Notgroschen, wie hoch?

  • Wie sieht das denn Deine Frau? Ist ihr bewusst, wie viel bzw. wenig Rente sie voraussichtlich bekommt? Habt ihr das mal gemeinsam durchgerechnet? Es ist löblich, dass Du für Deine Frau Kapital aufbauen möchtest, aber am besten wäre es natürlich, wenn ihr da beide gemeinsam an einem Strang zieht und sie dich nicht nur machen lässt, sondern die Dinge auch selbst versteht und ihr eure Finanzen gemeinsam plant und gemeinsam eure finanziellen Entscheidungen trefft.

    Ich bin da dran. Meine Frau, so sehr ich sie liebe, ist leider ein Opfer der Konsumgesellschaft... Kurz gesagt, das Geld muss von ihrem Konto runter, sonst gibt sie es für Tünnüf aus. Das sieht sie aber selber auch ein. Auch weiß sie, dass sie, wenn überhaupt, sehr wenig Rente bekommen wird. Das war damals auch der Grund warum wir uns eine Riester haben andrehen lassen. (Davon sind wir aber weg, viel Geld aber auch)


    Unser Plan ist es, Altlasten so zügig wie möglich loszuwerden, ein Polster aufzubauen (da sind wir fast durch mit) und dann kräftig in einen ETF die nächsten Jahrzehnte zu investieren.

    Kein großes Zocken oder ähnliches.

    Ich habe Glück durch Einsätze oder andere ähnliche Verpflichtungen für uns etwas mehr zurücklegen zu können.

    Auch unsere Versicherungen habe ich dieses Jahr stark analysiert und dementsprechend angepasst/gekündigt.

    Meine Frau merkt die positiven Veränderungen in Ihren Geldbeutel dadurch auch und das spornt sie etwas mehr an.


    Aber ja, wir treffen alle finanziellen Entscheidungen zusammen, das bedeutet für mich natürlich auch ihr das vernünftig zu erklären. 😅

  • Wie viel Autos habt ihr? Wenn heute diese Auto kaputt gehen würde, könnt ihr euere Wunschautos ohne Kredit kaufen? Wenn ja, dann ist alles in Ordnung.

    Wenn nicht, dann habt ihr nicht genug Notgroschen zusammen.

    Wir haben "Ein" Auto.


    Und nein, unser Wunschauto könnten wir uns nicht ohne Kredit leisten.

    Da ich im Monat viele Km drücke, würde wir nicht unbedingt den billigen Gebrauchtwagen von nebenan kaufen. Zwar einen Gebrauchten, aber einer der für die nächsten 10

    Jahre verlässlich ist und der kostet mehr, als wir an Cash haben.

    Halte mich naiv, aber das unser Auto komplett kaputt geht (außer Unfall und da zahlt ja zumindest die Versicherung den Restwert), halte ich für unrealistisch.


    Kurz zu unseren finanziellen Mitteln.


    9000€ Tagegeld

    10.000 ETF-Depot

    Rund 5000€ Netto gemeinsames Einkommen.


    Sparplan derzeitig auf rund 450€.

  • Um nochmals auf Nr. 44 Abs. 4 zu kommen: Auch bei der jüngeren Generation gibt es wenig bis kaum Wissen zur Geld- und Finanzgeschichte, zur Währungsgeschichte (auch zur Historie von Währungsunionen und deren Scheitern), zur Geldpolitik, zur monetären Ökonomik, zum Fiat-Money-System mit staatlichem Papiergeld etc. pp. Solche Gespräche mit jungen Menschen habe ich diverse Male geführt und war erstaunt und überrascht ob der Melange aus Ahnungslosigkeit und Gutgläubigkeit. Und wenn mir das selbst als Finanz-Laie (wenn auch einem an solchen Themen Interessierten) auffällt ... dann ist das kein gutes Zeichen.

    Kann ich leider komplett so unterschreiben...

    Ausnahmslos niemand in meiner Familie oder Freundeskreis beschäftigt sich mit der Thematik... Alle jammern wegen der Rente, aber ETFs und Co sind Teufelszeug...


    Ich bin aber dabei mit meinem begrenzten Wissen dazu, den einen oder anderen dazu zu bringen sich selbst zu informieren... Bisher eher aber weniger...

  • Ich bin da dran. Meine Frau, so sehr ich sie liebe, ist leider ein Opfer der Konsumgesellschaft... Kurz gesagt, das Geld muss von ihrem Konto runter, sonst gibt sie es für Tünnüf aus.

