenig Zeit unterwegs für 1000km, da drückt dann schon die Blase und die Beine brauchen auch mal Bewegung), schrumpft der Nachteil.


    Ich bin bereits einige Millionen Kilometer in meinem Leben mit den unterschiedlichsten Autos gefahren. Und ich kenne das so: Man versucht Pinkelpause und Tanken zu verbinden

    und mir ist das lieber, wenn ich bei drückender Blase kurz an der Ladesäule andocke und dann sofort entspannt auf WC gehen kann, als erst an die Zapfsäule zu fahren (wer hat sich diese Anordnung ausgedacht? Erst Tanke, dann Raststätte ist wirklich falschrum, oder?!), zu tanken, zahlen gehen, umparken um dann erst die Toilette aufzusuchen.


    Es ist eine Umstellung, das ist so. Aber so schlimm, wie man sich das in der Theorie ausmalt, ist es nicht. Und es ist schlicht etwas anderes. Mein Smartphone kommt mit einer Akkuladung kaum über den Tag, die meines mein altes Tastenhandy reichte mehrere Tage. Würde ich wieder tauschen? Nein.


    Ich finde das alles nicht so tragisch. Wer nicht zuhause oder beim Arbeitgeber laden kann der büßt einen Großteil des Komfortgewinns ein, das ist leider so. Aber auch das geht, wie ich aus Praxisbeispielen weiß.


    Für mich ist die Überlegung aber auch genau anders herum. Legitimieren diese - in der Praxis meist garnicht so großen - Nachteile und ein persönlicher Komfortgewinn es, dass man sich einen Stinker noch zulegen darf? Wir wissen, dass es erhebliche Gesundheits- und Umweltkosten verusacht fossile Brennstoffe zu verbrennen. Diese Kosten trägt zum Großteil die Allgemeinheit, auch Kinder, Fahradfahrer, Fußgänger... Wir belästigen mit einem Verbrenner alle anderen Menschen in unserem Umfeld und schädigen deren Gesundheit mit jedem Kilometer. Die Klimakosten und - folgen tragen und zahlen alle Menschen auch in Ländern mit weniger Verkehr. Die Langzeitfolgen vor allem die nachfolgenden Generationen. Ist es vor diesem Hintergrund legitim und moralisch korrekt - sofern wir über die finanziellen Möglichkeiten verfügen - keinen alternativen Weg zu gehen? Ist es moralisch und gesellschaftlich vertretbar, dass jemand nur um 4-5 oder 10 mal im Jahr etwas früher an seinem Urlaubsort anzukommen, dies alles in Kauf nimmt und erwarten darf, dass alle für die Folgen aufkommen? Für mich stellt sich daher die Frage Verbrenner oder Elektro schlicht gar nicht mehr.


    Das Elektroauto ist nicht die abschließende und alleinige Lösung. Es ist NICHT klimaneutral, es benötigt Rohstoffe, Energie usw. Es verursacht auch Feinstaub und hat weitere negative Folgen. Aber es ist das geringere Übel. Und bin ich nicht als denkender Mensch verpflichtet dann zumindest dieses zu wählen? Wir brauchen schlicht weniger Autos, eine andere Mobilität, nicht nur aus Umwelt- und Klimagründen. Es ist einfach Mist, wenn ich - wie die letzten Male gen Süden - für 900km mitunter 15, 16 oder mehr Stunden benötige, weil Staus, marode Infrastruktur und Unfälle ein zügiges Vorankommen stärker behindern als zwei Ladestopps. Es ist ungut, wenn ich zu beruflichen Terminen nicht mehr weiß, wieviel Puffer ich einplanen soll, weil es überall stockt, die Straßen verstopft und ein Vorankommen Glückssache ist. Es ist schitt, wenn unsere Städte mit ohenhin knappem Raum für Menschen einen nicht unerheblichen Teil dieses für das Abstellen von Stehzeugen (das sind Autos nunmal) bereitstellen müssen. Carsharing hat nichts gebracht, im Gegenteil nun fahren auch Menschen Auto, die vorher keines im Zugriff hatten. Robotaxis könnten eine Lösung sein? Wie die Lösung aussieht, dass weiß ich auch nicht. Aber zumindest einen kleinen Beitrag kann man doch jedem einzelnen zumuten, oder? Zumal man mit deutlich mehr Fahrspaß und Fahrkomfort belohnt wird.


