Achtung: Comdirect lässt Kunden bei Kartenmissbrauch im Stich

  • Meiner Tochter wurde vor einigen Wochen im Mannheimer Hbf das Portemonnaie inklusive aller Karten aus dem Rucksack gestohlen.


    Sie hat, nachdem sie den Verlust festgestellt hat, die Karten sofort sperren lassen. Die Zeitspanne zwischen Diebstahl und Sperren der Karten war weniger als 30min.


    Die Comdirect, ihre Hausbank, betrachtet diesen Vorgang als grobe Fahrlässigkeit und lehnt eine Erstattung der missbräuchlich bis zu Sperre der Karte getätigten Buchungen in Höhe von 46€ ab.


    Das macht mich fassungslos.


    Ich hatte selbst vor Jahren einen Missbrauch meiner Kreditkarte bei der ING Diba mit deutlich höheren Beträgen, den ich erst nach Wochen bemerkt habe. Die ING Diba hat die Reklamation sofort bearbeitet und alle missbräuchlichen Buchungen umgehend erstattet. Ich habe danach nie wieder etwas von dem Vorgang gehört.


    Mir geht es nicht um die 46€. Aber was wäre gewesen, wenn der Schaden sich auf 400€ oder 4000€ belaufen hätte? Lässt die Comdirect die Kunden dann auch im Regen stehen?


    Im Zeitalter des digitalen Bankings braucht man Banken auf die man sich gerade in diesen Situationen verlassen kann. Die Banken stehen für den Schutz des Zahlungssystems.


    Wenn jemand eine Idee hat, wie man die Comdirect zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit dieser Angelegenheit bewegen kann, bin ich sehr daran interessiert.


    In jedem Fall ist das Wissen, wie die Banken mit solchen Situationen umgehen, ein wesentliches Entscheidungskriterium für die Auswahl der eigenen Hausbank. Aus diesem Grund habe ich das in diesem Forum geteilt.

  • Die Zeitspanne zwischen Diebstahl und Sperren der Karten war weniger als 30min.

    Die hauptfrage ist hier, waren die Kontaktlosen und pinlosen Zahlungen vor oder nach der sperre?

    Nach der sperre haftet die Bank, davor kommt es drauf an.


    Bei Beträgen über 50€ ist ja in aller regel eine pin oder Unterschrift notwendig... bei letzterem haftet der Händler wenn er diese nicht korrekt Authentifiziert, bei ersteren ist es grob fahrlässig die pin mit der Karte zusammen zulegen..

  • Der Dieb war technisch in der Lage, innerhalb von 30 min ohne PIN die Karte benutzen zu können?

    Und hat sich dann etwas für 46 Eur gekauft?


    Verrückte Welt.


    Edit: Ach, ja, bei Kleinbeträgen ist ja keine PIN mehr nötig.

  • Scheint mir ehrlich gesagt ziemlich deppert, wegen einer Kulanz-Erstattung von 46 Euro in so einem Fall die Kunden vor den Kopf zu stoßen! Und damit zu demonstrieren, dass man in solchen Fällen Kunden solche Schäden eben nicht erstattet, was das Vertrauen in die Bank und die angebotenen Zahlungsverkehrssysteme nicht gerade steigern dürfte...


    PS: Wir hatten in einer ganz anderen Angelegenheit bei der ING ein Gemeinschaftskonto eröffnet. Kurz darauf wurde die Prämiengutschrift von 100€ auf 150€ erhöht, uns wurden nur die 100€ gutgeschrieben. Nach einer kurzen E-Mail die 50€ on Top aus dann Kulanz auch. Quizfrage: Welche der beiden Banken scheint mehr Wert auf Kundenbeziehungen zu legen? ;)

  • Die Comdirect, ihre Hausbank, betrachtet diesen Vorgang als grobe Fahrlässigkeit und lehnt eine Erstattung der missbräuchlich bis zu Sperre der Karte getätigten Buchungen in Höhe von 46€ ab.


    Das macht mich fassungslos.

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    Mir geht es nicht um die 46€. Aber was wäre gewesen, wenn der Schaden sich auf 400€ oder 4000€ belaufen hätte? Lässt die Comdirect die Kunden dann auch im Regen stehen?

    Zunächst mal gibt es AFAIK eine Haftungsgrenze, wenn Dir die Bankkarte/EC-Karte gestohlen wird. Diese liegt bei 150€ (ist ca. seit 2010 in der EU so). Also nicht gaaanz so neu.

    Und das gilt auch nur, wenn Dir keine grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen wird. Also die PIN per Edding auf die Karte schreiben, ist eher keine so gute Idee. ;)


    Wenn also die Bank bei Diebstahl der Bank-/EC-Karte solche Kleinbeträge erstattet ist das immer eine Kulanzleistung.

    Ist quasi das gleiche, wie wenn Dir Bargeld gestohlen wird. Da haftet ja auch niemand.

    Ja, kann man sich drüber aufregen, aber ist halt so.


    Ich bin seit einigen Jahren dazu übergegangen das Smartphone für die bargeldlose Zahlung zu nutzen (Apple-Pay) und habe so i.d.R. gar keine Karte mehr dabei.

    Da ist die 'Karte' in der Wallet dann durch den Fingerabdruck geschützt.

