Geldanlage gesucht, 67 Jahre, 3 Mio Euro

  • ... Wunsch nach Werterhalt und 3,5-4% Rendite empfohlen wird...

    Weil... 3,5 bis 4% Rendite vor Steuern nicht zum Kapitalerhalt reichen!

    Ferner... wird es auch diese Rendite nicht langfristig geben. Übrigens... gab es schon seit 40+ Jahren keine Realrenditen in Geldwerten, die die Teuerungsraten schlugen ;)

    Wenn auch nur 1Mio in Aktien sind, können die schnell mal 5% an einem Tag schwanken, das sind 50k…

    So what! Es wurde ja auch empfohlen sich erst einmal 'schlau zu machen'. Bis zur ersten 'geplanten Entnahme' sind ja auch noch 12 bis 24 Monate, in denen er sich die Vola betrachten kann. Was ist in diesem Zusammenhang bedeutender? Sicherer Kaufkraftverlust oder - langfristig - Wertzuwächse in der Größenordnung von deutlich über 5% p.a.


    Möchte mal sehen, wer hier bei 2,5 Mio auf einen Schlag in einen Welt ETF und den Vorstellungen (Werterhalt und Vererben) dann bei zb 20% Kursrutsch die Nerven behält.

    Das primäre, zumindest hier kommunizierte Ziel ist es, vom Kapital zu leben. Entnahmepläne mit - zugegeben - renditeschädlicher Anlage puffern das Risiko gewaltig ab, bei großen Kursrutschen kalte Füße zu bekommen.

    Der MSCI World zum Bleistift hat in den vergangenen ca. 12 Monaten bei einem Kapitaleinsatz von 2,5 bis 2,7 Mio um 4 bis 5 'Jahresrenten' (netto) des TE zugelegt. Und in den letzten ca. 15 Jahren waren es so irgendwo bei 3000+ %. Ob sich dies so fortsetzen wird, ist nicht sicher. Da ist es viel sicherer, dass der Kapital- bzw. Kaufkrafterhalt nicht möglich sein wird.

  • Da ist es viel sicherer, dass der Kapital- bzw. Kaufkrafterhalt nicht möglich sein wird.

    Ashe auf mein Haupt. ... hätte lauten müssen: Da ist es viel sicherer, dass der Kapital- bzw. Kaufkrafterhalt bei geldwerten Anlagen nicht möglich sein wird.

  • Danke, am liebsten würde ich gar nichts von den 3 Mio verbrauchen. Und so anlegen, dass ca 8-10 K monatlich da rauskommen, vor Steuern

    So ausführlich wie der Kollege auf unsere Beiträge eingeht, vermute ich, dass er selber nicht besonders viel Zeit investieren wird. Ein Honorar-Finanzanlagenberater ist da bestimmt keine schlechte Sache.

  • Ich danke euch hier schon mal sehr! Hab mich zwischendurch noch nicht groß gemeldet, weil ich über vieles erstmal nachdenken muss, sprich es verarbeiten muss. Jetzt eben als Antwort auf JDS (besonderen Dank!!!) ein paar Erläuterungen zu meinem Setup. Weitere Fragen und Anregungen sind hoch willkommen

  • Vorschlag: Das, was vom Vorredner kommt, nennt man Zitat.

    Was man selbst dazuschreiben möchte, schreibt man unter das Zitat, nicht ins Zitat hinein.


    An sich sind wir hier die Finanzselbermacher.


    Das heißt: Jeder verwaltet für sich seine Finanzen selbst. Das heißt nicht: Einer fragt hier und bekommt dann kostenlos ein Konzept, für das der Schweizer "VV" pro Jahr 30 Mille will.


    Du hast in meinen Augen einen recht sportlichen Anspruch für Deinen Lebensunterhalt, aber recht fragmentarische Vorstellungen von Finanzen. Ich halte es für durchaus möglich, daß Du Deine Finanzen selbst verwaltest, dazu wirst Du Dich aber vermutlich auf den Hosenboden setzen müssen.


    Welche Bücher über Geldanlage hast Du in letzter Zeit denn so gelesen? Wenn keins, könntest Du für die Grundlagen mal mit meinem Lieblingsbuch anfangen:

    Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff: Vermögen aufbauen, statt Geld verschenken.


