• Ich bin Ende 50, bin mein ganzes Leben lang ein rationaler Mensch gewesen und habe nicht vor, dass jetzt zu ändern. Ich bin nicht empfänglich für Panikmache, Manipulation oder Hetze.

    Trotzdem ja, ich finde es besorgniserregend, denn abgesehen von der Aussage gestern, ist deutlich spürbar, dass sich in der Welt derzeit massiv etwas verändert. Die Aufmerksamkeit der USA verschiebt sich mehr auf den pazifischen Raum (egal, wer da in 3 Wochen gewählt wird). Und Deutschland ist nicht auf die eigene Verteidigung vorbereitet.

    Mir ging es hier aber nur um ein paar Gedankenspiele, was dann mit der Geldanlage (z.B. Depot) passieren würde.

    Ich kenne Leute, die man früher als grundsolide und hochvernünftig bezeichnet hat, aber seit ein paar Jahren das Wort "Impfung" nicht mehr aussprechen können und obendrein der festen Überzeugung sind, man dürfe ja nichts mehr sagen.

    Die werdrn sich für diese Entwicklung wohl kaum aktiv entschieden haben und das auch weniger als eigene Veränderung empfunden haben.

  • Vollste Zustimmung. Auch dieser Gedanke mit Gold dann beim Bäcker zahlen ist so surreal!

    Das ganze Land ist verwüstet, das Währungssystem kollabiert, mordende und vergewaltigende Soldaten ziehen durchs Land....und beim Bäcker zückt einer eine Goldmünze und kauft Brot für seine Familie. Und alle denken: Mensch, hätte ich nur Gold gekauft. :D

    Wenn man überlegt wie oft der Goldbesitz schon verboten war und sogar die Todesstrafe für den Besitz von Gold verhängt wurde, ist es verwunderlich, dass es immer noch als Krisenwährung durchgeht. In der Krise ist Gold das erste, das verboten und einem weggenommen wird.

  • Aber ich habe mich schon gefragt, wohin man realistischerweise flüchten könnte, und wie man zumindest ein Startkapital für einen Neuanfang sichern könnte. Das eigene Haus steht unter Umständen nicht mehr. Bankguthaben können eingefroren oder wertlos werden. Was würde mit einem Depot passieren? Käme man aus dem Ausland überhaupt daran?

    Mich würden eure Gedanken dazu interessieren.

    Zunächst mal sei die Frage erlaubt in welchem Alter Du so bist.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass im Verteidigungsfall die (Aus)reisemöglichkeiten für die männliche Bevölkerung im wehrfähigen Alter sehr schnell beschränkt würden. Zumal es dann auch gleich ein Konflikt mit der NATO und damit ein europaweiter Verteidigungsfall wäre (wenn nicht sogar weltweit, da USA/Kanada auch Mitglied der NATO sind).

    Wer also plant sich 'abzusetzen' sollte das rechtzeitig machen und ein Land wählen, dass kein Mitglied er NATO ist! ;)

    Ansonsten könnte man natürlich auch einfach darüber nachdenken seine Heimat, Familie und unsere Lebensweise gegen einen Angriff zu verteidigen (und sei es nur in der Rüstungsindustrie oder im Sanitätsdienst).

    JustMy2Cent

  • Der Russe steht seit vielen Jahrzehnten an der polnischen Grenze. Schon mal was von Kaliningrad (den älteren unter uns noch als Königsberg bekannt) gehört ?

    Eine realistische Bedrohung für den eigenen Lebensentwurf ins Lächerliche zu ziehen oder zu relativieren ist ein verständlicher Abwehrmechanismus. Ähnlich relativierende Worte kommen immer. Bis kurz vorm Einmarsch weiß eigentlich jeder warum das eigentlich gar nicht sein könne und völlig normal sei (einfach mal die Kommentare bis zum 24.02.22 googlen).

    Du weißt genau was ich mit der Aussage ,,an der polnischen Grenze stehen" meine.

