Jetzt Bausparvertrag abschließen?

  • Hallo liebes Forum,


    wir haben ein Angebot von der DBK für einen Bausparvertrag vorliegen und ich bin in diesen Finanzthemen Laie und merke, dass für mich mit meinen Mitteln schwer ist herauszufinden, ob das für unsere Situation wirklich eine sinnvolle Sache ist und hab gedacht, dass hier vielleicht jemand ist, der das einschätzen oder uns ein paar hilfreiche Gedanken dazu geben kann.


    Meine Frau und ich möchten sehr gerne in den nächsten Jahren ein Haus kaufen oder bauen. Es gibt noch nichts Konkretes, aber ich sehe die Wahrscheinlichkeit bei über 90%, dass wir ins absehbarer Zeit Eigentum erwerben werden.


    Die DBK hat uns jetzt beraten und rät uns dazu einen Bausparvertrag abzuschließen, den man später in die Finanzierung einbauen kann. Wenn ich das richtig verstanden habe gibt es am Ende 4 Varianten wie schnell wir den dann besparen und wie schnell er zurückgezahlt werden muss, die besten Konditionen wären 1,4% auf den Kredit, wobei er sagte 80% würden 1,9% nehmen, weil damit der Abtrag über die gesamte Dauer (Besparung und Kredit Abzahlung) etwa gleich wäre.


    Die Argumentation warum wir den Vertrag jetzt schon abschließen sollen war, um uns jetzt die zinsen zu sichern: Die Idee ist ihn ruhen zu lassen und wirklich erst zu besparen wenn wir eine Haus kaufen oder bauen. Er sagte die guten Zinsbedingungen, seien jetzt noch so gut, aber das sei ein Relikt aus der Niedrigzinszeit und würde es sehr bald so nicht mehr geben die DBK sei nur leider bürokratisch so langsam dass man aktuell noch diesen Zinssatz sichern kann, bald würden auch sie Bausparverträge nicht mehr zu so guten Konditionen anbieten. Das klang für mich ein bisschen nach Bauernfängerei aber ich konnte jetzt nichts dazu finden, ob da was Wahres dran ist.


    Als Summe wurden 300k vorgeschlagen, weil die Immobilie wohl min 500k + kosten wird. Es klingt erstmal toll eine größere Summe zu einem niedrigen Zins sichern zu können, aber auch da kann ich die Sinnhaftigkeit nicht Abschätzen und die Abschlussgebühr liegt da dann auch schon bei fast viertausend Euro die ich ungern in der Wind schießen würde.


    Ich glaube mich bewegt am meisten die Frage, ob es wirklich so ist, dass man davon ausgeht, dass Bausparverträge bald schlechte Kreditbedingungen haben werden, weil ich sonst denken würde dass es mehr Sinn macht zu dem Zeitpunkt, wo man eine Immobilie in Aussicht hat zu schauen, welche Art der Finanzierung (mit Bausparer oder ohne) ist für uns jetzt gerade am passendsten. Ich habe aber wie gesagt wenig Ahnung von diesen Themen. Vielleicht gibt es da ja Erfahrungswerte bei einem von euch.


    Viele Grüße

    Robin

  • Kater.Ka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Als Summe wurden 300k vorgeschlagen, weil die Immobilie wohl min 500k + kosten wird. Es klingt erstmal toll eine größere Summe zu einem niedrigen Zins sichern zu können, aber auch da kann ich die Sinnhaftigkeit nicht Abschätzen und die Abschlussgebühr liegt da dann auch schon bei fast viertausend Euro die ich ungern in der Wind schießen würde.

    Halleluja. Das sind Summen, für die ein Bausparvertrag in der heutigen Zeit völlig ungeeignet ist.

    Lass bloß die Finger von dem Unfug.

    Würde Achim Weiss unter uns weilen, er würde dir das schon ausgiebig erklären mit seinem Vater und so…. Wie das früher alles ging. Aber heute eben nicht mehr.


    Wenn wirklich ein Hauskauf ansteht, machst du das über ganz normale korrekte Hypothekendarlehen.

    Die so genannte Annuität eines Bausparvertrages dieser Höhe kannst du mit einem normalen Gehalt überhaupt nicht sinnvoll schultern.


    Darf ich raten: die Verkäufer:in hat sich mächtig ins Zeug gelegt, um dir das richtig schmackhaft zu machen.

    Die einzig verdienenden Menschen daran sind die von der Bausparkasse und die Beschäftigten, die dich nicht gut beraten.

