Umfrag: Ersetzen der pauschalen Kapitalertragssteuer durch individuelle Besteuerung?

  • Aus meiner Sicht sollte man nicht Erbschaftssteuer und Spekulationsfrist in einen Topf legen.

    Korrekt. Über Erbschaftssteuer habe ich auch nichts geschrieben.


    Die Spekulationsfrist läuft bitte erst ab Antritt des Erbes.

    Nein. Die Spekulationsfrist beginnt mit dem Hauskauf und geht auf den Rechtsnachfolger unverändert über.


    Ursprung meiner Aussage war die Frage, wieso es eine Spekulationsfrist bei Immobilien (im Gegensatz zu Wertpapieren) gibt. Gäbe es sie nicht, müsstest Du ggf. den Kaufpreis Deines Opas von vor zig Jahren wissen/belegen.

  • Selbstverständlich Vollbesteuerung+ Beirträge in die Solidarsysteme ...

    Altersvorsorge dann über einen Staatsfond ...

    Einen solchen Staat, der nach diesem Deinem Verständnis aufgebaut ist und agiert - würde ich sofort verlassen (womit ich übrigens mit meiner Haltung nicht alleine stehe). Solange dies noch möglich ist bzw. die Grenzen eines derartigen Staates noch offen sind. Hätte ich dieses zeitliche Fenster verpaßt (schwer vorstellbar) notfalls auch über eine streng bewachte Grenze samt Schießbefehl. Selbst also, wenn man da auf die eigenen "Bürger" (präziser Untertanen), wie auf Hasen schießen würde ... =O


    Gab es erst in jüngerer Vergangenheit hier irgendwo - also nicht in Nordkorea - ganz in der näheren Umgebung ... :rolleyes:

    ... good old GRV (überlebte 2 Weltkriege, geteiltes Deutschland uvm)

    aber unter Umständen nicht die Melange aus demographischer Entwicklung, sinkender Produktivität und ebensolcher sinkender internationaler Wettbewerbsfähigkeit samt einer für das Land unpassenden Währung sowie Dauerrettung derselben via einer nahezu unbegrenzten Zwangs-Gläubigerschaft in Billionenhöhe für Deutschland ... :/


    Nur am Rande aber in dem Kontext

    Altersvorsorge dann über einen Staatsfond ...

    Fond = Auch Grundbrühe genannt, ist - gemäß Wikipedia - eine Flüssigkeit, die beim Braten, Dünsten oder Kochen von Schlachttieren, Fisch, Geflügel oder Wild entsteht und als Grundlage von Suppen und Saucen dient ... ?


    Also staatliche Grundbrühe als Altersvorsorge ?



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • zur Bewahrung der Demokratie ist es unerlässlich der immer weiter zunehmenden Vermögenskonzentration (Machtkonzentration) z.B. durch eine Anpassung der Steuern auf Kapitalerträge entgegenzuwirken.

    Der Unterschied zwischen Vermögen und Erträgen ist Dir bewusst?

    Deine Gedankengänge bestehen oft nur aus ein paar Schlagwörtern.

    Auch um die Geschichte mit der Leistungsgesellschaft weiter verkaufen zu können wäre es sicher sinnvoll.

    Also ein Leistungsträger, der spart, muss bestraft werden?

    Ok, derjenige der sein Geld verprasst, fördert unsere Wirtschaft sicherlich mehr.

  • zur Bewahrung der Demokratie ist es unerlässlich ...

    sich von politischer Seite den Themen anzunehmen, die den Bürgern besonders wichtig sind wie Inflation, unkontrollierte illegale Zuwanderung, sinnvoll umgesetzter Klimaschutz, Wirtschaft und Wohlstand, innere Sicherheit, mehr Wohnraumangebot, besserer ÖPNV, generell bessere Infrastruktur in ländlichen Regionen etc. pp.