  • Ich bin seit einigen Jahren dazu übergegangen das Smartphone für die bargeldlose Zahlung zu nutzen (Apple-Pay) und habe so i.d.R. gar keine Karte mehr dabei.

    Da ist die 'Karte' in der Wallet dann durch den Fingerabdruck geschützt.


    Wir zahlen auch zu 99% mit dem Handy.


    Zur Sicherheit ist die Giro/Visa Karte trotzdem im Geldbeutel.


    Logischerweise stehen 2 Pins und eine durchgestrichene Zahl auf der Karte.

    In der Hoffnung, damit der Dieb die Karte selber sperrt.

    Zum Glück könnte ich diese Strategie noch nicht testen. :)

  • 3 x falsche PIN-Eingabe => Karte wird vom Automaten einbehalten. ;)

    Wenn nichts drauf steht, wird er auch dreimal eine falsche PIN eingeben.

    Ich glaube, bei Käufen braucht man nicht jedes Mal die PIN einzugeben. Die 46 € oben waren ja offenbar auch ein Kauf und keine Auszahlung am Automaten.

  • Wenn nichts drauf steht, wird er auch dreimal eine falsche PIN eingeben.

    Ich glaube, bei Käufen braucht man nicht jedes Mal die PIN einzugeben. Die 46 € oben waren ja offenbar auch ein Kauf und keine Auszahlung am Automaten.

    Daher hat weniger_ist_mehr offenbar bewusst 3 falsche PIN auf der Karte stehen. Die Aussicht mehr Geld vom Konto zu ziehen, könnte den Dieb ja leichter dazu verleiten die Karte an einem EC-Automaten auszuprobieren. Schließlich stehen da ja PINs drauf. ^^

    Der Kauf ohne PIN ist ja nur bei kleineren Beträgen möglich.


    Die Idee dahinter ist gar nicht mal so blöd. :/

  • Wenn nichts drauf steht, wird er auch dreimal eine falsche PIN eingeben.

    Ich glaube, bei Käufen braucht man nicht jedes Mal die PIN einzugeben. Die 46 € oben waren ja offenbar auch ein Kauf und keine Auszahlung am Automaten.

    Bei Beträgen über 50 Euro muss immer eine PIN eingegeben werden. Bzgl. der meisten KK oder EC-Karten ist es so, dass ab einer Summe von 150 Euro, eine PIN verlangt wird oder nach der 5. kontaktlosen Zahlung. Je nachdem welche Bedingung eher zutrifft.


    D.h. 3 x 45 Euro bezahlt, dann wird bei der 4. Zahlung über z.B. 20 Euro trotzdem eine PIN verlangt. 5 x 20 Euro bezahlt, dann wird bei der 6. Zahlung eine PIN verlangt. Die Banken können jedoch auch andere "Schwellwerte" festlegen.

  • Daher hat weniger_ist_mehr offenbar bewusst 3 falsche PIN auf der Karte stehen. Die Aussicht mehr Geld vom Konto zu ziehen, könnte den Dieb ja leichter dazu verleiten die Karte an einem EC-Automaten auszuprobieren. Schließlich stehen da ja PINs drauf. ^^

    Der Kauf ohne PIN ist ja nur bei kleineren Beträgen möglich.


    Die Idee dahinter ist gar nicht mal so blöd. :/

    2 PINs und eine Zahl ist durchgestrichen


    Denke die Geldgier und die Möglichkeit, mehr zu holen werden zumindest die 2 PIN s versucht.

    Dann noch die 3 durchgestrichene Zahl...


    Wie gesagt, könnte es zum Glück noch nicht testen.


    Zumindest habe ich dann etwas mehr Zeit die Karte zu sperren, solange man Überlegt, ob man diese PINs an der nächsten Bank versuchen.

  • Gott um was sich manche Leute Gedanken machen! :rolleyes: Versteht mich nicht falsch, aber habt ihr keine spannenderen Projekte im Leben, als euch wegen ein paar Euro Fünfzig solche „Strategien“ zu überlegen? :/

  • Wie kommt man auf die Idee, sowas auf eine Karte zu schreiben? Es wird doch möglich sein, sich vier Ziffern merken zu können.

    Natürlich. Ist ja bei den sieben oder acht Karten in meinem Portfolio nur jedesmal eine andere - und nur einen Teil der PINs könnte ich auf eine Wunsch-PIN ändern.


    Auf all meinen Karten steht eine vierstellige Zahl geschrieben, was Kassenpersonal regelmäßig der Ohnmacht nahe bringt. Aber ich bin ja auch doof, das sollte hier im Forum hinreichend bekannt sein.


    Man tut wohl daran, die mathematische Operation, mit der man die PIN aus dieser Zahl errechnet, nicht gar zu kompliziert zu machen. Man muß sie im Bedarfsfall ja mit vier Bier intus auch noch schaffen.

  • Vielen Dank für Eure Reaktionen und Beiträge!


    Ein nicht unwesentliches Update:

    Nach erneuter Beschwerde über die Hotline und anschliessend noch mal per email mit weiteren Details hat die Comdirect nachgegeben und erstattet die 46€.

    Danke an die Comdirect dafür.


    Bleibt nur der Ärger für 46€ durch diesen mühsamen Prozess gehen zu müssen. Ich nehme mal an, dass die Comdirect die Bearbeitung dieses Vorgangs mehr als 46€ gekostet hat.