Geldanlage ab 85

  • Hallo in die Runde.


    Bei meinem Vater, 85 Jahre alt, wird jetzt ein Betrag von 100T frei zum reinvestieren. Weitere 100T hat er gerade in Festgeld für 1 Jahr angelegt.

    Die Rente ist nicht üppig aber im Alltag gut ausreichend. Girokonto hat noch ein komfortables aber nicht zu hohes Polster.

    Die Filialbank möchte Tagesgeld mit 0,7% verkaufen. Ich tendiere eher in Geldmarkt ETF 50%, Anleihen und Rohstoffe ca 25%, vielleicht Aktien ETF bis 25 %...

    Was macht denn Sinn in dem Alter? Sicherheit und Verfügbarkeit spielen natürlich eine große Rolle. Ich möchte jetzt auch keine hohe Rendite für mein Erbe rausschlagen...

    Der Fall eines Pflegeheims (noch nicht in Sicht) kann natürlich von mir mitfinanziert werden, in Bezug auf Erbschaft sollte er dann aber erstmal eigene Reserven abbauen - da schmilzt das Polster dann ja schnell genug.


    Danke für eure Tipps

  • Matthias P

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo zusammen,

    willkommen im Forum von Finanztip.

    Der Geldmarkt ETF ist schon eine gute Sache.

    Tagesgeld und Festgeld, da gibt es bessere Renditen.

    Siehe Finanztip Newsletter.

    Ein Welt ETF braucht 15 Jahre Zeit.

    Wenn Aktien dann nur ein Welt ETF,

    siehe Video von Finanztip.

    (Anleihen und besonders Rohstoffe braucht es nicht).

    LG

  • Hallo.


    Alles, was Du da vorhast, muss ja Deinem Vater gefallen, nicht einer Mehrheit hier im Forum.


    Mein Vorschlag wäre:


    1.

    ausreichend Tagesgeld, um bis zur nächsten Verfügbarkeit des Festgeldes vernünftig überbrücken zu können


    2.

    Rest in Geldmarkt-Fonds, ggf. einen Anteil in Aktien-ETF




    Bonus-Vorschlag (nur um die Trolle zu trollen):


    Wenn er seine Rente für einen begrenzten Zeitraum (z. B. einen Monat) auf 99,99% reduziert und in diesem Zeitraum freiwillige Beiträge leisten würde, dann hätte er mit den Zuschlägen (Alter 85) einen ROI von 9 Jahren (vor Abzügen). ;)

  • Bei meinem Vater, 85 Jahre alt, wird jetzt ein Betrag von 100T frei zum reinvestieren. Weitere 100T hat er gerade in Festgeld für 1 Jahr angelegt.

    Finanzplanung muß immer ganzheitlich sein.

    Die Rente ist nicht üppig, aber im Alltag gut ausreichend. Girokonto hat noch ein komfortables, aber nicht zu hohes Polster.


    Die Filialbank möchte Tagesgeld mit 0,7% verkaufen. Ich tendiere eher in Geldmarkt ETF 50%, Anleihen und Rohstoffe ca 25%, vielleicht Aktien ETF bis 25 %.

    Man sollte dieses Geld so anlegen, daß es für Deinen Vater paßt, nicht so, daß es für Dich paßt.

    Was macht denn Sinn in dem Alter? Sicherheit und Verfügbarkeit spielen natürlich eine große Rolle. Ich möchte jetzt auch keine hohe Rendite für mein Erbe rausschlagen.


    Der Fall eines Pflegeheims (noch nicht in Sicht) kann natürlich von mir mitfinanziert werden, in Bezug auf Erbschaft sollte er dann aber erstmal eigene Reserven abbauen - da schmilzt das Polster dann ja schnell genug.

    Mal angenommen, Dein alter Herr ist ein Sicherheitsanleger. In dem Fall wäre ein Geldmarktfonds eine Option, er bringt eine tolerable Rendite, das Geld bleibt zugreifbar, man spart sich das Tagesgeldhopping. Hat er denn überhaupt schon ein Depot, wo man einen solchen Fonds zu tolerablen Spesen kaufen kann?


    Was sagt der alte Herr denn selbst zum Thema?

  • Was sagt der alte Herr denn selbst zum Thema

    Der Herr vertraut am ehesten der Beraterin der Filialbank, wo er alle Finanzprodukte hat...