    Da gilt es gemeinsam und konsensual eine Lösung sprich eine vernünftige Mischung aus Konsum einerseits und Sparen (samt dem Investieren) andererseits zu finden. Eingedenk des Mottos "Happy Wife, Happy Life" ... Zumal in den jungen Jahren (34) der reine Frugalismus oder ausgeprägter ständiger Konsumverzicht für das schönere (und oftmals auch den schönen Dingen zugewandte) Geschlecht nicht unbedingt eine verlockende Aussicht sein dürfte.


    Motto eines meiner weiblichen Patenkinder: Sparsamkeit und Disziplin an diversen Stellen eröffnet mir den Spielraum für Großzügigkeit an anderer Stelle ...

    Unser Plan ist es, Altlasten so zügig wie möglich loszuwerden, ein Polster aufzubauen (da sind wir fast durch mit) und dann kräftig in einen ETF die nächsten Jahrzehnte zu investieren.

    :thumbup:


    Das Folgende macht zusätzlich Hoffnung

    Meine Frau merkt die positiven Veränderungen in Ihren Geldbeutel dadurch auch und das spornt sie etwas mehr an.

    :thumbup:

    Rund 5000€ Netto gemeinsames Einkommen.

    Sparplan derzeitig auf rund 450€.

    Bei so einem Einkommen sollte man wohl eher eine Sparquote von 15% des Netto anstreben (noch einen Tick mehr wäre ggf. noch besser)


    Erst recht, wenn (zumindest einer) eher sehr geringe Altersbezüge zu erwarten hat; siehe hier

    Auch weiß sie, dass sie, wenn überhaupt, sehr wenig Rente bekommen wird.



    Dir/Euch weiter gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Ausnahmslos niemand in meiner Familie oder Freundeskreis beschäftigt sich mit der Thematik...

    Das wird kein Sonder- oder Ausnahmefall sein. Leider ...

    Alle jammern wegen der Rente, aber ETFs und Co sind Teufelszeug...

    Wenn sogar Politiker wie ein Herr Scholz sagt, daß sein Geld auf dem "Sparbuch" liegt und eine Politikerin wie eine Frau Wagenknecht bei der Aktienrente von "Casino-Rente" spricht - was soll man da erwarten ?


    Als ich damals (Ende 70er) mit Aktien anfing, mußte ich mir mehrfach anhören, daß Aktien und die Börsen nur was für "Zocker" sind ... dabei war ich schon damals (das Finanzielle betreffend) eher solide-defensiv und bodenständig eingestellt und auch entsprechend unterwegs.

    Ich bin aber dabei mit meinem begrenzten Wissen dazu, den einen oder anderen dazu zu bringen sich selbst zu informieren... Bisher eher aber weniger...

    Man kann nur ganz schwer "Menschen zum Jagen tragen".


    Für meinen Teil antworte ich nur, wenn jemand explizit um Rat nachfragt. Unaufgefordert erteilte Hinweise zum Thema private Finanzen oder gar aufgedrängte konkrete Ratschläge sind - in aller Regel - sinnlos und verpuffen sprich gehen meistens ins Leere.

  • Dann habt ihr nicht genug bei Seite

    Ein Auto ohne Kredit muss auf jeden Fall im Notgroschen drinnen sein.


    Bei mir wäre z. B. ein Autokauf die größte Ausgabe auf die ich mich vorbereiten kann und die unerwartet kommen wird. Ein gebrauchtes (4 Jahre) kleines Mazda2 kostet ca. 16000 Euro. Und das ist dann auch mein Notgroschen.

  • Wir haben "Ein" Auto.

    Und nein, unser Wunschauto könnten wir uns nicht ohne Kredit leisten.

    Dann habt ihr nicht genug bei Seite

    Ein Auto ohne Kredit muss auf jeden Fall im Notgroschen drinnen sein.

    Das dürfte Deine Minderheitenmeinung sein.

    Bei mir wäre z. B. ein Autokauf die größte Ausgabe auf die ich mich vorbereiten kann und die unerwartet kommen wird. Ein gebrauchtes (4 Jahre) kleines Mazda2 kostet ca. 16000 Euro. Und das ist dann auch mein Notgroschen.

    Für viele dürfte ein gebrauchter Mazda2 nicht das Wunschauto sein - und die werden die 45.000 €, die sie für ihr Wunschauto dringend brauchen, hoffentlich aus ihrem Vermögen, hoffentlich nicht per Kredit, aber sicher nicht aus ihrem Notgroschen finanzieren.

  • Wie viel Autos habt ihr? Wenn heute diese Auto kaputt gehen würde, könnt ihr euere Wunschautos ohne Kredit kaufen? Wenn ja, dann ist alles in Ordnung.