    Das ist meine bescheidene Meinung... Kann jeder auch anders sehen...

  • Wie lange brauchen die Akkus euren praktischen Erfahrungen nach bis sie voll aufgeladen sind?

    Praktische Erfahrung habe ich keine, mein Auto fährt hoffentlich noch ein paar Jahre. Da ich aber mittlerweile nicht mehr viel Sinn darin sehe, dann nochmal in einen politisch toten Verbrenner zu investieren und wegen anderer Vorteile beim E-Auto (zu Hause laden, niedrigere Betriebskosten selbst bei Netzstrom) habe ich mich schon recht intensiv damit beschäftigt.


    Deine Frage ist schon insofern falsch, dass man ein Elektroauto auf der Fernstrecke gar nicht voll auflädt. Das macht man eigentlich nur am Start und Ziel. Je voller der Akku, desto langsamer muss geladen werden. Also macht man tendenziell eher mehr Stopps, die dann aber nur teilweise aufladen. Dafür gibts Routenplaner, hier mal ein Beispiel für einen Enyaq 80, 15% Reserve https://www.goingelectric.de/s…11534369fc80b57c3ed323e4/

    3 Pausen a 15 Minuten für Deutschland Nord-Süd sind, denke ich, verkraftbar.


    Dazu kommt aber noch ein anderer Faktor. Mit dem Verbrenner startest du selten mit vollem Tank. Mit dem Elektroauto und Lademöglichkeit zu Hause startest du ohne Extraaufwand mit vollem Akku. Sprich: auch wenn der Diesel eine Reichweite von 1000km hat, ist es wahrscheinlich, dass du bei einem 300km Trip nochmal tanken fährst oder entsprechend vorplanst, weil an der Autobahn, in der Schweiz,... der Sprit teurer ist.


    Zum Thema Reichweitenverlust im Winter finden sich diverse Zahlen. Die sind natürlich auch stark davon abhängig, wie dein Auto beheizt wird (Widerstandsheizung oder Wärmepumpe), wie schnell man fährt, ob man das Auto am Stecker vorklimatisieren kann und ob man mehrere kurze (=mehrfach klimatisieren) oder eine lange Strecke fährt. Alles in allem erscheinen mir ~20% Reichweitenverlust plausibel.


    Zusammengefasst...was mich vor allem vom Elektroauto abhält, ist die Tatsache, dass der Diesel noch fährt und mit knapp 200tkm praktisch keinen Wertverlust mehr hat. Dazu natürlich die aktuellen Elektroautopreise und der dünne Gebrauchtmarkt, gerade bei Erstwagen. Würde mir morgen einer irreparabel ins Auto fahren, wäre die Situation eine andere. Und in 3-5 Jahren sieht der Markt hoffentlich auch nochmal besser aus.

  • Das ist halt ein Klassiker für selektive Wahrnehmung. Man sieht die Autos, die auf der Straße stehen. Autos im Hinterhof oder der TG sieht man nicht.

    Auch die Einfahrten sieht man nicht von der Straße aus, ohne die ein Hinterhof oder eine "TG" nicht zugänglich wäre. "TG" ist eine ziemlich neue Entwicklung, die gibts nur bei relativ neuen Bauten.


    Etwa 30% der Bevölkerung wohnt in Großstädten. Vor allem dort gibt es Probleme mit Parkraum, in Hintertupfingen City gibt es diese eher nicht.

    Natürlich gibt es Ecken, in denen nur auf der Straße geparkt werden kann. Hier muss sicherlich eine Lösung gefunden werden. Im Zweifelsfall wird die im größeren Akku bestehen und der Möglichkeit, am Supermarkt etc. zu laden. Zukünftig wird man sicherlich sehr viel mehr Lademöglichkeiten auf Firmenparkplätzen finden, immerhin stehen viele Autos dort den ganzen Tag lang und könnten netzdienlich laden.

    Warten wir es doch einfach ab, was passiert! Wir werden es ja erleben. Im Moment hat es den Anschein, als ob BEVs zumindest bei uns im Land nicht so ganz der Verkaufsschlager wären.