    Nach Euren Antworten tendiere ich, ein Depot bei einem Online Broker zu eröffnen, um dort in Geldmarkt ETF zu investieren, vielleicht noch so 10-20% Welt ETF, das muss ich mit ihm noch klären. Vielleicht kann ich ihn zu einer zweiten Onlinebank fürs Tagesgeld überreden....

  • Scheint jetzt im Trend zu sein, dass alte Leute die ihr Leben lang solide gewirtschaftet haben, zu Geldanlagen „überredet“ werden

    Das ganze hat immer ein „Geschmäckle“.

    Wenn ich 85 würde, hätte ich null Bock mir von Kindern und Enkeln als Vorgriff zum „Abpumpen“ so Zeug erklären zu lassen.

  • Meine Mutter ist im gleichen Alter.

    Wir haben eine Festgeldtreppe gebaut und Tagesgeld. Einfach weil meine Mutter das Ganze versteht. Vollmachten sind alle Vorhanden.

    Rendite spielt keine große Rolle mehr für Sie.

    Der Fall eines Pflegeheims (noch nicht in Sicht) kann natürlich von mir mitfinanziert werden, in Bezug auf Erbschaft sollte er dann aber erstmal eigene Reserven abbauen - da schmilzt das Polster dann ja schnell genug.

    Tja,

    so haben meine Mutter und ich vor einem halben Jahr auch noch gedacht. Und nun läuft es doch auf ein Pflegeheim hinaus.

    Ist schon erschütternd, in welchem Tempo der körperliche Verfall voran schreitet.

    Im Augenblick ist meine größte Angst, dass meine Mutter im Haus stürzen könnte...

  • Tja,

    so haben meine Mutter und ich vor einem halben Jahr auch noch gedacht. Und nun läuft es doch auf ein Pflegeheim hinaus.

    Ist schon erschütternd, in welchem Tempo der körperliche Verfall voran schreitet.

    Im Augenblick ist meine größte Angst, dass meine Mutter im Haus stürzen könnte...

    Identisches haben wir im Familienkreise auch erlebt. Es endete dann leider mit dem befürchteten Sturz.

  • Was sagt der alte Herr denn selbst zum Thema?

    Der Herr vertraut am ehesten der Beraterin der Filialbank, wo er alle Finanzprodukte hat ...


    Nach Euren Antworten tendiere ich, ein Depot bei einem Online Broker zu eröffnen, um dort in Geldmarkt ETF zu investieren, vielleicht noch so 10-20% Welt ETF, das muss ich mit ihm noch klären. Vielleicht kann ich ihn zu einer zweiten Onlinebank fürs Tagesgeld überreden ...

    Meine Antwort zumindest hast Du offensichtlich falsch verstanden. Es erfordert ohne Frage Fingerspitzengefühl, wie man mit seinen Eltern umgeht, deren geistigen und körperlichen Verfall man mitbekommt, die Betroffenen selbst aber nicht.


    Wenn da kein vollständiger Blödsinn im Raum steht (etwa der Abschluß eines Bausparvertrags mit 85) würde ich nicht dazwischengehen.


    Die Filialbank hat ein Tagesgeld zu 0,7% angeboten, das kann man in diesem Umfeld machen.


    Gerade ich habe einen Geldmarktfonds empfohlen. Warum? Er ist flexibler als ein Festgeld (Dein Vater hat ja gerade ein Festgeld abgeschlossen, hätte ich vermutlich nicht getan), er bringt einen vergleichbaren Zins und ist dabei fast so flexibel wie Tagesgeld.


    Auf meine Frage, ob bereits ein Depot vorliegt, bist Du nicht eingegangen. Ich wollte daran einschätzen, ob zumindest eine gewisse Anlegererfahrung da ist. Das ist offensichtlich nicht der Fall, also ziehe ich den Vorschlag zurück.


    Überreden ist immer schlecht, das sollte man allenfalls in Extremfällen machen.


    Es ist sein Geld (und das hoffentlich noch möglichst lange).

  • Und bedenke: Wenn das Onlinedepot auf deinen Vater laufen soll - wovon ich ausgehe - dann muss er es auch anlegen. So mit Postident oder Video-Ident. Und dazu noch die Pflichtangaben bezüglich Analgeerfahrung mit riskanten Papieren etc. Wäre das wirklich ok für Ihn?


    Soll heißen: Kläre unbedingt vorher ab ob er sich absolut damit wohl fühlt!