    Wenn nicht, dann habt ihr nicht genug Notgroschen zusammen.

    (a) Mein Auto ist erst knapp 2 Jahre alt, in der Vollkasko und damit bekomme ich selbst bei Eigenverschulden ohne grobe Fahrlässigkeit einen Betrag erstattet, der zum Neukauf eines ähnlichen Autos ausreicht. Bei einem Auto auf Leasing/Kredit o.Ä. ist VK m.W.n. auch verpflichtend.


    (b) Warum sollte ich ein Auto heute bar vom Tagesgeld bezahlen müssen? Wenn alles gut geht, lässt sich das derzeitige mind. noch 8 Jahr wirtschaftlich fahren (der Vorgänger hat 14 Jahre gehalten). Da kann ich auch drauf spekulieren, dass mein ETF in 8 Jahren nicht nur genauso viel abgeworfen hat wie die festverzinsliche Anlage, sondern ggf. sogar die Preissteigerung zusätzlich ausgleicht (die meist höher wie die offiziele Inflaiotn sein dürfte).

    Warum soll ich dann über 5-10 Jahre 25k€ und mehr auf dem Tagesgeld rum liegen haben?


    (c) ich komme auch ohne Auto klar, für die Arbeit brauche ich das nicht, die Zeit bis zum Vorruhestand muss ich halt ein paar Tage mehr Urlaub einplanen (wie vor einem Jahr die 5 Monate zwischen Defekt des alten Autos und dem Kauf des Nachfolgers), um zum Autoverleiher mit der Bahn zu pendeln und ab dem Vorruhestand ist diese Zeit irrelevant.


    Eieieieiei, Tellerrand!!!!

    Ja Tellerrand. Wer nicht durch das Aussetzen von 1-2 Sparraten die WM finanzieren kann, keine 0% auf 6-24 Monate Angebot annehmen kann, der wird wohl kaum auf die Idee kommen, sein (nicht vorhandenes) Geld in Aktien-ETFs anzulegen.


    Die Lebensrealität vieler Menschen in Deutschland scheint dir fremd zu sein.

    Und das sind die Leute, die hier mitlesen und sich überlegen, ob sie ihr (offensichtlich nicht vorhandenes) Geld in Notgroschen oder ETFs parken sollten?


    Mehr darf man dazu ja sowieso nicht sagen.

    Dann habt ihr nicht genug bei Seite

    Ein Auto ohne Kredit muss auf jeden Fall im Notgroschen drinnen sein.

    Je länger ich mir meinen (eher nicht ganz ernst gemeinten) Vorschlag aus #26 durch den Kopf gehen lasse, um so eher wird der für mich interessant. Aber gut, der letzte Wagen hat auch 20% weniger gekostet wie eingeplant.


    Wieder andere Leute zahlen ihr Eingekapital für eine Immoblie aus dem "Notgroschen" (weil ihnen mehr wie ein Bargeldkonto viel zu aufwändig ist) anstatt dafür erst kurz vor Vertragsunterzeichnug ihre ETFs zu verkaufen.

  • Ich bin da etwas altmodisch eingestellt. Wenn ich ein Auto nicht bar kaufen kann, dann kann ich es mir schlicht nicht leisten. Wie immer ist es sehr teuer kein Geld zu haben. Finanzierung hat ihren Preis, auch eine Null Prozent Finanzierung.


    Ein Auto nutzt sich ab. Bei vielen Kilometern schneller. Die Spirale fängt dann von Neuem an. Ob nach 5, 10 oder 15 Jahren. Wie dann die Zinsen sind weiß niemand. Aktuell wirst Du in der Regel wohl 6 oder mehr Prozent zahlen. Das ist sichere Rendite...


    Ich finde die Diskussion über Notgroschen schwierig, weil sich jeder was anderes darunter vorstellt. Liquidität im einer Größenordnung mit der man sich wohlfühlt ist durchaus legitim. Wir sind alle keine Homo oeconomicus. Ja, es könnte sein, dass, wenn man alles in Akien steckt, das auf lange Sicht den höchsten Vermögensendwert bedeutet, auch, wenn man zwischendurch unabhängig von Kurs mal dran muss. Sicher ist das aber nicht, da die Entwicklung an den Börsen leider nicht linear erfolgt. Auf 15 Jahre wird ein MSCI World, wenn man die Vergangenheit zugrunde legt, irgendwo zwischen 0,7 und 10% p.a. im Schnitt machen. Je nach Vola, Renditereihenfolge, Zeitpunkten von Einzahlungen und Entnahmen kann und wird die Anlegerrendite hiervon abweichen. Wenn da "nur" 10 oder 19k drin liegen und es geht mal 30% bergab und erholt sich nicht sofort, kann es sein, dass je nach Lebensumständen schlicht nicht genug im Topf ist.