  • Ich meine eine aktuelle Studie geht davon aus, dass 54% der Haushalte einen eigenen Stellplatz, eine Garage o.ä. haben, also zumindest theoretisch dort landen könnten. Dazu kommen noch einige die zumindest theoretisch beim Arbeitgeber laden könnten.


    Dazu kommt noch, dass meiner Wahrnehmung nach immer mehr Supermärkte Schnelladelösungen schaffen. Bei uns am Einkaufsmarkt auch. Wenn ich da in 20-30 Minuten den Wocheneinkauf tätige ist das Auto anschließend wieder voll. Auch eine schöne Lösung für Menschen, die nicht zuhause laden können, wie ich finde.


    Wie lange braucht der bis er voll ist? Wie immer: kommt drauf an. An einer Steckdose 50 Stunden, wenn er leer ist, an einer Wallbox 5 Stunden usw. Von 10 auf 80% an einer Schnellladesäule liegen aktuelle Modelle meist bei 16-30 Minuten. Aber dabei muss man die Batteriegröße beachten. Es ist ja ein Unterschied, ob ich einen 30 oder 100kw Akku von 10-80% auflade. Das Thema ist nicht so leicht theoretisch darzustellen. Da spielt dann auch noch die Ladekurve eine Rolle. Von 60-80% dauert es meist länger als von 20 auf 40%, von 80 auf 100% viel länger. Wenn man sich theoretisch der Sache nähert, wirkt das alles komplizierter, als es ist. Wir hatten auch Bedenken. Was ist, wenn ich leer zuhause ankomme, dann aber in einer Stunde wieder los will usw. alles Quatsch, kommt einfach nicht vor. In der Praxis könnten wir locker auch nur an Schuko laden. Auch diese ganze Ladeplanung ist in der Theorie das eine, in der Praxis das andere. Drückt die Blase (bei mir macht die meist nach 200km schlapp), lässt man sich zur nächsten Rastanlage mit passemdem Lader navigieren, stöpselt an, geht auf WC, läuft zwei drei mal etwas ums Auto, checkt Emails, schaut scih nochmals die Unterlagen für den nächsten Termin an und dann gehts weiter.


    Nochmals: Laden ist nicht tanken. Und es ist eine Umgewöhnung auf die man sich einlassen wollen muss. Wir sind da auch noch lange nicht am Optimum und es muss noch was passieren. Aber Elektromobiliät ist für viel mehr Menschen ohne große Nachteile machbar, als man gemeinhin denkt.


    Un ich freue mich auf die Zeit in der ich das Fenster öffnen kann ohne Abgase inhalieren zu müssen.

  • Etwa 30% der Bevölkerung wohnt in Großstädten.

    Wobei Großstädte halt alles andere als homogen sind. Da hast du den Stadtkern von 1131, der nach dem zweiten Weltkrieg wieder so aufgebaut wurde. Da hast du einen Stadtkern, der nach dem zweiten Weltkrieg nach amerikanischem Vorbild aufgebaut wurde. Da hast du die Wohnbauprojekte der 70er und 80er. Übrigens auch in der Regel mit TG oder eigenem Parkplatz, schließlich hat man irgendwann erkannt, dass wohl bald jeder Haushalt so ein Auto besitzen wird und das gerne zu Hause parken will.

    Und dann hast du in jeder Großstadt einen großen Anteil lockerer Bebauung, denn die Stadt besteht nicht nur aus dem Zentrum. Selbst im Kreis Stuttgart sind die Hälfte der Häuser EFH und ZFH (Quelle). Das ist natürlich nicht zu verwechseln mit dem Anteil der Bevölkerung, aber es besteht ein sehr großer Bestand an Häusern auch in Großstädten, die relativ unproblematisch sind. Mal abgesehen von dem Teil der Bevölkerung, der einfach ohne Auto lebt, weil die Kombination aus 49€ Ticket und Fahrrad ohnehin viel billiger und innerhalb der Stadt ähnlich schnell ist.


    Im Moment hat es den Anschein, als ob BEVs zumindest bei uns im Land nicht so ganz der Verkaufsschlager wären.