    Wenn die ersten Bilder auf cnn kommen, bin ich weg. Und ihr könnt gerne Brot backen, Gold ausgraben und das Vaterland verteidigen.

  • Eine ähnliche Diskussion gab es hier im Forum bereits - sollte über die Suche zu finden sein.

    Persönlich kann ich die Sorgen des Fragestellers nachvollziehen. Schade, dass der Faden schnell „geentert“ wird. Einige Ansätze finde ich durchaus diskussionswürdig, beispielsweise das Thema pro/kontra/wie Auslandskonto. Vielleicht kann @Thomas.Schreiber seine Lösung näher erläutern.

  • Eine ähnliche Diskussion gab es hier im Forum bereits - sollte über die Suche zu finden sein.

    Persönlich kann ich die Sorgen des Fragestellers nachvollziehen. Schade, dass der Faden schnell „geentert“ wird. Einige Ansätze finde ich durchaus diskussionswürdig, beispielsweise das Thema pro/kontra/wie Auslandskonto. Vielleicht kann @Thomas.Schreiber seine Lösung näher erläutern.

    Ein Auslandskonto ist gar nicht so einfach und ich bin vermutlich der falsche Ansprechpartner. Meine Frau hat noch eine weitere Staatsbürgerschaft und das macht es relativ leicht für uns.

    Bis vor wenigen Jahren war das auch für (,,nur") Deutsche ziemlich einfach. Das ist zwar schon ein paar Jahre her, aber ich hatte schon mal ein Konto bei der Citibank in Hong Kong (heute nicht mehr). Mit Wertpapierdepot und ETF-Sparplan. Es war fast kostenlos. Ich bin einfach in eine Filiale mit meinem Reisepass und konnte alles eröffnen. Einmal davon abgesehen, dass Hong Kong heute nicht mehr als ,,sicher" angesehen werden sollte, wurde durch die US-Regulierungen die Kontoeröffnung allerdings extrem erschwert. Heute würde ich das auch nicht mehr machen, weil die Steuererklärung hier ein erheblicher Aufwand war. Aber ein Konto ohne Guthaben wäre ja diesbezüglich kein Problem.

    Würde mich auch interessieren wo man als Deutscher ohne Probleme ein günstiges Konto im Ausland eröffnen kann.

  • Da müsstest du aber heute schon dein Vermögen in Bitcoin lagern wenn du es nicht schon tust. Ich glaube nicht daran, dass man im Fall der Fälle noch fröhlich seine Aktien verkauft bekommt und falls doch wird der Bitcoin nicht mehr so "günstig" sein.

    Ich glaube nicht, dass man sein Vermögen bereits jetzt in Bitcoin lagern müsste. Allerdings könnte eine kleine Allokation auch heute sicherlich nicht schaden, um zumindest den Umgang damit zu üben. - Und im "Fall der Fälle" wird man sicherlich nicht in der Lage sein, seine Aktien in Bitcoin umzuwandeln. In diesem Fall müsste man natürlich vorher aktiv werden. Davon sind wir allerdings aktuell noch weit entfernt, deswegen mache ich mir darüber jetzt keine Sorgen und behalte auch meine Aktien weiter.

    Zu deiner Bemerkung, dass "Bitcoin dann nicht mehr so 'günstig' sein wird", kann ich dich beruhigen. Das stellt gar kein Problem dar, da man einen Bitcoin in Satoshis teilen kann. Daher ist der Wert des Bitcoins "im Fall der Fälle" sekundär. Dein Vermögen würde in Relation wahrscheinlich sogar steigen, da die Nachfrage steigen würde. Allerdings hätte man dann im "Fall der Fälle" sicherlich andere Probleme, als sich mit seinem Vermögensanstieg zu befassen ;)

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    – Satoshi Nakamoto

  • Ein Auslandskonto ist gar nicht so einfach und ich bin vermutlich der falsche Ansprechpartner. Meine Frau hat noch eine weitere Staatsbürgerschaft und das macht es relativ leicht für uns.

