Mitarbeiteraktien / Altersvorsorge

  • Hallo zusammen,


    meine Mutter scheidet demnächst mit 58 Jahren wg. Stellenabbaus aus ihrem Unternehmen aus.

    Sie hat also noch ca. 9 Jahre bis zur Rente und wird sich für diese Zeit nochmal eine neue Arbeitsstelle suchen.


    Über die Jahre hat sie von ihrem ehemaligen internationalen Großunternehmen Mitarbeiteraktien erhalten, die gut gelaufen sind. Wert: Ein paar tausend Euro.


    Nun macht sie sich Gedanken um ihre Altersvorsorge. Sie hat ansonsten noch eine Lebensversicherung, Betriebsrente und irgendein privates Rentenversicherungsprodukt.


    Meine Frage:

    1) Soll sie die Mitarbeiteraktien (mit hoher persönlicher Dividendenrendite) halten oder sollte sie das Geld besser in einen Welt-ETF oder etwas anderes umschichten?


    2) Ist es überhaupt noch sinnvoll (z.B. zusätzlich), bei 9 Jahren Anlagehorizont in einen „normalen“ Welt-ETF zu investieren? Oder macht hier evtl. eher ein Dividenden-ETF (z.B. iShares STOXX Global Select Dividend) Sinn? Oder gar keine Aktien-/ETF-Anlage mehr?


    Vielen Dank für eure Unterstützung!:)

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo.


    Ist der Rentenbeginn mit 67 fix oder wäre früher ggf. auch eine Option. Deine Mutter sollte sich ggf. einmal bei der Rentenversicherung erläutern lassen.


    Wenn wir den Rentenbeginn in 9 Jahren annehmen, dann heisst das nicht zwingend, dass der Anlagehorizont 9 Jahre beträgt. Die wenigsten Leute benötigen mit Rentenbeginn einmalig viel Geld.


    Sollte Deine Mutter auf einen Schlag viel Geld benötigen, dann wären die Lebensversicherung und ggf. die baV oder die private Vorsorge einen Blick wert. Bei solchen Verträgen muss man immer schauen, ob die Verrentung überhaupt sinnvoll ist. (Stichwort: Rentenfaktor)


    Die Mitarbeiteraktien würde ich nicht zwangsläufig umschichten. Es kommt darauf an.

  • Hallo Aboribus,

    Die Mitarbeiteraktien würde ich nicht zwangsläufig umschichten. Es kommt darauf an.

    Eben, wie wird die Perspektive der Firma eingeschätzt? Ich habe einmal bei einer Firma gearbeitet, wo man freiwillig Mitarbeiteraktien kaufen konnte. Ich habe es nicht gemacht. Die Aktie pendelte viele Jahre um die 1.000$, dann kam der Crash mit Absturz auf Pennystock und heute liegt sie um die 50$. Es gab Kollegen, die hatten die Nerven, beim Crash einzusteigen. Die Altbesitzer sind ziemlich blöd dran.


    Gruß Pumphut

  • Meine Mutter scheidet demnächst mit 58 Jahren wg. Stellenabbaus aus ihrem Unternehmen aus.

    Das heißt: Sie wird entlassen. Habe ich das richtig verstanden?

    Gibt es wenigstens eine Abfindung?

    Sie hat also noch ca. 9 Jahre bis zur Rente und wird sich für diese Zeit nochmal eine neue Arbeitsstelle suchen.

    ... was vermutlich nicht ganz so einfach werden wird.

    Über die Jahre hat sie von ihrem ehemaligen internationalen Großunternehmen Mitarbeiteraktien erhalten, die gut gelaufen sind. Wert: Ein paar tausend Euro.

    a) Hat dieses internationale Großunternehmen denn auch einen Namen?

    b) Lassen sich diese "paar tausend Euro" denn konkretisieren, meinetwegen als Vielfaches ihres Monatsgehalts, wenn Du weiter geheim tun möchtest.


