Riester einfach mal machen und später ggf. ruhen lassen?

  • Genau das ist ja wie beschrieben meine Annahme. Wenn das so stimmt, wäre das doch sehr lohnend.

    Die Frage ist, ob es durch Kosten (FT empfiehlt genau einen Fondssparplan) oder andere Einflüsse negativ beeinflusst wird.

  • Wenn ich 42% Steuern zahle auf einen Betrag, den ich zu 10% selbst bezahlt habe und der zu 90% vom Fiskus gefördert wurde, dann muss die Inflation ja schon galoppierend sein, damit mir die Steuer rechnerisch wehtut.

    Wenn die Inflation der einzige Parameter ist, dann ja.
    Darum wollte ich die Frage hier ja mal mit denen besprechen, die tiefer in der Riester Rententhematik drin sind.

  • 10% Eigenbeitrag, 90% Zulagen klingt in der Tat gut.

    Man muss nur schauen, dass man bei der Auszahlung unter dem Betrag bleibt, der zu einer monatlichen Auszahlung führt.

    Und es kann passieren, dass man bei der Stillegung irgendwelche Gebühren zahlt.


    Und die 60€, die zu vollen Zulagen führen, funktionieren je nach Lebensplanung nur kurz. Sobald man arbeitet, werden schnell die 4% des Einkommens höher.

  • Man kann dieses Modell auch als Förder Quote für Frauen für die Rentenversicherung sehen.

    Dann ist das eben ein staatlicher Zuschuss, die man mit 62 kassieren kann.

    Problem ist natürlich, dass die selbst eingezahlten Beiträge auch versteuert werden müssen.

    Bei Menschen, die aber wirklich sehr wenig einzahlen, ist das lohnend.

  • Und die 60€, die zu vollen Zulagen führen, funktionieren je nach Lebensplanung nur kurz. Sobald man arbeitet, werden schnell die 4% des Einkommens höher

    Aber so lange man mit 60€ die vollen 775€ abgreifen kann, klingt es für mich interessant.

    Ist mein Gedanke richtig, dass man lediglichdie 60€ einzahlen muss, solange man unterhalb von 20.875€ Bruttojahreseinkommen liegt? Das erscheint mir eigentlich viel zu hoch.

    Aber ist m.E. das Ergebnis von "In der Regel müssen vier Prozent des Vorjahreseinkommens abzüglich Zulagen in die Riester-Rente eingezahlt werden."


    20.875€ * 0,04 = 835€

    Wenn die Rechnung stimmt, hätte meine Frau schon ordentlich Luft bis das erreicht ist. Das wären ca. 40% - 50% Teilzeit.

    Aber vielleicht rechne ich auch falsch.

  • Vielleicht beglückt uns die Regierung ja auch noch mit einer Reform oder einem neuen (besseren) Altersvorsorgeprodukt in welches man die Guthaben aus Riester übertragen kann.


    Mir scheint anhand der Rückmeldungen als wäre ich gedanklich durchaus richtig unterwegs gewesen. Solange Frau mit dem Midijob unterhalb der Grenze bleibt, in der 60€ für die vollen Zulagen reichen, und am Ende nicht mehr als eine Kleinbetragsrente herauskommt, lohnt es sich durchaus.


    Die Kosten der UniProfiRente sollten mich doch eigentlich auch noch interessieren, oder?
    Zahlungen und Zulagen sind garantiert und somit erhalte ich am Ende mindestens die 20 x (60€ + 775€) = 16.700€.

  • Ich bin der Meinung, dass sich Riestern bei 2 Kindern auch noch bei höheren Eigenbeträgen als 60 € lohnt.

    Im Prinzip sind die Zulagen (hier 175 + 300 +300 = 775) Steuerersparnisse auf fiktive Einkünfte von 52.500 €, die mit 36,9 % (Spitzen)steuersatz zu versteuern wären.

    Das hört sich für mich irgendwie tollkühn an, aber:

    4 % von 52.500 sind 2.100 (= Höchsteinzahlung für die Zulagen bzw. die Steuerermäßigung)

    36,9 % von 2.100 = 775

    Solange man bei einem (Spitzen)steuersatz von 36,9 % weniger als 52.500 Bruttoeinkommen (DÜV des Vorjahres) hat, sind die Zulagen Geschenke des Staates, die man ebenso wie die 60 € mit einem möglicherweise niedrigeren Steuersatz versteuern muss, wenn man in Rente geht.

    Verdient man in diesem Fall (2 Kinder) mehr als 52.500 und hat einen höheren (Spitzen)steuersatz, wird die 'über die Zulagen hinausgehende Steuerersparnis' Jahr für Jahr ausbezahlt (erstattet) und auf dem Steuerbescheid auf der ersten Seite vermerkt.

    Bei Armen oder Wenigerverdienern wird also schon bei den Einzahlungen von 60 so gerechnet, als ob in dem Jahr 60 + 2.040 = 2.100 eingezahlt wären.

    Die Steuerersparnis bei 36,9 % davon = 775 € wird dann im darauffolgenden Frühjahr dem Riesterkonto gutgeschrieben.

    Wenn dann später die Steuerberechnung für das Einzahlungsjahr eine höhere Steuerermäßigung (weil höherer Spitzensteuersatz) ergibt, wird die ausgezahlt.

    Von der gesamten Steuerermäßigung wird natürlich der Betrag von 775 abgezogen, der schon vorher auf dem Riesterkonto gelandet ist.

    berghaus 21.05.25

  • Vielleicht beglückt uns die Regierung ja auch noch mit einer Reform oder einem neuen (besseren) Altersvorsorgeprodukt in welches man die Guthaben aus Riester übertragen kann.


