Depot Umstrukturierung

  • Hallo zusammen,


    ich habe aktuell folgendes Depot um das es hier gehen soll.


    Name ISIN Anteile
    AGIF - Allianz Thematica - A - EUR LU1479563717 8,937
    Comgest Growth Global EUR Dis IE00BYYLQ314 48,150
    CT (Lux) European Smaller Companies 1E EUR LU1864952335 126,122
    CT (Lux) Global Smaller Companies AE EUR LU0570870567 38,037
    CT European Smaller Companies Fund Retail Inc EUR GB00B0H6D894 265,080
    Fidelity Funds - Asian Special Situations Fund A (USD) LU0054237671 34,483
    Franklin Global Fundamental Strategies Fund A Ydis EUR LU0343523998 271,073
    GlobalManagement Chance 100 P DE000A0NE4U4 209,388
    GlobalManagement Chance 50 P DE000A0NE4R0 222,828
    green benefit Global Impact Fund P LU1136260384 18,767
    JPM Emerging Markets Small Cap A (perf) (acc) - USD LU0318931358 100,142
    Nordea 1 - Global Climate and Environment Fund BP-EUR LU0348926287 95,828
    StarCapital Multi Income A LU0256567925 2,671


    Ich habe mir die Kostenaufstellung näher angesehen. Die Kosten liegen für 2023 bei 2,18%, was ich schon doch relativ viel finde. Jetzt war die Überlegung das ganze in mein 2. Depot (Scalable Capital) zu übertragen und dann Schritt für Schritt in ETFs umzuschichten.


    Aktuell bespare ich das Depot noch mit 200 Euro/Monat. Das Scalable Depot ebenfalls. Dort habe ich einen MSCI World (iShares MSCI World SRI), einen Emerging Markets (iShares MSCI Emerging Markets SRI (Acc)) und einen Themen ETF (iShares Global Clean Energy).

    Außerdem habe ich noch ein Tagesgeldkonto, das aktuell mit 3% verzinst wird mit ca. 25.000 Euro.


    In ca. 3 Jahren soll ein Haus gebaut werden. D.h. da werde ich etwas davon benötigen.


    Nun zu meinen Fragen:

    1. Haltet ihr es für sinnvoll das Depot aufzulösen

    2. In was würdet ihr das Depot Umschichten? Einfach in die bereits besparten ETFs reininvestieren?

    3. Wie würdet ihr bis zum Hausbau mit den 25k Euro umgehen?


    Vielen Dank vorab.

    Beste Grüße

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • ich habe aktuell folgendes Depot, um das es hier gehen soll.


    [Sammelsurium gesnippt]

    Ich habe mir die Kostenaufstellung näher angesehen. Die Kosten liegen für 2023 bei 2,18%, was ich schon doch relativ viel finde. Jetzt war die Überlegung, das ganze in mein 2. Depot (Scalable Capital) zu übertragen und dann Schritt für Schritt in ETFs umzuschichten.

    Kann man machen. Daß Du gebrochene Anteile nicht übertragen kannst, weißt Du? Daß Du bei Scalable Capital nicht alle Papiere handeln kannst, weißt Du auch?

    Aktuell bespare ich das Depot noch mit 200 Euro/Monat. Das Scalable Depot ebenfalls. Dort habe ich einen MSCI World (iShares MSCI World SRI), einen Emerging Markets (iShares MSCI Emerging Markets SRI (Acc)) und einen Themen ETF (iShares Global Clean Energy).

    Du bist also ein großer Gestalter, daß Du derart viele Fonds gleichzeitig besparst. Hast Du schon einmal vom Prinzip KISS gehört?


    Ich habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht auszurechnen, wie groß Dein Depot ist. Ich jedenfalls würde bis mindestens 50 T€, besser 100 T€ nur einen weltweiten ETF besparen, könnte ein MSCI World sein, wenn Du EM dabei haben willst, halt beispielsweise ein MSCI ACWI IMI. Von Themenfonds halte ich nichts, von SRI halte ich auch nichts.

    Außerdem habe ich noch ein Tagesgeldkonto, das aktuell mit 3% verzinst wird mit ca. 25.000 Euro.

    In ca. 3 Jahren soll ein Haus gebaut werden. D.h. da werde ich etwas davon benötigen.