    Finanzplanung muß immer ganzheitlich sein - und derjenige, von dem man sich einen Rat erwartet, muß die Verhältnisse kennen. Sie wolkig zu ahnen, reicht dafür nicht. Es ist egal, ob dieser Ratgeber im stillen Kämmerlein berät oder öffentlich.

    Nun macht sie sich Gedanken um ihre Altersvorsorge. Sie hat ansonsten noch eine Lebensversicherung, Betriebsrente und irgendein privates Rentenversicherungsprodukt.

    Siehe oben. Wolke. Nicht- bzw. Kaum-Info.

    Meine Frage:

    1) Soll sie die Mitarbeiteraktien (mit hoher persönlicher Dividendenrendite) halten oder sollte sie das Geld besser in einen Welt-ETF oder etwas anderes umschichten?


    2) Ist es überhaupt noch sinnvoll (z.B. zusätzlich), bei 9 Jahren Anlagehorizont in einen „normalen“ Welt-ETF zu investieren? Oder macht hier evtl. eher ein Dividenden-ETF (z.B. iShares STOXX Global Select Dividend) Sinn? Oder gar keine Aktien-/ETF-Anlage mehr?

    Jetzt tue ich auch mal geheim und antworte mit der juristischen Standardantwort, die immer paßt und immer richtig ist: Das kommt darauf an!


    Deine Mutter wird vermutlich entlassen und bekommt dafür keinen goldenen Handschlag. Dennoch mögen die Erkenntnisse des Privatiers für sie nützlich sein, der gegen Abfindung frühzeitig ausgeschieden ist.


    Altersvorsorgeplanung (und Anlageplanung) funktioniert immer nach den gleichen Prinzipien. Aktien etwa muß man haben wollen. Ein Sicherheitsanleger will sie prinzipiell nicht, ihm ist die sichere kleine Rendite von Festverzinslichem lieber als die im Durchschnitt deutlich höhere, aber halt schwankende Rendite von Aktien.


    Ohne Details zu kennen, kann man sich zu Deinen Fragen nicht sinnvoll stellen.

  • 1) Soll sie die Mitarbeiteraktien (mit hoher persönlicher Dividendenrendite) halten oder sollte sie das Geld besser in einen Welt-ETF oder etwas anderes umschichten?

    Nein, die soll sie nicht halten.

    Ja, das soll sie machen.

    Natürlich nur, wenn weiterhin eine Aktienanlage gewünscht ist.


    "Persönliche Dividendenrendite" ist ein Begriff aus Investmentpornos, der keine Rolle spielt.


    2) Ist es überhaupt noch sinnvoll (z.B. zusätzlich), bei 9 Jahren Anlagehorizont in einen „normalen“ Welt-ETF zu investieren?

    Das hängt von ihren Zielen, ihrer Risikobereitschaft und der Gesamtbetrachtung der vorhandenen Vermögenswerte ab.


    ...Oder macht hier evtl. eher ein Dividenden-ETF (z.B. iShares STOXX Global Select Dividend) Sinn?

    So etwas ergibt für niemanden Sinn.


    Oder gar keine Aktien-/ETF-Anlage mehr?

    Kommt darauf:

    Was passiert denn bei Renteneintritt? Ist sie dann zwingend sofort auf das Geld angewiesen?

    Wie schlimm ist es, wenn die Kurse dann 50% unter Wasser stehen?

  • Hallo Aboribus,

    Eben, wie wird die Perspektive der Firma eingeschätzt? Ich habe einmal bei einer Firma gearbeitet, wo man freiwillig Mitarbeiteraktien kaufen konnte. Ich habe es nicht gemacht. Die Aktie pendelte viele Jahre um die 1.000$, dann kam der Crash mit Absturz auf Pennystock und heute liegt sie um die 50$. Es gab Kollegen, die hatten die Nerven, beim Crash einzusteigen. Die Altbesitzer sind ziemlich blöd dran.


    Gruß Pumphut

    Herzlichen Glückwunsch! Dann kannst Du offenbar zukünftige Entwicklungen einschätzen und bist mit dieser Fähigkeit sicherlich reich geworden.

