60/40 Portfolio mit mehreren ETFs vs. Vanguard Lifestrategy 60

  • Für´s richtige Risiko wäre aber der Corparte Bond besser , der Aggregate Bonds ist ja "nur" in Staatsanleihen investiert. ;)


    https://www.fondsweb.com/de/ve…IE00BZ163G84,IE00BG47KB92

    Das kann nicht stimmen, denn sonst wäre es ein government bond wenn es nur Staatsanleihen wäre 😉


    Aggregate von "gesamt" also Staatsanleihen und Unternehmensanleihen im Verhältnis von ca. 70 zu 30.

  • Ja, der ETF will auf der Anleihenseite bewusst Erträge durch das Einstreichen von Risikoprämien erzielen. Insbesondere von Laufzeitprämien und Bonitätsprämien. Die Laufzeitprämie ist dabei der Lohn für das Zinsänderungsrisiko, welches bei einem Zinsanstieg zu Kursrückgängen der Anleihenkurse führen kann. In seltenen Fällen parallel zu Aktien, siehe das Jahr 2022, ein Desaster für 60/40 Portfolios.


    Anleihen sind leider komplex. Wenn Rudi sich informieren will, empfehle ich die zweiteilige Reihe zu Anleihen-ETFs von Prof. Walz:

    Teil 1

    Teil 2

  • Es gibt ein aktuelles und spannendes Video von Dr. Andreas Beck im Gespräch mit Chris Hofmann von Vanguard, u.a. zum Thema Asset Allocation Aktien und Anleihen bzw. Mischportfolios. Ich packe es mal hier in diesen Thread, da passt es m.E. gut:


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    Sehr interessant insbesondere ab Minute 16:20

    Vielen Dank für den Video-Tipp!

    Die Folien von den beiden finde ich wirklich sehr spannend, speziell die Einschätzung auf die nächsten 10 Jahre aufgrund der aktuell sehr hohen Bewertung im Aktienbereich.

  • Die Folien von den beiden finde ich wirklich sehr spannend, speziell die Einschätzung auf die nächsten 10 Jahre aufgrund der aktuell sehr hohen Bewertung im Aktienbereich.

    genau...endlich mal in grafischer mathematischer Form aus der Historie dargestellt, finde ich super

    das ist genau der Haupt-Grund (neben den zusätzlichen aktuellen politischen Risiken) warum ich im Dezember eben sehr moderat mit einer hohen ab da verfügbaren Einmalanlage eingestiegen bin und die Hälfte noch in cash/GMF gehalten habe und nur bei Rücksetzern stärker in den Aktienmarkt gehe...wenn man historisch betrachtet bei solch hohen aktuellen Bewertungen nur mit 3-4% Rendite am Aktienmarkt rechnen sollte, dann ist mir diese zu erwartende "Überrendite" gegen risikoarme Anlagen zu gering vs. dem Risiko stärkerer potentieller Rückgänge...

  • In dem Kurzvideo meint Gerd Kommer (eher weiter hinten als vornen) man solle die Aktien global streuen und bei Anleihen über deutsche hinaus. War denn nicht sein Tenor "beste Bonität, Heimatwährung, kurzlaufend" a.k.a deutsche Bundesanleihe ? Welche Länder sollen das denn sein ? Mir fällt nur der Amundi ETFs ein mit einer Laufzeit von 1 bis 3 Jahren und einem Rating von AAA bis AA- mit den Ländern Deutschland, Frankreich, Niederlande, Österreich und Finnland. Warum denn der "Sinneswandel" ?


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  • In dem Kurzvideo meint Gerd Kommer (eher weiter hinten als vornen) man solle die Aktien global streuen und bei Anleihen über deutsche hinaus. War denn nicht sein Tenor "beste Bonität, Heimatwährung, kurzlaufend" a.k.a deutsche Bundesanleihe ? Welche Länder sollen das denn sein ? Mir fällt nur der Amundi ETFs ein mit einer Laufzeit von 1 bis 3 Jahren und einem Rating von AAA bis AA- mit den Ländern Deutschland, Frankreich, Niederlande, Österreich und Finnland. Warum denn der "Sinneswandel" ?


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    Das Video habe ich nicht angeschaut, aber grds. wäre natürlich alles mögliche denkbar, wenn es EUR hedged ist.

