Unterhalt

  • Hallo, zusammen

    Ich zahle derzeit für zwei Kinder 756€ Unterhalt bei einem Gehalt von 2400€. Meine monatlichen Kosten belaufen sich auf 2300€. Also habe 100€ die allerdings in Auto Wohnung oder sonstiges gehen. Im Endeffekt mache ich jeden Monat Verlust. Da der Unterhalt immer mehr wird, Frage ich mich wie ich mir ein Leben noch leisten kann. Ich habe eine Eigentumswohnung bei der in den nächsten Jahren viel gemacht werden muss und mir ca. 50000-70000€ fehlen. Wäre es sinnvoll meine Wohnung zu verkaufen und in miete zu wohnen?

    Hat jemand einen Tipp, wie ich mehr Geld zur Verfügung?

  • Ich glaube das aus der Ferne zu beantworten wird schwierig.

    Um mehr Geld zu haben gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Einahmen steigern oder Ausgaben reduzieren.


    Zweitjob / Jobwechsel

    Ausgaben genau prüfen, wo man ggfs. noch was wegreduzieren kann.


    Die Wohnung zu verkaufen wäre in der Theorie in Erwägung zu ziehen, bedenke aber dass du dann noch eine akkurate Ersatzwohnung brauchst, ggfs. Möbel, Küche, Umzugskosten.

  • Die 2400€ sind Netto.


    Der Selbstbehalt funktioniert bei Eigentum nicht oder liege ich da Falsch?

    Beim Jugendamt sagte man mir wenn ich den Unterhalt nicht zahlen kann würde die mir das Geld auslegen und ich muss es wieder zurück zahlen.


    Hier ein paar Ausgaben

    756€ Unterhalt

    300€ Hausgeld

    200€ Darlehen

    200€ Versicherungen

    200€ Verpflegung

    50€ Handy Internet

    250- 300€ Auto ( Versicherungen, Steuer, Reperatur, Benzin)

    80€ Strom

    100€ damit ich selbst etwas mit meinen Kindern machen kann



    Kosten reduzieren geht nicht spare schon wo ich kann!


    Zweitjob geht auch nicht sollte laut Ärzten 80% arbeiten bin aber bei 100%

  • brutto? netto? wieso ist das so niedrig? Arbeitest du TZ?

    Wird wohl zu 99% netto sein und bestimmt nicht Teilzeit. Mal einen Überblick verschafft, was man heutzutage verdient?

    Wäre es sinnvoll meine Wohnung zu verkaufen und in miete zu wohnen?

    Bestimmt nicht. Willst du dein ganzes Geld für Kinder abdrücken? Evtl. solltest du dir mal rechtlichen Rat holen. Bei dir lohnt sich ja dann das Arbeiten gar nicht mehr. Für wen gehst du jeden Tag raus? Monatliche Kosten von 2300 Euro sind schon heftig....

  • Kannst du das ein bisschen genauer beschreiben?

    Wie kommst du auf 756 € Unterhalt? In welcher Stufe bist du und wie alt sind die Kinder?

    Wie ist der Unterhalt festgelegt? Vom Jugendamt? Vom Gericht? In Absprache mit dem anderen Elternteil? Gibt es eine Urkunde?

    Was sind denn diese 2400 €? Ist das dein Netto, wie du es vom Arbeitgeber bekommst? Ist das alles oder bekommst du noch etwas dazu, wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Schichtzulagen...?


    Wenn man in einer eigenen Wohnung wohnt, wird normalerweise der Wohnvorteil als virtuelles Einkommen zum tatsächlichen Einkommen gerechnet. Welcher Betrag ist das denn bei dir? Ist das ein realistischer Betrag, den du etwa auch zahlen würdest, wenn du in einer vergleichbaren Wohnung zur Miete leben würdest?

  • Monatliche Kosten von 2300 Euro sind schon heftig....

    Zieh mal den Kindeunterhalt ab! Dann sind es 'nur' noch ca. 1.500€ im Monat.

    Finde ich jetzt nicht übertrieben. :/

    Willst du dein ganzes Geld für Kinder abdrücken? Evtl. solltest du dir mal rechtlichen Rat holen. Bei dir lohnt sich ja dann das Arbeiten gar nicht mehr. Für wen gehst du jeden Tag raus?

    Und nun schauen wir mal grob in die 'Düsseldorfer Tabelle' zum Kindeunterhalt. Demnach liegt der 'Selbstbehalt' der einem Arbeitnehmer zusteht bei ca. 1.450€ im Monat. Und da liegt der Threadersteller halt drüber.