    Die Uhr tickt. Um den Zinseszins zu nutzen und alleine auch um überhaupt ausreichende Summen zu sparen, die geeignet sind die Versorgungslücke zu schließen (trotz Beamtenstatus vom Mann) wird es höchste Eisenbahn. Dennoch muss schlicht genügend Geld für laufende, wiederkehrende, erwartbare und unerwartete Ausgaben zur Verfügung stehen.


    Es ist gut und richtig, dass Du nun wach wirst und ich hoffe die Frau tut es Dir gleich. Aber macht nicht den Fehler das Pferd von hinten auf zu zäumen.


    Ohne die Umstände zu kennen kann man keine Beträge nennen. Aber ein lebenlang Autos auf Pump zu kaufen finde ich keine gute Idee. Und 9k Liquidität ist für ein Paar im besten Alter nicht besonders viel.


    Was könnten in den nächsten 6 Monaten bis 5 Jahren noch für Ausgaben bevorstehen? Küche, Auto, Kinder... Das Geld muss zum entsprechenden Zeitpunkt da sein.

    Ih bin da halt altmodisch. Das Geld muss nicht unterm Kopfkissen liegen, aber ohne eine gewisse sofort verfügbare Liquidität in -für mich - ausreichender Höhe, könnte ich nicht schlafen.

  • Ich bin da etwas altmodisch eingestellt. Wenn ich ein Auto nicht bar kaufen kann, dann kann ich es mir schlicht nicht leisten. Wie immer ist es sehr teuer kein Geld zu haben. Finanzierung hat ihren Preis, auch eine Null Prozent Finanzierung.

    Wenn ich die Mittel hätte, würde ich das auch tun. Aber bei uns wird es auch zukünftig nicht an einen Kredit für ein Auto vorbei gehen. Hier ist aber mein Ziel, dass dieser Kredit so gering wie möglich ausfallen wird.


    Ein Auto nutzt sich ab. Bei vielen Kilometern schneller. Die Spirale fängt dann von Neuem an. Ob nach 5, 10 oder 15 Jahren. Wie dann die Zinsen sind weiß niemand. Aktuell wirst Du in der Regel wohl 6 oder mehr Prozent zahlen. Das ist sichere Rendite...

    Das ist mir bewusst. Daher lege ich ja auch schon Geld für ein zukünftiges Kfz zur Seite. Das wird aber nicht den kompletten Kauf abdecken können.

    Ich bin ja dabei aktuelle unnötige Kosten zu reduzieren um unser Vermögen zu erweitern. Aber 20 Jahre in denen ich 0,0 dafür gesorgt habe, holen sich nicht oder gar nicht so schnell auf.


    Finde es hier im Forum abenteuerlich, was für Beträge einige auf der hohen Kante haben. Gut viele haben früher oder zumindest bereits länger damit angefangen sich in diesem Bereich zu bilden und Rücklagen aufzubauen.


    Auch kommen meine Frau und ich, aus eher ärmeren Verhältnissen, sodass auch hier keine großen Rücklagen vorhanden sind, oder das Wissen dazu.


    Die Uhr tickt. Um den Zinseszins zu nutzen und alleine auch um überhaupt ausreichende Summen zu sparen, die geeignet sind die Versorgungslücke zu schließen (trotz Beamtenstatus vom Mann) wird es höchste Eisenbahn. Dennoch muss schlicht genügend Geld für laufende, wiederkehrende, erwartbare und unerwartete Ausgaben zur Verfügung stehen.

    Das ist mir, wie bereits mehrfach geschrieben, sehr bewusst, aber geschehen ist geschehen.


    Ohne die Umstände zu kennen kann man keine Beträge nennen. Aber ein lebenlang Autos auf Pump zu kaufen finde ich keine gute Idee. Und 9k Liquidität ist für ein Paar im besten Alter nicht besonders viel.

    Eine gute Idee ist es nicht, ohne Frage, aber wie bereits weiter oben geschrieben, geht es nicht anders. Vielleicht in der Zukunft, aber nicht aktuell. Die finanzielle Umstellung für meine Frau und mich erfolgt ja gerade erst und mal eben 30.000€ (so viel würde ein Auto kosten was wir benötigen) zur Seite zu legen ist nicht drin. Zum Glück planen wir auch noch kein Wechsel unseres Autos. Das ist frühestens in ca. 3 Jahren geplant. Bis dahin, wenn möglich, werden wir natürlich versuchen weitere Rücklagen aufzubauen, um eine Belastung durch einen Kredit, möglichst gering zu halten.


