Das ist, mit Verlaub, Mumpitz. Zumal ich wette, dass du spontan nicht einmal Regionen nennen könntest, auf diese deine leere Behauptung zutrifft - zumal dort dann jeweils der Postauto-Verkehr in der Regel sehr gut ausgebaut ist.
Man muss differenzieren. Es gibt Regionen, da will man nicht mit dem Auto hin (Zürich beispielsweise) weil viel zu teuer und der ÖV ist auch gut ausgebaut. Aber abseits (z.B. im Oberwallis abseits von Visp/Brig/Naters) sind zwei Autos pro Haushalt Standard, weil der ÖV im Alltag nicht ganz so praktikabel ist.
Man kommt fast überall hin, aber es zieht sich teilweise ganz schön und in den Seitentälern ist die Taktung auch eher mäßig. Wir haben beispielsweise schon mehrfach Anhalter am Simplonpass mitgenommen, weil der nächste Bus erst in über einer Stunde gekommen wäre und das im Winter kein großer Spaß ist.
Aber ich muss auch sagen, der ÖV hat in der Schweiz selbst für Outdoor-Aktivitäten einen ganz anderen Stellenwert. Da treffen wir tatsächlich häufig Leute, die mit dem ÖV in die Berge sind. Und in der Führerliteratur wird in der Schweiz die nächste ÖV-Haltestelle ganz selbstverständlich angegeben. In Deutschland habe ich das noch nicht gesehen, da steht nur der Parkplatz. Auf jeden Fall hat die Schweiz schon vor langer Zeit erkannt, dass sie ein Transitland ist und keine Lust darauf hat, dass Millionen fremde LKW die Straßen verstopfen und zerstören. Anders als Deutschland hat man aber nicht nur schöne Sonntagsreden geschwungen, sondern tatsächlich was gemacht. Neben einer LKW-Maut, die wehtut und einem Nachfahrverbot hat man auch das Geld in die Hand genommen, um die Schiene zu stärken.
Und wer ohnehin bereits fürs Pendeln ein GA hat, für den ist es sehr attraktiv, damit auch dann Ausflüge zu machen. Von Bern zum Skifahren ins Wallis? In 1,5h ist man in der Aletsch-Arena. Schneller als das Auto, der Zug hält direkt neben der Gondelbahn und mit GA kostet das keinen Franken extra. Selbst die Zubringerbahn aufs Plateau ist im GA enthalten. Von Zürich nach Flumserberg oder Davos ebenso.