Vermögensaufbau mit Einzelaktien: Ansichten eines ehemaligen ETF-Investors

  • beschrieben geht es mir nicht um eine möglichst breite Diversifikation, sondern ich wähle bewusst eine überschaubare Anzahl an Unternehmen aus, weil ich mir von diesen langfristige Profite erhoffe

    Ich hab auch ein Einzelaktien Depot... Bzw zwei (mit unterschiedlichen Strategien).

    Diversifikation ist aber IMO Pflicht. Ein einziger Totalausfall ruiniert einem sonst die Profite des gesamten Depots (max 5% pro Titel. Besser eher 2,5%).

  • Doch. Von ausgewählten, einzelnen Aktien kann man mehr Rendite erwarten, als vom Gesamtmarkt, wobei sich schon auch die Frage gestellt werden muss, welcher Index den Gesamtmarkt überhaupt darstellen soll.

    Ja klar. Meine Einzelaktien sind seit Jahresbeginn 1,7 % im Minus, vermutlich unter Berücksichtigung der Dividenden noch leicht im Plus, der MSCI-World-ETF irgendwas Richtung 12 % im Minus.

    Und im Vorjahr? 27 vs 7 %.

    Und jetzt? Mal verlierste, mal gewinnen die anderen?

    Es geht (mir) schließlich nicht drum, eine Menge Zeit reinzustecken, sorgfältig Unternehmen rauszusuchen, denen ich das Potential zutraue langfristig(!) einen MSCI-Word-ETF zu schlagen und am Ende doch wieder diversifizieren zu müssen, also meinen andiii-Index zu bauen, um nicht in Wirecard 2.0 meine gesamten Ersparnisse zu versenken.

  • Ja klar. Meine Einzelaktien sind seit Jahresbeginn 1,7 % im Minus, vermutlich unter Berücksichtigung der Dividenden noch leicht im Plus, der MSCI-World-ETF irgendwas Richtung 12 % im Minus.

    Und im Vorjahr? 27 vs 7 %.

    Und jetzt?...

    Jetzt?! Jetzt ist es noch immer so, dass man von einzelnen Aktien (egal von welcher) nicht mehr Rendite erwarten kann als vom Gesamtmarkt. Die Betonung liegt auf

    erwarten.

    Das bedeutet: in die Zukunft gerichtet

    Mal verlierste, mal gewinnen die anderen?

    Und am Ende verliert der private Kleinanleger gegen den Gesamtmarkt.

  • Da kann man doch dann einen eigenen Thread aufmachen.

    Gestern oder vorgestern hat doch jemand ein ETF Depot auf den europäischen Zustand übertragen. Also mit ETF, die hier handelbar sind aber dem glücklichen Benjamin entsprechen.

    Man muss deshalb ja nicht gleich nen Fanclub gründen und sich einen Ben Felix Starschnitt an die Wand hängen ;) Aber er hat auf seinem YouTube Kanal @BenFelixCSI um die hundert Videos. Da sind ein paar wirklich sehr gute dabei. Teilweise bereits einige Jahre alt, aber unabhängig davon sehr gut. Manchmal sind natürlich spezifische lokale Inhalte oder Aspekte drin wie bspw. der Canada Pension Plan (CPP) oder ein bewusster kanadischer Home Bias. Und er nennt naturgemäß keine deutsche WKN sondern kanadische Tickersymbole. Diese Inhalte muss man dann entweder gedanklich ausblenden oder auf Europa bzw. den europäischen Währungsraum als unsere Heimatwährung übertragen. Und je nach Englischkenntnissen empfiehlt es sich bei seiner Redegeschwindigkeit, die Wiedergabegeschwindigkeit auf YouTube auf 0,90 oder 0,95 zu stellen :S

  • Erste Group (16,23 %), OMV (14,91 %), Andritz (13,79 %), BAWAG (12,09 %), Deutsche Börse (10,68 %), Strabag (10,05 %), UNIQA (8,34 %), Telekom Austria (4,96 %), Nintendo (4,86 %), Raiffeisenbank Int. (3,93 %).

    Aktuell sehe ich mich nach weiteren Unternehmen als Ergänzung für mein Portfolio um. Habe den Fokus bei der Recherche diesmal auf Großbritannien gelegt, konnte aber noch keine AG in die nähere Auswahl nehmen. ?( Habt ihr Titel aus Großbritannien im Depot?

  • Habt ihr Titel aus Großbritannien im Depot?

    Was bringt dir das denn, wenn du weißt, dass irgendjemand Titel aus Großbritannien im Depot hat?

    Ich kenne jemand aus meiner Kirchengemeinde, der BP und GSK hat.

    Ist mir aber gleich. Vorteil Röhrigshof ist dort, dass keine Quellensteuer erhoben wird und es somit keine Probleme mit dem anrechnen von irgendwelchen Teilen gibt.

  • Ich glaube deine Vorgehensweise hat ein generelles Problem.

    Du musst diversifizieren, denn die Renditen am Aktienmarkt sind EXTREM ungleichmäßig verteilt. Es gibt einige wenige Unternehmen und Sektoren, die die Rendite hochziehen und extrem viele Rohrkrepierer.

    Wenn du stark konzentriert investiert, wirst du am Ende irgendwo landen - das kann weit oberhalb oder (viel wahrscheinlicher) weit unterhalb des Durchschnitts liegen.

    Dabei musst du nicht einmal ins Klo gegriffen haben, es kann auch einfach sein, dass ein wichtiger Trend nicht in deinem Horizont ist.