  • Wenn da kein vollständiger Blödsinn im Raum steht (etwa der Abschluß eines Bausparvertrags mit 85) würde ich nicht dazwischengehen.


    Die Filialbank hat ein Tagesgeld zu 0,7% angeboten, das kann man in diesem Umfeld machen.

    Das sehe ich genauso. Würde ich es für mich selbst so anlegen? Nein. Das ist aber auch nicht der Maßstab.


    Nach Euren Antworten tendiere ich, ein Depot bei einem Online Broker zu eröffnen, um dort in Geldmarkt ETF zu investieren, vielleicht noch so 10-20% Welt ETF, das muss ich mit ihm noch klären. Vielleicht kann ich ihn zu einer zweiten Onlinebank fürs Tagesgeld überreden....

    Ich würde da gar nichts überreden, wenn Dein Vater nicht von sich aus (!) von der Filialbank weg möchte. Er war damit die letzten 85 Jahre zufrieden, offensichtlich reicht ihm sein Geld zum Leben, er hat bisher keinerlei Erfahrung mit einem Depot oder Aktien (oder auch nur Online-Kontoführung). Willst Du da jetzt wirklich dran rumbasteln?


    Solange ihm die Filialbank keinen offensichtlichen Quatsch verkauft (Zertifikate, teure aktive Fonds usw...), sondern einfach nur Tagesgeld mit nicht so schrecklich hohem Zinssatz, ist das doch okay.

  • Und bedenke: Wenn das Onlinedepot auf deinen Vater laufen soll - wovon ich ausgehe - dann muss er es auch anlegen.

    Steinlaus

    Aus Erfahrung: Kläre unbedingt das Thema mit den Vollmachten ab!

    Es nutzt Dir bzw. Deinem Vater nicht viel, wenn Du im Zweifel keine Kontovollmacht oder Depotvollmacht hast.

    Gerade die Neo-Broker sind beim Thema Vollmacht ganz mies aufgestellt.

  • Und bedenke: Wenn das Onlinedepot auf deinen Vater laufen soll - wovon ich ausgehe - dann muss er es auch anlegen. So mit Postident oder Video-Ident. Und dazu noch die Pflichtangaben bezüglich Analgeerfahrung mit riskanten Papieren etc. Wäre das wirklich ok für Ihn?


    Soll heißen: Kläre unbedingt vorher ab ob er sich absolut damit wohl fühlt!

    Je nach Bank bzw. Broker ist es z.B. auch nicht möglich, Vollmachten zu hinterlegen. Es gibt Kundendienst nur per anonymer Hotline. Wenn irgendwas ist, gibt es keine Filiale zum Hingehen. Das ist nicht schlimm, wenn man das so kennt und sich bewusst ausgesucht hat. Ich selbst bin auch nur bei Direktbanken. Aber es ist nichts, was ich jemandem mit 85 noch empfehlen würde, der bisher damit null Erfahrung hat.

  • Es gibt im Übrigen durchaus auch bei den Filialbanken Optionen.

    So bietet z.B. die Deka sowohl ETF (MSCI World) als auch Geldmarktfonds an (Sparkasse).

    Ja, die sind etwas teurer als 'unsere' Favoriten. Aber wie bereits mehrfach geschrieben kommt es wohlmöglich im höheren Alter nicht auf das letzte bisschen Rendite an.

  • Aus Erfahrung: Kläre unbedingt das Thema mit den Vollmachten ab!

    Es nutzt Dir bzw. Deinem Vater nicht viel, wenn Du im Zweifel keine Kontovollmacht oder Depotvollmacht hast.


    Gerade die Neo-Broker sind beim Thema Vollmacht ganz mies aufgestellt.

    Letzteres stimmt. Und doch sehe ich das nicht so kritisch.


    In der Verwandtschaft entwickelt sich gerade Honig im Kopf. Die alte Dame füllt sorgfältig handschriftlich ihre Überweisungen aus und gibt sie ihrem Sohn mit, damit er sie in den Briefkasten der Bank werfe. Er nimmt sie mit und gibt sie bei sich zuhause ins Online-Banking ein. Ich weiß noch nicht einmal, ob er eine Vollmacht hat. Der Online-Zugang ist sicher mit ihrer Zustimmung beantragt worden. Ob sie das heute noch weiß?