    Mir scheint anhand der Rückmeldungen als wäre ich gedanklich durchaus richtig unterwegs gewesen. Solange Frau mit dem Midijob unterhalb der Grenze bleibt, in der 60€ für die vollen Zulagen reichen, und am Ende nicht mehr als eine Kleinbetragsrente herauskommt, lohnt es sich durchaus.


    Die Kosten der UniProfiRente sollten mich doch eigentlich auch noch interessieren, oder?
    Zahlungen und Zulagen sind garantiert und somit erhalte ich am Ende mindestens die 20 x (60€ + 775€) = 16.700€.


    Vielleicht beglückt uns die Regierung ja auch noch mit einer Reform oder einem neuen (besseren) Altersvorsorgeprodukt in welches man die Guthaben aus Riester übertragen kann.


    Mir scheint anhand der Rückmeldungen als wäre ich gedanklich durchaus richtig unterwegs gewesen. Solange Frau mit dem Midijob unterhalb der Grenze bleibt, in der 60€ für die vollen Zulagen reichen, und am Ende nicht mehr als eine Kleinbetragsrente herauskommt, lohnt es sich durchaus.


    Die Kosten der UniProfiRente sollten mich doch eigentlich auch noch interessieren, oder?
    Zahlungen und Zulagen sind garantiert und somit erhalte ich am Ende mindestens die 20 x (60€ + 775€) = 16.700€.

    Das ist alles ein sehr düsteres Thema.


    Gerade diese Garantie sollte ja politisch aufgehoben werden, damit das Ganze in einen risikobehaftet den Teil transferiert werden konnte.

    Die Versicherungswirtschaft hat eine mächtige Lobby, die diese Garantie gerne weg haben möchte.

    Viel wichtiger für den versicherten Menschen ist jedoch, dass der Verrentungszwang ab der Auszahlphase aufgehoben wird.

  • Ich möchte hier bei dieser konstruktiven Diskussion vor allem etwas hervorheben, was ich ganz schön kommunikativ hier finde:


    Es ist wunderbar, hier einfach mal rechnen zu können ohne dass da jemand mit irgendwelchen abgedroschen doofen Sprüchen kommt wie:


    „Kannst du alles machen, wie du willst. Es ist dein Geld.“

    „ Schlussendlich ist es deine Entscheidung und nicht mein Geld.“

  • Wenn die Rechnung stimmt, hätte meine Frau schon ordentlich Luft bis das erreicht ist. Das wären ca. 40% - 50% Teilzeit.

    Aber vielleicht rechne ich auch falsch.

    Die Rechnung stimmt. Es ist eben die Frage, wie viel sie arbeitet und welches Gehalt dabei rauskommt und wie lange dieses Szenario zutrifft.

    Wenn irgendwann beide Elternteile auf 75 oder 80% gehen, passt es vermutlich nicht mehr.


    Und es ist ja auch nicht so, dass sich in eurem Fall das bis 20800€ 100% lohnt und ab 20801€ die große finanzielle Katastrophe eintritt. Mit höherem Verdienst wird der Vorteil kleiner, weil der Eigenanteil steigt.

  • Klar. Aber darüber geht es ja tatsächlich recht schnell mit den höheren Beiträgen. Je 1.000€ Mehr-Verdienst steigt der Eigenanteil um 40€.


    Natürlich können wir jetzt noch nicht sicher planen, dass sie immer in dem Bereich Teilzeit und ich immer Vollzeit machen werde.

    Rein finanziell macht es wenig Sinn, dass ich reduziere. Aber vielleicht möchte man die Work Life Balance gegenseitig etwas angleichen. Auszuschließen ist das nicht.

    Aber selbst dann kann man den Vertrag ja immer noch ruhend stellen, wenn man meint, dass das Verhältnis von Einzahlung und Förderung nicht mehr passt.

  • Klar. Aber darüber geht es ja tatsächlich recht schnell mit den höheren Beiträgen. Je 1.000€ Mehr-Verdienst steigt der Eigenanteil um 40€.


    Natürlich können wir jetzt noch nicht sicher planen, dass sie immer in dem Bereich Teilzeit und ich immer Vollzeit machen werde.

    Rein finanziell macht es wenig Sinn, dass ich reduziere. Aber vielleicht möchte man die Work Life Balance gegenseitig etwas angleichen. Auszuschließen ist das nicht.

    Aber selbst dann kann man den Vertrag ja immer noch ruhend stellen, wenn man meint, dass das Verhältnis von Einzahlung und Förderung nicht mehr passt.

    Deswegen sollte man ja jährlich draufschauen. Am Jahresbeginn kennt man in der Regel den Vorjahresverdienst. ;)

  • Klar. Aber darüber geht es ja tatsächlich recht schnell mit den höheren Beiträgen. Je 1.000€ Mehr-Verdienst steigt der Eigenanteil um 40€.


    Natürlich können wir jetzt noch nicht sicher planen, dass sie immer in dem Bereich Teilzeit und ich immer Vollzeit machen werde.

    Rein finanziell macht es wenig Sinn, dass ich reduziere. Aber vielleicht möchte man die Work Life Balance gegenseitig etwas angleichen. Auszuschließen ist das nicht.

    Aber selbst dann kann man den Vertrag ja immer noch ruhend stellen, wenn man meint, dass das Verhältnis von Einzahlung und Förderung nicht mehr passt.

    Genau. Das geht meines Wissens monatlich. Man muss es nur tun ;)

    Und sich vor Vertragsabschluss anschauen, welche Kosten ggfs. durch das Ruhenlassen anfallen.