Die Günstigerprüfung ist - wie schon mehrfach beschrieben - kniffliger, als sie allgemein dargestellt wird.
Wie schon mehrfach dargestellt, ist sie im Normalfall genauso einfach wie sie häufig dargestellt wird. Vergleichen mit dem Grenzsteuersatz und gut ist.
Was ist der Normalfall?
Es gibt eine Menge Rentner im Land, die durch die Umstellung des Besteuerungssystems in die Steuerpflicht hineinwachsen. Da wird aus einer schon recht guten Rente von 2000 €/m (24.000 €/a) bei einem Anrechnungsfaktor von 84% schonmal 20.000 €, abzüglich Kranken- und Pflegeversicherung hat man ein zu versteuerndes Einkommen von um die 17.500 €. Da bleibt dann eine Menge Platz für eventuelle Kapitalerträge.
In Extrembeispielen mag es auch mal davon abweichen.
Sollten allein die Kapitalerträge zu einem zvE von über 63k führen, liegt man bei einem Durchschnittsteuersatz von ~25%.
Hier sollte man dann im Detail hinschauen.
Steuer für einen Ledigen für 63 T€ (Steuertabelle 2025): 15.608 €, 24,77%.
Edit: Ich habe mir für die Günstigerprüfung mein eigenes Excel-Blatt gebaut. Das hilft den Mitlesern natürlich wenig. Im Netz habe ich nur diesen einen Rechner gefunden. Leider hat er einen kleinen Bug, er berücksichtigt nämlich nicht, daß auf Kapitaleinkünfte zwingend der unsterbliche Soli berechnet wird. Damit kommt er dann gerade um den Break-Even zum falschen Ergebnis. Ich traue den Mitlesern aber jederzeit zu, den Soli zu ergänzen. Ist halt etwas unbequemer, als wenn die Webseite gleich das richtige Ergebnis auswerfen würde. Ich habe den Seiteninhaber mal angeschrieben. Vielleicht ändert er es auf meine Intervention ja.
Das grundsätzliche Problem aber, wie man vom Bruttoeinkommen zum zu versteuernden Einkommen kommt, löst dieser Rechner leider nicht.