    Mir scheint es, als würdest du nun zwanghaft neue Unternehmen suchen, weil du ja diversifizieren musst. Aber das passt irgendwie nicht damit zusammen, dass du überzeugter Miteigentümer sein willst. Ein solches Unternehmen findet man nicht, weil man jetzt unbedingt noch ein Unternehmen in Großbritannien finden muss. Und danach in Frankreich, USA, Australien, China,...

    Wenn du aus Überzeugung investieren willst, dann solltest du es machen, weil du überzeugt bist und nicht weil du es musst.

    Investier in wenige Unternehmen, die du wirklich super findest. Geh vielleicht zu den Hauptversammlungen. Wenn du es dir leisten kannst, lass sie ruhig einen spürbaren Teil des Depots ausmachen.

    Aber damit das geht, musst du dir erstmal den Zwang der Diversifikation nehmen.

    Wenn du beispielsweise mit 50+% in einem MSCI ACWI bist, der deckt ziemlich genau das ab, wo du scheinbar nicht suchst (USA , China, Tech, ...).

    Dann hast du die Möglichkeit, wirklich nach deiner Überzeugung zu investieren - auch in wenige Unternehmen, die dir wirklich zusagen. Und halt auch einfach mal mehrere Jahre nichts Neues zu finden.

    Und vielleicht gibt's auch etwas Aktives, was dir zusagt. Vielleicht ist der Frankfurter Modern Value ETF was für dich.

    Aber gerade ,weil du viel in Europa und abseits von Tech suchst, würde ich MINDESTENS 50% im MSCI ACWI haben. Oder JPMorgan All Country Research Enhanced Index Equity Active, wenn eine leichte aktive Komponente haben soll.

  • Was verstehst Du denn unter "diversifizieren"? Dazu benötigt man nicht mehrere Strategien.

    Diversifizieren kann sein: investieren in ein aktives und/oder passives Portfolio plus weitere Komponenten. Dies könnten sein:

    • Mietimmobilien (falls das nötige Kleingeld vorhanden)
    • Edelmetalle
    • Einzelaktien
    • etc. (Uhren, Alkohol, Kunst etc.)

    Dies alles sind Einzelstrategien, die eine große (diversifizierte) Gesamtstrategie ergeben. Durch die Diversifikation werden die Risiken minimiert, da die Einzelkomponenten entweder gar nicht oder sogar negativ korelliert sind.

    Betreibe ich aktuell relativ erfolgreich. Stand heute ist in diesem Jahr MSCI ACWI ETF bei -10.3 %, kombiniert mit den ebenfalls vorhandenen aktiven Fonds komme ich hier auf -6.1 % seit Jahresbeginn. Die zusätzlich vorhandenen Aktien reißen mich in diesem Jahr auf -7.2 % runter, allerdings der Edelmetallanteil liegt - ebenfalls seit erstem Januar - bei +16.7 %.

    Alles zusammen liegt mein Portfolio damit in diesem Jahr bei -2.4 %, also deutlich besser als die "Einzelstrategie" MSCI World ACWI (-10.3 %)...

  • Diversifizieren kann sein: investieren in ein aktives und/oder passives Portfolio...

    Das klingt für mich so, als wolle ein Fußballspieler auf beiden Spielfeldseiten Tore schießen, weil er diversifizieren möchte.

    ...

    • Mietimmobilien (falls das nötige Kleingeld vorhanden)
    • Edelmetalle
    • Einzelaktien
    • etc. (Uhren, Alkohol, Kunst etc.)

    Dies alles sind Einzelstrategien...

    Nein, das sind Anlageklassen.

  • Nein, das sind Anlageklassen.

    Geht's in diesem Thread nicht um ETFs vs. Aktien? Beides Anlageklassen...lässt sich wohl vom Thema Strategie nicht ganz trennen. (ETFs kann natürlich etwas breit global anlegendes sein, oder aber auch das Setzen auf ein Marktsegment, ebenso kann Aktien etwas sehr singuläres sein oder aber der Aufbau eines halbwegs diversifizierten Portfolios durch 10-12 Aktien unterschiedlicher Ausrichtungen)

  • Geht's in diesem Thread nicht um ETFs vs. Aktien? Beides Anlageklassen...

    Nein!

    Aktien sind eine Anlageklasse.

    ETFs sind lediglich ein Vehikel, mit denen man in die unterschiedlichsten Anlageklassen investieren kann. Das müssen nicht notwendigerweise Aktien sein.

    ...lässt sich wohl vom Thema Strategie nicht ganz trennen.

    Strategie ist eine grundsätzliche, langfristige Verhaltensweise. Das kann und muss man sehr genau von Anlageklassen trennen.

  • Was bringt dir das denn, wenn du weißt, dass irgendjemand Titel aus Großbritannien im Depot hat?

    Mir geht es nicht darum, dass das Unternehmen aus Großbritannien ist. Aktuell konzentriere ich mich bei der Recherche nur eben auf Großbritannien.

    Investier in wenige Unternehmen, die du wirklich super findest

    Das ist der Plan. Mir geht es nicht um eine breite Diversifikation. Nur möchte ich natürlich neben meinen bestehenden Investitionen auch die Augen nach künftigen Investitionensmöglichkeiten offen halten.

  • Die Erste Group (als größtes Investment in meinem Depot) startet einen Anlauf für die Übernahme einer polnischen Bank.

    Mehr erfahren: https://www.diepresse.com/19627907/erste…santander-polen

    Das Potenzial nach Polen zu expandieren war und ist einer meiner Kaufgründe. Die Erste Group hat Erfahrungen mit Expansionen und ist in mehreren Ländern aktiv. Das es so rasch Neuigkeiten dazu gibt, hätte ich aber nicht erwartet.