    Mag sein. Schnell sind aus 3 Jahren 10 Jahre geworden oder die Unendlichkeit,

    Finanzplanung muß ganzheitlich sein. Einzelfragen zu beantworten, wenn man die Gesamtsituation nicht kennt, ist immer kritisch.

  • Hallo Achim,


    danke erstmal für deine Rückmeldung.

    Kann man machen. Daß Du gebrochene Anteile nicht übertragen kannst, weißt Du? Daß Du bei Scalable Capital nicht alle Papiere handeln kannst, weißt Du auch?

    Du bist also ein großer Gestalter, daß Du derart viele Fonds gleichzeitig besparst. Hast Du schon einmal vom Prinzip KISS gehört?

    Nein, das war mir bisher nicht bekannt, und auch der Begriff KISS sagt mir nichts. Mein Depot wurde damals von einem Finanzberater zusammengestellt.

    Falls ich das gesamte Depot auflösen würde, wären natürlich Steuern fällig. Welche Ausstiegsstrategie wäre in diesem Fall sinnvoll? Oder sollte ich es einfach hinnehmen und die Steuern zahlen? Der Depotwert liegt aktuell bei etwa 30.000 Euro, aber die Rendite hat mich über die vergangenen zehn Jahre enttäuscht – nicht einmal 3 % p.a.


    Von Themenfonds halte ich nichts, von SRI halte ich auch nichts.

    Okay, ich möchte in jedem fall einen nachhaltigen ETF besparen, ob der jetzt minimal schlechtere Rendite abwirft ist mir ehrlich gesagt egal. Über Themenfonds kann man sicher streiten, ich denke tatsächlich auch darüber nach, das komplett einzustampfen.


    Mag sein. Schnell sind aus 3 Jahren 10 Jahre geworden oder die Unendlichkeit,

    Finanzplanung muß ganzheitlich sein. Einzelfragen zu beantworten, wenn man die Gesamtsituation nicht kennt, ist immer kritisch.

    Das ist schon recht fix und das Projekt ist auch bereits gestartet. Wir wollen das Ganze stressfrei und mit ausreichend Zeit umsetzen. Es gibt eine Deadline für den Umzug.

  • danke erstmal für deine Rückmeldung.

    Gern geschehen.

    Hast Du schon einmal vom Prinzip KISS gehört?

    Der Begriff KISS sagt mir nichts. Mein Depot wurde damals von einem Finanzberater zusammengestellt.

    Wenn ich sowas nicht weiß, google ich, dabei kommt heraus:


    Das KISS-Prinzip ist eine Management-Grundregel, die besagt, dass strategische und operative Maßnahmen und Entscheidungen möglichst einfach gehalten werden.


    Oder einfacher: Keep it simple and stupid.


    Daß Dein Depot von einem Berater zusammengestellt wurde, glaube ich eher nicht. Vermutlich meinst Du einen Finanzprodukteverkäufer. Es ist nützlich, wenn man den Unterschied zwischen beiden kennt (und beherzigt).

    Falls ich das gesamte Depot auflösen würde, wären natürlich Steuern fällig.

    Das wäre ja fürchterlich! Steuern zu zahlen ist für jeden guten Deutschen das schlimmste, was es gibt! Das mußt Du unbedingt vermeiden. Das Allerschlimmste sind hohe Steuern, die man auf hohe Gewinne bezahlen muß. Die verhindert man am leichtesten dadurch, daß man Gewinne vermeidet. Damit vermeidet man nämlich auch die Steuern. :)


    Ich sehe, Du bist auf diesem Weg schon ganz gut fortgeschritten:

    Der Depotwert liegt aktuell bei etwa 30.000 Euro, aber die Rendite hat mich über die vergangenen zehn Jahre enttäuscht – nicht einmal 3 % p.a.

    Ich war diesbezüglich weniger erfolgreich. Mein Depot hat in den vergangenen 10 Jahren mehr als 10 % p.a. gemacht. Was das Steuern gekostet hat! Fürchterlich! :(

    Ich möchte in jedem Fall einen nachhaltigen ETF besparen, ob der jetzt minimal schlechtere Rendite abwirft, ist mir ehrlich gesagt egal. Über Themenfonds kann man sicher streiten, ich denke tatsächlich auch darüber nach, das komplett einzustampfen.

    Wie gesagt: Ich halte "nachhaltige" ETFs für Etikettenschwindel, weiß aber, daß viele Leute bereit sind, für diesen Etikettenschwindel Geld zu bezahlen. Was Du kaufst, ist Deine Entscheidung. Ganz generell werde ich Dir nicht sagen, was Du machen sollst, sondern nicht mehr äußern als meine Einschätzung.