    Bis vor wenigen Jahren war das auch für (,,nur") Deutsche ziemlich einfach. Das ist zwar schon ein paar Jahre her, aber ich hatte schon mal ein Konto bei der Citibank in Hong Kong (heute nicht mehr). Mit Wertpapierdepot und ETF-Sparplan. Es war fast kostenlos. Ich bin einfach in eine Filiale mit meinem Reisepass und konnte alles eröffnen. Einmal davon abgesehen, dass Hong Kong heute nicht mehr als ,,sicher" angesehen werden sollte, wurde durch die US-Regulierungen die Kontoeröffnung allerdings extrem erschwert. Heute würde ich das auch nicht mehr machen, weil die Steuererklärung hier ein erheblicher Aufwand war. Aber ein Konto ohne Guthaben wäre ja diesbezüglich kein Problem.

    Würde mich auch interessieren wo man als Deutscher ohne Probleme ein günstiges Konto im Ausland eröffnen kann.

    Warum muss es den ein auslandskonto sein ? Würde nicht auch Cash in Dollar (usa, Kanada, Australien) und Schweizer Franken auch reichen ?

  • No worries

    Vorab: ich finde es sehr gut, dass Du dir auch zu so einem Thema Gedanken machst. Es ist nur schade, dass manche das abtun oder gar ins Lächerliche ziehen. Vielleicht eine Form von Selbstschutz.

    Wir halten einen kleinen Teil kleinere Goldmünzen, um im Fall der Fälle ein Tauschmittel zu haben. Daneben haben wir einen Teil Bargeld in € und US$. Auf der Sicherung des kleinen vorhandenen Vermögens denken wir gerade herum. Wir haben uns auch eine kleine Notausrüstung zusammengestellt (Kurbelradio, analoge Armbanduhr, kleinen Campingkocher, trockene Lebensmittelvorräte, Wasseraufbereitungstabletten, Erste-Hilfe-Set, usw). Dazu unsere Dokumente (Kopien) in der Cloud und auf einem Stick gesichert. Das steht wasserdicht verpackt griffbereit.

    Ich bin schon der Meinung, dass man in der Lage, in der sich die Welt gegenwärtig befindet, Szenarien entwickeln und - soweit möglich - Weichen stellen sollte. Und dazu auch andere nach ihrer Meinung/Ideen fragen kann.

    Mein Mann ist Soldat gewesen, daher sind wir bei dem Thema Sicherung in unruhigen Zeiten vielleicht etwas anders gestrickt. Ich habe von einem Navy Seal den Satz "Stets versuchen, vor die Welle zu kommen" gelernt, das hat mir stets gute Dienste geleistet.

  • Warum muss es den ein auslandskonto sein ? Würde nicht auch Cash in Dollar (usa, Kanada, Australien) und Schweizer Franken auch reichen ?

    Ich stelle mir das praktisch schwierig vor.

    1. CNN berichtet, dass Russland mobilisiert und ein Angriff auf NATO-Gebiet unmittelbar bevor steht.

    2. Ich verkaufe meine ETFs und sage meiner Bank ich benötige alles in USD (Kann die das? Wie lange dauert das? Was kostet das?)

    3. Ich packe einen Koffer mit Bargeld und besteige ein Flugzeug.

    4. Ich reise in ein anderes Land mit einem Koffer voller Bargeld.

    Alternativ: Ich verkaufen meine ETFs, überweise das Geld und los geht's. Wenn ich ankomme liegt das Geld in der Fremdwährung auf meinem Konto.

  • Auch ein bisschen naiv oder? ;)

    Wieso? Denkst du meine Bank wird mir das Recht verweigern mein Geld auf ein anderes Konto zu überweisen, weil russische Truppen an der polnischen Grenze aufmarschieren?

  • Kommt natürlich auf die konkrete Situation und den Zeitpunkt an. Ich weiß ja nicht, von was für Beträgen wir hier sprechen, aber der Staat wird es sicherlich nicht gerne sehen, wenn die Bevölkerung "im Fall der Fälle" ihr Vermögen aus dem Land schafft. Wäre ja nun auch nichts Neues, wenn ein Staat dies zu verhindern versucht.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    – Satoshi Nakamoto

  • Hallo zusammen,

    wirklich wichtige Fragestellung.

