Bitcoin wird "Status eines Gold-Ersatzes" erreichen

  • Hallo TPtr,


    vielen Dank für Deine Reaktionen bzw. Bewertungen.


    Gerne würde ich diese an Voltaire (siehe Nr. 379) weiterleiten, dies ist aber aus nachvollziehbaren Gründen (Voltaire 1694 - 1778) weder möglich noch sinnvoll.


    Dein Einverständnis vorausgesetzt könnte ich aber Deine Bewertung gerne an Prof. Otmar Issing (den Initiator des EZB-Memorandums) und an Jürgen Stark weiterleiten (Nr. 376). Auch wenn es mir unwahrscheinlich erscheint, daß die Herren allein auf einen Smiley "abgesenkter Daumen" reagieren. Wenn Du magst, kannst Du mir eine kompakte fachliche Begründung Deiner Bewertung via PN senden. Dies dürfte die Chance auf eine Rückmeldung der Herren (geringfügig) erhöhen. Eine eventuelle Antwort der Herren lasse ich Dir ebenfalls via PN gerne zukommen.


    In diesem Sinne


    mit besten Grüßen

    Sovereign

  • oder einen Realitätsverlust zu haben.

    Der Eindruck hat mich während meiner Zeit in Brüssel sehr oft beschlichen.

    Oder sich einfach noch nicht ausführlich mit dem Finanzsystem und den anhängenden Themen befasst zu haben.

    Denke, das Thema ist eher nicht beliebt - viel beliebter ist beispielsweise wie kann ich ein paar Euro Bank-Gebühren sparen oder welcher ETF ist der beste für mich ...


    Gleiches gilt für die Geld-, Währungs- und Finanzgeschichte. Geschichte wiederholt sich zwar nicht "Eins zu Eins" - aber sie "reimt" sich auf jeden Fall; allein schon, weil die Menschen sind wie sie sind.

    Dir EZB ist schon lang nicht mehr unabhängig.

    Kenne so gut wie keinen, der sich ernsthaft damit beschäftig und dies noch anders sieht.

    Dafür gibts unzählige Beispiele der Vergangenheit und die kann man nicht übersehen, oder einfach die Augen davor verschließen.

    Die Augen davor verschließen kann man immer (versuchen). Realitätsverweigerung ist oftmals eine Art der politischen Übung und gehört in weiten Teile (beispielsweise der real existierenden EU und insbesondere in Eurozone) zu den Usancen.


    Das - aus meiner Sicht - Wunderbare und auch meinen Erfahrungen Entsprechende: Ökonomische Sachgesetzlichkeiten kann man ignorieren, totschweigen, ausblenden usw. und man kann auch versuchen diese wegzureden, schönzufärben, semantisch umzudeuten usw. - was man aber niemals kann und niemals geschafft hat - war das letztlich unvermeidliche "Rendezvous mit der Realität" vermeiden.


    Entsprechende Handlungen generieren entsprechende Ergebnisse und Ereignisse. Das Euro-Experiment ist dafür übrigens ein idealtypische Beispiel (Eurokrise, Eurorettung, langjährige ultra-expansive Geldpolitik, das Devaluieren gegen Gold und andere Sachwerte, die Fehlanreize zu immer höherer Verschuldung, die sukzessive Schwächung der Wirtschaft. die immer schwächere Produktivität etc. pp. inklusive dem permanenten Brechen der eigenen (!) EU-Verträge samt der Erosion der Rechtsstabilität und Rechtsstaatlichkeit) sind überdeutliche Zeichen. Übrigens: Auch Bitcoin verdankt nicht zuletzt der gescheiterten Fassung der Version Euro 1.0 seinen Aufstieg.


    Es kann durchaus längere Zeit dauern, bis dies dann wirklich dramatische Folgen hat (siehe UdSSR, DDR, Ostblock-Staaten usw.). Wobei solche Entwicklungen dynamischen Tendenzen unterliegen und es auch stets zu disruptiven Brüchen kommen kann.


    Ob der vertragswidrige (gem. AEUV ist das Gegenteil normiert) weitere Weg in eine Haftungs-, Schulden- und Transferunion einen Ausweg bietet scheint mir sehr fraglich. Der demokratisch legitimierte Weg wären Volksabstimmungen in den Ländern (samt Verfassungs- bzw. Grundgesetzänderungen) für den Weg in die "Vereinigten Staaten von Europa" (VSE). Die realistischen Chancen dafür sehe ich inzwischen bei nahe Null.

