"Kraut & Rüben Depot" im Nachlass

  • Hallo zusammen,

    im Zuge der Nachlasssichtung meines Vaters ist ein weiteres "Kraut & Rüben Depot" aufgetaucht, welches an meine 76-jährige Mutter geht. Sie möchte es nicht komplett auflösen, sondern die Positionen die wenig Sinn machen verkaufen. Ich gehe davon aus, dass bis auf den Vanguard und vlt. einen MSCI alles raus müsste. Insgesamt hat das Depot einen Wert von 94TE, wobei der Vanguard und Core 40% des Depotwerts ausmachen. Meine Mutter hat mit Ihrer Rente und Mieteinnahmen ein gutes Auskommen. Das Depot würde daher nicht zum Vermögensaufbau, sondern als Rücklage fungieren.

    Woraus sollten wir achten oder wie würdet Ihr vorgehen ?

    Hier die Positionen:

    UNIEUROAKTIEN

    DE000ETFL037, DK STOXX EUR.STR.GROW.20

    IE00BJ5JPG56

    ISHSIII-C.EO GOV. B.EODIS

    MUL-AMUNDI MSCI EM UE DIS

    XTR.NIKKEI 225 1D

    UBSLFS-MSCI EMU S.R. EOA

    ISHSII-MSCI EUR.SRI EOACC

    ISHS VI-E.MSCI WL.M.V.DLA

    HSBC S+P 500 UCITS ETF

    UBSLFS-MSCI WLD.SR DLAD

    HSBC MSCI WORLD UCITS ETF

    VANG.FTSE A.-WO.U.ETF DLD

    ISHARES NASDAQ-100 U.ETF

    AIS-MSCI WORLD3ETF DIS

    ISHSIII-CORE MSCI WLD DLA

    Über Feedback würden wir uns freuen.

    Grüße Fatima

  • Zur hilfreichsten Antwort springen
  • Hallo FatimaLernt ,

    so wie ich dich verstehe, braucht sie das Geld nicht für den täglichen Lebensunterhalt.

    Ich würde mir die Positionen anschauen und dahingehend bewerten, ob sie unter normalen Umständen Rendite (Kursgewinne) bringen (also z.B. die ETF auf den MSCI World, Nasdaq, S+P 500, FTSE All World). Die mit voraussichtlichen Kursgewinnen würde ich behalten und die anderen verkaufen. Mit Japan habe ich mich nie befasst, den Nikkei würde ich mir also z.B. genauer anschauen.

    Je nach Plan deiner Mutter könnte sie, wenn sie z.B. gerne reist, ein entsprechendes Budget durch Verkauf einzelner Positionen auf ein Tagesgeld-Konto legen.

  • Hallo FatimaLernt ,

    so wie ich dich verstehe, braucht sie das Geld nicht für den täglichen Lebensunterhalt.

    Ich würde mir die Positionen anschauen und dahingehend bewerten, ob sie unter normalen Umständen Rendite (Kursgewinne) bringen (also z.B. die ETF auf den MSCI World, Nasdaq, S+P 500, FTSE All World). Die mit voraussichtlichen Kursgewinnen würde ich behalten und die anderen verkaufen. Mit Japan habe ich mich nie befasst, den Nikkei würde ich mir also z.B. genauer anschauen.

    Je nach Plan deiner Mutter könnte sie, wenn sie z.B. gerne reist, ein entsprechendes Budget durch Verkauf einzelner Positionen auf ein Tagesgeld-Konto legen.

    Hallo Andi, vielen Dank für Deine Einschätzung.

    so denken wir auch. Allerdings wird ja von mehrere ETF's in einem Depot stark abgeraten,weil es das Risiko aufgrund von Überschneidungen erhöhen soll.

    In Mutters Depot sind die meisten ETF's über 10 Jahre Depotbestand ganz ordentlich gelaufen. Richtig schlecht waren nur die China ETF's und der

    Deka STOXX Europe Strong Groth 20 UCITS / ETFL03 (kennt den überhaupt jemand ?)

    Keine Ahnung, wer meinem Vater dieses Produkt aufgeschwatzt hat. Beim Verkauf würden wir jedenfalls 2000 Euro verlieren.