    Daher ja auch hier meine ursprüngliche Frage zum Thema Notgroschen. Einen Notgroschen sehe ich persönlich nämlich nicht als Rücklage für den Kauf eines Autos.

    Ungeplante hohe Kosten bei Reparaturen, ja, aber einen kompletten Neukauf? Da muss wirklich viel passieren, dass wir nicht zumindest einen Restwert erhalten.

  • Die finanzielle Umstellung für meine Frau und mich erfolgt ja gerade erst und mal eben 30.000€ (so viel würde ein Auto kosten was wir benötigen) zur Seite zu legen ist nicht drin.

    Wirklich? Da die Wertverluste am Beginn am größten sind, solltest du von Neu- auf Vorführwagen oder Gebrauchte umsteigen. Ich habe für 4400 km Laufleistung als Vorführwagen 30% Reduzierung auf den Neupreis bekommen. Man kann sich auch ein 3 Jahre altes Auto mit noch angemessener Laufleistung kaufen.

  • Ich beschäftige mich auch schon lange mit dem Thema und irgendwie konnte mir bisher noch niemand erklären wofür drei Monatsgehälter gut sein sollen.

    Das kostet doch nur Geld.


    Also ich könnte bis zu einem Monatsgehalt an unerwarteten Kosten wohl irgendwie stemmen. Notfalls wäre man mal ein paar Wochen im minus oder man pausiert mal einen Monat den RTF-Plan.


    Aber drei Monatsgehälter? Wofür?

    Ich kann doch jederzeit einen Kredit aufnehmen oder Aktien verkaufen. Wieso sollte ich die restliche Zeit auf Rendite verzichten?

    Gibt es überhaupt Fälle, den dritten Weltkrieg mal ausgenommen, in denen das finanziell irgendwie Sinn macht?


    Extrakosten von 2-3 Monatsgehältern. Sowas passiert vielleicht 2-3 mal in meinem gesamten Leben.

  • Wirklich? Da die Wertverluste am Beginn am größten sind, solltest du von Neu- auf Vorführwagen oder Gebrauchte umsteigen. Ich habe für 4400 km Laufleistung als Vorführwagen 30% Reduzierung auf den Neupreis bekommen. Man kann sich auch ein 3 Jahre altes Auto mit noch angemessener Laufleistung kaufen.

    Ehrlich gesagt kaum zu glauben. Wenn ich den Markt so beobachte sind Jahreswagen kaum günstiger als Neuwagen (sofern man nicht zum UVP kauft). Grundsätzlich ist ein Auto natürlich günstiger, je älter es ist. Jahreswagen bilden hier eine große Ausnahme. Bevor ich mir einen Jahreswagen kaufen würde, würde ich lieber auf gute Angebote warten und neu kaufen.

  • Gehen wir mal davon aus, dass Ihr ein Auto im Wert von 30k benötigt. 19k habt Ihr ja schon. Das Auto hat doch einen Restwert, auch in 3 Jahren, oder? 500€ im Monat könnt Ihr sparen, sagst Du. Sind 18k in 3 Jahren...


    Wie gesagt "Notgroschen" finde ich immer so lala. Rücklagen für alle geplanten Ausgaben und einen gewissen Puffer für ungeplantes sollte nach meiner Ansicht liquide sein. Wie hoch der Puffer für ungeplantes sein sollte ist individuell zu sehen. Zum Einen hängt das am Lebensstandard den man pflegt, aber auch an Verpflichtungen die man hat. Zum Anderen ist es eine Sache des persönlichen Wohlbefindens. Aber über einen Puffer für Notlagen kann man doch erst nachdenken, wenn notwendige Ausgaben gedeckt sind. Und das ist bei Euch wohl nicht so. Euer Nettovermögen liegt so um 0 (je nachdem, wie hoch die Kreditverbindlichkeiten und der Restwert Auto ist).


    Man kann dass alles immer so oder so sehen. Man kann die Opportunitätskosten sehen, wenn man fürs Auto anspart usw. Aber ich bin wie gesagt da altmodisch und ich würde halt mein Geld nicht in eine volatile Anlageklasse mit einer langfristigen Renditeerwartung von 7% anlegen, wenn ich auf der anderen Seite Kreditverpflichtungen habe die mit Zinsen langfristig ähnlicher Größenordung belegt sind, die kontinuierlich und sicher anfallen.