    Du bist in einer gewissen Weise in einer mißlichen Situation: Andere Leute üben das Geldanlegen über Jahrzehnte und wissen mit 67 dann auch, wie es weitergehen sollte. Du machst mir bezüglich Geldanlage keinen besonders informierten Eindruck, willst jetzt aber ins kalte Wasser springen.


    Ein Spezialbuch für die Entsparphase kenne ich nicht, speziell nicht eins, das einen Investmentanfänger für die Entsparphase fit machen würde.


    Vielleicht erzählst Du den Mitlesern einfach mal, was Du bisher an Geldanlage gemacht hast, damit man Dich leichter einschätzen kann.

  • Danke Achim Weiss für die Hinweise, auch wenn Wörter wie „auf den Hosenboden setzen“ mich an meine Schulzeit erinnern. Sei es drum.

    Da ich eben auch kein Buch zu meinem Thema finden konnte, habe ich mich hier angemeldet und versucht, meine Lage transparent zu schildern und gehofft, ein paar Hinweise zu erhalten, wie ich mich der Sache nähern kann. Und so ist es ja auch.

    Offenbar ist aber bei einigen Leuten hier der Eindruck entstanden, ich wolle mich ohne eigene Einarbeitung „auf eure Kosten“ mit einem Konzept hier davonmachen. Keine Ahnung, ich hab dergleichen nicht angedeutet.

    So und dass ich von Aktieninvestments keine Ahnung habe, hatte ich schon gesagt.

  • Es geht ja auch nicht darum, ein Internetargument zu gewinnen. Tipp: du solltest anfangen konkrete Fragen zu stellen. Zum Beispiel: "Was ist eigentlich ein ETF?" oder "Kennt ihr ein Buch zum Anlegen?"


    Hier ist Lektüre:


    Souverän investieren für Einsteiger. Wie Sie mit ETFs ein Vermögen bilden - Gerd Kommer


    Nimm dir außerdem einen Zettel und einen Stift und Klick dich ordentlich durch http://www.finanztip.de

  • Lass dich von einem (unabhängigen) Vermögensverwalter beraten.

    Halte ich jetzt nicht viel von. Oder gibts da jemand, der andere Erfahrungen gemacht hat und den Weltindex z.B. geschlagen hat? Damals haben die Leute auch ihr Geld zur Bank gebracht und später hieß es am Telefon: "Es tut uns Leid, Ihr Geld ist weg"

    Frage dich (rechne es aus!), auf wie viel von den 3 Mio. du in den nächsten 15 Jahren verzichten könntest. Wenn du in den nächsten 15 Jahren z.B. nur 1,5 Mio. für Rente, Urlaube etc. benötigst, legst du den Rest in einen FTSE All-World ETF. Damit bist du ausreichend diversifiziert, es ist einfach zu verwalten und hat eine (wahrscheinlich) recht gute Rendite von 5-7%.



    Diese Aussage ist doch falsch. Die 5-7% (hört sich wenig an) ergeben sich vielleicht über 50 Jahre. Man muss hier den Anlagehorizont verkleinern und auch dementsprechend zurückblicken. Es zählt auch nicht was NACH Inflation erwirtschaftet wird, sondern was auf dem Papier steht. Denn durch solche Renditeangaben "5-7%" überlegen Leute, in gehebelte ETFs zu investieren, weil sie "groß" Denken und Angst haben, dass ein Welt-ETF nicht reicht. Zur Zeit werden seit einigen Jahren immer ca. 20% oder mehr erwirtschaftet. Außerdem ist der All World m.E. nach nicht ratsam. Durch das Abdecken der Schwellenländer verschlechtert man nur die Rendite. Es hat auch niemandem etwas gebracht. Wenn der WELT INDEX nicht ausreicht dann kann man doch gleich in risikoreichere ETFs kurzfristig investieren. Woher kommt diese Angst? Wir wissen nicht mal ob wir mit Russland in einen Krieg gezogen werden, wenn Taurus geliefert werden. Also vor US-Unternehmen, habe ICH keine Angst. Entweder läuft es oder nicht.


    Keine Aktienerfahrung vorhanden. Tipps?


