ausschüttend oder thesaurierend als Privatier?

  • Ganz persönlich würde ich mir in der Situation

    In welcher Situation?


    Der TE schreibt ja so gut wie nichts über sich. Mehr oder minder das Einzige ist, daß er jetzt 33 ist, ein Unternehmen hat (Was für eins eigentlich?), das er verkaufen will, wovon er sich 1 bis 1,5 M€ erhofft.

    ... wohl jedes Jahr 1-2 Monate unbezahlten Urlaub nehmen und die Lücken mit Entnahmen aus dem Depot stopfen, ansonsten aber normal weiterarbeiten, bis man in einem Alter für die Rente ist.

    Der Chef des Unternehmens braucht sich keinen unbezahlten Urlaub zu nehmen, schließlich ist er selbst der Chef und könnte gehen, wann er will. Erfahrungsgemäß ist das aber in vielen Fällen nicht gut, daß der Chef lange nicht da ist.


    Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse.


    Mir ist der ganze Plan deutlich zu unausgegoren (Gibt es da überhaupt einen Plan?). Und ob man einen eventuellen Verkaufserlös dann thesaurierend oder ausschüttend anlegt, ist ein völlig unbeachtliches Detail.

  • Mir ist der ganze Plan deutlich zu unausgegoren (Gibt es da überhaupt einen Plan?). Und ob man einen eventuellen Verkaufserlös dann thesaurierend oder ausschüttend anlegt, ist ein völlig unbeachtliches Detail.

    So richtig gibts noch keinen Plan


    ich will erstmal wissen ob ich einen Thesaurierenden oder Ausschüttenden ETF nehmen sollte


    aber denke Thesaurierend ist besser da ich da die entnahme selber steuern kann und beim ausschütter müsste man wahrscheinlich sowieso auch verkäufe machen

  • So richtig gibts noch keinen Plan.
    Ich will erstmal wissen, ob ich einen thesaurierenden oder ausschüttenden ETF nehmen sollte.

    Du hast Dich noch nicht entschlossen, ob Du überhaupt ein Auto kaufen willst. Im Vorfeld willst Du aber schon einmal klären, ob Du in ferner Zukunft als Zusatzausstattung einen beheizbaren Tankdeckel ordern solltest oder nicht.

  • So richtig gibts noch keinen Plan


    ich will erstmal wissen ob ich einen Thesaurierenden oder Ausschüttenden ETF nehmen sollte

    Du willst also die unwichtigste aller Fragen als Erstes klären!? :/

    Wie bereits geschrieben. Da spielt viel mehr die persönliche Vorliebe eine Rolle als irgendein finanzieller Aspekt.

    Wissen kannst Du es ohnehin erst wenn Ihr in der konkreten Situation seid. Einige Menschen erkennen dann nach einigen Jahren mit einem Thesaurierer/Ausschütter, dass Ihnen doch mehr das jeweils andere 'besser liegt'.

    Man ist ja auch nicht mit einem ETF verheiratet. Man kann jederzeit wechseln und sogar mehrere ETF haben. Ja sogar Ausschütter/Thesaurierer zu mischen ist erlaubt. ;)

  • Du willst also die unwichtigste aller Fragen als Erstes klären!? :/

    Aktuell können wir nicht aufhören zu arbeiten 1,5 Mio ist zu wenig und müssen noch eine Wartezeit einplanen, wo wir weiter sparen und das Kapital erhöhen müssen, bevor wir überhaupt drüber nachdenken könnten aufzuhören zu arbeiten.


    In der Zeit können wir uns einen Plan machen wann und mit welcher Summe wir aufhören können (falls wir es irgendwann überhaupt noch wollen)


    bei einem Ausschütter schwanken die ausschüttungen auch schon stark (die ausschüttung in % schwankt) und durch Kurssteigerungen/verluste schwankt das auch nochmal.


    Wenn man von dem Geld lebt müsste man von einem thesaurierer immer Anteile verkaufen (ist das in krisenzeiten nicht negativer?) also wenn man nur ausschüttungen ausgezahlt bekommt?

  • In der Zeit können wir uns einen Plan machen wann und mit welcher Summe wir aufhören können (falls wir es irgendwann überhaupt noch wollen)

    Mit großer Hartnäckigkeit verfolgst Du ein völlig unbedeutendes Detail und kümmerst Dich um die wesentlichen Fragen nicht. Führst Du Dein Unternehmen genauso?


    Was für ein Unternehmen betreibst Du eigentlich?

    Oder ist dieser Thread einfach nur ein Planspiel: Was wäre, wenn?

  • Wenn man von dem Geld lebt müsste man von einem thesaurierer immer Anteile verkaufen (ist das in krisenzeiten nicht negativer?) also wenn man nur ausschüttungen ausgezahlt bekommt?

    Befass dich mal, wie bereits empfohlen, mit Entnahmestrategien. Das Ganze ist nicht so trivial, wie du es vielleicht gerne hättest.


    Auch das Geld, das man von Ausschüttern erhält, mindert das Anlagevermögen. There is no free lunch.