    Der Schluss stimmt schon so ist es

    Die genannten Herren - angefangen von Voltaire (Nr. 379) und Goethe (Nr. 371) über die lange vor dem Ende der regulären Amtszeit freiwillig zurückgetretenen diversen deutschen Mitglieder im EZB-Rat und EZB-Direktorium (Nr. 372) bis hin zu dem Memorandum ehemaliger hochrangiger Notenbanker diverse Länder (Nr. 376) inklusive Prof Otmar Issing, der als damaliger Architekt der Euro-Konstruktion gilt - gehören sicherlich nicht zu den "dümmsten" Protagonisten ihrer Zeit und Zunft.


    Und ein klein wenig weiß selbst ich als Finanz-Laie auch. Das war zum Glück schon vor Euroeinführung so. ;) Schon deshalb hat sich die damalige Beschäftigung mit der Geld- und Währungsgeschichte ausgezahlt.



    Dir weiter gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen. Und bleib möglichst gelassen. Gelingende "Finanzielle Notwehr" oder ebensolche "Finanzielle Selbstverteidigung" sind ja auch schon was ... Dabei weiterhin viel Erfolg !

  • Sorry, aber du kommst mir wie ein Sektenprediger vor.

    Was ich immer wieder bemerke, ist, dass viele Menschen sich nicht intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben, was vermutlich auf intellektuelle Faulheit zurückzuführen ist. Denn die Gegenstimmen kommen oft von Personen, die in ihrem ganzen Leben noch keine einzige Bitcoin-Transaktion durchgeführt haben. Spricht man jedoch mit Menschen, die sich mehrere tausend Stunden mit der Thematik beschäftigt, verschiedene Szenarien durchdacht und spieltheoretisch angewandt haben, gibt es kaum jemanden, der Bitcoin kritisch sieht. Im Gegenteil, nahezu alle sagen, dass Bitcoin eine der genialsten Erfindungen der letzten 100 Jahre ist. Und da mache ich den Gegner von Bitcoin einen Vorwurf, dass sie es nicht kapieren, denn Informationen und gute Quellen gibt es mittlerweile genügend. Und was ich ebenfalls nicht verstehe, dass hier unfassbar naiv dem FIAT-Geld vertraut wird. Habt doch bitte etwas mehr Misstrauen...


    Zudem kennen die Bitcoiner ja die Reaktionen der "Ahnungslosen" nur zu gut, und diese Reaktionen sind sogar völlig menschlich. Wenn das eigene Weltbild auf den Kopf gestellt wird, geht der Mensch automatisch in eine Abwehrhaltung, gerade wenn man schon ein paar Jahrzehnte Lebenszeit hinter sich gebracht hat. Dennoch muss man erwarten können, dass ein jeder, egal welches Alter, bestehende Strukturen kontinuierlich hinterfragt, um auch offen für Neues zu sein.


    Unabhängig davon finde ich es persönlich aber natürlich gut, dass so viele Menschen noch an der "Oberfläche schwimmen" und nicht tiefer in das Thema eingestiegen sind. Das zeigt mir nämlich, dass Bitcoin immer noch viel zu günstig ist. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass wir uns hier bereits in einem Nischenforum befinden, ist es gar nicht auszudenken, was passieren wird, wenn die breite Masse der Bevölkerung Schritt für Schritt den Markt betritt. Ich bin weiterhin sehr optimistisch, was den Bitcoin betrifft :)

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • https://www.wiwo.de/finanzen/g…tlos-werden/30137866.html


    Nur als Denkanstoß, sobald die ersten Quantencomputer Kryptowährungen knacken, so wird dieses Konstrukt zu Staub zerfallen.

    Es ist ohne Weiteres möglich, den Bitcoin zu adaptieren, sollten Quantencomputer irgendwann einmal "gefährlich" werden. Darüber hinaus ein kleiner Denkanstoß: Das Bitcoin-Netzwerk ist das sicherste Netzwerk der Welt. Wenn Bitcoin irgendwann geknackt werden sollte, haben wir ganz andere Probleme in der Welt ;)

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    - Satoshi Nakamoto

  • Denn die Gegenstimmen kommen oft von Personen, die in ihrem ganzen Leben noch keine einzige Bitcoin-Transaktion durchgeführt haben.