    Vielleicht könnte hierfür ein "Sonderfond" - sozusagen als staatliche "Grundbrühe" - aufgelegt werden ?! Nach so vielen Jahren mit einem Rekord nach dem anderen die staatlichen Steuereinnahmen betreffend sollte dies leicht möglich sein.


    Ansonsten eben via neuer Schulden und man nennt den Fond einfach "Sondervermögen" ... :)

  • ... und überlegen wo noch Geld organisiert werden kann ...

    Im Speziellen: Bei so vielen Rekord-Steuereinnahmen der letzten Jahre in Folge ... ?

    denkbar wäre zum Beispiel bei den Reichen die stark profitiert haben zu schauen

    Im Allgemeinen: Der Ansatz die "Reichen" (nur um Deine Formulierung zu verwenden) zu schröpfen und damit zu schwächen, um damit die "Armen" (nur um Deine Formulierung zu verwenden) zu stärken hat sich weltweit gesehen als nicht besonders zielführend und erfolgreich herausgestellt.


    Das gilt erst recht, wenn schon die Ausgangsbasis eine ist wie - ausgerechnet - hierzulande mit hoher Staatsquote, mit sehr hoher Steuer- und Abgabenbelastung, mit hohen Unternehmenssteuern, mit hohen indirekten Steuern und ebensolchen staatlichen Gebühren.


    Nur am Rande aber in dem Kontext

    da müssen wir ran

    It takes two to tango ... !?


    Nach meinen Erfahrungen sind die "Reichen" (nur um Deine Formulierung zu verwenden) nicht ganz selten intellektuell flexibel (oder werden zumindest von solchen Protagonisten beraten) und noch häufiger auch bezüglich ihrer Mittel sehr flexibel sprich geographisch beweglich. Oder aber sie (und ihre Finanzmittel) bleiben zwar im Lande, verhalten sich aber dann entsprechend den Anreizen präziser den Fehlanreizen entsprechend.


    Auf den Punkt gebracht: Das Problem beim Sozialismus ist (neben anderen), daß einem irgendwann das Geld der anderen Leute ausgeht.


    Daher

    zu schauen

    könnte es dann beim "Schauen" bleiben (in Form des in die "Röhre schauen") - insbesondere bezüglich der Folgen und Auswirkungen, die dann die Allgemeinheit treffen (insbesondere die "Armen" - nur um Deine Formulierung zu verwenden).


    Im Kontext mit dieser Deiner Behauptung

    da müssen wir ran

    und dem Blick auf das Programm der Partei "Die Linke" ergibt sich die größte Übereinstimmung bzw. Deckungsgleichheit.


    Schaut man aber auf die Wahlumfragen bezüglich dieser Partei "Die Linke" scheinen die Wähler die Genialität samt Dringlichkeit Deines Vorschlages noch nicht "verstanden" zu haben ...


    Oder vielleicht auch gut verstanden zu haben ... ?



    Wie auch immer - Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Stattdessen erodiert man besser weiter die Mittelschicht.

    Dann haben wir am Ende

    • Kapitalismus für die Elite

    und

    • Sozialismus/Kommunismus für den Rest

    In ein und demselben System.

  • Ok jede Anpassung des Steuerrechts zu ungunsten der Vermögenden = Sozialismus xD

    Das Steuerrecht ist doch hierzulande längst zu Ungunsten von gut Verdienern und Vermögenden angepasst worden ... ? Jedenfalls im internationalen Vergleich.


    Nur aus der groben Erinnerung und spontan aus der Hüfte geschossen: Da braucht man den Blick gar nicht in die Ferne schweifen zu lassen (Stichwort: USA - um nur ein Beispiel zu nennen) sprich zu fernen Zielen wie Vereinige Arabische Emirate, Bahamas, Bermuda, Singapur, Cayman-Inseln etc. pp.


