Lest ihr immer das "Kleingedruckte" zu Verträgen?

  • Mal ehrlich!

    Lest ihr immer das Kleingedruckte zu Verträgen?


    Habe letztens bei Finanzen-Net-Zero ein Depot eröffnet.

    Vorvertraglich gab es 2 PDF Dokumente eins mit 107 Seiten und eins mit 84 Seiten.

    Dann diese Dokumente später noch mal ausgefüllt/teilausgefüllt und dazu noch weitere Unterlagen.


    Normalerweise müsste man die vorvertraglichen Dokumente komplett durcharbeiten und nach "quasi Unterzeichnung durch das Ident-Verfahren" alles noch mal gegenkontrollieren.


    Wer macht das?

    Ich habe alles nur überflogen, aber garantiert nicht alles erkannt/verstanden,....


    Wie haltet Ihr das?

    (Man könnte doch Verträge viel einfacher machen, wenn man es wollte.)

  • Tatsächlich mache ich das. Wenn ich auf einen Dienst nicht dringendst angewiesen bin und die AGBs usw. nicht ok finde, dann gewinnen sie mich nicht als Kunden. Ende der Geschichte. Wenn sie zunächst für mich ok waren und ich Änderungen nicht gutheißen kann, dann bin ich weg.


    Sicherlich machen das aber die allerallerwenigsten so und ich kann es nur zu gut verstehen! Eigentlich ist das echt alles eine Farce…

  • Nein, da die AGB-Kontrolle des Bürgerlichen Gesetzbuches mich eh vor allen Klauseln schützt, die nicht erwartbar oder von sich aus transparent sind. Selbst wenn ich alles lesen würde, könnte es über mich so geschrieben sein, dass ich es falsch interpretiere.

  • Wie haltet Ihr das?

    (Man könnte doch Verträge viel einfacher machen, wenn man es wollte.)

    Bei SC habe ich die PDFs gelesen und auch versucht die Teile, die mich betreffen sollten auch zu verstehen. Ich werde dort wohl nie den Robo-Advisor nutzen, also wozu diesen Abschnitt genau lesen.


    Da schätze ich die Konsequenz für mich und mein Leben/meine Finanzen erheblich höher ein wie z.B. beim Internetvertrag. Die AGB dort habe ich nur grob überflogen. Welche Konsequenzen drohen dort für mich, wenn ich etwas für mich wichtiges übersehen habe? Maximal die Kündigung und damit ein paar Wochen/Monate keinen Festnetzanschluss. Dabei gilt im Zweifel die Anmerkung von MoR (Sittenwierige oder Illegales Bestandteile sind sowieso nicht gültig).

  • Als Nicht-Laie mache ich das zugegebenermaßen nicht bzw. nicht immer.


    Bei 08/15-Verträgen mit seriösen Anbietern gehe ich davon aus, dass die AGB allgemein üblichen Standards entsprechen. Bei etwaigen bösen Überraschungen muss ich mich dann eben genauer mit dem Anbieter und seinen AGB bzw. deren Wirksamkeit auseinandersetzen (das ist mir bisher einmal passiert, bei einem Stromanbieter).


    Was ich immer lese, sind

    • spezifische Regelungen, auf die es mir beim Vertragsschluss gerade ankommt (z.B. bei einer Fahrradversicherung meine Obliegenheiten als Versicherungsnehmer, wann die Versicherung nicht zahlen muss usw...),
    • Preis-Leistungsverzeichnisse bzw. Angaben zu Kosten,
    • bei laufenden Verträgen / Abos die Regelungen zu Preisänderungen und Kündigungsfristen und
    • alles was ich gesondert bestätigen / anklicken muss (Datenschutz, Werbeeinwilligungen usw...).

    Ich wühle mich aber weder durch 17 Seiten AGB von Paypal oder Amazon, noch habe ich bei meiner Depoteröffnung bei der ING vor einigen Jahren 84 Seiten (oder wie viele auch immer es waren) Bank-AGB gelesen.

  • Ich habs eine weile gemacht. Aber irgendwann wurd mir das zu blöde...
    Du verstehst nur die hälfte, wenn du es dann googlest stellst du fest, das die hälfte der Beiträge sagt das dürfen die garnicht in die AGBs schreiben oder du regst dich auf das sowas in den AGBs steht und du mal liest was die Apps eigentlich mit deinen Person bezogenen Daten machen.
    Am ende hab ich entschieden, ich hab ne Rechtsschutz und vertraue auf den BGB Paragraphen zu den AGBs... das ist für meinen Blutdruck und Gesundheit besser als die Zeit mit dem Lesen davon zu "verschwenden" und nur die hälfte zu verstehen.