    Und ja, Kinder kosten Geld. Ob man nun in einer Beziehung lebt oder getrennt. Irgendwie hat man ja auch damit zu tun, dass es die Kinder gibt. :/


    PS: Ich habe einen Freund, der fast 24 Jahre für die Folgen eines 'One-Night-Stand' zahlen durfte. So schnell kann man richtig viel Geld verlieren.

  • Es sind 764€ zweimal 531€ - 250€ Kindergeld.

    Es wurde mit dem anderen Elternteil so vereinbart und vom Jugendamt mir so telefonisch bestätigt.


    Wie es mit dem Wohnvorteil funktioniert weiß ich nicht


    Urlaubs und Weihnachtsgeld bekomme ich gerade für eine Zeit von zwei Jahren nicht!

    Bin in Reha muss dort aber auch arbeiten. Aber ansonsten würde ich es bekommen. Aber dadurch ja wieder mehr Unterhalt bezahlen.

    Gehalt bleibt für diese Zeit jedoch gleich

  • Es sind 764€ zweimal 531€ - 250€ Kindergeld.

    Es wurde mit dem anderen Elternteil so vereinbart und vom Jugendamt mir so telefonisch bestätigt.

    Die Rechnung passt noch nicht. Das wären 1062-250 = 812 €.


    Gibt es irgendwas schriftliches, wo drin steht, was du zu zahlen hast? Wenn ja - was ist das ganz genau?

  • Schriftlich gibt es nichts.

    Ich rief vor ein paar Monaten beim Jugendamt an und erklärte meine Situation. Antwort war ich muss die 764€ zahlen.


    Nächstes Problem wäre wenn ich dies nicht zahlen würde hätte ihre Mutter weniger die jetzt schon nichts hat und im Endeffekt auch die Kinder

  • Nächstes Problem wäre wenn ich dies nicht zahlen würde hätte ihre Mutter weniger die jetzt schon nichts hat und im Endeffekt auch die Kinder

    Das ist so nicht richtig, da das Jugendamt einen sog. Unterhaltsvorschuss zahlt, wenn der unterhaltspflichtige Elternteil keinen Kindesunterhalt zahlen kann. Der Unterhalt für die Kinder wird also so oder so gezahlt.


    Ich würde mich an Deiner Stelle bei einem Sozialverband zu Deiner Situation beraten lassen. Es nutzt ja auch niemandem, wenn Du Dich kaputt arbeitest.

  • Schriftlich gibt es nichts.

    Ich rief vor ein paar Monaten beim Jugendamt an und erklärte meine Situation. Antwort war ich muss die 764€ zahlen.


    Nächstes Problem wäre wenn ich dies nicht zahlen würde hätte ihre Mutter weniger die jetzt schon nichts hat und im Endeffekt auch die Kinder

    Also:

    Tipp 1: Lass das Jugendamt bei diesen finanziellen Themen außen vor.

    Tipp 2-50000: Lass das Jugendamt bei diesen finanziellen Themen außen vor.


    Du bist mit deinem Einkommen relativ nah am Mindestunterhalt. Ich denke, dass du ohne die Eigentumswohnung und bei richtiger Berechnung den noch ganz knapp zahlen müsstest oder schon drunter bist.

    Wenn du das allein mit der Mutter absprichst, ist das erstmal kein großes Problem.

    Wenn du aber selbst zum Jugendamt gehst oder die Mutter dorthin geht, wird es zum Problem. Dann giltst du als Mangelfall und und musst letztlich alles dafür tun, das nötige Einkommen für den Mindestunterhalt zu erarbeiten. Nebenjobs, Wochenendarbeit usw. Die drehen dir jeden Cent um.


    Das Jugendamt zahlt in diesem Fall Unterhaltsvorschuss, kann den aber zurückfordern, wenn du irgendwann mal mehr verdienen solltest. Dieser Unterhaltsvorschuss ist niedriger als das, was sie von dir fordern würden. Politische Anmerkung - erstaunlicherweise ist der tatsächliche Bedarf eines Kindes von dem abhängig, der ihn zahlt und nicht davon, was ein Kind wirklich braucht. Und die Tatsache, dass ein Kind guten Kontakt zu beiden Elternteilen braucht und das bei beiden Elternteilen Kosten verursacht, spielt an dieser Stelle kaum noch eine Rolle.