    Dazu reicht schon der Blick in die nähere Umgebung sprich Europa oder sogar die EU und selbst die Eurozone wie Schweiz, Liechtenstein, Andorra, Irland, Gibraltar, Monaco, Isle of Man, Jersey, Malta, Montenegro, Ungarn, Zypern, Tschechien, Italien usw.


    Je nach individueller Konstellation finden sich da überall attraktive Angebote. Aus meinem Umfeld haben jedenfalls in den letzten Jahren deutlich mehr Menschen Deutschland in Richtung Ausland verlassen - als aus dem Ausland Menschen nach Deutschland zurückgekehrt sind. Ob das für das Land von Vorteil sein mag ? So attraktiv scheint jedenfalls das Gesamtpaket - auch das steuerliche - hierzulande nicht zu sein ... ?

  • Nur am Rande aber in dem Kontext:


    Gerade mal die Steuerquote inkl. Sozialabgaben in Prozentsatz vom BIP im internationalen Vergleich angeschaut.


    Immerhin da "schafft" es Deutschland noch unter die "Top Ten" mit dem 10. Platz unter 191 untersuchten Ländern und einer Quote von 40,9% ... - zum Vergleich Schweiz: 28,7%, USA: 26,8%, Irland: 21,9%, VAE: 19,8%, Panama: 12,9%, Singapur: 11,5% ... Kuwait: 2,2% - um nur einige Beispiele zu nennen.

  • Achwirkkich in Steueroasen ist der Steuersatz niedriger? Das wusste ich ja noch gar nicht

    Eventuell möglich, daß Du so einiges "noch gar nicht weißt" ... ?


    Zur Erinnerung: In Deutschland beträgt die besagte Quote stolze 40,9% vom BIP.


    Du kannst ja mal den Menschen in Ländern wie Kanada (Steuer- und Sozialabgabenquote vom BIP) 33%, der Schweiz mit 28,7%, den USA mit 26,8%, Thailand mit 16,2%, Peru mit 15,7% etc. pp. erklären, daß sie alle - nach Deiner Auffassung - in "Steueroasen" leben ... ^^


    Jedenfalls kommen von den untersuchten 191 Ländern 181 Länder mit einer deutlich niedrigeren Steuer- und Abgabenbelastung in Relation zum BIP aus als ausgerechnet Deutschland. Nach Deiner obigen Einlassung wäre demnach fast die ganze übrige Welt außerhalb Deutschlands eine "Steueroase" ... ? :rolleyes: Nicht in allen aber in diversen dieser Länder läßt es sich - dennoch bzw. gerade deshalb - für die Bürger gut leben. Wie mir übrigens und teilweise sogar aus eigener Anschauung bekannt ist.

  • Immerhin da "schafft" es Deutschland noch unter die "Top Ten" mit dem 10. Platz unter 191 untersuchten Ländern und einer Quote von 40,9% ... - zum Vergleich Schweiz: 28,7%, USA: 26,8%, Irland: 21,9%, VAE: 19,8%, Panama: 12,9%, Singapur: 11,5% ... Kuwait: 2,2% - um nur einige Beispiele zu nennen.

    Jetzt guck dir mal deine Beispiele an und denk mal drüber Nach merkst du was?

    Also in den meisten Ländern davon möchte ich persönlich nicht leben. Und andere Länder profitieren vor allem von ihrer Lage bzw. den dortigen Rohstoffvorkommen:

    VAE - Erdöl im Überfluss, damit verdient der Staat genug

    Kuwait - auch hier spielt Erdöl eine Rolle, außerdem jetzt nicht unbedingt meine bevorzugte Region zum Leben

    Panama - die Einnahmen aus dem Kanal sind extrem, trotzdem will ich hier vom Entwicklungsstand nicht leben

    Singapur - eine der teuersten Städte der Welt, hier zu leben muss man sich erst einmal leisten können (und vielleicht hat genau das auch einen Einfluss auf die niedrigen Steuern, weil sonst gar nichts zum Leben übrig bleibt)


    Bleiben Irland, die Schweiz und die USA. Gerade die USA sind nur schwer mit Deutschland zu vergleichen. Der Sozialstaat ist dort nicht wirklich vorhanden (im Gegensatz zu Deutschland) und jeder einzelne muss gucken, wo er bleibt. Bleiben also nur noch die Schweiz und Irland als durchaus legitime Vergleichsländer.



