Aktuelle Lage zu riskant zum investieren?

  • Guten Morgen liebe Leute. Ich habe vor kurzem meine Ausbildung bei einer Bank abgeschlossen und sitze (gefühlt) in einer Zwickmühle. Bisher war ich nicht mutig genug wirklich ernsthaft zu investieren, so dass sich mein Notgroschen mittlerweile bei gut 5 Monatsgehältern befindet. Da ich in der glücklichen Situation bin keine Miete zahlen zu müssen und auch weder Kinder noch eine Partnerin habe liegt meine Sparrate nun bei knapp über 2k im Monat. Diese würde ich jetzt gerne investieren, allerdings ist es das erste Mal das ich so hohe Beträge anlege und ich bin aufgrund der aktuellen politischen Lage unschlüssig was langfristig gesehen am besten wäre. Natürlich gibt es nie eine Garantie, das ist mir bewusst, aber ich hoffe ihr könnt mir zumindest eine grobe Richtung geben wie ich herausfinde was für mich am besten ist.
    Ich habe das Gefühl nicht mehr wirklich objektiv an die Sache heranzugehen, da mir privat, vor allem von meinem Arbeitgeber und meinem Umfeld, zu allem möglichen geraten wird und ich langsam eine Art Trotzhaltung entwickle.
    Mich interessieren keine Immobilien und auch keine kurzweiligen Investitionen, daher denke ich ein klassischer ETF wie MSCI World, Vanguard etc wären die beste Alternative. Oder wäre es doch sinnvoller vor erst eher in Gold in investieren?
    Mir fehlt es irgendwie an Entschlossenheit, aber bei 2k im Monat ist es wohl besser langsam anzufangen, anstatt das immer weiter vor sich herzuschieben.

    In diesem Sinne, vielleicht hat der ein oder andere ja einen guten Tipp oder Rat für mich, ich wäre euch sehr verbunden.
    Schönes Bergfest :thumbup:

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo, wenn du grundsätzlich und aufgrund der aktuellen Situation unschlüssig bist, fang vielleicht klein an, ein Sparplan mit 500€ auf Vanguard World kannst du auf Sicht von ein paar Jahren nichts kaputt machen.

  • Aktuell ist ein ganz wunderbarer Zeitpunkt um mit dem langfristigen besparen eines ETF anzufangen. Was interessieren dich die schwankungen von heute und morgen, wenn du erst in einigen jahren überhaupt an das Geld heran willst? Dafür sind die Kurse - und damit deine Kaufkosten - etwas niedriger als noch vor einigen Monaten. Du bekommst pro Euro also mehr ETF!


    Wenn dir der Einstieg mit deiner vollen Sparrate vielleicht noch nicht so recht geheuer ist, dann fang zum reinkommen erstmal kleiner an. Ein Sparplan auf einen dieser beliebten weltweiten Aktien-ETF wie den MSCI World über zwei- oder dreihundert Euro im Monat tut nicht weh, das kannst du ja mal anlegen. Und wenn sich dann zeigt, dass das alles doch garkein Teufelszeug ist, dann kannst du immernoch höher gehen. Immerhin bist du an nichts und niemanden gebunden. Du kannst immer wenn du das willst - jederzeit - deine Sparrate anpassen. Wichtig ist es aber anzufangen. Oftmals will man natürlich nichts falsch machen, optimiert und zögert, sucht ETF, will wild mixen. Das brauchts nicht. Ein ETF, ein sparplan, los gehts.

  • ich bin aufgrund der aktuellen politischen Lage unschlüssig was langfristig gesehen am besten wäre.

    Tja, irgendwas ist halt immer: Krisen, Crashs und Katastrophen: Der S&P 500 im Spiegel der Zeitgeschichte

    daher denke ich ein klassischer ETF wie MSCI World, Vanguard etc wären die beste Alternative.

    ja

    Oder wäre es doch sinnvoller vor erst eher in Gold in investieren?

    nein

    Mir fehlt es irgendwie an Entschlossenheit, aber bei 2k im Monat ist es wohl besser langsam anzufangen, anstatt das immer weiter vor sich herzuschieben.

    genau

    :)

  • Genau, fang an!

    Sparplan auf einen weltweiten Aktien-ETF auf einen Index wie den FTSE All World / MSCI ACWI und los.

    Und dann schaust Du erstmal was es mit Dir macht, wenn Du die Kursschwankungen mit Deinem Geld erlebst.

    Diese würde ich jetzt gerne investieren, allerdings ist es das erste Mal das ich so hohe Beträge anlege und ich bin aufgrund der aktuellen politischen Lage unschlüssig was langfristig gesehen am besten wäre.

