Hilfe bei der Altersvorsorge

  • Hallo zusammen,


    ich wäre sehr dankbar um etwas Expertenwissen rund um das Thema Altersvorsorge.


    Meine Situation:

    Ich bin 43 Jahre alt und sofern man das planen kann würde ich gerne mit Mitte 60, also konkret 65 irgendwann in Rente gehen. Um finanziell komplett auf der sicheren Seite zu sein habe ich mir ausgerechnet, dass 1.500.000 € für das Alter für mich und meine Frau gut reichen müssten. Knapp 200.000 € haben wir schon auf der Seite.


    Laut diesem Sparziel-Rechner: https://fixrechner.de/sparziel-rechner/ reicht es, wenn ich ab sofort monatlich 1.195,01 € spare, bei einer angenommenen Rendite von 6%.


    Nun meine Frage(n): 1. Mir kommt der monatliche Sparbetrag gering vor, kann das stimmen? Und 2. Sind die geschätzten 6% ein realistischer Wert? (Habe gelesen dass der MSCI World immer ca. 7% hat, habe aber pessimistischer geplant und man zhalt ja auch noch Steuern). Oder soll ich den Wert anders planen?


    Danke für jede Hilfe!

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Nun meine Frage(n): 1. Mir kommt der monatliche Sparbetrag gering vor, kann das stimmen? Und 2. Sind die geschätzten 6% ein realistischer Wert? (Habe gelesen dass der MSCI World immer ca. 7% hat, habe aber pessimistischer geplant und man zhalt ja auch noch Steuern). Oder soll ich den Wert anders planen?

    Wie bereits angemerkt, hast Du die Inflation vergessen.


    Der MSCI World macht auch nicht immer 7% (nominale) Rendite, sondern mal viel mehr und mal macht er auch 50% minus. Die nominale Sichtweise ergibt überhaupt keinen Sinn. Gehe lieber von durchschnittlich 5,5% reale Rendite aus minus Steuern und Gebühren.

  • ich wäre sehr dankbar um etwas Expertenwissen rund um das Thema Altersvorsorge.

    Für meinen Teil bin ich nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter.

    ausgerechnet, dass 1.500.000 € für das Alter für mich und meine Frau gut reichen müssten. Knapp 200.000 € haben wir schon auf der Seite.


    Laut diesem Sparziel-Rechner: https://fixrechner.de/sparziel-rechner/ reicht es, wenn ich ab sofort monatlich 1.195,01 € spare, bei einer angenommenen Rendite von 6%.

    Einen Plan und grobe Anhaltspunkte braucht es. Einerseits. Solchen "Berechnungen" (eher nur Annahmen) lösen bei mir aber ein leichtes Unbehagen aus. Andererseits.


    Erst recht, wenn diese exakte Sparraten auf die zweite Stelle nach dem Komma ausweisen ...


    Ausblicke voraus über 22 Jahre hinweg

    Ich bin 43 Jahre alt und sofern man das planen kann würde ich gerne mit Mitte 60, also konkret 65 irgendwann in Rente gehen.

    sind zwangläufig mit Unwägbarkeiten verbunden. Das fängt schon damit an, daß bei dem Zustand der GRV (solltest Du da freiwillig oder zwangsweise Mitglied sein) es durchaus auch noch zu Veränderungen beim offiziellen Renteneintrittsalter kommen könnte ggf. in Verbindung mit Abschlägen (bei vorzeitigem Ruhestand). Jedenfalls ist man in dem System integraler Bestandteil einer Art "politischen Verteilungsmasse" (auch wenn die große Zahl der Rentner (Wählerstimmen) gegen jedenfalls sehr starke Eingriffe spricht).


    Solche "Rechner" sind zum einen reine "Rückspiegelbetrachtungen" und zum anderen sind durchschnittliche Renditen eine Sache - eine andere Sache wäre ein Börsenabsturz von 50% zum Beispiel direkt zu Deinem Rentenbeginn oder auch ein oder zwei Jahre davor (siehe schon Nr. 3 (von Schwachzocker). Sollte man zumindest mit bedenken (Stichwort: Subjektive Risikotragfähigkeit bzw. Risikotoleranz). Ein (temporärer - kann auch Jahre dauern zurück zum letzten ATH) - Börsencrash kann sich im Einzelfall mit 30 oder 40 oder 50 Jahren (noch relativ wenig Kapital bei im Saft stehenden Humankapital) anders anfühlen - als mit 60 oder 65 + (Crash wirkt auf relativ viel Kapital bei einem dann gen Null tendierenden Humankapital).


    Solche Rechner können eine "Sicherheit" suggerieren, die meines Erachten in dem Bereich Finanzen generell nicht existiert - "sicher" sind da nur die Inflation, die Steuer und die mit praktisch jedem Investment verbundenen Kosten bzw. Gebühren.


    Apropos "Inflation: Da wurde schon in Nr. 2 (von Horst Talski) der zutreffende Hinweis gegeben: Nominale Werte sind das eine - Werte in Kaufkraft etwas (ggf. ganz) anderes.



    Gute Gedanken, ebensolche Finanz-Entscheidungen und viel Erfolg bei Deinem Plan !

  • Oh wow, vielen Dank für das ganze Feedback!