    Das ist aber bei anderen Themen oft ähnlich: Die dezidiertesten Meinungen zur Direktanlange in Aktien kommen oftmals von Personen, die niemals ein Depot mit Einzelwerten hatte, die dezidiertesten Meinung zu Immobilien als Kapitalanlage von Personen, die niemals vermietete Immobilien hatte, die dezidiertesten Meinungen zu Gold, von Personen, die niemals Gold hatten, die dezidiertesten Meinungen zu Tangible Assets von Personen, die niemals ein Kunstwerk, einen Oldtimer, eine wertvolle Uhr usw. hatten geschweige denn entsprechende Sammlungen.


    Warum soll das ausgerechnet beim Thema Bitcoin also anders sein ?

  • Das ist aber bei anderen Themen oft ähnlich: Die dezidiertesten Meinungen zur Direktanlange in Aktien kommen oftmals von Personen, die niemals ein Depot mit Einzelwerten hatte, die dezidiertesten Meinung zu Immobilien als Kapitalanlage von Personen, die niemals vermietete Immobilien hatte, die dezidiertesten Meinungen zu Gold, von Personen, die niemals Gold hatten, die dezidiertesten Meinungen zu Tangible Assets von Personen, die niemals ein Kunstwerk, einen Oldtimer, eine wertvolle Uhr usw. hatten geschweige denn entsprechende Sammlungen.


    Warum soll das ausgerechnet beim Thema Bitcoin also anders sein ?

    Da hast du recht. Wir sind wahrscheinlich evolutionär so "programmiert", dass wir gegenüber Neuem erst einmal skeptisch sind. Schließlich kann Neues auch immer eine Gefahr mit sich bringen, und wer möchte sich schon unnötig in Schwierigkeiten bringen? Vor 10.000 Jahren hätte das vielleicht sogar lebensbedrohlich sein können. Heutzutage ist das nicht unbedingt der Fall, aber viele von uns handeln immer noch oft nach ihren Instinkten.

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    - Satoshi Nakamoto

  • ... dass sie es nicht kapieren, denn Informationen und gute Quellen gibt es mittlerweile genügend. ....


    ... Reaktionen der "Ahnungslosen" .... Wenn das eigene Weltbild auf den Kopf gestellt wird, geht der Mensch automatisch in eine Abwehrhaltung, gerade wenn man schon ein paar Jahrzehnte Lebenszeit hinter sich gebracht hat. ...


    .... so viele Menschen noch an der "Oberfläche schwimmen" und nicht tiefer in das Thema eingestiegen sind.

    Und da sind wir wieder bei Hans Christian Andersen und des Kaisers neuen Kleidern:

    "Nun ging der alte, gute Minister in den Saal hinein, wo die zwei Betrüger saßen und an den leeren Webstühlen arbeiteten, 'Gott behüte uns!' dachte der alte Minister und riß die Augen auf; 'ich kann ja nichts erblicken!' Aber dieses sagte er nicht.

    Beide Betrüger baten ihn, gefälligst näher zu treten, und fragten, ob es nicht ein hübsches Muster und schöne Farben seien. Dann zeigten sie auf den leeren Webstuhl, und der arme, alte Minister fuhr fort, die Augen aufzureißen: aber konnte nichts sehen, denn es war nichts da. 'Herr Gott!' dachte er, 'sollte ich dumm sein? Das habe ich nie geglaubt, und dieses darf kein Mensch wissen! Sollte ich nicht zu meinem Amte taugen? Nein, es geht nicht an, daß ich erzähle, ich könne das Zeug nicht sehen!'


    'Nun, Sie sagen nichts dazu?' fragte der Eine, der da webte.

    'O, es ist niedlich! ganz allerliebst!' antwortete der alte Minister und sah durch seine Brille. 'Dieses Muster und diese Farben! - Ja, ich werde es dem Kaiser sagen, daß es mir sehr gefällt.'

    'Nun, das freut uns!' sagten die Weber, und darauf nannten sie die Farben mit Namen und erklärten das seltsame Muster. Der alte Minister paßte gut auf, damit er dasselbe sagen könnte, wenn er zum Kaiser zurückkäme, und das that er."


    Im Übrigen haben im Märchen nicht die Älteren oder die Jüngeren, sondern nur die Kinder das "Dumme" ausgesprochen. Alle anderen wollten glauben, etwas zu sehen, schon aus Eitelkeit und um als schlau und fähig zu gelten.

  • Das meine ich übrigens mit "Ahnungslose" und nur "an der Oberfläche schwimmen":


    "Man kann den Bitcoin doch gar nicht sehen!"; "Das sind doch nur digitale Daten aus 1 und 0!"; "Bitcoin kann gar keinen (intrinsischen) Wert haben!"; "Ponzi-Schema!"; "Bitcoin geht auf Null!!" ... Immer dieselbe Leier ^^


    PS: Study Bitcoin, ich hab leider keine Zeit dafür, dich von ihm zu überzeugen, sorry.

