Wir sind bisher mit unseren liquiden Mitteln bis auf einen Notgroschen quasi zu 100% in Aktien-ETF investiert (auch diese 100% relativieren sich aber, wie bei den meisten, wieder dank selbstgenutzter Immobilie und Rentenansprüchen). Wie wir das sehen, wenn die Rente näher rückt, keine Ahnung.
Im Moment neige ich in Richtung "Puffer für den Entnahmebedarf von ca. 3-5 Jahren auf Tagesgeld/Geldmarktfonds", weil ich glaube (hoffe...), es wird genug da sein, dass die Renditeeinbuße rein finanziell kein Problem sein wird und es mich vermutlich ruhiger schlafen lassen wird zu wissen, ich habe das SoRR unter Kontrolle.
Ich würde, glaube ich, auch nicht das große Umschichten in "Life Strategy" oder ähnliche Produkte anfangen, ich habe die Verteilung lieber selbst unter Kontrolle. Eher würde ich in den letzten Jahren vor der Rente graduell den Puffer aufbauen und eben nicht mehr die komplette Sparrate in Aktien-ETF stecken.
Im gerade ablaufenden Jahr hat sich das Aktiendepot vermutlich aus sich heraus stärker entwickelt, als durch Sparraten dazugekommen ist.
Letztlich muß man den Saldo betrachten. Ob man mit der Sparrate einen Cashpuffer aufbaut oder das Spargeld in die ETFs steckt und dann den Cashpuffer durch ETF-Verkauf zeitnah realisiert, ist relativ egal.
Wer weiß, vielleicht würde ich, wenn sich in den ersten kritischen Entnahmejahren das SoRR nicht materialisiert, sogar den Puffer wieder runterfahren.
Frage der Größenordnung. Es mag gedanklich leichter sein, das Depot selbst in Frieden zu lassen, wenn man Ausschüttungen bekommt. Letztlich stecken im Thesaurierer aber auch Ausschüttungen drin (etwa 1,8%/a), die man auch im Falle eines Börsencrashes regelmäßig entnehmen könnte. Hätte man das gleiche Papier als Ausschütter, würde man das letzlich ja auch tun. Die meisten Fondsgesellschaften berechnen das gleiche Aktiendepot einmal als Thesaurierer und ein zweites Mal als Ausschütter.
Falls wir vor dem regulären Rentenalter in Rente gehen sollten, müssten wir ggf. auch noch in der ersten Zeit besonders viel entnehmen (eben weil es nicht nur um die Differenz zur Rente geht sondern alles, was wir zum Leben brauchen). Aber das ist noch lange hin. Wer weiß, wie sich bis dahin die Börse entwickelt und auch das sonstige Leben.
All das ist ein Rechenexempel. Ein erfahrener Anleger (und das gilt ja für Dich) bekommt das kalkuliert, ohne sich große Sorgen machen zu müssen.