    In ca. 3 Jahren soll ein Haus gebaut werden.

    Wie würdet ihr bis zum Hausbau mit den 25k Euro umgehen?

    Wenn man die Größenordnungen betrachtet, ist das einigermaßen egal. Ein Hausbau fängt meiner Einsicht bei 300 T€ erst an, er kann auch das Doppelte oder Dreifache kosten. Angesichts dessen sind 25 T€ wenig Geld, so daß es keinen großen Unterschied macht, ob dieses Geld im Extremfall weg ist oder es sich verdoppelt. Andere Foristen mögen sagen: Geh schnell raus aus den Aktien, nur so kannst Du sicher sein, daß in 3 Jahren die 25 T€ noch da sind.

  • Das wäre ja fürchterlich! Steuern zu zahlen ist für jeden guten Deutschen das schlimmste, was es gibt! Das mußt Du unbedingt vermeiden. Das Allerschlimmste sind hohe Steuern, die man auf hohe Gewinne bezahlen muß. Die verhindert man am leichtesten dadurch, daß man Gewinne vermeidet. Damit vermeidet man nämlich auch die Steuern. :)


    Ich sehe, Du bist auf diesem Weg schon ganz gut fortgeschritten:

    ...

    YMMD :D


    Okay, ich möchte in jedem fall einen nachhaltigen ETF besparen, ob der jetzt minimal schlechtere Rendite abwirft ist mir ehrlich gesagt egal.

    Dann schau Dir mal den Vanguard ESG Global All Cap UCITS ETF, ISIN IE00BNG8L278 an.

    Ich halte zwar auch nichts von ESG/SRI aber der ETF ist zumindest extrem breit gestreut.

  • Ich würde auf diesen ganzen Nachhaltigkeitszug nicht aufspringen.


    Wenn später dann Lockheed Martin (die stellen u.a. Kampfflugzeuge her, die laut Egon Murks von Idioten geflogen werden)

    die entscheidenden Komponenten für ein Antriebssystem für einen Marsflug baut, entgehen dir da schöne Gewinne.

  • Nun zu meinen Fragen:

    1. Haltet ihr es für sinnvoll das Depot aufzulösen

    2. In was würdet ihr das Depot Umschichten? Einfach in die bereits besparten ETFs reininvestieren?

    3. Wie würdet ihr bis zum Hausbau mit den 25k Euro umgehen?

    1.) Ja!

    2.) Ich würde es in Tages- und Festgeld umschichten und das Haus davon bezahlen.

    3.) Ich würde gar nicht damit umgehen.


    Wie soll das Haus denn bezahlt werden? Von einem Kredit?

    Wie hast Du Dir das vorgestellt? In Aktien investieren und zeitlich Zinsen für einen Immokredit zahlen?


    Ansonsten:

    Ja, Steuern muss man zahlen, wenn man einen Gewinn gemacht hat. Kein Grund abzuwarten. Sei froh, dass Du Steuern zahlen musst. Ich hatte mal einen aktiven Fonds, wo ich keine Steuern zahlen musste.

  • Gern geschehen.

    Wenn ich sowas nicht weiß, google ich[...]

    das habe ich selbstverständlich getan ;)

    Das wäre ja fürchterlich! Steuern zu zahlen ist für jeden guten Deutschen das schlimmste, was es gibt! Das mußt Du unbedingt vermeiden. Das Allerschlimmste sind hohe Steuern, die man auf hohe Gewinne bezahlen muß. Die verhindert man am leichtesten dadurch, daß man Gewinne vermeidet. Damit vermeidet man nämlich auch die Steuern. :)

    Ich zahle gerne Steuern, finde aber, dass mein Einkommen bereits extrem massiv besteuert wird. Deshalb halte ich es für legitim Steuern bei Kapitalerträgen zu minimieren, sofern das möglich ist. Meiner Ansicht nach sollte sich der Staat das Geld bei Millionär*innen und Milliardär*innen holen und nicht bei denen, die (fast) den Spitzensteuersatz beim Einkommen zahlen und ein paar Tausend Euro anlegen wollen!

    Menschen mit mittleren/guten Einkommen, die aber weit von Millionenbeträgen entfernt sind, zahlen mit Abstand am meisten Steuern in diesem Land, aber das alles hat nichts mehr mit diesem Thema zu tun.