    Es ist hilfreich, dass man erstmal stehen und gehen lernt, bevor man sich für einen Marathonlauf anmeldet! ;)

    Und Vermögensaufbau ist ein Marathon. Also fange auch an langfristig zu denken. Der Spruch 'politische Börsen haben kurze Beine' kommt nicht von ungefähr. Die Trump's und Putin's dieser Welt kommen und gehen.

    Langfristig entwickelt sich die Weltwirtschaft positiv, auch wenn es mal einige Jahre lang im Räderwerk knirschen mag.

  • Ich habe vor kurzem meine Ausbildung bei einer Bank abgeschlossen

    Hallo WildYard Willkommen im Forum!

    Nun, da du also ganz am Anfang deiner beruflichen Karriere stehst, ist zunächst einmal festzuhalten, dass

    der beste Zeitpunkt für eine Vermögensbildung JETZT! ist.


    Ich habe das Gefühl nicht mehr wirklich objektiv an die Sache heranzugehen, da mir privat, vor allem von meinem Arbeitgeber und meinem Umfeld, zu allem möglichen geraten wird und ich langsam eine Art Trotzhaltung entwickle.

    Ich fühle mit dir, ganz im Ernst, das ist wie bei einem Fußballspiel - die 15.000 Zuschauer sind allesamt Trainer, Schiris, Stürmer und wissen es immer "am Besten".


    Ich denke, das Beste wäre dass du ganz für dich persönlich zunächst einmal die Ziele absteckst, die du kurz- mittel und langfristig erreichen möchtest, ohne diese als in Stein gemeißelt anzusehen. Ziele und Pläne ändern sich, aber völlig planlos zu starten ist auch keine gute Idee.


    ETFs sind ein prima Start in die passive Geldanlage: Du zahlst einen monatlichen Sparbetrag und der ETF macht den Rest. Es sagt ja niemand, dass du gleich komplett "All in" gehen musst. Da du am Anfang stehst kannst du dich auch erst einmal herantasten und schauen womit du dich wohlfühlst.


    Ich habe zwar keine Ahnung was man in einer "Bänker" Lehre so alles lernt, aber du weisst natürlich, dass Produktkosten deine Erträge schmälern, weil deine Einlage nur zum Teil investiert wird. Darauf solltest du also achten.


    Ich gebe dir hier keine konkreten Tipps, in welche Anlage du investieren sollst, Doch gebe ich dir den Rat dir die verschiedenen Assets und Risiken anzusehen. Je besser du den Markt und seine zugrundeliegenden Prinzipien verstehst, umso deutlicher werden für dich genau die Anlageformen, die für dich relevant und passend sind.


    Trotzdem doch noch einen kleinen Tipp: Gold ist eine Inflationssicherung und keine Geldanlage!


    Ich wünsche Dir viel Erfolg, Du machst das schon! 👍🙂

    Als Visionär muss man mit der Tatsache leben, dass die Welt voller engstirniger Idioten ist.

    Alles Große beginnt im Kleinen! 😎 Offizieller Beitrag von Saidi. 👍

  • Fang einfach an, mit einem mutigen Sparplan.


    Du arbeitest jetzt bei einer Bank?

    Dann lass die Finger von allen Produkten deiner Bank außer passiven ETF, wenn die das haben.

    Davon gehe ich aber mal nicht aus. Das Treffen nur auf die Deutsche Bank zu.

    DEKA gibt es auch einen weltweit ETF.


    Achtung: keinesfalls irgendetwas das aktiv gemanaged wird.


    Bei welcher Bank möchtest du den Sparplan einrichten?

    Es gibt auch die Möglichkeit wöchentlich, ein Sparplan einzurichten, das macht vielen mehr Spaß und sie können die Schwankungen des Marktes beruhigter aussitzen.

    Fang doch einfach mit 400 € im Monat an und zieh das gnadenlos durch.

    Du kannst jeweils zum 1. Januar den Betrag auch um die Inflationsrate erhöhen.

    Glaub mir: das wird klappen über einen Zeitraum von 40 Jahren.

  • Ich habe vor kurzem meine Ausbildung bei einer Bank abgeschlossen und sitze (gefühlt) in einer Zwickmühle. Bisher war ich nicht mutig genug, wirklich ernsthaft zu investieren, so dass sich mein Notgroschen mittlerweile bei gut 5 Monatsgehältern befindet.

    Wie ist dieser Notgroschen angelegt?

    Da ich in der glücklichen Situation bin, keine Miete zahlen zu müssen und auch weder Kinder, noch eine Partnerin habe, liegt meine Sparrate nun bei knapp über 2k im Monat.