    Ich stimme dir allerdings zu, dass die Abgabenlast in Deutschland vergleichsweise zu hoch ist. Aber dann nutze bitte Länder, die auch vergleichbar sind.


    Edit: In deinem neuen Post hast du ja durchaus einige andere Länder genannt, die ich auch mitgehen würde. Die sind trotzdem noch weit von Kuwait und Singapur entfernt (und ich rede hier von ähnlich industrialisierten Staaten wie Deutschland).

  • Jetzt guck dir mal deine Beispiele an und denk mal drüber Nach merkst du was?

    Das denke ich - trotz meines höheren Alters - schon, daß ich noch was "merke".

    Siehe z. B. schon hier:

    Nicht in allen aber in diversen dieser Länder läßt es sich - dennoch bzw. gerade deshalb - für die Bürger gut leben.

    (nachträglich gefettet von mir)


    In dem Kontext

    Bleiben also nur noch die Schweiz und Irland als durchaus legitime Vergleichsländer.

    Ist das wirklich so ?


    Du würdest also als Landesbürger und/oder Zugezogener nicht in Ländern wie Neuseeland, Kroatien, Island, United Kingdom, Kanada, Japan, Malta, Irland usw. leben wollen, da schlechter Lebensstandard bzw. keine "legitimen" Vergleichsländer ?


    Alles diese genannten Länder liegen in der Steuer- inklusive Sozialabgabenquote günstiger bis deutlich günstiger als Deutschland.

    Ich stimme dir allerdings zu, dass die Abgabenlast in Deutschland vergleichsweise zu hoch ist.

    Immerhin da besteht Einigkeit (wobei mir die Formulierung "vergleichsweise" sehr gutmütig und wohlwollend vorkommt - Begrifflichkeiten, die im internationalen Vergleich und Standort-Wettbewerb eher selten Anwendung finden).


    Was aber bestimmte Protagonisten hier und auch bestimmte Parteien hierzulande nicht davon abhält, eine Politik zu betreiben, die entweder diese Abgabenlast noch weiter erhöht oder sogar Vorschläge zu machen, die auf eine noch zusätzliche Erhöhung dieser ohnehin schon sehr hohen Abgabenlast hinauslaufen.


    Was soll man vor dem hier dargestellten internationalen Zusammenhang und Hintergrund dann davon halten ... ?

  • BZgl. Steuern auf Steueroasen Niveau senken, Arbeitnehmerrechte wie in Diktaturen und Löhne wie in Bangladesch dann sind wir mega konkurrenzfähig, die Wirtschaft boomt und uns geht es allen Prima. Sympathische Länder haste da im Angebot 😂

    Dies sind exakt die Um- präziser Zustände, die mir aus Ländern wie den USA, der Schweiz, Kanada, Neuseeland, Japan, Island, Irland etc. pp. auch bestens bekannt sind :D


    Dir kann man nix vormachen. Du scheinst Dich auch diesbezüglich und international bestens auszukennen.


    Gerade in Kanada, Neuseeland und Japan aber auch in der Schweiz, UK und Irland drängt sich der Vergleich mit

    wie in Bangladesch

    praktisch und zwangsläufig an jeder Ecke auf.


    (Mir fehlt hier schon wieder das Smiley "mit dem Kopf voll vor die Wand knallen")

  • Oh Sovereign mal wieder at his best.


    Du würdest also als Landesbürger und/oder Zugezogener nicht in Ländern wie Neuseeland, Kroatien, Island, United Kingdom, Kanada, Japan, Malta, Irland usw. leben wollen, da schlechter Lebensstandard bzw. keine "legitimen" Vergleichsländer ?

