Geld in Depot & Entnahmeplan

  • Hallo zusammen,


    Macht es Sinn Geld von meiner Mutter (ca 250.000 €) in meinem Depot in einem ETF anzulegen und ihr mit einem Entnahmeplan etwas auszuzahlen, während ich meine Investitionen in meinen ETF normal weiterlaufen lasse oder sollte man das besser trennen? Also ich dachte daran, ob man sich dann mehr auszahlen lassen kann in Bezug auf die ewige Rente, als wenn die 250.000€ in einem unabhängigen Depot investiert werden.


    Viele Grüße!

  • Kater.Ka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Willkommen im Forum,


    Warnhinweis: keine Anlage- oder Steuerberatung


    Im Grundsatz ist es gleich, ob eine Anlagesumme in einem oder mehreren Depots liegt. Aus Deiner Konstellation höre ich ggf. das Thema Schenkungssteuer sowie Freibeträge bei den Kapitalerträgen heraus. Vielleicht kannst Du die Idee genauer erläutern.

  • Danke für deine prompte Rückmeldung :)


    Also bei dem Geld handelt es sich um eine Erbschaft meiner Mutter (80 Jahre) und sie wollte mir das Geld schenken. Da ich jedoch der Meinung bin, dass sie auch etwas von dem Geld haben soll, war also meine laienhafte Idee in Bezug auf die 250.000€, dass der Betrag in meinem Depot mit angelegt wird und wir via Entnahmeplan jährlich Auszahlungen machen können. Und jetzt gibt es ja diese 3-4% von denen jeder redet, die entnommen werden können, ohne dass das Geld im Depot weniger wird. Und nun frage ich mich, ob der jährliche Entnahmebetrag in Bezug auf die 250.000 für meine Mutter etwas höher sein kann, ohne dass sich der Betrag von 250.000€ verringert, da ich das Depot weiterhin mit meinen eigenen Einzahlungen/Sparraten füttere. Ich spare aktuell 500€ im Monat in mein Depot.

    Ich hoffe, dass meine Idee nun etwas besser beschrieben ist!

  • Macht es Sinn Geld von meiner Mutter (ca 250.000 €) in meinem Depot in einem ETF anzulegen und ihr mit einem Entnahmeplan etwas auszuzahlen, während ich meine Investitionen in meinen ETF normal weiterlaufen lasse oder sollte man das besser trennen?

    Das trennt man besser. Wenn Deine Mutter alt und hinfällig sein sollte, kannst Du ja hinterher die Verwaltung übernehmen, aber das Konto/Depot muß sie schon selbst eröffnen.

  • Insgesamt spricht das Konzept nicht zu mir.


    Grundsätzlich ist es mMn ein Denkfehler, das Kapital Deiner Mutter und Deine Sparraten / Kapital hinsichtlich einer Entnahme zusammen zu betrachten. Tendenziell würde diese höhere Entnahme Deinen Vermögensaufbau belasten. Auch die 3-4% sind umstritten, speziell hinsichtlich Besteuerung und erwartbaren Renditen in ungünsitgeren Zeiten. Es bleibt auch noch das Thema nicht ausgeschöpfter Pauschbetrag wenn Deine Mutter keine / geringe eigene Erträge hat.


    Ein Weg wäre vielleicht eine saldierte Entnahme für eine längeren Zeitraum (z.B. 10 Jahre) in einer sicheren Anlage auf den Namen Deiner Mutter zu belassen und den Rest auf Dich zu übertragen, so sie das denn wirklich möchte,

  • Also bei dem Geld handelt es sich um eine Erbschaft meiner Mutter (80 Jahre)

    ... also Geld, das sie geerbt hat. Richtig?

    ... und sie wollte mir das Geld schenken.

    Das kann sie steuerfrei tun, ist im Rahmen des Freibetrags von Mutter zu Tochter.

    Da ich jedoch der Meinung bin, dass sie auch etwas von dem Geld haben soll, war also meine laienhafte Idee in Bezug auf die 250.000€, dass der Betrag in meinem Depot mit angelegt wird und wir via Entnahmeplan jährlich Auszahlungen machen können.

