Überzeugt das Argument denn nicht?
Du meinst die Gegenargumente im Video zur zugrundeliegenden These („nicht breit diversifiziert“)? Wenn es so gemeint ist: Nein, mich überzeugt es nicht.
Klar, nach Marktkapitalisierung gewichtete Indices und Fonds haben Vorteile. Am herausragendsten ist in meinen Augen, dass sie schlank und elegant rebalancen: nämlich automatisch. Sie tun automatisch das im Kleinen, was der Aktienmarkt im Ganzen macht, und bilden ihn immer ab, ohne dass bspw. Aktien zu- oder verkauft werden müssen. Das lässt sie sehr günstig sein.
Aber was gerade im MSCI World / FTSE Developed Markets an Konzentration auf die USA und dort auf wenige Werte stattfindet, ist keine breite Diversifizierung. Im MSCI ACWI / FTSE All-World ist es (noch) etwas besser, wird aber auch bedenklich. Es geht m. E. auch gar nicht darum, dass die Konzerne allesamt ihre Geschäfte und Gewinne weltweit machen. Sondern es geht um die generelle Abhängigkeit von ähnlichen und am Aktienmarkt ähnlich laufenden Unternehmen aus ein und dem selben Wirtschaftsraum. Im Sinne eines Risikomanagements geht es da nicht nur um die Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein schädliches Ereignis eintritt, sondern auch, wie gravierend die Auswirkungen wären, wenn es eintreten sollte. Japan hatte in den 1980ern, wenn ich es richtig weiß, um die 40 Prozent Anteil im MSCI World … schon das hatte langwirkende Effekte gehabt.