    Es ist schon lustig, wie du mir jetzt die Wörter im Mund verdrehst. Du hast in deinem Land die Quote von Deutschland mit sieben Ländern verglichen. Diese waren:

    Schweiz: 28,7%, USA: 26,8%, Irland: 21,9%, VAE: 19,8%, Panama: 12,9%, Singapur: 11,5% ... Kuwait: 2,2%

    Da steht nichts von Neuseeland, Kroatien, Island, UK, Kanada, Japan oder Malta. Daher habe ich lediglich zu den sieben von dir genannten Ländern meine Einschätzung abgegeben. Und von diesen sieben Ländern sind halt auf Grund von gravierend voneinander abweichenden Grundvoraussetzungen (unter anderem der Rohstoffreichtum von VAE und Kuwait) fünf nicht wirklich vergleichbar mit Deutschland (am ehesten noch die USA).



    Und falls du dir meinen Post genau angucken würdest, dann hättest du vermutlich gemerkt, dass ich diesen zeitgleich zu deinem Post geschrieben habe und nachträglich noch einmal teilweise auf deinen neuen Post eingegangen bin (zu erkennen am Zusatz "Edit:" vor dem letzten Absatz). Daher ist es schon, dass du folgendes schreibst:

    Das denke ich - trotz meines höheren Alters - schon, daß ich noch was "merke".

    Siehe z. B. schon hier:

    Nicht in allen aber in diversen dieser Länder läßt es sich - dennoch bzw. gerade deshalb - für die Bürger gut leben. Wie mir übrigens und teilweise sogar aus eigener Anschauung bekannt ist.

    Aber ich werde bestimmt nicht meinen ganzen Post neu aufbauen, nur weil du noch im allerletzten Satz eine Einschränkung zu deinen Aussagen einbringst.

  • Oh Sovereign mal wieder at his best.

    Starke Behauptung.


    Apropos "at his best". Nach meinen langjährigen Erfahrungen werfen auch Zwerge (wie meine intellektuelle Wenigkeit als noch dazu Finanz-Laie) lange Schatten - wenn die Sonne nur tief genug steht.


    Nur eine Petitesse im Vergleich zur Grundaussage "Steuer-samt Sozialabgabenquote vom BIP im internationalen Vergleich"

    Da steht nichts von Neuseeland, Kroatien, Island, UK, Kanada, Japan oder Malta.

    aber dennoch der guten Ordnung halber: Mit der Formulierung "wie" (sprich beispielhaft) sowie ... zwischen den Ländern bis hin zum letzten Platz (Kuwait) waren auch andere Länder gemeint als die expressis verbis erwähnten - die aber allesamt eine günstigere Quote als Deutschland aufweisen.


    Da insoweit immerhin Einigkeit bestand:

    Ich stimme dir allerdings zu, dass die Abgabenlast in Deutschland vergleichsweise zu hoch ist.

    Hätte ich eine Antwort auf diese Frage

    Immerhin da besteht Einigkeit (wobei mir die Formulierung "vergleichsweise" sehr gutmütig und wohlwollend vorkommt - Begrifflichkeiten, die im internationalen Vergleich und Standort-Wettbewerb eher selten Anwendung finden).


    Was aber bestimmte Protagonisten hier und auch bestimmte Parteien hierzulande nicht davon abhält, eine Politik zu betreiben, die entweder diese Abgabenlast noch weiter erhöht oder sogar Vorschläge zu machen, die auf eine noch zusätzliche Erhöhung dieser ohnehin schon sehr hohen Abgabenlast hinauslaufen.


    Was soll man vor dem hier dargestellten internationalen Zusammenhang und Hintergrund dann davon halten ... ?

    viel interessanter gefunden. Auch in Sachen Standort, internationale Wettbewerbsfähigkeit, Attraktivität für qualifizierte Zuwanderung, Attraktivität für ausländisches Kapital usw.