    Gilt nicht nur für hier, auch anderswo. Fast überall sind die Early Adopter gesättigt und jetzt müsste man die restliche Bevölkerung mit Preis oder Vorteilen überzeugen. Ist natürlich schwierig, wenn unter 50k kein Fahrzeug mit großem Akku zu bekommen ist und gebraucht immer noch deutlich über 30k aufgerufen werden...

  • Wenn jeder mal selbst ein E-Auto fahren würde und es testen könnte, würden sich wohl auch viele Menschen ein E-Auto zulegen. Nur bis jetzt kann man sich ein E-Auto nicht einfach mal so für ein paar Wochen zulegen. Je mehr Carsharing Anbieter oder auch so Abo Modelle eine größere E-Flotte haben, desto einfacher würde das testen werden. Das könnte der E-Mobilität schon nochmal einen Schub geben.

    Sonst müsste man warten bis die Preise für e-Fahrzeuge günstiger sind als für Verbrenner. Gerade bei den deutschen Hersteller kann das ja noch länger dauern, bis dahin hat man viele Marktanteile verloren. Was ja besonders schlimm ist, wenn man jetzt auch andere Hersteller fährt, wird man schnell sehen, auch andere Hersteller bauen gute Autos. Ob man dann noch aus reinem Patriotismus bei den deutschen Herstellern bleibt oder gar zurückgeht wage ich mal zu bezweifeln.


    Ein E-Auto würde zu sehr vielen Autofahrern passen. Viele können oder wollen es nur nicht sehen. Aus unterschiedlichsten Gründen. Wenn man da mal selbst seine Erfahrungen machen würde, bin ich mir fast sicher, viele würden sich dann für ein E-Auto entscheiden.

    sorgenfrei leben

  • Ein Bekannter von mir fährt derzeit öfter aus familiären Gründen um die 500 Kilometer (hin & zurück) am Tag mit seinem modernen E-Auto. Das geht sich ohne Laden zwischendrin nicht aus. Im Sommer nicht und jetzt zu Winterbeginn erst recht nicht.


    Was Pausen bei Urlaubsfahrten ans Meer oder so angeht... sicher macht man dann und wann Pausen.

    Ich finde, diese Reichweitendiskussion wird verzerrt geführt.

    Natürlich fahre nich nicht 1400-1500 km am Stück, nur weil mein Diesel das mit einer Tankfüllung hergibt.

    Es gibt mir aber die Möglichkeit, das Tanken relativ flexibel zu gestalten und ich kann dann tanken, wenn es günstig ist. So habe ich selbst 2022/23 nur ein- oder zweimal für über 2 € pro Liter tanken müssen und das obwohl ich spätestens nach 2 Wochen tanken muss.


    Gleiches gilt für die Pausen auf langen Strecken. Die mache ich da, wo es praktisch ist - in Deutschland dort, wo es saubere (Sanifair-) Klos gibt, in Frankreich dort, wo es gute Sitzgelegenheiten gibt. Ob es da eine Tankstelle gibt, ist mir egal. An der Autobahn würde ich nie tanken, da zahle ich noch heute über 2 €.

    Wenn ich mit dem E-Auto nach 300 km laden muss, brauche ich eine Ladestation und die Möglichkeit, Pause zu machen...


    Was mich aber tatsächlich von einem E-Auto abhält ist die Tatsache, dass mein Diesel mit 200.000 km kaum Restwert hat, aber sicher nochmal 200.000 km läuft (das sind für mich etwa 6 Jahre). Vielleicht geht sogar noch mehr. Soll ich den jetzt quasi verschenken? Oder behalte ich ihn diese 6 Jahre noch und schaue dann, wie es mit der E-Mobilität weiter gegangen ist? Bessere Akkus, was Haltbarkeit aber auch was Leistung/Reichweite angeht, bessere Ladeinfrastruktur usw usf.


    Für mich ist abgesehen davon noch unklar, wie der durch die e-Autos stark steigende Strombedarf gedeckt wird, woher ausreichend dicke Leitungen kommen, um z.B. den Parkplatz eines Mehrfamilienhauses mit Strom zu versorgen...