  • Das Video habe ich nicht angeschaut, aber grds. wäre natürlich alles mögliche denkbar, wenn es EUR hedged ist.

    Ja das stimmt, aber ich habe den Tenor noch im Ohr "AAA ist per Definition das risikoärmste Investment und das muss nicht diversifiziert werden da risikoarm ist risikoarm" ?

  • Ja das stimmt, aber ich habe den Tenor noch im Ohr "AAA ist per Definition das risikoärmste Investment und das muss nicht diversifiziert werden da risikoarm ist risikoarm" ?

    Das habe ich auch im Ohr und habe es aber noch nie verstanden. Klar, es ist das risikoärmste … aber risikoarm heißt ja nicht: „für alle Zeiten risikofrei“.

  • In dem Kurzvideo meint Gerd Kommer (eher weiter hinten als vornen) man solle die Aktien global streuen und bei Anleihen über deutsche hinaus. War denn nicht sein Tenor "beste Bonität, Heimatwährung, kurzlaufend" a.k.a deutsche Bundesanleihe ? Welche Länder sollen das denn sein ? Mir fällt nur der Amundi ETFs ein mit einer Laufzeit von 1 bis 3 Jahren und einem Rating von AAA bis AA- mit den Ländern Deutschland, Frankreich, Niederlande, Österreich und Finnland. Warum denn der "Sinneswandel" ?

    Siehe hier ganz am Ende: Anlageklasse Anleihen: Von den Basics zum Spezialwissen

  • Das habe ich auch im Ohr und habe es aber noch nie verstanden. Klar, es ist das risikoärmste … aber risikoarm heißt ja nicht: „für alle Zeiten risikofrei“.

    Wenn ich breiter streue erhöhe ich ja die Möglichkeit, dass ich (beispielsweise) von einem Default getroffen werden könnte. Wenn er aber eintritt dann würde er mich aber durch die Streuung weniger treffen. So verstehe ich es zumindest.


    Nur macht es eine Bundesanleihen sicherer wenn ich Frankreich mit dazu nehme ? Kann ich mir nicht vorstellen.

  • Wenn ich breiter streue erhöhe ich ja die Möglichkeit, dass ich (beispielsweise) von einem Default getroffen werden könnte. Wenn er aber eintritt dann würde er mich aber durch die Streuung weniger treffen. So verstehe ich es zumindest.

    Klar, so ist es auch. Erstmals auf diesen Zusammenhang aufmerksam wurde ich vor vielen Jahren, als das MoMa in Berlin gastiert hat. Damals habe ich einen Artikel gelesen über den Transport der Kunstwerke im Flugzeug und dass Mathematiker berechnet haben, welche Kunstwerke zusammen in wie vielen verschiedenen Fliegern transportiert werden - ausgehend von den beiden Extremen:


    • Alle Kunstwerke in einem Flieger: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Absturz geschieht, ist am geringsten - aber wenn er eintritt, ist er maximal.
    • Je Kunstwerk ein separater Flieger: Wenn ein Schaden i. S. eines Absturzes eintritt, ist er am geringsten - aber dass ein solcher Schaden eintritt, ist am wahrscheinlichsten.


    Es geht nun nicht darum, eine deutsche Bundesanleihe sicherer zu machen, indem man eine andere dazu nimmt. Aber sollte eine von beiden implodieren, ist der Schaden - bei 50:50 - nur halb so groß.

  • Ich tue mich nach wie vor schwer mit globalen Anleihen. Vor allem mit einem Währungshedge der ja auch bezahlt werden muss. Das Ziel mit Anleihen ist dann vorrangig, damit einen Sicherheitsbaustein abzubilden der möglichst risikoarm ist. Also hohe Bonität, kurze Laufzeiten, kein Währungsrisiko. Als deutsche Anleger haben wir dabei die Besonderheit, dass deutsche Staatsanleihen eine der besten Bonitäten aller Staaten weltweit bieten und gleichzeitig in Heimatwährung notieren. Warum dann in die Ferne schweifen? Es sei denn man stellt die wirtschaftliche oder politische Stabilität Deutschlands in Frage was ich zugegebenermaßen nicht tue. Man kann dann stattdessen noch andere Euro Staatsanleihen nehmen mit geringerer Bonität wie bspw. Frankreich oder Italien. Da ist die Rendite entsprechend geringfügig höher. Und darauf vertrauen, dass diese in einem worst case Szenario eh gerettet werden.