  • Die Argumentation warum wir den Vertrag jetzt schon abschließen sollen war, um uns jetzt die zinsen zu sichern: Die Idee ist ihn ruhen zu lassen und wirklich erst zu besparen wenn wir eine Haus kaufen oder bauen. Er sagte die guten Zinsbedingungen, seien jetzt noch so gut, aber das sei ein Relikt aus der Niedrigzinszeit und würde es sehr bald so nicht mehr geben die DBK sei nur leider bürokratisch so langsam dass man aktuell noch diesen Zinssatz sichern kann, bald würden auch sie Bausparverträge nicht mehr zu so guten Konditionen anbieten.

    Wenn ihr jetzt abschließt, zahlt ihr (ab) jetzt die Gebühren dafür.


    Bei meiner Baufinanzierung sagte der "Berater" damals, dass wir keine Zinsen von 4(?) % mehr sehen werden. Und wann haben wir diese Zinsen dann doch gesehen? Pünktlich zum Ablauf der 10jährigen Zinsbindung...

    Bausparverträge benötigen üblicherweise eine gewisse Summe und einen gewisse Zeit, bis sie zuteilungsreif werden. Ideen wie "ich will im Juli 2025 ein Haus kaufen, also zahle ich jetzt den gesamten Betrag ein und habe ab Juli den Vertrag nutzbar" werden nicht funktionieren.

    Ich schließe mich den Vorschreibern an - Finger weg. (Herr Walz hat das im Detail begründet, siehe Link oben.)

  • Ein Bausparvertrag ist ein Zinssicherungsgeschäft, welches sich nur lohnt, wenn sich dadurch der Grenzzinssatz für das Hauptdarlehen durch eine geringere Hauptdarlehenssumme senken lässt und die kummulierten Bauspardarlehenszinskosten (plus Abschlusskosten minus Bausparzinsen) über die gesamte Laufzeit (wahrscheinlich) nicht über die kumulierte Zinsbetragersparniss des Hauptdarlehens liegt.


    In der Regel wirkt dies auch nur wenn das Bauspardarlehen 30k EUR beträgt (bei manchen BSK 50k EUR) da hier meist auf ein Grundbucheintrag verzichtet wird und der erste Rang sicher frei bleibt.


    Kurz und stark vereinfacht: Das Bauspardarlehen wirkt hinsichtlich dem Hauptdarlehen wie Eigenkapital und man kann dann für das komplette Hauptdarlehen einen günstigeren Zinssatz raushandeln. Beim Gegenrechnen der Kosten aus dem Bausparer muss ein Plus über bleiben, sonst lohnt es sich nicht.

  • In der Regel wirkt dies auch nur wenn das Bauspardarlehen 30k EUR beträgt (bei manchen BSK 50k EUR) da hier meist auf ein Grundbucheintrag verzichtet wird und der erste Rang sicher frei bleibt.

    Das sind immer 50 T€ . sogenannte Blankodarlehen als Eigenkapital ersatz.
    https://www.mein-bauspar-vergl…n-2-jahren-und-2-monaten/
    Dann sind wir aber bei 50% Ansparung bei höchstens 100T€ Bausparsumme.

    Der Versuch der DEBEKA hier 300 T Bausparer zu vermitteln ist überzogen.

  • Das sind immer 50 T€ . sogenannte Blankodarlehen als Eigenkapital ersatz.
    https://www.mein-bauspar-vergl…n-2-jahren-und-2-monaten/
    Dann sind wir aber bei 50% Ansparung bei höchstens 100T€ Bausparsumme.

    Der Versuch der DEBEKA hier 300 T Bausparer zu vermitteln ist überzogen.

    Ah, ist nun die allgemein übliche Grenze 50k BS-Darlehen ... früher waren es 30k und nur einige hatten 50k BS-Darlehen ohne Eintragung im Angebot.


    Aber es stimmt die 300k BS-Summe machen keinen Sinn, sondern maximal 100k BS-Summe bei 50% Ansparung (bei geringerer Ansparquote entsprechend geringere BS-Summe.

  • In den seltensten Fällen lohnt sich sowas für Dich. Lieber ordentlich Eigenkapital für den Hausbau/-kauf ansparen um damit eine günstigeres Annuitätendarlehen/Immodarlehen zu bekommen.

    Bei einem kurzen Anlagehorizont bieten sich hier für das Ansparen keine Aktien-ETFs an, sondern eher Festgeld, Tagesgeld und evtl. Geldmarkt-ETFs.


    Der Nachteil des Bausparvertrages ist, du brauchst beim Hauskauf sowieso erstmal ein klassisches Darlehen, welches dann üblicherweise tilgungsfrei gestellt wird und du den Bausparvertrag erstmal zuteilungsreif sparen musst (zu niedrigen Guthabenzins).

    Ich verstehe den Drang den Darlehenszins sichern zu wollen, aber das wird mit dem Bausparvertrag nicht für die ganze Immobilie funktionieren.

    Und wenn die DKB jetzt noch mit einem Wohnriester kommt, renn weg :)