    Ich finde 9k Liquidität für ein Paar Ende 30 nicht besonders üppig. Kann aber passen. Aber das Geld für notwendige Ausgaben/Konsum muss ja auch da sein... Andere sehen das anders, das weiß ich.


    Ich würde schauen, wie hoch mein Liquiditätsbedarf in 3 Jahren (geplanter Autokauf) ist. Also Kaufpreis neues Auto - Restwert Bestandsfahrzeug und schauen, dass der dann da ist. Ansonsten Autokauf für 1 oder 2 Jahre schieben. Das nächste Auto bar kaufen und sofort anfangen den erwarteten Wertverlust pro Monat für das nächste Auto zurück zu legen.


    Nur alles, was dann noch übrig ist kann in langfristige Anlagen fließen. Dass da dringender Bedarf besteht ist klar... Ermittelt mal Eure Versorgungslücke und den daraus resultierenden Vermögensbedarf mit Renteneintritt. Leitet daraus einmal Annahmen zu einer benötigten Sparrate ab. Habt Ihr bisher noch keine private Altersvorsorge?


    Ich weiß, dass es eilt - das hast Du ja schon erkannt - aber dennoch würde ich unten anfangen: Schulden weg, Ausgaben decken (ggfls Ausgaben senken), Liquidität ansparen und dann Altersvorsorge/langfristiges Vermögen aufbauen.


    Und vieleicht einmal selbstkritisch hinterfragen, was man braucht und was man "nur" will. Wir kommen beide auch aus eher schlechteren finanziellen Verhältnissen. Meine Frau fuhr jahrelang einen alten Toyota, den wir für 2k geschossen haben, auch für die tägliche Pendelstrecke von 2x35km. Das geht schon. Natürlich ist das in der Aussendarstellung nicht so toll, wenn die Kollegen da mit geleasten 1er oder Minis auf den Hof fahren... Jetzt fährt sie selbst den letzteren. Ich denke sie ist auf das Fahrzeug stolzer und weiß es mehr zu schätzen, als die Kollegen. Erst die Arbeit dann das Vergnügen oder wie sagt man... Übrigens wäre die Leasingrate 135% höher gewesen, als der nun eingetretene Wertverlust. Ein unterschied in guter 3stelliger Höhe, der mtl. ins langfriste Anlagevermögen fließen kann.


    Sparen heißt halt immer nicht ausgeben... Das kann schwer sein.

  • areinhold

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • Nur am Rande aber in dem Kontext

    Auch kommen meine Frau und ich, aus eher ärmeren Verhältnissen, sodass auch hier keine großen Rücklagen vorhanden sind, oder das Wissen dazu.

    Mit bzw. aus solchen prekären familiären Verhältnissen (finanziell gesehen) bin ich als Kind und Jugendlicher auch gestartet. Wissen zum Thema "Geld und Finanzen" hatte ich ebenfalls nicht - meine diesbezüglichen Fragen in der Schule an die Lehrer gingen vollständig ins Leere (in 13 Jahren Schulzeit habe ich dazu keine Silbe gehört - auch nicht auf meine diverse Nachfragen hin).


    Zur Sache: Autos haben mich schon damals interessiert - das Thema war aber eine Zeit lang ein eher mühsames (da meine finanziellen Prioritäten eben zunächst andere waren). Das habe ich erst später begonnen ein bißchen nachzuholen (heute habe ich einige schöne Fahrzeuge und auch eine Oldtimer-Sammlung; die ich aber auch ganz überwiegend als eine "Art Investment" sehe (Stichwort: Tangible Assets).


    Als dem Thema "Auto" zumindest Zugeneigter, wage ich mir daher eine Anmerkung hierzu:

    mal eben 30.000€ (so viel würde ein Auto kosten was wir benötigen) zur Seite zu legen ist nicht drin.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Auch wenn ich Deinen/Euren automobilen Bedarf en Detail nicht kenne: Richtig schlechte Autos (Konstruktion, Fertigung, Materialien usw.) gibt es heute fast nicht mehr (das war früher (ganz) anders - manche Modelle sind beispielsweise schon "im Prospekt gerostet" ...)


    Es muß daher heute nicht immer ein Neuwagen (Stichwort: Garantie) sein. Zumal gerade in den ersten rund drei Jahren der Wertverlust (in aller Regel) am größten ist. Den Sachverhalt kann man als Käufer eines Gebrauchtwagens nutzen.


