Ich habe erst einmal für mich selbst reflektiert, welche Kriterien mir wirklich wichtig sind, wenn es darum geht, welche Unternehmen ausgeschlossen werden. Es gibt ja oft verschiedene Varianten - wobei SRI in der Regel die strenger und ESG die weniger streng gefilterte Variante ist.
Mir persönlich war eines sehr wichtig: Ich wollte einen ETF, der die Tabak-Konzerne ausschließt. Das hat persönliche und familiäre Hintergründe - ich hätte einfach Bauchschmerzen dabei gehabt, in einen nicht entsprechend gefilterten ETF anzulegen, und von vornherein mit einem schlechten Gefühl in die Geldanlage zu starten, ist nicht gerade die beste Voraussetzung. Bei den weiteren Überlegungen kam ich dann zu dem Schluss, dass mir ansonsten eine weniger streng gefilterte ESG-Variante reicht, um mich mit meiner Anlage wohl zu fühlen, und bin so schließlich beim Vanguard ESG Global All Cap gelandet, den ich seither als 1-ETF-Lösung bespare.
Das sehe ich ähnlich, wobei ich immer noch überwiegend in SRI investiert bin. Da bei mir aber Ausschlüsse wie Tabak, kontroverse Waffen, Kinderarbeit und CO2-Wucher vor allem stehen, kommt auch ESG in Betracht. Da sind ja recht konkrete Kriterien.
Zu den vielzitierten unscharfen Definitionen noch mal der Verweis auf die Seite faire-fonds.info. Da kann man sehen, welche Firmen jeweils enthalten sind und wie hoch der Anteil an unschönen Kollateralschäden ist. Und tatsächlich haben da einige ESG-Anlagen bessere Werte als die vermeintlich strengeren SRI-Fonds.