    Wie gesagt: Ich halte "nachhaltige" ETFs für Etikettenschwindel, weiß aber, daß viele Leute bereit sind, für diesen Etikettenschwindel Geld zu bezahlen.

    Ich wüsste nicht, wieso es "Etikettenschwindel" sein sollte, wenn zb Rüstungskonzerne explizit ausgeschossen sind, oder nicht in Energiekonzerne investiert wird, die unsere Zukunft verheizen. Dass dort auch viel Greenwashing betrieben wird, ist mir durchaus bewusst.


    Wenn man die Größenordnungen betrachtet, ist das einigermaßen egal. Ein Hausbau fängt meiner Einsicht bei 300 T€ erst an, er kann auch das Doppelte oder Dreifache kosten. Angesichts dessen sind 25 T€ wenig Geld, so daß es keinen großen Unterschied macht, ob dieses Geld im Extremfall weg ist oder es sich verdoppelt. Andere Foristen mögen sagen: Geh schnell raus aus den Aktien, nur so kannst Du sicher sein, daß in 3 Jahren die 25 T€ noch da sind.

    Die 25 T€ sind nur der Teil meines Ersparten, den ich noch zusätzlich in den Hausbau stecken möchte. Es gibt noch ein weiteres Konto, das ich mit meiner Partnerin gemeinsam bespare. Außerdem steuert sie noch einen großen Teil bei. Mir ging es bei meiner Frage eher darum, was man jetzt noch etwa 3 Jahre mit dem Geld macht. Ich werde es aber denke ich einfach auf dem Tagesgeld liegen lassen, oder nochmal für kürzere Zeit ins Festgeld stecken.


    Ich würde auf diesen ganzen Nachhaltigkeitszug nicht aufspringen.


    Wenn später dann Lockheed Martin (die stellen u.a. Kampfflugzeuge her, die laut Egon Murks von Idioten geflogen werden)

    die entscheidenden Komponenten für ein Antriebssystem für einen Marsflug baut, entgehen dir da schöne Gewinne.

    Dann ist das so.

    Wie ich weiter oben in dieser Antwort bereits geschrieben habe, will ich nur die 25 T€ für den Hausbau verwenden, der Rest soll investiert/angelegt bleiben. Ja, natürlich muss ich für das Haus einen Kredit aufnehmen - und ja, ich hatte eigentlich vor beides gleichzeitig zu tun :/


    Danke für eure Beteiligungen :thumbup:

  • Ja, natürlich muss ich für das Haus einen Kredit aufnehmen - und ja, ich hatte eigentlich vor beides gleichzeitig zu tun :/

    Dir ist klar, dass Du in dann auf Kredit spekulierst?

    Und ja, so etwas kann man durchaus machen, wenn man einen sehr günstiges Immobiliendarlehen abgeschlossen hat. Ob das dann z.B. bei einer 3 vor dem Komma noch passt, vermag ich nicht zu sagen.

    Du wettest dann darauf, dass 3,x % garantierte Rendite durch die Tilgung niedriger ist als die Rendite die Aktienmarkt erwirtschaftet (Steuer berücksichtigen!). Es gab auch mal Dekaden in denen die Aktienmärkte keine oder gar negative Renditen eingefahren haben. Dann kann so etwas richtig weh tun.

  • Der Thread wird mir zu kompliziert. Ich versuche das mal aufzudröseln.


    Du habest seit mindestens 10 Jahren ein Depot bei einer ungenannten Bank, auf dem Du 13 Sparpläne laufen habestt, die Du mit insgesamt 200 € monatlich besparest. Der Kostensatz auf diesem Depot betrage 2,18% (wo auch immer Du diese Zahl her hast). Das sei Dir zu teuer, daher wollest Du dieses Depot auflösen und auf Scalable Capital übertragen. Dabei solle möglichst wenig Steuer anfallen. Das Depot zusammengestellt habe ein Finanzberater (was auch immer das ist), es habe in den vergangenen 10 Jahren eine Rendite von 3 %/a gebracht (was für ein Aktiendepot in der Hausse sehr wenig ist).


    Dann habest Du weiterhin ein Depot bei Scalable Capital, bestehend aus 3 ETFs, das Du monatlich mit weiteren 200 € besparest. In welchem Verhältnis die drei genannten ETFs stehen, bleibt Dein Geheimnis.