  • Also ich finde problemlos Anbieter für Auto-Abos auch elektrisch. Kosten sind gute 500€ pro Monat z.B. für einen IONIQ5 mit 500/1000km pro Monat plus eine unverständliche "Anzahlung" von 1200€. Also relativ im Bereich der Kia Angebote des TE. Bei dem Preis motiviert mich das aber nicht unbedingt dazu, auf diese Weise zu probieren, da kommt gebraucht kaufen und ggf. wieder verkaufen billiger. Sinnigerweise würde man dann auch in eine Wallbox investieren, sonst hat man nicht das gleiche Erlebnis und sicherlich ein schlechteres.

    Elektro-Mietwagen gibt es auch einige, aber mal ehrlich...wer will unbedingt an einem fremden Ort nach Ladesäulen suchen und vor der Rückgabe Zeit einplanen, um den mit vollem Akku zurückzubringen? Ist eher was für Masochisten.


    Ich glaube ohnehin nicht, dass es an fehlenden Möglichkeiten zum Ausprobieren liegt. Was soll denn genau herausgefunden werden? Ein Auto ist ein Auto und hier ist eine implizite Überhöhung von Elektroautos enthalten, die es in der Praxis nicht gibt. Jeder Händler bietet auch Probefahrten an.

  • "Ein paar Wochen e-Auto fahren" wird höchstens die Spaßfahrer überzeugen.

    Für Vernunftkäufer ist ein e-Auto auch oft eine gute Wahl, aber die Vorteile zeigen sich erst mit Lademöglichkeiten zu Hause und vor allem nachdem man sich fertig umgewöhnt hat.

    Die ersten Wochen ist die Umgewöhnung bei Langstrecken schwierigund das neue System der Ladestationen ist so beschissen "liberal", dass man schnell mit 10 Ladekarten rum fährt um den besten Tarif mitzunehmen und 5 Apps installiert hat.

    Letzteres wird auch nach ein paar Wochen nervig bleiben, aber man gewöhnt sich dran (das wird sich erst mit der Zeit geben oder staatlichem Eingriff oder eben Heimladen).


    Ein funktionierendes Auto, ob Diesel oder nicht, zu verkaufen, mit dem man zufrieden ist, ist immer eine dumme Idee. Finanziell sowieso und ökologisch auch.

  • Für mich ist abgesehen davon noch unklar, wie der durch die e-Autos stark steigende Strombedarf gedeckt wird, woher ausreichend dicke Leitungen kommen, um z.B. den Parkplatz eines Mehrfamilienhauses mit Strom zu versorgen...

    Da sollte man auch nicht auf andere schauen. Es muss zu einem passen. Ich kann jemanden, der in der Woche 1000km fährt, nicht sagen, er soll auf ein E-Auto umsteigen. Wenn ich in der Woche 50km fahre braucht es auch kein Diesel zu sein. Ob dann gewollt ist, E-Autos müssen mehr werden hin oder her.

    Die Leitung dazu kommt von deinem Dach und führt in deine Garage. Da ist glaube ich schon der erste große Fehler passiert. Man hat suggeriert, E-Autos wären für alles und jeden die ideale Lösung. Ist halt schwer in der Stadt in einem Mehrparteienhaus mal schnell das Ladekabel aus dem Fenster zu hängen. Ja, E-Autos haben in der Stadt einen Vorteil. Der Nachteil ist nur, hier hat man weniger private Ladesäulen. Die Forderung nach mehr öffentlichen Ladesäulen könnte ich auch noch nie verstehen. Der Staat baut ja auch keine Tankstellen, das muss von ganz anderer Seite kommen. Außerdem ist es auch sinnbefreit jetzt an jeder Ecke eine Ladesäule aufzustellen, wenn hoffentlich dann in Zukunft, man nur mehr wie jetzt auch, zur Tankstelle fährt und dort alles in 5 Minuten erledigt ist. Das sollte das Ziel sein. Lädt man in 5 Minuten den Akku voll, spielt es auch keine Rolle ob ich mit dem Akku 200km oder 600km komme. Die 5 Minuten sind verkraftbar, 40 Minuten hingegen aus meiner Sicht nicht unbedingt.

    Heißt, E-Autos sind ideal für Personen rund um Städte, die in Einfamilienhäusern wohnen. PV Anlage auf dem Dach und eigene Wallbox. In der Stadt könnte man mit E-Autos viel mehr auf Carsharing setzen, das reicht für den Weg zur Arbeit und nach Hause.