    Will sagen: Man kann heute auch für 8-10 Tst. € einen passablen und ordentlich gewarteten Gebrauchtwagen erwerben oder für 10-15 Tsd. € eine richtig guten und gepflegten 2-3 Jahre "jungen" Gebrauchtwagen, die beide noch für viele Jahre und - bei weiterer regelmäßiger Wartung - auch für sechsstellige km-Laufleistungen gut sind. Begibt man sich in das Segment bestimmter sehr günstiger Anbieter (Dacia - um ein Beispiel zu nennen; da sollte recht bewährte Renault-Technik verbaut sein) ist da eventuell noch mehr möglich (ggf. sogar Richtung Neuwagen, Jahreswagen - in dem Segment kenne ich mich nicht so gut aus).


    Jedenfalls kenne ich Leute, die als sehr geräumiges Familienauto mit einem (preiswert erworbenen) gebrauchten Skoda Octavia Kombi günstig und gut lange Jahre und schon viele km unterwegs sind - um nur ein Beispiel zu nennen.


    Vielleicht müßten es nicht wieder gleich besagte 30.000 € sein ?

  • Wirklich? Da die Wertverluste am Beginn am größten sind, solltest du von Neu- auf Vorführwagen oder Gebrauchte umsteigen. Ich habe für 4400 km Laufleistung als Vorführwagen 30% Reduzierung auf den Neupreis bekommen. Man kann sich auch ein 3 Jahre altes Auto mit noch angemessener Laufleistung kaufen.

    Ein Neuwagen stand nie zur Option. Ich rede von einem Gebrauchten. Die Preise sind schon kräftig in diesem Bereich gestiegen, insbesondere wenn man mit der Zukunft gehen will und vom Verbrenner auf E umsteigen möchte. Da sind eben 30.000€ für einen Gebrauchten, der nicht unbedingt aus China kommt, schon der untere Bereich.

    Ich hoffe das in diesem Segment die Preise in den kommenden Jahren auf dem Gebrauchtmarkt noch fallen werden.



    Noch mal für alle die sich am Thema Auto so triggern lassen. Mir ist bewusst das KEIN Barkauf absolute Geldverbrennung ist. Aber ich kann mir beruflich keinen alten Mazda leisten, da ich auf das Auto zu 100% angewiesen bin und viele Kilometer machen muss.

    Das heißt für mich möglichst hohe Ausfallsicherheit und hier muss man leider etwas mehr Geld in die Hand (den Kredit) nehmen.

    Ich will kein dicken BMW, Mercedes etc. Wir blicken in die Richtung VW (ID4) oder ähnliches.

    Aber auch da werden wir, sobald es relevant wird, genau vergleichen um so möglichst geringe Kosten in dieser Kategorie zu haben.

  • Und noch etwas zum Thema Liquiditätsbedarf. Einen Motorschaden übernimmt nicht die Versicherung, wenn nur eine Garantie. Ein Autounfall kann auch zu Liquiditätsbedarf führen, wenn man VK versichert ist. Ist man auf das Fahrzeug angewiesen, kann man vieleicht nicht warten, bis das Geld der Versicherung da ist. Ob der Restwert für ein neues Fahrzeug reicht ist auch fraglich. Wenn die Eigenbedarfskündigung kommt, benötigt man ggfls zwischenzeutlich die neue Mietkaution liquide und auf jeden Fall die Umzugs- und Renovierungskosten. Beim letzten medizinischen Notfall im Urlaub brauchte es fürs Krankenhaus mal eben 5k, damit die loslegen. Auf die Deckungszusage warten, wollte ich da aus guten Gründen nicht. Ein Jobwechsel der Frau und der Bedarf nach einem Zweitwagen, die Kündigung der Frau und Arbeitslosengeld... Ein gewisser Puffer bzgl der laufenden Ausgaben sollte schon sein. Ich finde es kritisch mehr als 80% der Einnahmen regelmäßig auszugeben. Und so finde ich auch eine Liquidität von 9k für 2 Personen eher mau. Ihr - und Du im Speziellen- seid da ja dran und das ist super. Dennoch habe ich ein wenig des Eindruck, dass dass es auch bei Dir noch nicht so richtig angekommen ist, das ihr evtl. schlicht über Eure Verhältnisse lebt. Auf das 30k Auto möchtest Du ja nicht verzichten, die Frau nicht auf das Shoppen. Eine Vermögensillusion zu schaffen in dem man seinen Konto und Depotstand vergrößert und auf der anderen Seite Verbindlichkeiten aufbaut ist wenig zielführend denke ich.