    So möchte ich das für mich (hoffentlich dereinst!) auch haben. Ich habe daher die Zugangsdaten meiner Konten sicher hinterlegt und dazu einen Zettel gelegt mit einer genauen Beschreibung der Zugangsprozeduren.


    Ist natürlich immer die Frage, welche Funktion das betreffende Konto hat. Ein Anlagekonto kann man ggf. etliche Monate allein lassen, beim Girokonto für das laufende Geld geht das natürlich nicht

  • So möchte ich das für mich (hoffentlich dereinst!) auch haben. Ich habe daher die Zugangsdaten meiner Konten sicher hinterlegt und dazu einen Zettel gelegt mit einer genauen Beschreibung der Zugangsprozeduren.

    Das mag so eine Weile funktionieren, ist aber meiner Meinung nach nicht legal und kann wenn es rauskommt auch zur Sperrung des Zugangs führen.

  • So möchte ich das für mich (hoffentlich dereinst!) auch haben [nämlich daß meine Leute umgehend nach meiner Unzurechnungsfähigkeit oder meinem Tod umgehend meine Finanzen so regeln, wie ich das aufgeschrieben habe] Ich habe daher die Zugangsdaten meiner Konten sicher hinterlegt und dazu einen Zettel gelegt mit einer genauen Beschreibung der Zugangsprozeduren.

    Das mag so eine Weile funktionieren, ist aber meiner Meinung nach nicht legal und kann, wenn es rauskommt, auch zur Sperrung des Zugangs führen.

    Wenn eine Bank beispielsweise von meinem Tod erfährt, macht sie das Konto ohnehin dicht.


    In den Anlagekonten kann nicht viel anbrennen, ich bin Buy-and-Hold-Anleger. Ich will trotzdem, daß meine Leute zumindest auf das Konto draufschauen und den Stand checken können. Rechtlich gehört ihnen das Konto zu diesem Zeitpunkt bereits.


    Zu regeln sind vor allem Verfügungen auf meinem (Haupt-)Girokonto. Je nachdem, ob ich dann tot bin (Erbfall) oder nur außer Gefecht gesetzt (Schlaganfall - Alzheimer) müssen meine Leute sinnvollerweise bestimmte Buchungen übernehmen, für die ich aktuell zuständig bin. Das geht unproblematisch, wenn die Zugangsdaten vorliegen. Der formale Weg erfordert entscheidend mehr bürokratischen Aufwand.


    Was zu tun ist, ist in einer halben Stunde durch. Im Fall meines Todes merkt meine Hauptgirokontobank den Ausfall des Gehalts (oder später mal der Rente) frühestens zum nächsten Monatsende. Bis dahin ist alles Notwendige erledigt.


    Ich möchte das so haben und habe von meiner Seite her alles dafür vorbereitet. Andere mögen mir nachtun oder aber halt nicht. Das kann jeder so halten, wie er es will.

  • Hallo in die Runde.


    Bei meinem Vater, 85 Jahre alt, wird jetzt ein Betrag von 100T frei zum reinvestieren. ...


    Danke für eure Tipps

    Mein Großvater hat in diesem Alter ins Seelenheil investiert. Einer vom Zirkus klingelte an der Türe und wollte eine Geldspende für die Tiere... einen 1000er gab es in die Dose. Für die Kirche, Tierheim, Kinderkrebsforschung... eine ziemliche Menge wenn ich bedenke wie geschimpft wurde, wenn ich 10Pf für den Kaugummiautomaten damals wollte.


    Ich fands damals blöd, inzwischen absolut richtig... insbesondere wie die nach dem Tod um alles mögliche gestritten wurde.

  • Mein Großvater hat in diesem Alter ins Seelenheil investiert. Einer vom Zirkus klingelte an der Türe und wollte eine Geldspende für die Tiere... einen 1000er gab es in die Dose. Für die Kirche, Tierheim, Kinderkrebsforschung... eine ziemliche Menge wenn ich bedenke wie geschimpft wurde, wenn ich 10Pf für den Kaugummiautomaten damals wollte.


    Ich fands damals blöd, inzwischen absolut richtig... insbesondere wie die nach dem Tod um alles mögliche gestritten wurde.

    Das ist die richtige Einstellung.

    Der Herr ist 85 und das letzte Hemd Hat keine Taschen.

    Gesundheit ist da noch das einzige was zählt.


    Ein Sturz abschließend Pflegeheim und die Kohle schmilzt Monatlich wie Schnee in der Sonne dahin.