    Die brauchst du auch ehrlich gesagt gar nicht. Ich wusste auch nichts davon. Deswegen haben wir ja hilfreiche Videos von Finanztip auf YouTube. Allgemein gesagt kannst du in den Weltindex investieren, der macht die letzten Jahre immer gute 20%, klar kann es auch mal weniger sein oder leicht ins Minus rutschen , aber da bedarf es keine weiteren Informationen, DENN.... Die Leute werden dir sagen: Bei einem "kleinen Crash" KAUF NACH und lass dein Geld um JEDEN PREIS drin. Du kannst dir bei extraetf deinen MSCI World anschauen worin investiert wird. Die Investitionen sind einfach logischer Gedank: Microsoft, Apple usw. das was halt boomt und immer gekauft wird. Wenn ein Krieg herrscht, investier in die Rüstungsindustrie, wenn eine Pandemie herrscht, investier in die Pharmakonzerne.... Einfach bisschen reinlesen. Du kannst auch in einen S&P 500 investieren. Hier spricht man zwar von Streuung aber die m.M.n nicht notwendig. ES IST GENUG GESTREUT. Und das mehrere Jahre Minus erzielt wird, habe ich jetzt auch nicht gesehen.


    Schau dir einfach mal Finanztip auf YouTube an und extraetf

  • Ich habe wenig im Euro und 100% in Aktien. Folglich habe ich Fremdwährungskonten. Muß man mögen. Nichts für Jedermann.


    Man hat das Problem, dass renditestarke Anlagen eben keine risikoarmen sind.


    Mein Bekannter formulierte das Weihnachten wie folgt: "Wenn die Kurse fallen, verkaufen die Meinsten doch, oder?"


    Was würdest Du tun bei fallenden Kursen?

    Eine Santander, Deutsche Bank, Postbank, Noris Bank oder Klarna möchte ich nicht als Vertragspartner.

  • Ich halte es für durchaus möglich, daß Du Deine Finanzen selbst verwaltest, dazu wirst Du Dich aber vermutlich auf den Hosenboden setzen müssen.

    Das mit dem Hosenboden hört sich fürchterlich nach Arbeit an ;)

    Selbst wenn Altertraum vorrangig reisen (und sich lieber kaum bis nicht um sein Vermögen kümmern ) möchte, so sollte er das mit dem Hosenboden doch etwas relativieren. Auf den Hosenboden stzen sollte bedeuten, sich einen Überblick über seine sog. Gesamtsituation zu verschaffen und diesen zu dokumentieren. Dazu gehören derzeit bekannte Einnahmen/Einkünfte und ebenso die bekannten Ausgaben, fixe wie variable. Kenntnis des Nettovermögens setze ich voraus. Jetzt geht's darum herauszufinden, wieviel Geld das Vermögen - heute, morgen und übermorgen - verdienen muss und diese Ziffer/n mit dem zu vergleichen, was das Vermögen verdienen kann. So etwas dürfte den Hosenboden vielleicht einen lauen Abend lang beanspruchen.

    Zahlen zum 'Spielen' dafür:

    * Die Wertsteigerung von Immoilien rechnet man auf Sicht zum Beispiel mit 2%, wohl wissend, dass die aufgelaufenen Prozente erst bei einem Verkauf 'in der Kasse klingeln'.

    * Mietrenditen darf man derzeit mit etwa 3% vor Steuern rechnen. Von der Arbeit für die Verwaltung und den mit Vermietungen einhergehendem Spaß rede ich hier nicht.

    * Renditen von Anlagen in Geldwerten rechne ich mit derzeit 3% vor Steuern.

    * Renditen von Investitionen in Sachwerte (Aktien, Aktienfonds...) rechne ich für passive Investoren auf Sicht mit durchschnittlich 7%


    Will sagen, 2,7 Mio € in Aktienfonds setze ich mit einer Rendite von 189.000 € an, bestehend aus Kurssteigerung und Dividenden.

    Und jetzt kommt's... das mit dem Hosenboden. Wenn einmal die Richtung steht, dürftes es ausreichen, sich 3 bis 4 Stunden pro Woche mit diesem Thema (der eigenen DIY Vermögensverwaltung) zu befassen. Unterm Strich reden wir von rund 1.000 € pro Stunde (vor Steuern). Und, die Zeit dafür kann ich auch während meiner Reisen aufbringen...