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    - Satoshi Nakamoto

  • Apropos Literatur: Wenn wir schon so weit sind, literarische Auszüge des 19. Jh. im Bitcoin-Thread zu zitieren, dann kann ich an dieser Stelle das Werk "Die orange Pille: Warum Bitcoin weit mehr als nur ein neues Geld ist" von Ijoma Mangold (Deutscher Literaturkritiker und Autor) empfehlen, vielleicht überzeugt das ja. Ist mal was anderes und aus einer anderen Sichtweise geschrieben. Sehr lesenswert! :thumbup: - Ideal auch als Weihnachtsgeschenk :)

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    - Satoshi Nakamoto

  • PS: Study Bitcoin, ich hab leider keine Zeit dafür, dich von ihm zu überzeugen, sorry.

    Brauchst Du auch gar nicht, denn vermeintliche "Wertspeicher", die ich erst nach einem Studium oder höherer Erleuchtung erkennen könnte, meide ich aus Prinzip. ;)


    Trotzdem vielen Dank für den Versuch!

  • Brauchst Du auch gar nicht, denn vermeintliche "Wertspeicher", die ich erst nach einem Studium oder höherer Erleuchtung erkennen könnte, meide ich aus Prinzip. ;)


    Trotzdem vielen Dank für den Versuch!

    Gerne. - Und so schwer ist es nun auch wieder nicht, wer sich ein paar Tage in das Thema einliest, hat zumindest schnell die ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Grundlagen des Bitcoin und dessen Folgen verstanden. Konkrete technische Aspekte können dann aber, je nach Interesse, etwas mehr Engagement benötigen.


    Ich wiederhole mich gerne: Ijoma Mangold - Die orange Pille: Warum Bitcoin weit mehr als nur ein neues Geld ist - Das Schöne an dem Buch ist, dass es von einem Literaturkritiker verfasst wurde, der sprachlich sehr unterhaltsam formuliert und gleichzeitig nicht aus der Bitcoin-Bubble stammt; somit das Thema aus einer externen Perspektive bewertet.

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    - Satoshi Nakamoto

  • Nach Herrn Dr. Beck:

    Trotzdem sympathisch, wie er damit umgeht (ab 47:00 min.) :)


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    hat nun auch Herr Kommer, der ebenfalls von vielen hier (zu recht) sehr geschätzt wird, seine Position zum Bitcoin überdacht:


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    Passend dazu das Handelsblatt von heute: 200.000 Dollar und mehr – Das erwarten Profis für 2025


    In diesem Sinne: Frohe Weihnachten euch allen! <3:)

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    - Satoshi Nakamoto

  • Hallo,


    ich habe gestern wieder ein interessantes Video Abends gesehen.

    Die nochmal andere ökomische Blickpunkte auf Bitcoin wirft.

    Vielleicht, philosophiert der Ein oder Andere ja doch nochmal darüber, was dort gesagt wurde.


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    panem et circenses


    "Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh."

  • War interessant. Was mir leider nach wie vor als Logikfehler vorkommt ist die Aussage das Unternehmen unter Bitcoin nicht mehr gezwungen sind zu wachsen sondern ungefähres Zitat: „sich auf qualitativ gute Produkte / Dienstleistungen konzentrieren können“. So kann ein Wirtschaftssystem ja aber auch nicht funktionieren.

  • War interessant. Was mir leider nach wie vor als Logikfehler vorkommt ist die Aussage das Unternehmen unter Bitcoin nicht mehr gezwungen sind zu wachsen sondern ungefähres Zitat: „sich auf qualitativ gute Produkte / Dienstleistungen konzentrieren können“. So kann ein Wirtschaftssystem ja aber auch nicht funktionieren.

    Ich gebe zu, die Annahme ist äußerst komplex. Allerdings hätte die Annahme, dass Unternehmen gezwungen werden, sich auf qualitativ gute Produkte / Dienstleistungen zu konzentrieren, zumindest zur Folge, dass Unternehmen wie Temu oder AliExpress, die mit ihren Billigprodukten den Markt überschwemmen, nicht mehr existieren würden. Wenn wir ehrlich sind, braucht wirklich niemand eine Billig-Plastik-Drohne mit 2 Akkus für 12,80 Euro inklusive Versand. Es ist schon teilweise pervers, wohin uns der Kapitalismus in seiner extremsten Ausprägung geführt hat. Und wohin soll das Ganze in Zukunft noch führen?! Der Kapitalismus ist nun mal auf Wachstum ausgelegt, aber wir bewegen uns in einigen Branchen in eine komplett falsche Richtung.