    Diese Antwort kann und mag aber jeder - vor dem Hintergrund der besagten Zahlen (Quoten) und Länder - für sich selbst herausfinden ...

  • Korrekt. Über Erbschaftssteuer habe ich auch nichts geschrieben.


    Nein. Die Spekulationsfrist beginnt mit dem Hauskauf und geht auf den Rechtsnachfolger unverändert über.


    Ursprung meiner Aussage war die Frage, wieso es eine Spekulationsfrist bei Immobilien (im Gegensatz zu Wertpapieren) gibt. Gäbe es sie nicht, müsstest Du ggf. den Kaufpreis Deines Opas von vor zig Jahren wissen/belegen.

    Hallo Hornie


    danke für die Aufklärung zur aktuellen Situation zur Spekulationsfrist. Allein die Tatsache, dass sie übergeht zeigt mir, dass ich diesen Sinn nicht verstehe.


    Ich finde sie übrigens in Ordnung, es sollte halt für alle Investments identisch sein. Nach Ablauf dieser Frist sollte einfach keine Steuer anfallen, wenn der ursprüngliche Käufer hieraus Erträge erzielt.


    Sollte er das Investment dann vererben, kann der Staat ja Erbschaftssteuer erheben.

  • Hallo,


    noch einmal zur Ausgangsfrage von KaffeeOderTee. Die pauschale Kapitalertragssteuer wurde eingeführt, weil die Besteuerung nach dem individuellen und in der Regel deutlich höheren Steuersatz nicht praktikabel war.


    „Besser 25 Prozent von X als nix“ Peer Steinbrück – der mit der Kavallerie.


    Die Steuer- „Optimierung“ der obersten 10 oder 100.000 Bürger lässt sich kaum grundsätzlich vermeiden, maximal etwas eindämmen. In den Zeiten des individuellen Steuersatzes war es geradezu Volkssport von vielen Hunderttausend oder sogar Millionen aus dem Mittelstand, seine eigene Steuer auf Kapitalerträge – da als ungerecht empfunden – etwas zu optimieren. U.a. wurden auch größere Summen in das geneigte benachbarte Ausland transferiert, meistens persönlich. Und dort fand man willige Helfer. Der Staat hatte einen enormen Fahndungsbedarf; größere Bevölkerungsgruppen aus dem Mittelstand wurden kriminalisiert, die Beziehungen zu an sich befreundeten Staaten litten und größere Erfolge in der Bekämpfung der Steuerflucht waren selten. Da war die Pauschalsteuer doch ein Befreiungsschlag plus ein paar Maßnahmen (z.B. die berühmten CDs) zur Flankierung.


    Alle gelösten Probleme würden wieder auftauchen, kehrte man zur individuellen Besteuerung zurück.


    Gruß Pumphut

  • Vorab: Pumphut bitte fass' meine Kritik an den Inhalt Deines Kommentar bitte nicht als Kritik an Deinen Kommentar oder gar an Dich auf. Du hast nur die vorhandenen Zustände beschrieben und den Finger in die Wunde gelegt.

    Ich sag' das nur, damit da keine Mißverständnisse entstehen.

    Zitat
    „Besser 25 Prozent von X als nix“ Peer Steinbrück – der mit der Kavallerie.

    Das klingt eher nach Kapitulation.


    Zitat

    Die pauschale Kapitalertragssteuer wurde eingeführt, weil die Besteuerung nach dem
    individuellen und in der Regel deutlich höheren Steuersatz nicht praktikabel war

    Was die Gerechtigkeit angeht, müssten also Kapitalerträge individuell besteuert werden.

    Es ist "lediglich" nicht praktikabel. D.h. vermutlich, dass es aus diversen Gründen schwer (oder unmöglich?) umzusetzen ist. Also ein Problem der Umsetzung.