    Danke dafür.

    Das Bundesamt für Zivilverteidigung ist sehr hilfreich.

    Landesverteidigung ist auch eine Option.

    Auch das Depot in ein anderes Land zu schaffen wäre gut. Nun lese ich hier, dass das nicht geht. Ist bekannt warum?

    Bitcoins besser nicht.

    LG

  • Kommt natürlich auf die konkrete Situation und den Zeitpunkt an. Ich weiß ja nicht, von was für Beträgen wir hier sprechen, aber der Staat wird es sicherlich nicht gerne sehen, wenn die Bevölkerung "im Fall der Fälle" ihr Vermögen aus dem Land schafft. Wäre ja nun auch nichts Neues, wenn ein Staat dies zu verhindern versucht.

    Das sehe ich genauso. Deshalb ist Vorbereitung wichtig. Und fast kostenlos. Wenn man erst dann anfängt sich mit Kontoeröffnung und Visumsangelegenheiten zu beschäftigen, wenn man nachts die ersten Raketen sieht, ist es vermutlich zu spät. Die userin @Alabama hat einen guten Begriff genannt: ,,vor die Welle kommen". Das gilt für alles. Wenn die Ka.... erst mal am Dampfen ist, bekommt man auch keinen Flug mehr oder Flüge sind ganz gestrichen. Visa dauern länger oder sind gar nicht mehr zu bekommen. Die Banken blocken ab. Alles wird überrannt. Ausreisestopp für Männer,...

    Nochmal: Ich denke nicht, dass dieser Fall eintreten wird. Aber die Wahrscheinlichkeit ist nicht Null. Und warum sollte man sich nicht vorbereiten, wenn es nix kostet? Ob es gleich ein Konto im Ausland sein muss, sei mal dahingestellt. Aber sich einmal grundsätzlich Gedanken zu machen wo man noch leben könnte, halte ich für ratsam. Gibt es dort eine Möglichkeit zu arbeiten? Eine deutsche Schule für die Kinder? Wohnraum? Wie kann man dort langfristig bleiben (Visum)? Das sind ja Gedankenspiele, die vielleicht auch ohne Krise interessant sind.

  • Ich stimme dir vollkommen zu. Letztendlich handelt es sich hierbei nur um eine Form der Diversifikation. So würde ich es auch mit den Vermögensanteilen handhaben. Ein bisschen von allem ist besser als alles von einem ;)

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    – Satoshi Nakamoto

  • Eine Sache, die jeder sofort machen kann und nichts kostet:

    Meine Frau und ich haben z.B. ein Gemeinschaftsdepot bei der flatex. Das kostet nichts.

    Wir haben dort weder Guthaben noch Investments liegen. Warum haben das Depot?

    Man kann das Depot mit einem einzigen Brief auf ,,Steuerausländer" umstellen und somit im Ausland verwalten. Das geht bei vielen Banken und brokern nicht. Wir könnten also unser Hauptdepot ohne eine Steuerzahlung auszulösen auf die flatex übertragen und ins Ausland umziehen. Und dann von dort aus verkaufen, auszahlen, überweisen, usw...

    Würde dieses flatex-Depot eine große Krise in Deutschland überstehen? Vermutlich nicht.

    Aber man hat die Möglichkeit sofort auszuwandern und von dort zu agieren. Erst im Ausland festzustellen, dass man auf seine deutschen Konten von dort gar keinen Zugriff hat und dann nochmal zurück muss um alles persönlich umzustellen, halte ich für weniger ideal.

    Man kann ja mal bei seiner Bank und seinem broker nachfragen, ob man die Konten einfach auf ,,Steuerausländer" umstellen kann, ob man online große Überweisungen ins Ausland tätigen kann, wie sie die Identität ihrer Kunden oder potentiellen Kunden aus dem Ausland feststellen,....usw.