    Auf der anderen Seite müssten wir uns Gedanken darüber machen, welche Konsequenzen es hätte, wenn Unternehmen ausschließlich qualitativ hochwertige Produkte herstellen würden, die entsprechend teurer wären. Produkte wie ein Mixer würden dann wahrscheinlich wieder wie zu Omas Zeiten 30 Jahre halten und nicht nur 3 Jahre. Das hätte sowohl Vorteile, wie eine bessere Umweltbilanz und mehr Nachhaltigkeit, als auch Nachteile, wie (wahrscheinlich) weniger Umsatz für Unternehmen und potenziell weniger Arbeitsplätze. Es ist ein komplexes Zusammenspiel von sehr vielen Faktoren.


    Auch die Risikobereitschaft der Unternehmen, in Entwicklungen und neue Projekte zu investieren, würde wahrscheinlich sinken. Das hat einerseits positive Aspekte, da viel Geld oft für unnötige Dinge ausgegeben wird, was in vielen Fällen nur daran liegt, dass es für Unternehmen sinnvoll ist, sich zu verschulden. Andererseits entstehen bahnbrechende Entwicklungen und technologischer Fortschritt häufig zufällig bei Projekten, die ursprünglich ganz andere Ziele verfolgten.


    Es bleibt schwierig...

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Ich wiederhole mich gerne: Ijoma Mangold - Die orange Pille: Warum Bitcoin weit mehr als nur ein neues Geld ist - Das Schöne an dem Buch ist, dass es von einem Literaturkritiker verfasst wurde, der sprachlich sehr unterhaltsam formuliert und gleichzeitig nicht aus der Bitcoin-Bubble stammt; somit das Thema aus einer externen Perspektive bewertet.

    Ich schliesse mich der Meinung von Mazen an. Habe dieses Buch Die orange Pille: Warum Bitcoin weit mehr als nur ein neues Geld ist von Ijoma Mangold gerade durch. Als Hörbuch, das geht bei diesem Buch - im Gegensatz zu anderen Finanzbüchern - sehr gut. Kurzweilig, fundiert und vor allem kein Buch von und für Tech-Nerds, sondern eher das Gegenteil davon.

    Ich finde es sehr empfehlenswert. Insbesondere für jemanden der sich umfassend und verständlich über Bitcoin informieren will. Und noch mehr für jemanden der Bitcoin eher kritisch bis ablehnend gegenüber steht, sich aber trotzdem aus einer seriösen Quelle über dieses Thema informieren möchte. Nach der Lektüre des Buches kann man Bitcoin immer noch ablehnen, aber zumindest weiss man dann fundiert was man ablehnt und warum. Und in diesem Thread gibt es ja genügend kritische Stimmen ;)

  • Ich schliesse mich der Meinung von Mazen an. Habe dieses Buch Die orange Pille: Warum Bitcoin weit mehr als nur ein neues Geld ist von Ijoma Mangold gerade durch. Als Hörbuch, das geht bei diesem Buch - im Gegensatz zu anderen Finanzbüchern - sehr gut. Kurzweilig, fundiert und vor allem kein Buch von und für Tech-Nerds, sondern eher das Gegenteil davon.

    Ich finde es sehr empfehlenswert. Insbesondere für jemanden der sich umfassend und verständlich über Bitcoin informieren will. Und noch mehr für jemanden der Bitcoin eher kritisch bis ablehnend gegenüber steht, sich aber trotzdem aus einer seriösen Quelle über dieses Thema informieren möchte. Nach der Lektüre des Buches kann man Bitcoin immer noch ablehnen, aber zumindest weiss man dann fundiert was man ablehnt und warum. Und in diesem Thread gibt es ja genügend kritische Stimmen ;)

    Danke fürs Feedback, das freut mich! :)


    So habe ich es auch empfunden: Das Werk ist keine religiöse Bibel, sondern betrachtet Bitcoin aus der Perspektive eines Literaturkritikers, der ursprünglich aus einer ganz anderen Branche kommt. Selbst nach der Recherche kann man Bitcoin, wie du so treffend sagst, immer noch ablehnen, „[...] aber zumindest weiß man dann fundiert, was man ablehnt und warum." :thumbup:

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    - Satoshi Nakamoto