  • Es geht nun nicht darum, eine deutsche Bundesanleihe sicherer zu machen, indem man eine andere dazu nimmt. Aber sollte eine von beiden implodieren, ist der Schaden - bei 50:50 - nur halb so groß.

    Ich bin nicht der große Anleihenexperte. Aber ich frage mich gerade ob überhaupt eine deutsche Bundesanleihe implodieren kann, eine andere aber nicht. Das wäre doch so oder so quasi eine Staatspleite :/ Und wenn dieser Fall jemals eintreten sollte, dann ist vermutlich eh alles zu spät.

  • Evtl. ganz interessant.

    Parqet stellt bis zum Ende des Jahres den Renditeverglich mit einigen Vanguard ETF kostenlos zu Verfügung.


    So sieht mein Portfolio aus 100% Aktien-ETF, Kapitallebensversicherung, stillgelegter bAV und etwas Tagesgeld im Verglich zum LS 60 über die letzten 3 Jahre aus.



    Dazu muss ich aber sagen, dass sich mein Portfolio im Laufe des Jahres 2024 rapide zu einem LS 70 entwickelt hat.

    Für dieses Jahr fehlen u.a. noch die aktuellen Daten meiner KLV.


    Auch sehr unterschiedliche Ansätze führen doch wieder zu sehr ähnlichen Ergebnissen. :/

  • Lieben Dank für die Info und interessant.


    Bezüglich LS 60 (also 60% globale Aktien und 40% globale Anleihen) hat Amnesty festgestellt, dass dieses Verhältnis von der Rendite und Volatilität einen Portfolio aus 75% globale Aktien und 25% Tagesgeld sehr nahe kommt. Von daher überrascht mich dein Ergebnis nicht sonderlich.

  • Lieben Dank für die Info und interessant.


    Bezüglich LS 60 (also 60% globale Aktien und 40% globale Anleihen) hat Amnesty festgestellt, dass dieses Verhältnis von der Rendite und Volatilität einen Portfolio aus 75% globale Aktien und 25% Tagesgeld sehr nahe kommt. Von daher überrascht mich dein Ergebnis nicht sonderlich.

    Und wie säge das dann mit dem LS 80 aus?


    Ist es da nicht so, dass quasi der Anleihentril fast keine Auswirkung hat ?

  • Und wie säge das dann mit dem LS 80 aus?


    Ist es da nicht so, dass quasi der Anleihentril fast keine Auswirkung hat ?

    Ich weiß leider nicht mehr wo Amnesty es her hatte. Soviel ich weiß hatte er dies in diesem Thread verlinkt gehabt.


    Den LS80 kann man in Bezug auf erwarteter Rendite und Risiko ja auch mit dem Welt ETFs und Tagesgeld nachbauen, so dass das dem LS80 sehr nahe kommt. Ich weiß den Namen auch nicht mehr von dem Tool was er verwendet hat aber ich denke, dass man den LS80 wohl mit dem Warren Buffett Portfolio sehr nahe kommt: 90% Aktien ETFs und 10% Cash/kurzlaufende Staatsanleihen.


    Wenn ich wählen müsste würde ich mich für die Variante mit höherer Aktienquote entscheiden (75% plus Tagesgeld > 60/40 Portfolio).

  • Sollte man sich in Erinnerung rufen:


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    William Bernstein "No Brainer Portfolio" (Musterportfolio) hat 75% Aktien und 25% kurzlaufende Staatsanleihen.

  • Ich weiß den Namen auch nicht mehr von dem Tool was er verwendet hat aber ich denke, dass man den LS80 wohl mit dem Warren Buffett Portfolio sehr nahe kommt: 90% Aktien ETFs und 10% Cash/kurzlaufende Staatsanleihen.

    Es war kein Tool, sondern das hat jemand hergeleitet aus der Kurve der modernen Portfoliotheorie auf der Aktien und diverse Anleihen nach ihrem Rendite-Risikoverhältnis aufgetragen wurden.

    (Wie immer sind das aber natürlich keine absoluten Werte sondern abhängig vom Betrachtungszeitraum).


    Die Entsprechungen (z.B. LS80 - 90/10) würde ich ähnlich einschätzen.