    Diese würde ich jetzt gerne investieren, allerdings ist es das erste Mal, dass ich so hohe Beträge anlege und ich bin aufgrund der aktuellen politischen Lage unschlüssig, was langfristig gesehen am besten wäre. Natürlich gibt es nie eine Garantie, das ist mir bewusst, aber ich hoffe ihr könnt mir zumindest eine grobe Richtung geben, wie ich herausfinde, was für mich am besten ist.

    Tja, da bist Du vermutlich in diesem Forum falsch. Hier sind die Finanzselbermacher, die sich zwar untereinander austauschen, aber letztlich die Entscheidungen selbst treffen.


    Leute, die partout nicht selber entscheiden wollen, fallen letztlich Finanzoptimierern zum Opfer. Diese optimieren allerdings in erster Linie die eigenen Finanzen - und der Kunde zahlt das. Aber das weißt Du ja selber, hast ja selbst eine Bankausbildung.

    Ich habe das Gefühl, nicht mehr wirklich objektiv an die Sache heranzugehen, da mir privat, vor allem von meinem Arbeitgeber und meinem Umfeld, zu allem möglichen geraten wird und ich langsam eine Art Trotzhaltung entwickle.


    Mich interessieren keine Immobilien und auch keine kurzweiligen Investitionen, daher denke ich ein klassischer ETF wie MSCI World, Vanguard etc wären die beste Alternative. Oder wäre es doch sinnvoller vorerst eher in Gold in investieren?


    Mir fehlt es irgendwie an Entschlossenheit, aber bei 2k im Monat ist es wohl besser langsam anzufangen, anstatt das immer weiter vor sich herzuschieben.

    In diesem Sinne, vielleicht hat der ein oder andere ja einen guten Tipp oder Rat für mich.

    Das A und O bei der Geldanlage ist ein Konzept. Man muß wissen (oder festlegen), mit welchem Ziel man spart, einen Weg festlegen und den dann verfolgen.


    Du hast kein konkretes Ziel, also lautet Dein Ziel unspezifisch: Vermögensaufbau. Dazu teilt man sein Geld in drei oder vier Schubladen:


    1. laufendes Geld (Girokonto). Schwankt logischerweise, ich lasse dort immer im Durchschnitt etwa ein Gehalt liegen.

    2. Liquiditätsreserve. Dafür nehme ich einen Geldmarktfonds. Man kann auch ein Tagesgeld dafür nehmen, aber der Geldmarktfonds rentiert besser, und man spart sich das Hopping. Der Spesen wegen sollte man dafür aber zum Neobroker gehen.


    3.? 4.? Alles drüber kann man noch aufteilen in mittelfristiges und langes Geld, aber das macht dann jeder nach eigenen Vorstellungen.


    Wer so fragt, wie Du fragst, investiert sinnvollerweise erstmal 11,99 € in ein Anfängerbuch, nämlich das: Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff: Vermögen aufbauen, statt Geld verschenken.


    Das ist auch für Dich als Bankmensch kein hinausgeworfenes Geld. Allerdings: Walz ist Verbraucherschützer. Es geht ihm darum, daß seine Leser möglichst effizient Vermögen aufbauen. Du gehörst zur Gegenseite: Du arbeitest in einer Bank, und die Bank möchte logischerweise ihre Erträge optimieren, die der Kunde bezahlt. Das ist ein Widerspruch. :(


    Du und Deine Kollegen empfiehlst den Leuten aktive Fonds zur Geldanlage. Die bringen erstmal beim Verkauf eine ordentliche Provision, und auch in der Haltedauer zahlt die Fondsgesellschaft laufend Bestandsprovision an die Depotbank.


    Wir hier wollen dieses Geld nicht bezahlen, also kaufen wir keine Fonds, sondern die viel billigeren ETFs (die oftmals sogar noch eine bessere Rendite zeigen). Damit sägst Du dann allerdings am eigenen Ast.


    Ich glaube nicht, daß es Deinem Arbeitgeber gefällt, wenn Du Deine eigenen Bankgeschäfte über einen Discount- oder gar Neobroker abwickelst.


    Von der Sache her ist Geldanlage auf Deinem Niveau noch relativ einfach: Du hast eine erhebliche Sparrate, Du weißt aus Deiner Ausbildung, daß Aktien auf lange Sicht die beste Rendite bringen, also fängst Du jetzt halt stumpf mit einem Sparplan auf einen breiten Aktienindex an. Wir haben momentan sicherlich rauhe Zeiten, aber kein Chaos. Also fängt man einfach an und läßt sich von einem durchgeknallten Politiker nicht die Rendite vom Butterbrot nehmen. Es werden auch andere Zeiten kommen, schon aus biologischen Gründen, und die Welt wird sich weiterdrehen.