  • Hallo Andi, vielen Dank für Deine Einschätzung.

    so denken wir auch. Allerdings wird ja von mehrere ETF's in einem Depot stark abgeraten,weil es das Risiko aufgrund von Überschneidungen erhöhen soll.

    In Mutters Depot sind die meisten ETF's über 10 Jahre Depotbestand ganz ordentlich gelaufen. Richtig schlecht waren nur die China ETF's und der

    Deka STOXX Europe Strong Groth 20 UCITS / ETFL03 (kennt den überhaupt jemand ?)

    Keine Ahnung, wer meinem Vater dieses Produkt aufgeschwatzt hat. Beim Verkauf würden wir jedenfalls 2000 Euro verlieren.

    Ziemlich sicher ein FPV von der Sparkasse ;)

  • Hallo Andi, vielen Dank für Deine Einschätzung.

    so denken wir auch. Allerdings wird ja von mehrere ETF's in einem Depot stark abgeraten,weil es das Risiko aufgrund von Überschneidungen erhöhen soll.

    In Mutters Depot sind die meisten ETF's über 10 Jahre Depotbestand ganz ordentlich gelaufen. Richtig schlecht waren nur die China ETF's und der

    Deka STOXX Europe Strong Groth 20 UCITS / ETFL03 (kennt den überhaupt jemand ?)

    Keine Ahnung, wer meinem Vater dieses Produkt aufgeschwatzt hat. Beim Verkauf würden wir jedenfalls 2000 Euro verlieren

    Verlieren gegenüber dem Kaufkurs? Es kann halt auch noch weiter runter gehen und 20 ausgewählte europäische Unternehmen wären mir zu eng gefasst.

    Wegen des Risikos von Übergewichtungen einzelner Unternehmen bei mehreren ETF würde ich an die Mitschreiber übergehen.

    Ich habe auch bewusste Andersgewichtungen, weg von US-Tech, aber um den Preis, dass man ab und zu mal reinschauen muss und nicht den Sparplan blind über Jahre und Jahrzehnte laufen lässt.

  • Ich erkenne da allein 6 Welt-ETFs, 2 Europa-ETFs und 2 USA-ETFs und würde wohl bei Ersteren mit dem Aufräumen anfangen. Wobei das davon abhängt wie alt und wie gehaltvoll die sind. Welche sind die China-ETFs?

  • Das kann man pauschal garnicht so sagen. Vllt. hat er sich ja auch Gedanken gemacht und einen eigenen selbstgewichteten Welt Aktienfond zusammengestellt. Überschneidungen in ETfs sind erstmal nicht schlimm, sondern nur nicht besonders ordentlich.

    Ich persönlich würde mir beim verkaufen Zeit lassen um nicht zu viel Steuern auszulösen. Die Welt ETfs bspw. würde ich einfach alle liegen lassen. Die Positionen wo Verlust gemacht wurde, nur verkaufen, wenn ich die Verluste gegen andere Gewinne gegenrechnen kann.

  • Mein Vorgehen wäre ganz pragmatisch:

    1. Ich würde prüfen, welche Position die Welt oder einen Teil davon einigermaßen objektiv nach Marktkapitalisierung abdeckt. Sowas wie ein Japan-ETF und einer auf den S&P 500 ist ja zunächst nichts schlechtes; einer der gezielt in 20 willkürlich herausgesuchte europäische Unternehmen investiert, eher fragwürdig.
    2. Anschließend würde ich schauen, wie die Gewichtung dieser ETFs ist … wie sie die Welt abbilden - anteilsmäßig in den Regionen USA, Europa, Emerging Markets, Asien/Pazifik/Japan.
    3. Und dann würde ich schauen, ob mir das Ergebnis taugt - entweder als Näherung zu einer ACWI- oder einer BIP-Gewichtung oder irgendwo dazwischen.
    4. Aus der Basis würde ich überlegen, was verkauft oder wo aus dem Erlös von sowas wie dem 20-Positionen-Europa-Fonds oder auch externem Geld zugekauft wird.

    Kurzum, ich würde so wenig wie möglich umschichten, verkaufen und Steuerereignis auslösen wollen.