  • Ich würde daher, auch aus eigener Erfahrung mit solchen Summen, empfehlen langsam anzufangen. Großteil in nen weitgehend sicheren Anleihe ETF der auch 3-4% bringt und erst mal nur mit ein paar hundert k an das Thema Aktien/ Welt ETF und die Schwankungen rantasten. Ggf auch mit einem Vanguard LS 20/80 anfangen, auch da sind 4% rel stabil zu erwarten.

    hättest du mal eine Wertpapiernummer eines Anleihen-ETFs, der die besagten 3-4% "recht sicher" erzielt?

    Bestenfalls in Euro als Währung bzw währungsgesichert.


    Oder geht das nur bei Anleihen in USD?

  • An sich sind wir hier die Finanzselbermacher.


    Das heißt: Jeder verwaltet für sich seine Finanzen selbst. Das heißt nicht: Einer fragt hier und bekommt dann kostenlos ein Konzept, für das der Schweizer "VV" pro Jahr 30 Mille will.


    Du hast in meinen Augen einen recht sportlichen Anspruch für Deinen Lebensunterhalt, aber recht fragmentarische Vorstellungen von Finanzen. Ich halte es für durchaus möglich, daß Du Deine Finanzen selbst verwaltest, dazu wirst Du Dich aber vermutlich auf den Hosenboden setzen müssen.

    Das mit dem Hosenboden hört sich fürchterlich nach Arbeit an ;)

    Ja. Das hört sich nach Arbeit an. Wie fürchterlich, kann ich nicht ermessen. Könnte schon sein, daß der TE dafür mittelprächtig Mühe und die entsprechende Zeit investieren muß.

    Auf den Hosenboden setzen sollte bedeuten, sich einen Überblick über seine sog. Gesamtsituation zu verschaffen und diesen zu dokumentieren. Dazu gehören derzeit bekannte Einnahmen/Einkünfte und ebenso die bekannten Ausgaben, fixe wie variable.


    Kenntnis des Nettovermögens setze ich voraus. Jetzt geht's darum herauszufinden, wieviel Geld das Vermögen - heute, morgen und übermorgen - verdienen muss und diese Ziffer/n mit dem zu vergleichen, was das Vermögen verdienen kann. So etwas dürfte den Hosenboden vielleicht einen lauen Abend lang beanspruchen.

    Bei Dir und bei mir vermutlich sogar weniger. Wenn man Ahnung von der Materie hat und weiß, was man tut, geht das schnell.


    Wie lang das beim TE dauert, überblicke ich nicht. Sein Eingangsposting war ja ziemlich Telegrammstil und hat meine Kristallkugel mächtig überfordert.

    Wenn einmal die Richtung steht, dürfte es ausreichen, sich 3 bis 4 Stunden pro Woche mit diesem Thema (der eigenen DIY Vermögensverwaltung) zu befassen.

    Ja. Wenn einmal die Richtung steht. In welcher Zeit steht sie denn? Traust Du Dir zu, die Situation zu beurteilen? Ich traue mir das nicht zu.


    Ich habe nicht den Eindruck, daß der TE in Finanzdingen besonders gut informiert ist. Das heißt: Bevor er seine Finanzen wirklich selbst in die Hand nehmen kann, ist eine Rundumaufschlauung angesagt. Und die ist eben nicht an einem lauen Abend erledigt.

  • Wer hat dir denn diese Dinge verraten ?

    Eine Finanzprodukteverkäuferin ?


    Es gibt tatsächlich Fonds, die so etwas seit Jahren mit „mäßigem“ Erfolg versuchen.


    LongRun Equity Fund bei Rothschild & Co: «Im dritten Quartal haben wir keine neue Position aufgebaut»
    Gianluca Ricci, Beat Keiser, Benjamin Meier und Christoph Wirtz, Portfolio Managers Rothschild & Co LongRun Equity Fund erläutern im Interview die Strategie…
    investrends.ch


    Keine Chance gegen den MSCI World oder die vier bekannten deutschen Versicherer.

  • hättest du mal eine Wertpapiernummer eines Anleihen-ETFs, der die besagten 3-4% "recht sicher" erzielt?

    Bestenfalls in Euro als Währung bzw währungsgesichert.


    Oder geht das nur bei Anleihen in USD?

    Ich selber hab den sicheren Teil im DBX0A2. Letztes Jahr 3,81%

  • Altertraum

    Ich empfehle Dir einen intensiven Blick auf den Blog von Georg Wieninger.

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    Georg bietet auch eine individuelle Beratung zum Thema an.