    Du planst also ein Kuddelmuddel.


    Fürs Finanzamt muß klar sein, wem das Geld gehört. Derjenige, dem das Geld gehört, versteuert den Kapitalertrag. Wenn derjenige das Geld nicht selbst verbrauchen, sondern verschenken möchte, kann es sein, daß das Finanzamt wieder mit im Boot ist, und sei es, daß es über den Geldfluß informiert sein möchte.


    Ich habe den Eindruck, daß Du schon mit Deinem eigenen Geld kein klares Konzept hast. Wenn man in ein unklares Konzept noch weitere Komponenten hineinrührt, wird die Chose meistens nicht klarer, sondern eher noch unklarer.


    Wie wolltest Du das Geld eigentlich anlegen?

  • Mit sehr hoher Sicherheit macht das keinen Sinn.

    Es mag ganz wenige Ausnahmen geben. Genaueres kann man nur sagen, wenn eure Steuer, Erbschafts, bereits erfolgte Schenkungen etc genau kennt.


    --> Lass deine Mutter ein Depot eröffnen und du kriegst ne Vollmacht.

  • Danke euch für die Einschätzung!

    Es war lediglich ein Gedanke, den ich hatte, um ggf. eine Art „Win-Win“ zu schaffen - und ja es sieht nach Kuddelmuddel aus ;)

    Ich werde ihr daher raten das Geld in einem eigenen Depot anzulegen mit Sicherheitsbaustein.

    Ich selbst habe einen MSCI World ETF und ein Tagesgeldkonto-mehr Konzept tatsächlich nicht aktuell.

  • Laura, leider verstehe ich nicht genau was du vor hast, aber vielleicht möchtest du mal "Nießbrauchdepot" googlen.


    Wenn ich das Konzept richtig verstehe, gehören die Wertpapiere dir, aber deine Mutter könnte von den Erträgen profitieren:


    Ein Nießbrauchdepot ist ein Wertpapierdepot, das mit einem sogenannten Nießbrauchrecht belastet ist. Das bedeutet, dass eine Person (der Nießbraucher) das Recht hat, die Erträge des Depots zu nutzen, ohne selbst der rechtliche Eigentümer der Wertpapiere zu sein.


    Kann sein, dass man dafür ausschüttende ETFs braucht.

  • Ein Nießbrauchdepot ist dafür gedacht steueroptimiert Wertpapiere auf die Nachkommen zu übertragen. Die Steuerersparnis hängt vom Alter des Nießbrauchers und der Höhe der Erträge ab, die den steuerpflichtigen Wert der Schenkung reduzieren.


    Sprich ein Nießbrauchdepot macht nur dann wirklich Sinn, wenn der Schenkungsfreibetrag, in diesem Fall 400.000 Euro, deutlich überschritten wird. Zudem sollte das Depot aus Wertpapieren bestehen, die möglichst hohe Erträge ausschütten. Da auch nicht jede Bank dieses spezielle Depot anbietet und es mit höheren Kosten verbunden ist, würde ich für in diesem Fall davon abraten.

  • Ich glaube wie @Depotfee , es macht Sinn das Gesamtvermögen Deiner Mutter zu betrachten und die Frage wer ihr Erbe wäre (Du allein?).

    Wenn Dein potenzielles Erbe über 400.000 € wäre, macht das durchaus Sinn, da dieser Freibetrag ja alle 10 Jahre zusteht, deine Mutter die also mit 90 dann nochmals 400.000 € steuerfrei vererben könnte.

    Abgesehen davon hätte ich für die Schenkung empfohlen ein seperates Deopt zu führen, wird deine Mutter z.B. Pflegebedürftig / Heim und kann die Kosten hierfür selbst nicht decken, zahlt hier das Sozialamt und fordert üblicherweise Schenkungen der lezten 10 Jahre von den Beschenkten zurück.

    Ob deine Mutter etwas von dem verschenkten Geld haben sollte ist wohl eine Frage zwischen Dir und Deiner Mutter, da solltet Ihr ehrlich drüber reden, vlt. will Sie das gar nicht?