    Wer etwas von "persönlicher Dividendenrendite" erzählt, dem ist das nicht zuzutrauen.

  • Kaum fällt das Wort "Belegschaftsaktie" erhebt sich der Männerchor und trällert VERKAUFEN. Der Name des Unternehmens ist nicht bekannt. Seriös geht anders. Da kann Muddi auch zum Finanzprodukteverkäufer gehen.

  • Kaum fällt das Wort "Belegschaftsaktie" erhebt sich der Männerchor und trällert VERKAUFEN. Der Name des Unternehmens ist nicht bekannt. Seriös geht anders. Da kann Muddi auch zum Finanzprodukteverkäufer gehen.

    Lese ich hier nicht ausschließlich aus den Beiträgen. Sorry

  • Kaum fällt das Wort "Belegschaftsaktie" erhebt sich der Männerchor und trällert VERKAUFEN. Der Name des Unternehmens ist nicht bekannt. Seriös geht anders. Da kann Muddi auch zum Finanzprodukteverkäufer gehen.

    Man hört von Finanzprodukteverkäufer zwar viel schlechtes, aber einen derart dummen Ratschlag, eine einzelne Aktie zu halten, habe ich selbst von denen noch nicht gehört.

  • Kaum fällt das Wort "Belegschaftsaktie" erhebt sich der Männerchor und trällert VERKAUFEN. Der Name des Unternehmens ist nicht bekannt. Seriös geht anders. Da kann Muddi auch zum Finanzprodukteverkäufer gehen.

    Als ehemaliger Mitarbeiter hat man ja durchaus gewisse Einblicke ins Unternehmen. Würde mich jemand rauswerfen, wäre ich vermutlich nicht besonders optimistisch bezüglich der Perspektiven. Aber das kann man auch anders sehen. Das große Klumpenrisiko ist durch die Entlassung ja jetzt weg.

    Und so ganz grundsätzlich ist mit "ein paar Tausend Euro" bei der Altersvorsorge ohnehin nichts zu reißen.


    hoher persönlicher Dividendenrendite

    Es gibt keine persönliche Dividendenrendite, nur die allgemeine Dividendenrendite. Wenn Dividende wichtig ist, muss sie sich am aktuellen Kurs messen lassen. Und wenn es da nicht gut aussieht, weg damit.


    2) Ist es überhaupt noch sinnvoll (z.B. zusätzlich), bei 9 Jahren Anlagehorizont in einen „normalen“ Welt-ETF zu investieren? Oder macht hier evtl. eher ein Dividenden-ETF (z.B. iShares STOXX Global Select Dividend) Sinn? Oder gar keine Aktien-/ETF-Anlage mehr?

    Ja und nein. Mit dem Rentenbeginn endet der Anlagehorizont ja nicht. Deine Mutter will sicherlich noch ein paar Jahre leben. Mit 58 kann der Anlagehorizont durchaus bei mehr als 30 Jahren liegen. Allerdings...und das habe ich oben ja schon angedeutet...ist auf die paar Jahre Ansparphase nur was zu reißen, wenn man richtig kräftig investiert. Gleichzeitig ist die erste Entnahme sehr früh, sodass eine hohe Aktienquote ein Risiko ist. Auf der anderen Seite ist der Zeitrahmen auch zu lang, um sich nur auf Zinsprodukte zu verlassen

  • 2) Ist es überhaupt noch sinnvoll (z.B. zusätzlich), bei 9 Jahren Anlagehorizont in einen „normalen“ Welt-ETF zu investieren? Oder macht hier evtl. eher ein Dividenden-ETF (z.B. iShares STOXX Global Select Dividend) Sinn? Oder gar keine Aktien-/ETF-Anlage mehr?

    Ist denn ein monatlicher Invest geplant?


    Ich denk dann klappt das noch. :thumbup: Ich habe vor ca. 8 Jahren angefangen, und bin ganz ordentlich im Plus.