  • Und noch etwas zum Thema Liquiditätsbedarf. Einen Motorschaden übernimmt nicht die Versicherung, wenn nur eine Garantie. Ein Autounfall kann auch zu Liquiditätsbedarf führen, wenn man VK versichert ist. Ist man auf das Fahrzeug angewiesen, kann man vieleicht nicht warten, bis das Geld der Versicherung da ist. Ob der Restwert für ein neues Fahrzeug reicht ist auch fraglich. Wenn die Eigenbedarfskündigung kommt, benötigt man ggfls zwischenzeutlich die neue Mietkaution liquide und auf jeden Fall die Umzugs- und Renovierungskosten. Beim letzten medizinischen Notfall im Urlaub brauchte es fürs Krankenhaus mal eben 5k, damit die loslegen. Auf die Deckungszusage warten, wollte ich da aus guten Gründen nicht. Ein Jobwechsel der Frau und der Bedarf nach einem Zweitwagen, die Kündigung der Frau und Arbeitslosengeld... Ein gewisser Puffer bzgl der laufenden Ausgaben sollte schon sein. Ich finde es kritisch mehr als 80% der Einnahmen regelmäßig auszugeben. Und so finde ich auch eine Liquidität von 9k für 2 Personen eher mau. Ihr - und Du im Speziellen- seid da ja dran und das ist super. Dennoch habe ich ein wenig des Eindruck, dass dass es auch bei Dir noch nicht so richtig angekommen ist, das ihr evtl. schlicht über Eure Verhältnisse lebt. Auf das 30k Auto möchtest Du ja nicht verzichten, die Frau nicht auf das Shoppen. Eine Vermögensillusion zu schaffen in dem man seinen Konto und Depotstand vergrößert und auf der anderen Seite Verbindlichkeiten aufbaut ist wenig zielführend denke ich.

    Ich stimme dir in allem zu. Und ja mir ist bewusst, dass wir definitiv noch Sparpotenzial haben und ja wir leben definitiv über unsere Verhältnisse. Aber auch hier braucht es Zeit bei mir und bei meiner Frau, sich dem neuen Wissen anzupassen.


    Es macht mir zum Teil wirklich Angst wenn ich das alles von euch lese, dass 19.000 Euro für viele zu wenig ist... Meine Frau und ich gehören da im kompletten Freundes und Familienkreis zu denen die am Meisten Rücklagen haben... 8|


    Klar den Einen oder Anderen kenne ich auch der mehr hat, da sind aber die Gehälter auch ne ganz andere Hausnummer.


    Aber ja, ich nehme es mir zu Herzen und versuche daran zu Arbeiten. Ich bin überhaupt erstmal froh, den Weg in diese Richtung eingeschlagen zu haben. Dennoch möchte man, ja auch noch etwas Leben und nicht jeden Cent zurück legen. (Ich weiß, dass ist auch so eine Standartaussage... Eine Aussage die ich mir in diesem Jahr öfter von meiner Frau anhören durfte ^^)

  • Ein Umstieg auf E ist eine wirklich tolle Sache. Wir bereuen das keinen Tag, das ist Fahren auf ganz neuem Level. Da kommt man sich bezüglich der früheren Werbebotschaften wie "spontane Kraftentfaltung", "Laufruhig", "nahtloser Kraftschluss durch 9G Getriebe" usw. echt verarscht vor. ;) Nein, nie wieder Verbrenner... Zumal, wenn man zuhause laden kann, das für einen Vielfahrer, wie mich ein echter Komfortgewinn ist. Unterwegs läd das Ding während ich auf der Toilette bin, kein dummes rumstehen im Wind beim Tanken... Aber das soll hier ja nicht das Thema sein. Moralisch, umwelttechnisch und im Hinblick auf Fahrspaß und Komfort eine wirklich gute Sache...


    Gerade bei E sind etwas höhere Laufleistungen aber echt kein Problem, da wird es eher die kalendarische Alterung der Batterie sein die irgendwann das Lebensende einleutet. Schon jetzt und erst recht in 3 Jahren schießt Du brauchbare E-Dinger weit unter 30k. Schon jetzt kannste ein Model 3 (ja, Elon, ich weiß) ab 20k schießen, gibt da den ein oder anderen Spezi, der da Kaufberatung und Betreuung anbietet.


    Aber: Man muss es sich halt leisten können egal, ob Verbrenner oder E... Da beist die Maus keinen Faden ab. Da muss dann vieleicht auch mal was weniger chices her. Vieleicht reicht ja auch ein gebrauchter Kona? Für 350km am Stück ist der auch gut und, wenn man am Start und Ziel laden kann absolut kein Problem. Laden an CCS ist nicht so seine Stärke, aber ich kenne Leute die sind (übrigens als Unternehmensberater mit deutlich über 100k Jahresalär) damit regelmäßig Langstrecke gefahren, ging auch...