    Irgendeines dieser beiden Depots sei 30.000 € wert.


    Weiterhin habest Du ein Tagesgeld von 25.000 €.


    In 3 Jahren wollest Du ein Haus bauen (der Termin sei fix), und Du fragst, was Du mit dem Tagesgeld bis dahin machen sollest. Bei Deinen ETFs sei Dir wichtig, daß das sog. nachhaltige Fonds seien.


    In meinen Augen fehlt hier ein übergeordnetes Finanzkonzept.


    Wenn ein reines Aktiendepot in der Hausse lediglich 3%/a bringt, besteht in meinen Augen Handlungsbedarf. Mehr als 2% Kosten wären mir sicherlich zu viel, aber das eigentliche Problem scheint mir hier eher an der Roh-Rendite zu liegen als an den Kosten. Ich bin kein Freund von hochziselierten Depots und habe mir jetzt auch nicht die Mühe gemacht, Deinen Anlagen im einzelnen nachzugehen. Das halte ich für Deine Aufgabe. Vermutlich würde ich mich von diesem Depot trennen, vermutlich hätte ich das schon vor vielen Jahren gemacht wenn ich erfahren hätte, daß die Börse zweistellig gewachsen ist, mein Depot aber nur um 3%.


    Die gute Nachricht für den Steuerzahler ist: Wenn man nur wenig Gewinn gemacht hat, zahlt man auf den wenigen Gewinn auch nur wenig Steuer. Ich bin nicht eben ein leidenschaftlicher Steuerzahler, aber wenn man mir die Wahl ließe, lieber weniger oder lieber mehr Steuern zu zahlen, würde ich mich für das zweite entscheiden, weil ich weiß, daß mehr Steuern auch mehr Gewinn heißen - und bei Wertpapieren bleibt mir ja das Dreifache dessen, was ans Finanzamt geht.


    Dann hast Du ein zweites Depot mit 3 ETFs, das mir persönlich auch schon zu kompliziert ist. Wenn jemand meint, er müsse zu den großen Gesellschaften der Industrieländer (MSCI World) auch Schwellenländer haben und vielleicht die kleinen Gesellschaften dazu, dann ist es die einfachere Lösung, einen (1) ETF auf einen passenden Index zu nehmen (etwa einen ACWI IMI) als ETFs zu kombinieren. Ok, der ist nicht nachhaltig, und ein Themen-ETF ist er auch nicht. Wenn Du ganz speziell in nachhaltige Energien investieren willst, brauchst Du dafür halt einen Spezial-ETF.


    Wenn ein Tagesgeld von seiner Größe her in den Anlagemix paßt, dann läßt man das auf Sicht von 3 Jahren einfach liegen.


    Insgesamt muß Finanzplanung ganzheitlich sein. Wenn ein Außenstehender hier raten soll, braucht er die nötigen Informationen. Die sind hier nicht gegeben, obwohl die höchstfeinziselierte Aufstellung Deines einen Depots einen gegenteiligen Anschein erweckt.

  • Ich würde zunächst mal schauen, welche Positionen in deinem Fondsdepot die größten sind – und warum. Der erste Posten etwa ist kleiner als 2000 Euro, wie ist das im Verhältnis zum Rest?


    Auch in Bezug auf die Kosten würde ich mir die Performance anschauen. Was nützt mir ein günstiges Papier, das nicht läuft? Soll ein Fonds der Diversifizierung dienen, die vielleicht anderweitig umgesetzt werden kann? Und falls du tatsächlich erst mal wechseln willst: Kannst du alles zu Scalable Capital mitnehmen, sind die Fonds da handelbar?


    Zu den ETFs: Ich persönlich halte nichts von iShares, aber auch die haben einen SRI-ACWI, also World mit Schwellenländern. UBS hat auch einen (der sehr viel besser performt), oder du schaust dir den von monstermania genannten Vanguard ESG Global All Cap an, der hat sogar noch kleine Unternehmen dabei. Wobei ESG ja nun eher Etikettenschwindel als SRI, aber lassen wir das Thema, sonst werden wir noch gemaßregelt. Den Themen-ETF würde ich kicken.

  • Was genau fehlen denn für Informationen? Ich verstehe monstermania nicht wirklich, was ist genau das Problem?

    Je mehr Eigenkapital du hast um so geringer ist die Kreditsumme und Du bekommst bessere Konditionen für den Immobilienkredit.

