Alte oder neue Bestände verkaufen?

Bin kein Profi; würde gar nicht wissen, ob ich den behalten will; würde aber die neuen verkaufen.

Das hängt ein bißchen von der langfristigen Strategie ab. Der Verkauf der steuerfreien Position löst keine Steuern aus und ist daher ohne Liquiditätsverlust machbar. Bei der anderen Position würden grundsätzlich Steuern anfallen.

Die Frage was besser ist lässt sich bei der Informationslage nicht eindeutig beantworten. Wichtig wäre zu wissen was langfristig mit dem anderen Teil passieren soll und wie sie steuerliche Situation überhaupt aussieht. Möglicherweise gibt es gar kein relevantes Einkommen, so dass in beiden Varianten keine oder nur geringe Steuern anfallen würden.

Zitat von Unterfranken

Ich bin aktuell dabei, das Depot meiner Eltern etwas zu diversifizieren.

Was bedeutet das?

Zitat von Unterfranken

Außerdem sollen Gewinne realisiert und in Anleihen umgeschichtet werden.

Es geht vornehmlich um Bestände von Arideka CF WKN 847451.

Ein Fonds europäischer Aktien, bei dem man im Chartbild deutlich erkennen kann, wie viel aktives Fondsmanagement dem Anleger wegpraktiziert.

Zitat von Unterfranken

Es gibt etwa gleich große Bestände die noch alt und steuerfrei sind und eben die jüngeren Bestände die den aktuellen Regelungen unterliegen. Beide deutlich im Plus…

Allerdings bei weitem nicht so viel, wie sie im Plus sein könnten ...

Zitat von Unterfranken

Der Plan ist, etwa die Hälfte der Bestände zu verkaufen. Jetzt frage ich mich was sinnvoller wäre, alte Bestände verkaufen oder die jüngeren?

Mir fallen für beide Vorgehensweisen Begründungen ein, bin mir aber nicht alles vollumfänglich bedacht zu haben.

Was sagen die Profis?

Das kommt drauf an.

Könntest Du mir freundlicherweise das Putztuch für meine Kristallkugel rüberreichen? Sie ist heute so beschlagen, so daß ich nicht hellsehen kann.

Wahlweise könntest Du die Situation natürlich auch so darstellen, daß man sie ohne Kristallkugel nachvollziehen kann.

Hallo zusammen,

eine gute Idee. Der Anfang ist gemacht.

Diese Unterscheidung könnte hilfreich sein:

Aktive Fonds vs. passive ETFs (#38)

Die Gebühren aktiv gemanagter Fonds liegen meist um das 5- bis 10fache höher als die von ETFs. Stellt sich die Frage: Sind diese Gebühren gerechtfertigt…

www.finanztip.de

Ist vielleicht das gemeint:

LIFO-statt-FIFO-Strategie

28.000€ Steuern nur gestundet? Eure Fragen zum ETF-Hack - Finanztip News

Bei einer ⌀Sparrate von 400€/Monat 28.000€ mehr aus dem Aktien-ETF holen: Das geht mit der LIFO-statt-FIFO-Strategie von Finanztip. Wie das geht – entweder mit…

www.finanztip.de

Auf lange Sicht macht ein passive Investitionen was her - in einen Welt ETF.

Steuerlich verkauft man nach der 3 x 10 „Regel“ erst die jüngeren. Somit kann die Steuerzahlung verschoben werden. (Steuerstundung).

LG

Zitat von adrianberg

Steuerlich verkauft man nach der 3 x 10 „Regel“ erst die jüngeren. Somit kann die Steuerzahlung verschoben werden. (Steuerstundung).

LG

Das kann man hier als Pauschalaussage so nicht sagen.

Zitat von Unterfranken

Depot meiner Eltern etwas zu diversifizieren.

Also für das Alterseinkommen der Eltern.

!! Vorsicht !! Bei Geld kann es leicht zu Schwierigkeiten kommen

Zitat von Unterfranken

Außerdem sollen Gewinne realisiert und in Anleihen umgeschichtet werden.

Also "sicherer" angelegt werden, da demnächst auch entnommen werden soll?

Zitat von Unterfranken

Es gibt etwa gleich große Bestände die noch alt und steuerfrei sind und eben die jüngeren Bestände die den aktuellen Regelungen unterliegen. Beide deutlich im Plus…

In welcher Größenordnung liegt denn das Ganze? 10k oder 500k?

Das spielt schon kräftig in der Entscheidungsfindung mit.

Zitat von Unterfranken

Der Plan ist etwa die Hälfte der Bestände zu verkaufen. Jetzt frage ich mich was sinnvoller wäre, alte Bestände verkaufen oder die jüngeren?

Wenn laut Eltern keine anderen anderen Depots/Aktienfonds, etc. in Betracht kommen:

- die jüngere Hälfte, dann weiß man, dass sich die Altbestände noch steuerfrei entwickeln dürfen.

Wenn laut Eltern auch ein Umschichten in andere (preiswertere) Fonds in einem anderen (preisgünstigeren/kostenlosen) Depot in Betracht kommt:

- dann gibt es noch viele viele weitere Möglichkeiten.

Ich würde so viel steuerpflichtig (also aus dem jüngeren Bestand) verkaufen, wie der Freistellungsauftrag oder ggfs. die Nichtveranlagungsbescheinigung erlauben, damit der möglichst große verbleibende Teil weiterhin steuerfrei an Wert gewinnen kann.

Zitat von 5325

Ich würde so viel steuerpflichtig (also aus dem jüngeren Bestand) verkaufen, wie der Freistellungsauftrag oder ggfs. die Nichtveranlagungsbescheinigung erlauben, ...

Wenn der jüngere Bestand 200k beträgt, dann brauchst du für diese Methode aber zu lange.

Die neueren Anteile würde ich auf jedem Fall verkaufen. Jährliche Kosten von ca. 1,7% sind ein Totschlagargument.

Bei den steuerfreien Anteilen kannst Du 2 Szenarien vergleichen:

a) behalten und auch zukünftige Gewinne steuerfrei vereinnahmen

b) verkaufen und in einen ähnlichen ETF mit geringen Kosten reinvestieren.

Wenn Du von ca. 6% p.a. Marktentwicklung ausgehst, sind die Kosten bei a) fast identisch zu den Steuern bei b). Erst bei längerer Haltezeit ist b) merklich besser, da dort die Steuern auf später verschoben werden können (Zinseszinseffekt). Die hohen Kosten bei a) fallen jedoch jedes Jahr an.

Ich würde b) bevorzugen.

Sollte der jährliche Freibetrag nicht anders verbraucht werden, ist natürlich erst recht b) zu wählen.