  • Ich würde mir die Positionen anschauen und dahingehend bewerten, ob sie unter normalen Umständen Rendite (Kursgewinne) bringen (also z.B. die ETF auf den MSCI World, Nasdaq, S+P 500, FTSE All World). Die mit voraussichtlichen Kursgewinnen würde ich behalten und die anderen verkaufen.

    Das finde ich auch eine gute Herangehensweise.

    Keine Angst vor Verlusten. Kommt ja in den Verlustverrechnungstopf.

    Warum sollen schlecht gelaufene ETFs in Zukunft besser laufen? Natürlich gibt es das. Z.B. ging der Nikkei im August 2024 bekanntlich kurzzeitig in die Knie.

    An so einem Punkt würde man natürlich nicht verkaufen sondern noch ein paar Monate warten, bis sich alles etwas stabilisiert hat. Aber dann halt von der Position trennen, eben auch wenn man dabei Verlust macht.

    Ich persönlich würde alle Positionen unter 5% des Gesamtvolumens verkaufen, egal wie sie stehen. Finde ich sonst einfach zu unübersichtlich. Klar, löst Steuer aus. Aber Übersichtlichkeit finde ich auch wichtig.

  • Mein Vorgehen wäre ganz pragmatisch:

    1. Ich würde prüfen, welche Position die Welt oder einen Teil davon einigermaßen objektiv nach Marktkapitalisierung abdeckt. Sowas wie ein Japan-ETF und einer auf den S&P 500 ist ja zunächst nichts schlechtes; einer der gezielt in 20 willkürlich herausgesuchte europäische Unternehmen investiert, eher fragwürdig.
    2. Anschließend würde ich schauen, wie die Gewichtung dieser ETFs ist … wie sie die Welt abbilden - anteilsmäßig in den Regionen USA, Europa, Emerging Markets, Asien/Pazifik/Japan.
    3. Und dann würde ich schauen, ob mir das Ergebnis taugt - entweder als Näherung zu einer ACWI- oder einer BIP-Gewichtung oder irgendwo dazwischen.
    4. Aus der Basis würde ich überlegen, was verkauft oder wo aus dem Erlös von sowas wie dem 20-Positionen-Europa-Fonds oder auch externem Geld zugekauft wird.

    Kurzum, ich würde so wenig wie möglich umschichten, verkaufen und Steuerereignis auslösen wollen.

    Vorweg würde ich erstmal eine Übersichtstabelle machen. Was ist was, was ist drin, wie hoch sind die laufenden Kosten und wann wurden die erworben.

    Aus letzterem ergibt sich auch, welche Positionen noch steuerfrei sind (auch für die zukünftigen Erträge!).

  • Ich erkenne da allein 6 Welt-ETFs, 2 Europa-ETFs und 2 USA-ETFs und würde wohl bei Ersteren mit dem Aufräumen anfangen. Wobei das davon abhängt wie alt und wie gehaltvoll die sind. Welche sind die China-ETFs?

    Hallo Fabioso,

    vielen Dank für Deine Rückmeldung und ja, das ist in der Tat ein schönes Kuddelmuddel.

    Würde die Bankprodukte auch zuerst verkaufen wollen.

    Das Depot hat seit 2007 30,5% Rendite erwirtschaftet.

    Die China ETF's sind:

    Ishares MSCI China UCITS / A2PQN (33% im Minus)

    UBS (LUX) Equity China Opportunity (USD) / 986579 sehe grad, der ist sogar aktiv gemanagt, liegt minus 26%.

  • Vorweg würde ich erstmal eine Übersichtstabelle machen. Was ist was, was ist drin, wie hoch sind die laufenden Kosten und wann wurden die erworben.

    Aus letzterem ergibt sich auch, welche Positionen noch steuerfrei sind (auch für die zukünftigen Erträge!).

    Hallo Horni,

    danke Dir, das ist ein guter Ansatz :thumbup: ich werde mal versuchen so eine Tabelle zu basteln. Wie erkenne ich welche Positionen noch steuerfrei sind ?

  • Das finde ich auch eine gute Herangehensweise.

    Keine Angst vor Verlusten. Kommt ja in den Verlustverrechnungstopf.

    Warum sollen schlecht gelaufene ETFs in Zukunft besser laufen? Natürlich gibt es das. Z.B. ging der Nikkei im August 2024 bekanntlich kurzzeitig in die Knie.