    Du möchtest aber zur Immobilie Dein ETF-Depot behalten = weniger Eigenkapital = schlechtere Konditionen für den Immobilienkredit.

    Wenn Du parallel in Aktien(ETF) anlegst muss die Rendite des Depots höher sein als der Immobilienzins + Kapitalertragsteuer damit sich so etwas rechnet (Zinsdifferenzgeschäft).

    Du spekulierst damit auf Kredit bzw. darauf, dass die Rendite des Depots größer ist als der Immobilienzins.

    Das kann klappen. Das kann aber auch fürchterlich in die Hose gehen, wie zuletzt von 2000-2012.

    Daher lautet 'die reine' Lehre eher alles verfügbare Kapital für das Eigenkapital bereit zu stellen und möglichst viel Sondertilgung zu leisten um die Immobilie möglichst schnell abgezahlt zu haben.


    In der Niedrigzinsphase haben aber immer mehr Menschen angefangen solche Zinsdifferenzgeschäfte zu machen. Insbesondere die, die ein Immobiliendarlehen zu unter 1% bekommen haben.

  • casio1312

    Ich muss mich korrigieren. Die längste Durststrecke bei einem ETF-Sparplan betrug sogar 16,5 Jahre. :/

    Wie riskant sind Sparpläne auf ETFs? - GuidingData
    Wie lang war der maximal mögliche Verlustzeitraum in der Vergangenheit für breit diversifizierte ETFs im Falle der Einmalanlage oder einem ETF-Sparpläne?
    guidingdata.com


    Wer also in diesem Zeitraum dachte er kann mit den Börsengewinnen dann später seinen Immobilienkredit tilgen hat ein eher schlechtes Geschäft gemacht.

    Nur wäre seinerzeit ohnehin niemand auf eine solche Idee gekommen, da die Bauzinsen Anfang der 1990'er oberhalb von 6% lagen!;)

    Aber bei einem Zins unter 1% kann man natürlich auch mal Zocken.

  • Okay, vielen Dank für die Erklärung!

    Wir haben bereits ein Grundstück, das ziemlich viel Wert ist (ca. 1,2 Mio. Euro). Ich habe den Finanzierungsberater-Termin so in Erinnerung, dass der sagte, dass auch das Grundstück als EK zählt. Damit habe ich mich aber auch noch gar nicht näher befasst.

    Ich wollte nicht all mein Geld in den Hausbau stecken, sondern auf jeden Fall auch weiterhin ein bisschen was für die Altersvorsorge zurücklegen.

  • Wir haben bereits ein Grundstück, das ziemlich viel Wert ist (ca. 1,2 Mio. Euro)

    wenn das deine Bank auch so sieht, dann hilft das natürlich bei der Verhandlung einer günstigeren Finanzierung. Allerdings solltest du bedenken, das du weder von deinem Grundstück, noch später von der Immobilie etwas abbeissen kannst.


    Falls du aber etwas vom Grundstück abbeissen wollen würdest (und es überhaupt gross genug ist), so wäre es ratsam, das Haus so zu platzieren, dass du später mal einen Teil abtrennen und verkaufen kannst (Nachverdichtung). Ist in meiner Nachbarschaft häufig schwierig, da stehen die Häuser aus den 60 Jahren mittendrin und drumherum viel Garten, Garage, Einfahrt etc. - deshalb werden die Häuser dann regelmässig abgerissen und nicht saniert und umgebaut.


    Ich habe den Finanzierungsberater-Termin so in Erinnerung, dass der sagte, dass auch das Grundstück als EK zählt.

    klingt nicht nach einem guten Berater, wenn dir hinterher nicht klar ist, was er dir da erzählt hat. Richtig ist natürlich, das es hilft, wenn man das Grundstück nicht bezahlen muss (und es auflagenfrei ist)


    Ich wollte nicht all mein Geld in den Hausbau stecken, sondern auf jeden Fall auch weiterhin ein bisschen was für die Altersvorsorge zurücklegen.

    es ist sinnvoll auch während der Tilgungsphase einer Immobilie immer einen entsprechenden Cashpuffer zu haben. Immerhin willst du ja dein Leben in der eigenen Immobilie geniessen und auch für evtl Alltagskatastrophen gewappnet sein.

    Eine selbstgenutzte Immobilie für sich alleine genommen ist keine ausreichende Altervorsorge, sondern ein Lifestyle. Es braucht parallel auch noch genug Geld zum Ausgeben.