    Bis Du Deine Angst überwunden hast, scheinen mir 500 € pro Monat in einen ETF-Sparplan eine gute Idee. Das ist dann eind auch für Dich überschaubare Summe von 3000 € in einem halben Jahr (auf die Du zur Not auch verzichten könntest, aber so schlimm wird es wohl nicht kommen können). Du wirst parallel weiterlesen, aber halt mit einem anderen Blick auf die Sache. Wenn eigenes Geld mit im Spiel ist (und sei es wenig, betrachtet man die Chose anders, als wenn man auf dem Papier das super-optimale Depot feinziseliert).


    Schwimmen lernt man zwar zunächst im Trockenen, dann aber im Schwimmbad. Genauso sollte man beim Investieren sich erstmal theoretisch vorinformieren, irgendwann aber muß man mal echt anfangen, sonst plant man bis zum jüngsten Tag.

    Schönes Bergfest :thumbup:

    ??

  • Wir hier wollen dieses Geld nicht bezahlen, also kaufen wir keine Fonds, sondern die viel billigeren ETFs (die oftmals sogar noch eine bessere Rendite zeigen). Damit sägst Du dann allerdings am eigenen Ast.


    Ich glaube nicht, daß es Deinem Arbeitgeber gefällt, wenn Du Deine eigenen Bankgeschäfte über einen Discount- oder gar Neobroker abwickelst.

    Das ist ein ganz wichtiger Hinweis.

    Und man soll ja auch vorsichtig sein, ohne gleich verrückt, misstrauisch zu sein.


    Ich gehe allerdings gnadenlos davon aus, dass die Bank da „illegal“ ein Auge drauf hat.


    Vielleicht hast du aber das Glück, dass deine Bank auch vernünftige ETF-Sparpläne anbietet.

  • Wikipedia - Bergfest

    "So wird beispielsweise mittwochs die Hälfte der Woche gefeiert („Mittwoch ist Bergfest“). Zu beachten ist, dass natürlich nicht der ganze Mittwoch als „Bergfest“ bezeichnet werden kann, vielmehr ist Mittwoch zur Mittagszeit eine präzisere Verortung des „Bergfests“.

    ;)

    Das habe ich in meinem Alter noch nie gehört.

    Offenbar ist da regional irgendetwas an mir vorbeigegangen….

  • Der arme junge Mann, nach so viel Text wird er sich erschlagen fühlen. In der Kürze liegt die Würze.

    Da muss er durch. Ansonsten bietet die Kreissparkasse oder Volksbank vor Ort die kurze, knackige Lösung für Menschen, die ihr Geld rauswerfen wollen.

  • Ich glaube nicht, daß es Deinem Arbeitgeber gefällt, wenn Du Deine eigenen Bankgeschäfte über einen Discount- oder gar Neobroker abwickelst.

    Der AG hat darauf keinen Einfluß zu nehmen!

    Einfach das Einkommen vom hauseigenen Bankkonto auf ein weiteres Konto bei einer betriebsfremden Bank transferieren und fertig.

    Als Visionär muss man mit der Tatsache leben, dass die Welt voller engstirniger Idioten ist.

    Alles Große beginnt im Kleinen! 😎 Offizieller Beitrag von Saidi. 👍

  • Wikipedia - Bergfest

    "So wird beispielsweise mittwochs die Hälfte der Woche gefeiert („Mittwoch ist Bergfest“). Zu beachten ist, dass natürlich nicht der ganze Mittwoch als „Bergfest“ bezeichnet werden kann, vielmehr ist Mittwoch zur Mittagszeit eine präzisere Verortung des „Bergfests“.

    ;)

    Ich kannte den Begriff Bergfest als Prima, die Hälfte der Strecke ist geschafft, das ist ein Grund zum Feiern! beispielsweise von der Bundeswehr. So kurzatmig, daß ich jede Woche ein Bergfest feiern müßte (oder vielleicht sogar jeden Tag zu Mittag?) bin ich allerdings nicht und war es auch nie.


    Ein Bergfest am Mittwoch einer Woche zu feiern, in der der Donnerstag ein Feiertag und der Freitag für viele ein freigenommener Brückentag ist, wäre mir nicht in den Sinn gekommen.

  • Zitat

    Leute, die partout nicht selber entscheiden wollen, fallen letztlich Finanzoptimierern zum Opfer.

    Der Achim bringt es genau auf den Punkt. :)


    Lieber WildYard,

    mach dir nicht so viele Sorgen. Immerhin hast du hierher gefunden.

    Und jetzt leg einfach los:

    - monatlicher Sparplan auf einen Welt-ETF

    - bissl Notgroschen fürs gute Gefühl, möglichst verzinst


    Fertig!


    In 25 Jahren hab ich wahrscheinlich 80000mal gelesen, dass es jetzt gerade zu gefährlich ist, zu investieren und das der große Crash bald kommt. ;) Die Angst in deinem Kopf, das ist dein größter Feind.