    Da frage ich mich als erstes, was wohl das Verfassungsgericht dazu gesagt hat bzw. sagen würde (ich weiss nicht, ob es dazu schon konsultiert wurde).
    Kommt von der Seite dann auch das Urteil: "Also eigentlich müssten wir von der Rechtslage her eine individuelle Besteuerung von Kapitalerträgen einfordern. Aber der Staat bzw. seine Ämter und Behörden bekommen das nicht auf den Kreis. Daher nehmen wir mal davon Abstand."



    Und nun zu den Punkten, die unter "nicht praktikabel" aufgeführt wurden:


    Zitat

    Die Steuer- „Optimierung“ der obersten 10 oder 100.000 Bürger lässt sich kaum grundsätzlich vermeiden, maximal etwas eindämmen.

    1. Jede Eindämmung wäre wünschenswert da
    2. es sowieso etliche andere Möglichkeiten der Steuer-"Optimierung" gibt

    Da muss man es den obersten 10 oder 100.000 Bürgern ja nicht noch leichter machen.


    Zitat

    In den Zeiten des individuellen Steuersatzes war es geradezu Volkssport von vielen Hunderttausend oder sogar Millionen aus dem Mittelstand, seine eigene Steuer auf Kapitalerträge – da als ungerecht empfunden – etwas zu optimieren. U.a. wurden auch größere Summen in das geneigte benachbarte Ausland transferiert, meistens persönlich. Und dort fand man willige Helfer

    Volkssport hin oder her. Die Frage ist, ob es legal war. Oder ob sich die Betreffenden und ihre "willigen Helfer" der Steuerhinterziehung strafbar gemacht haben.

    Eins solche muss dann natürlich auch entsprechend geahndet werden.
    Hierfür gab's den Einwand:


    Zitat

    Der Staat hatte einen enormen Fahndungsbedarf.

    ...

    ... und größere Erfolge in der Bekämpfung der Steuerflucht waren selten.

    "Steuerflucht" klingt jetzt nicht nach strafbarer "Steuerhinterziehung". Aber ich gehe mal davon aus, dass auch strafbare Steuerhinterziehung mit dabei war (vielleicht nicht in allen Fällen).


    Justitia ist also nicht nur blind, sondern auch überfordert wegen "enormen Fahndungsbedarf".


    Oder was meint

    Zitat

    größere Bevölkerungsgruppen aus dem Mittelstand wurden kriminalisiert

    Wurden sie ungerechtfertigteweise - von anderen - kriminalisiert?
    Oder haben sie - selbst - kriminelle Handlungen vollzogen?


    Und

    Zitat

    die Beziehungen zu an sich befreundeten Staaten litte

    Was für Freunde sind das? Und wessen Freunde?

    Ich glaube nicht, dass ich als Arbeitnehmer und Lohnsteuerzahler sie zu meinen Freunden zählen kann.


    Zitat

    Da war die Pauschalsteuer doch ein Befreiungsschlag plus ein paar Maßnahmen (z.B. die berühmten CDs) zur Flankierung.

    CDs nutze ich gerne zum Musik hören. Für "ab und zu kommt mal was raus" in Fragen Steuerbetrug brauche ich die nicht.

    Das mit den CDs wird ja auch nicht mehr passieren, weil man ja im "vorausgreifendem Gehorsam" eingeknickt ist (aka "Befreiungsschlag") und eine 25%ige Pauschalsteuer erhebt.

    Denn ansonsten:


    Zitat

    Alle gelösten Probleme würden wieder auftauchen, kehrte man zur individuellen Besteuerung zurück

    gelöste Probleme sind das m.E.n. nicht.

  • Einer der Hauptgründe warum von rechts auch so verbissen gegen die EU gekämpft wird. Wenn die Staaten gut zusammenarbeiten ...