    An so einem Punkt würde man natürlich nicht verkaufen sondern noch ein paar Monate warten, bis sich alles etwas stabilisiert hat. Aber dann halt von der Position trennen, eben auch wenn man dabei Verlust macht.

    Ich persönlich würde alle Positionen unter 5% des Gesamtvolumens verkaufen, egal wie sie stehen. Finde ich sonst einfach zu unübersichtlich. Klar, löst Steuer aus. Aber Übersichtlichkeit finde ich auch wichtig.

    Hallo SioMio,

    danke für Dein hilfreiches Feedback :thumbup: mit den "Verlusten" muss ich mich noch anfreunden, derzeit geht die Position ein bisschen nach oben... (Hoffnung stirbt ja zuletzt). Der Nikkei liegt derzeit 2,25% im Plus. Ist aber eine kleine Position mit knapp 5.000,- Euro. Wie Du geraten hast, würde ich die kleineren Positionen unter 5% verkaufen. Übersichtlichkeit ist für Anfänger/innen:saint: denke ich, sogar noch wichtiger.

  • Mein Vorgehen wäre ganz pragmatisch:

    1. Ich würde prüfen, welche Position die Welt oder einen Teil davon einigermaßen objektiv nach Marktkapitalisierung abdeckt. Sowas wie ein Japan-ETF und einer auf den S&P 500 ist ja zunächst nichts schlechtes; einer der gezielt in 20 willkürlich herausgesuchte europäische Unternehmen investiert, eher fragwürdig.
    2. Anschließend würde ich schauen, wie die Gewichtung dieser ETFs ist … wie sie die Welt abbilden - anteilsmäßig in den Regionen USA, Europa, Emerging Markets, Asien/Pazifik/Japan.
    3. Und dann würde ich schauen, ob mir das Ergebnis taugt - entweder als Näherung zu einer ACWI- oder einer BIP-Gewichtung oder irgendwo dazwischen.
    4. Aus der Basis würde ich überlegen, was verkauft oder wo aus dem Erlös von sowas wie dem 20-Positionen-Europa-Fonds oder auch externem Geld zugekauft wird.

    Kurzum, ich würde so wenig wie möglich umschichten, verkaufen und Steuerereignis auslösen wollen.

    Hallo Worried Dad,

    in der Tat hat sich der S&P mit 55% plus am Besten entwickelt. Der STOXX mit den 20 Positionen ist leider eine größere Position, mit 0,65 TER. Mit den Steuerkonsequenzen beim Verkauf kann ich mich jetzt, mit Euren neuen Infos, gezielter ausseinandersetzen.

  • Gut zu wissen ! Aber warum ist das so ?

    Weil zum 1.1.09 die Steuergesetzgebung geändert wurde. Vorher war alles steuerfrei, wenn zwischen Kauf und Verkauf mind. 1 Jahr lag. Das ist also so eine Art Besitzstandswahrung für Altbestände. Das bleibt auch beim Vererben/Verschenken so, aber endet mit Verkauf.

    Einen gemanagten Fonds mit hohen laufenden Kosten würde ich jedoch trotzdem verkaufen, siehe z.B. Finanztip: Lohnt sich ein Wechsel in ETF steuerlich?

    Wenn Du einen steuerfreien Fonds jetzt verkaufst, wird Dir die Bank jedoch trotzdem Steuern abziehen. Du bekommst diese jedoch über die Steuererklärung zurück.

  • Ich finde die Anregung eine Tabelle mit den genannten Infos zu machen erstmal das Beste. Kannst das ja mal hier reinstellen. Dann überleg Dir ob Du wirklich überhaupt was verkaufen musst. Warum eigentlich? Nur wegen der Übersichtlichkeit?

    Ja so ein Stoxx ETf ist erstmal nicht die erste Wahl aber als Beimischung auch nicht schlimm. Insbesondere wenn ein China ETf, ein Nasdaq und ein S&P ETf dabei sind. Im Endeffekt ist das dann in Summe auch nix anderes wie ein Welt ETf. Man kann das auch einfach liegen lassen und schauen was in 20 Jahren so passiert ist.