    Ich glaube ohnehin nicht, dass es an fehlenden Möglichkeiten zum Ausprobieren liegt. Was soll denn genau herausgefunden werden? Ein Auto ist ein Auto und hier ist eine implizite Überhöhung von Elektroautos enthalten, die es in der Praxis nicht gibt. Jeder Händler bietet auch Probefahrten an.

    Ja wenn das Auto fährt, sind sie fast alle gleich. Der große Unterschied kommt ja dann, wenn sie stehen und tanken/laden müssen. Genau da gibts ja die großen Unterscheide. 5 Minuten Tanken oder 40 Minuten Laden - damit kommt nicht jeder zurecht oder will es auf sich nehmen. Das kann ich auch voll verstehen.

    Um herauszufinden ob einem das stört, ob man damit zurecht kommt, ob man sich das antun möchte,... dazu braucht es mehr als nur eine Probefahrt. Man findet nicht in 2 Std FAHREN heraus ob ein E-Auto zu einem passt. Natürlich passt es beim Fahren, warum auch nicht. Aber es geht hier eher um alles abseits des Fahrens.

    sorgenfrei leben

  • Ich kann jemanden, der in der Woche 1000km fährt, nicht sagen, er soll auf ein E-Auto umsteigen.

    Kommt drauf an, wie die Kilometer zustandekommen. Perfekt für Elektroautos sind Pendler mit längerer Strecke. Verteilen sich die 1000km auf eine Pendelstrecke von 100km einfach sind das - je nach Lademöglichkeit am Arbeitsplatz - 5x200km oder 10x100km. Letzteres schafft auch eine Zoe mit dem kleinen Akku super. Verteilen sich die 1000km hauptsächlich auf eine feste Strecke (z.B. Wochenendpendler) ist auch relativ einfach zu beantworten, ob entlang der Strecke und an den Endpunkten die Möglichkeit zum Nachladen existiert. Bei 500km eine Pause von 15 Minuten ist auch sicherlich nicht übertrieben, egal welcher Antrieb.

    Problematisch ist eher ein Fahrprofil, wie ich es habe, mit regelmäßig 300-400km zu wechselnden Zielen und in der Regel ohne Lademöglichkeit am Zielort. Technisch mit einem großen Akku problemlos lösbar, aber halt recht teuer.

    Außerdem ist es auch sinnbefreit jetzt an jeder Ecke eine Ladesäule aufzustellen, wenn hoffentlich dann in Zukunft, man nur mehr wie jetzt auch, zur Tankstelle fährt und dort alles in 5 Minuten erledigt ist. Das sollte das Ziel sein.

    Es ist sogar sehr sinnvoll, wenn man viele Langsamlader hat. Und damit sind dann nicht 40 Min Lader gemeint, sondern eher mehrere Stunden, z.B. am Arbeitsplatz, Kino, Fitnessstudio, u.ä., da dort mit deutlich geringeren Strömen gearbeitet werden kann und die Ladung eventuell auch netzdienlich verschoben werden kann. Hier gibt es in MFH sicherlich noch Nachholbedarf, aber das wird sich größtenteils geben.


    Der Versuch von Elektrotankstellen im Sinne von 5 Minuten für eine Ladung ist technisch problematisch. Man braucht extrem hohe Ströme, was sowohl beim entsprechenden Stromnetz (man stelle sich eine Tankstelle mit 8 Ladern in Megawattgröße vor) als auch bei der Batterie problematisch ist. Die Batterie mag nämlich keine hohen Ladeströme relativ zur Batteriegröße. Heute lädt man in der Regel mit 2-2,5C (1C = 1 Vollladung pro Stunde). Für deine Stromtankstelle mit 5 Minuten müsste man in die Größenordnung von 12C gehen. Eher noch höher, da die Laderate bei fast voller Batterie deutlich reduziert werden muss. Das ist eine extreme Beanspruchung für die Batterie und verkürzt deren Lebenszeit. Die Betrachtung der Laderaten in C zeigt auch, dass große Batterien nicht nur relevant sind, wenn man eine lange Strecke fahren will, sondern bei der Schnellladung helfen.