Falls man überlegt, Rentenpunkte zu kaufen, wann sollte man das tun?

  • Hinter einer paywall, aber schon mal wegen der Überrschrift:


    Rentenpunkte: Besser dieses Jahr die Rente mit freiwilligen Beiträgen aufstocken
    Mit freiwilligen Zusatzbeiträgen können Rentenversicherte ihre Ansprüche erhöhen. Wer sich noch dieses Jahr kümmert, spart viel Geld.
    www.wiwo.de


    Auch hier:


    Rentenpunkte: Wie viel ist ein Rentenpunkt wert (mit Tabelle) | VZ VermögensZentrum Deutschland


    Zitat

    2024 beträgt das vorläufige Durchschnittsentgelt 45.358 Euro. Geteilt durch den Beitragssatz von 18,6 Prozent ergibt dies 8.436,59 Euro. Wer 2024 freiwillige Beiträge an die Deutsche Rentenversicherung leisten möchte, muss zum Beispiel für fünf Entgeltpunkte 42.182,95 Euro bezahlen.

    2025 muss man wesentlich mehr bezahlen. Das vorläufige Durchschnittsentgelt steigt auf 50.493 Euro. Der Beitragssatz bleibt bei 18,6 Prozent. Pro Entgeltpunkt müssen 2025 9.391,70 Euro bezahlt werden. Fünf Entgeltpunkte kosten dann 46.958,49 Euro.

    Im Augenblick sieht's eher nach einer Rezession aus.

    Woher kommt in o.g. Beiträgen die Erwartung, dass in 2025 das Durchschnittsentgelt von 45.358 Euro auf 50.493 Euro steigt? Ist nicht eher mit einer steigenden Arbeitslosigkeit, Druck auf das Gehaltsniveau und einem sinkenden Durchschnittsentgelt zu rechnen? So ähnlich wie damals während Corona?

    Sollte man dann mit dem Erwerb von zusätzlichen Rentenpunkten nicht abwarten?

  • Sollte man dann mit dem Erwerb von zusätzlichen Rentenpunkten nicht abwarten?

    Wenn Du der Meinung bist, dass das vorläufige Durchschnittsentgelt in 2026 niedriger sein wird als in 2024, dann ja.


    Erfahren wirst Du das aber nicht vor September 2025. (Es sei denn Du hast Informationskanäle, die uns nicht offen stehen.)

  • Hinter einer paywall, aber schon mal wegen der Überrschrift:


    https://www.wiwo.de/finanzen/v…diesem-jahr/30116486.html

    Der Einzelfall zählt, man muß sich das genau anschauen, ob es im Einzelfall günstiger ist, dieses Jahr oder nächstes Jahr Rentenpunkte zu kaufen, vorausgesetzt a) man will das und b) man darf das. Wenn man nächstes Jahr kaufen will, ist es günstig, das im ersten Quartal zu tun.

    Im Augenblick sieht's eher nach einer Rezession aus.


    Woher kommt in o.g. Beiträgen die Erwartung, dass in 2025 das Durchschnittsentgelt von 45.358 Euro auf 50.493 Euro steigt?

    Es handelt sich um das vorläufige Durchschnittsentgelt des Jahres 2025, eine Rechengröße, die der Staat vorab festlegt. Sie ist Basis verschiedener sozialpolitischer Größen (beispielsweise dem Kaufpreis eines Rentenpunkts).

  • Auf den Seiten der Allianz gibt es hierzu auch Informationen


    https://www.allianz.de/vorsorge/rente/rentenpunkte-kaufen/


    Darin: "Warum waren die Kosten für Rentenpunkte 2022 so niedrig?"


    Zitat

    Im Jahr 2022 waren die Kosten für einen Rentenpunkt nicht höher als im Vorjahr, sondern für Westdeutschland sogar niedriger als 2021 und 2020. Warum war das so? Weil die Löhne im Jahr 2020 durch die Coronakrise gesunken sind, waren die Kosten für einen Rentenpunkt zwei Jahre später, also im Jahr 2022 besonders niedrig. Auch 2011 waren die Kosten für einen Rentenpunkt besonders niedrig. Damals waren es die gesunkenen Löhne während der Finanzkrise von 2009, die sich mit zwei Jahren Verspätung ausgewirkt haben.

    Das verweist auf "Wie wird das vorläufige Durchschnittsentgelt berechnet?"


    Zitat

    Weil die Höhe des Durchschnittseinkommens, aus dem die Kosten für einen Rentenpunkt berechnet werden, schon zu Beginn eines Jahres feststehen muss, die tatsächlichen Löhne aus diesem Jahr aber erst im darauffolgenden Jahr feststehen, arbeitet die Deutsche Rentenversicherung hier mit einer Prognose. Auf der Basis der beiden Vorjahre wird ein voraussichtlicher Durchschnittslohn, das sogenannte "vorläufige Durchschnittsentgelt", berechnet. Das Vorgehen zur Berechnung des vorläufigen Durchschnittsentgelts ist in § 69 SGB VI so festgelegt: Endgültiges Durchschnittsentgelt Vorjahr mal doppelte Veränderung des endgültiges Durchschnittsentgelts aus dem Vorjahr zum Vorvorjahr. Man geht also am Ende eines Jahres davon aus, dass sich die Löhne im kommenden Jahr genauso weiterentwickeln werden, wie sie sich vom vorletzten auf das letzte Jahr verändert haben.

    Demzufolge müsste sich die aktuelle Situation erst 2026 im Kaufpreis eines Rentenpunktes bemerkbar machen. Und ein Kauf jetzt wäre dann vermutlich teurer?

  • Demzufolge müsste sich die aktuelle Situation erst 2026 im Kaufpreis eines Rentenpunktes bemerkbar machen. Und ein Kauf jetzt wäre dann vermutlich teurer?

    Das war 2022 so, aber die Situation war damals doch etwas anders. Daher vermute ich, dass es bei 2026er Werten geringfügig teuerer wäre als mit 2024er Werten.

  • Danke! - für den Link.

    Da kann man auch noch mal deutlich sehen, dass es 2022 eine erhebliche Differenz zwischen "Durchschnittsentgelt" und "vorläufiges Durchschnittsentgelt" gegeben hat. Damit hat sich der Kauf von Rentenpunkten für 2022 wohl gelohnt. Irgendwo hier im Forum haben wir auch über dieses Ausnahmejahr 2022 gesprochen.


    Woran liegt's, dass in der Tabelle noch kein Wert für 2023 vorliegt?

    An noch offenen Steuererklärungen kann es vermutlich nicht liegen, denn der steuerliche Aspekt spielt hier wohl keine Rolle, oder? Lassen da irgendwelche abschliessende Zahlungen von Arbeitgebern so lange auf sich warten?


    Und woher kommt die Lücke für 2017 in der Tabelle?

  • Im Jahr 2022 war imho noch Corona beteiligt; dort waren die Durchschnittseinkommen bundesweit niedriger (z.B. weil 2021 Firmen wegen Corona dicht, gab dann Kurzarbeitergeld, das Jahreseinkommen für den betroffenen Versicherten sank aber)

    Es wäre günstiger gewesen bis zum 31.12.2024 Rentenpunkte zu kaufen, da durch die hohen Tarifabschlüsse im letzten Jahr der Preis ab 1.1.25 erheblich steigt.