    Mir ist durchaus bewusst, dass alles auch ganz anders kommen kann und man generell nicht 100% für die Zukunft planen kann, aber irgendwo muss man ja mal anfangen zu rechnen.


    Horst Talski: sehr guter Punkt. In der Zwischenzeit hab ich diesen REchner gefunden, der auch die Inflationsrate mit einbezieht, ich denke das gibt ein realistischeres Bild: https://fixrechner.de/renten-rechner/ Und hui, da sieht die monatliche Sparrate gleich mal ganz anders aus. Und ich hab mich schon gefreut. :)


    Micho: Auf die 1,5 Mio Euro komm ich wie folgt: 65 - (hoffentlich) 90, also 25 Jahre Rente und je 5.000 € pro Monat für ein sorgenfreies Leben für mich und meine Frau.

  • Ich bin 43 Jahre alt und ... würde gerne mit ... 65 irgendwann in Rente gehen. Um finanziell komplett auf der sicheren Seite zu sein, habe ich mir ausgerechnet, dass 1.500.000 € für das Alter für mich und meine Frau gut reichen müssten. Knapp 200.000 € haben wir schon auf der Seite.

    Laut diesem Sparziel-Rechner: https://fixrechner.de/sparziel-rechner/ reicht es, wenn ich ab sofort monatlich 1.195,01 € spare, bei einer angenommenen Rendite von 6%.


    Nun meine Fragen: 1. Mir kommt der monatliche Sparbetrag gering vor, kann das stimmen? Und 2. Sind die geschätzten 6% ein realistischer Wert? (Habe gelesen dass der MSCI World immer ca. 7% hat, habe aber pessimistischer geplant und man zhalt ja auch noch Steuern). Oder soll ich den Wert anders planen.

    Ich würde die Rechnung so nicht anstellen. Auf 25 Jahre Sicht kann man nicht seriös planen. Sicher ist generell, daß man mit Geld auf der Seite flexibler ist als ohne. Ja, ist eine Binsenweisheit.


    Du lebst jetzt, und diese Zeit kommt nicht wieder. Das heißt: Du mußt eine Balance finden zwischen den Geldausgaben jetzt und Deiner Sparrate. Freilich hast Du im Alter mehr Geld, wenn Du ab jetzt keinen Urlaub mehr machst und Deine Frau nicht mehr ausführst - aber was ist das für ein Leben?


    Das zweite ist das Sparvehikel. Ich bin mittlerweile Aktionär im Kopf geworden (und das sollte man meines Erachtens sein, wenn man in Aktien investiert), aber ich erinnere mich noch sehr wohl daran, wie ich Sicherheitsanleger war und (irreal!) fürchtete, daß ich eines Morgens aufwachen könnte und alles Geld wäre weg. Auf lange Sicht bringen Aktien am meisten, aber man muß es aushalten können, daß das Depot um 30% einknickt. Wenn man dann in der Panik durchhält (was emotional schwierig ist!), hat man die Chance, daß die Kurse wiederkommen. Steigt man am Tiefpunkt aus, hat man den Salat. Darüber ist jetzt leicht geschrieben, aber es ist schwer auszuhalten, wenn die Baisse da ist.


    Finanzplanung muß an sich ganzheitlich sein, und Du schreibst so gut wie nichts über Dich. Das ist mir in diesem Fall auch egal, weil ja keine konkrete Planung vor der Tür steht. Ich ahne nicht, was Du an Finanzkenntnissen bisher hast, und wie Du die genannten 200 T€ zusammengebracht hast. Schau doch einfach mal in mein Lieblings-Anfängerbuch von Hartmut Walz hinein Ihre Finanzen fest im Griff: Vermögen aufbauen, statt Geld verschenken. Ist nicht teuer. Wenn es Dir nicht gefällt, ist wenig Geld vertan. Sparen ist ein Marathon, kein Sprint, und 20 bis 25 Jahre sind eine lange Zeit.


    Was hilft es Dir, wenn ich Dir nun schreibe: Die 1900 €/m sind ok oder zu viel oder zu wenig? Nicht. Fang einfach mal an, so gut Du es versteht - und halte Dich vor allem von Finanzprodukteverkäufern fern!

  • Micho: Auf die 1,5 Mio Euro komm ich wie folgt: 65 - (hoffentlich) 90, also 25 Jahre Rente und je 5.000 € pro Monat für ein sorgenfreies Leben für mich und meine Frau.

    Ich muss Achim Weiss beipflichten. Du solltest mehr über dich schreiben. Das Ziel 5000 Euro/Monat im Alter ist schlecht greifbar, wenn man praktisch nichts über die Person weiß. Was arbeitet und verdient ihr? Wie wohnt ihr? Welche Ziele verfolgt ihr? Wie sind eure elementaren Risiken abgedeckt (Versicherungen)? Wie habt ihr bisher angelegt und wie ist euer Gesamtvermögen strukturiert? Habt ihr Kinder? Usw. Usw.


    Eine vernünftige Vermögensplanung ist kein Hexenwerk und in den meisten Fällen benötigt man dafür nur sehr wenige Produkte. Hier im Forum gibt es einige, die das gut ausarbeiten können. Aber dafür benötigt es Infos über dich und deine Familie. Ansonsten kann man nicht mal ansatzweise einen Rat geben. Einen Sparbeitrag für ein Sparziel zu nennen, wäre schlichtweg unseriös.