    Zum Realitätsbezug 1.: Man sieht ja, wie "gut" die EU und die Zusammenarbeit der EU-Staaten funktioniert ´- angefangen von der Wirtschaft und der Wettbewerbsfähigkeit (seit 2008 abgestürzt im Vergleich beispielsweise zu den USA) über das gemeinsame und konsensuale Vorgehen beim Thema Asyl- und Migration (seit 2015 keine gemeinsame geschweige denn solidarische Lösung) bis hin zur Verteidigungsfähigkeit (bei nüchterner Betrachtung "blank" - ohne die USA) und der Währung (mußte in 2012 gerettet werden und befindet sich seitdem im Brutkasten der EZB samt Kollateralschäden) ...


    Zum Realitätsbezug 2.: Es wäre mir neu, daß im politischen Spektrum "rechts" zu verortende Parteien wie die CDU oder die FDP "verbissen gegen die EU kämpfen" ? Oder wird von Dir "rechts" mit "rechtsextrem" gleichgesetzt ?


    Um nur ein Beispiel aus ganz vielen zu nennen: Erinnere mich an zwei Gespräche mit Alexander Graf von Lambsdorff (FDP) in Brüssel (damals war er noch Mitglied im EU-Parlament (war er m. W. fast 15 Jahre lang) und hatte dort auch den Vorsitz in der FDP-Gruppe): Ein glühenderer Anhänger der EU ist mir selten begegnet ... !?

  • Hallo KaffeeOderTee,


    Ihre moralischen Überlegungen kann ich alle gut nachvollziehen. Aber die Welt ist nun einmal, wie sie ist. Und von der theoretisch gerechten Gesellschaftsordnung sind wir ein Stück entfernt. Es ist übrigens nicht das erste und einzige Mal, dass „der Staat“ auf Rechte verzichtet, die schwer durchsetzbar sind. Nur als aktuelle Beispiele Cannabis- Freigabe und die weit fortgeschrittene Diskusssion zur Entkriminalisierung von Beförderungserschleichung (vulgo Schwarzfahren) und Ladendiebstahl. Wusste übrigens schon Machiavelli: Der Fürst soll keine Gesetze erlassen, die er nicht durchsetzen kann (sinngemäß).


    Insofern betrachte ich die unter Peer Steinbrück eingeführte Regelung nicht als Kapitulation, sondern als sehr sinnvollen Pragmatismus. (Und bevor ich missverstanden werde; nein, ich hatte kein Geld in der Schweiz.)


    Gruß Pumphut

  • Für meinen Teil fand ich Beitrag Nr. 84 schon ziemlich treffend ebenso wie den obigen Nr. 88.


    Realitäts- und Praxisbezug sowie sinnvoller Pragmatismus usw. scheinen hier und hierzulande immer weniger gefragt - moralische Überhöhung, Theorie und Ideologie usw. dafür umso mehr.



    Würde ich ein Restaurant (oder eine andere Dienstleistung anbieten oder anderweitiges Produkt vertreiben etc. pp.) und insbesondere die lukrativen Gäste, Kunden usw. würden bevorzugt in anderen Restaurants speisen (andere Produkte kaufen, andere Dienstleister in Anspruch nehmen usw.), würde ich mir denknotwendig - ganz persönlich - die Frage stellen, ob das auch an mir und meinem Restaurant-Angebot liegen könnte. Sprich: Was an dieser Unwucht mein Anteil sein könnte. Ein ähnlicher Gedanke könnte (präziser sollte) einem Staat bzw. den Politiker des Staates auch bei Themen wie Investitionen, Kapitalströmen, qualifizierter Zuwanderung, Standortbedingungen etc. pp. aufkommen.


    Um im Bild zu bleiben: Wenn mein Restaurant dank der lukrativen Gäste gut läuft, dann kann ich umso besser und parallel auch günstige Angebote für weniger betuchte Gäste (oder kostenlose für völlig mittellose Gäste) realisieren.