  • Wenn man von dem Geld lebt müsste man von einem thesaurierer immer Anteile verkaufen (ist das in krisenzeiten nicht negativer?) also wenn man nur ausschüttungen ausgezahlt bekommt?

    Ist eine reine Kopfsache. Ganz einfaches Beispiel:

    Du hast einen thesaurierenden FTSE All World im Depot. Irgendwann willst Du anfangen daraus zu entnehmen.

    Du schaust nun einfach nach, wie hoch die prozentuale Ausschüttung aus dem ausschüttenden FTSE All World durch Vanguard in diesem Jahr ist.

    Ist die Ausschüttung 1,8% entnimmst Du eben aus dem thesaurierenden ETF 1,8%. Wo soll da jetzt der Unterschied sein?


    Natürlich gibt es minimale Unterschiede, da der ausschüttende ETF 4x im Jahr ausschüttet. Auch Steuern spielen noch eine gewisse Rolle. Aber im Prinzip ist es eben egal. Ausschüttungen sind eben kein extra Geld.


    PS: Die Frage, ob man überhaupt allein von den Ausschüttungen leben könnte, sollte man auch klären. So ein Welt ETF schüttet eben nur rund 1,8-2% p.a. aus. Wenn man dann mit 3% Entnahme plant, muss das Vermögen rund 1/3 größer sein, wenn man allein nur von den Ausschüttungen leben will.

    Ein Thesaurierer erlaubt eben eine zielgerichtete Entnahme. Ich brauche 50.000€ p.a. also entnehme ich 50.000€ in dem ich eben die entsprechende Anzahl an ETF-Anteilen verkaufe.

  • Der Chef des Unternehmens braucht sich keinen unbezahlten Urlaub zu nehmen, schließlich ist er selbst der Chef und könnte gehen, wann er will. Erfahrungsgemäß ist das aber in vielen Fällen nicht gut, daß der Chef lange nicht da ist.

    Nach dem Verkauf ändert sich das. Da ist man als ehemaliger Eigentümer vielleicht noch ein bisschen angestellter Chef, aber irgendwann wollen die neuen Eigentümer was zu sagen haben und nicht von jemand anderem reinreden lassen

  • Der Chef des Unternehmens braucht sich keinen unbezahlten Urlaub zu nehmen, schließlich ist er selbst der Chef und könnte gehen, wann er will. Erfahrungsgemäß ist das aber in vielen Fällen nicht gut, daß der Chef lange nicht da ist.

    Ich bezweifle, dass wir es hier mit dem Chef zu tun haben. Wenn man von den anderen Fragen ausgeht, ist der junge Gründer eher unwahrscheinlich und der junge Erbe sehr viel wahrscheinlicher. Abgesehen davon, dass ein Gründer mit 33 wohl eher noch versuchen würde, das Unternehmen weiter voranzutreiben, als sein Baby in einen anonymen ETF zu tauschen

  • Um mal zur Frage zurückzukommen (nachdem hier sonstewas hineininterpretiert wird).

    Nimm -solange Du nicht entnmmst- einen Thesaurierer.

    Einfach nur weil Du Dich nicht um die Wiederanlage der Ausschüttungen kümmern mußt.


    Wenn dann irgendwann die Entnahmephase am Horizont ist, mußt Du sowieso umschichten.

  • Wenn dann irgendwann die Entnahmephase am Horizont ist, mußt Du sowieso umschichten.

    Man kann auch einen thesaurierenden ETF stückeweise verkaufen.

    Abgenommen ich würde den Thesaurierer zu einem bestimmten Zeitpunkt in einen ausschüttenden ETF umschichten, dann löse ich damit aber eine (vermutlich) riesige und nicht gewollte Steuerzahlung aus.

  • Ich vermute, was den "Ausschütter-Freunden" an den Thesaurierern nicht gefällt, ist das Gefühl, das Depot Stück für Stück (im wahrsten Sinne) verkaufen zu müssen. Rational betrachtet ist es natürlich genau dasselbe, egal ob ich den DepotWERT durch Ausschüttungen mindere oder durch Verkäufe einzelner Stücke. Darüber muss man sich einfach erst mal klar werden.

  • Bei Ausschüttungen muss man selber nicht aktiv werden und keine Entscheidung treffen.


    Verkaufe ich selber Anteile muss aktiv eine Entscheidung treffen und wenn der ETF eine Woche später 5€ höher steht ärgert man sich unter umständen.


    Menschen treffen nicht gerne Entscheidungen, gerne werden sich alle Möglichkeiten offen gelassen und alles bleibt unverbindlich. Dann sitzt man nachher vor dem leeren Kühlschrank weil man sich nicht entscheiden konnte etwas vom ETF zu verkaufen.


    Viel Erfolg beim Entscheiden.

  • Wobei sich das Problem durch Auszahlpläne lösen lässt. Die fristen aktuell noch ein ziemliches Nischendasein, aber ich bin mir sicher, dass wir eine größere Verbreitung sehen werden, sobald mehr ETF-Sparer ins entsprechende Alter kommen.