    Du solltest alles dafür tun, dass du den Mindestunterhalt zahlen kannst. Für die Altersgruppe 0-5 Jahre sind das momentan 354,50 € pro Kind. Das klingt hart, aber es erspart dir eine Menge Stress mit dem Jugendamt.



    Grundsätzlich können die Eltern ihre finanziellen Angelegenheiten frei regeln. Es benötigt kein Jugendamt, kein Gericht, keinen Rechtsanwalt.



    Normalerweise funktioniert die Unterhaltsberechnung so, dass dein Bruttogehalt und alle sonstigen Einkünfte (Zinsen, Steuererstattungen...) addiert werden und davon zunächst die Pflichtbeiträge in die Sozialversicherungen abgezogen werden, dann berufsbedingte Kosten abgezogen werden (Wege zum Arbeitsplatz) und auch private Versicherungen (zusätzliche Altersvorsorge) abgezogen werden. Das gibt dann einen Betrag und mit dem geht man in die Düsseldorfer Tabelle und ermittelt mit dem Alter des Kindes den zu zahlenden Betrag.

    Wenn du zur Miete lebst, sind im Selbstbehalt 520 € Warmmiete enthalten. Wenn deine tatsächliche Miete höher ist, kann sie angerechnet werden. Wenn du aber ein Mangelfall bist, wird das nicht gemacht.

    Da du in deiner eigenen Wohnung lebst, wird eigentlich die Miete, die du einnehmen könntest, wenn du die Wohnung vermietest, als Einkommen dazugerechnet. Kreditraten kannst du in gewissen Grenzen abziehen.



    Meine Empfehlung wäre, dich unabhängig beraten zu lassen.


    Das machen Sozialverbände oder auch Vereine wie der ISUV. Das kostet erstmal nichts oder nur sehr wenig und du kannst dir eine unabhängige Meinung holen. Wenn du mit deiner Ex reden kannst, könnt ihr auch zusammen dorthin gehen und eine Vereinbarung über den Unterhalt erarbeiten.



    (Bei deinen Ausgaben würde ich bei den Positionen Strom und Versicherungen Potential sehen, dass sich das reduzieren lässt. Manchmal ist das Auto auch ein Kostentreiber.)

  • Gibt es eigentlich die Möglichkeit, dass ihr euch den Aufenthalt der Kinder teilt - und somit auch den Unterhalt? Die Kinder müssen ja nicht zwangsläufig bei der Mutter leben. Oder ist das gerichtlich in Stein gemeißelt? Arbeitet die Mutter auch? Das Amt sagt, da wäre gar nichts... Ich habe mit 2 Kindern allein immer gearbeitet, es geht, wenn man will oder/und muss!

  • Die Mutter arbeitet auch aber nicht voll.

    Ich habe die Kinder immer am Wochenende. Und die sind gar nicht begeistert. Ich Versuche es Ihnen so schön wie möglich zu machen aber Kinder wollen halt immer zu ihrer Mutter. Wenn wir z.B. das 50 50 Modell machen. Müsste ich trotzdem etwas zahlen, da sie weniger verdient. Und ich hätte weitaus mehr Ausgaben. Kinder zum Kindergarten/ Schule fahren (weiter weg) Lebensmittel, evtl. müsste ich Kleidung bezahlen und und und

    Bringt wahrscheinlich nichts

  • Moin,

    ich würde raten, einen guten Fachanwalt für Familienrecht aufzusuchen. Der ist notfalls auch hilfsbereit beim Ausfüllen eines Antrags auf Prozesskostenhilfe…

    Er sollte aber fragen, was der Anwalt für seine Dienste in Rechnung stellt. Beim Unterhalt ist der Streitwert schnell relativ hoch.

  • Er sollte aber fragen, was der Anwalt für seine Dienste in Rechnung stellt. Beim Unterhalt ist der Streitwert schnell relativ hoch.

    Das hängt immer vom Einzelfall ab. Ich kann da mitreden, wurde vor gut 15 Jahren auch um mehr Unterhalt für zwei Töchter von meiner Ex angehalten und habe das damals mit meinem Anwalt besprochen. Der meinte, mein Standpunkt sei korrekt, den solle ich meiner Ex doch schriftlich darlegen, damit sie das Schreiben dann ihrer Anwältin vorlegen kann. Ich habe ihn trotzdem gebeten das Schreiben aufzusetzen. So ein Briefkopf vom Fachanwalt macht halt mehr her.


    Das Schreiben hat mich damals 300 € gekostet, hat mich aber Nerven und Geld gespart. Das war schnell wieder drin…


    Nur meine Meinung