Möglichkeiten als junger Eigenheimbesitzer

Liebe Community,
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  • Was aber eine langfristige Finanz-Planung nicht ausschließt oder gar ersetzen kann.

    Natürlich nicht. Ich habe meine langfristige Finanz-Planung hier bereits vorgestellt und bin in dieses Forum gekommen um herauszufinden ob dieser Plan realistisch umsetzbar ist bzw. aus irgendwelchen Gründen eher davon abzuraten ist.

    Aber im Grunde ist der Hintergedanke den Zinseszinseffekt über die nächsten 30 Jahre zu nutzen, welcher natürlich effektiver sein wird wenn ich heute mit z.b. 100.000€ starte anstatt einfach im abbezahlten Haus bleibe, einen ETF Sparplan bei 0 beginne und mir die Zinsen für die ETW Finanzierung spare. Da wird es jetzt auch wieder drauf ankommen wieviel Zinsen ich insgesamt zahlen würde bis zur vollständigen Tilgung der ETW. Aber mit einem Startkapital von 250.000€ lässt sich da bestimmt etwas so aufstellen dass es am Ende betriebswirtschaftlich Sinn macht. Z.b. den Kaufpreis der ETW so niedrig halten dass das Zinsdifferenzgeschäft mit hoher Wahrscheinlichkeit positiv verlaufen wird.


    Realistisch?

  • Es muss so ja nicht kommen, aber man sollte sich bei Aktieninvestments auf Pump (und was du vorhast ist eben genau das) der möglichen Risiken bewusst sein.

    Du unterstellst hier gerade jedem Menschen der ein Eigenheim finanziert und gleichzeitig ein Depotsparplan bespart dass er das Depot auf Pump laufen hat. Ist das dein Ernst?

  • Du unterstellst hier gerade jedem Menschen der ein Eigenheim finanziert und gleichzeitig ein Depotsparplan bespart dass er das Depot auf Pump laufen hat. Ist das dein Ernst?

    Jede sonstige Ausgabe, dazu gehört auch die ETF-Sparplanrate, erfolgt unter den Opportunitätskosten einer unterlassenen Tilgung in entsprechender Höhe.

    Würde ich aber nicht überdramatisieren.

    Schulden sind nicht von Grund auf böse, sondern ein Werkzeug, das, sinnvoll eingesetzt, sehr wirksam sein kann. Falsch eingesetzt ist es mit dem Hammer auf den eigenen Finger zu vergleichen. (Wenn man nicht die Kettensäge im eigenen Bein als Bild bemühen will.)

  • Haus&Hund


    Für meinen Teil hatte ich mich - ihm Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse aber immerhin mit ein bißchen eigenen Erfahrungen und auch langjährigen Beobachtungen ausgestattet - ernsthaft um einige Anmerkungen und Hinweise bemüht.


    Mein sich verdichtender Eindruck: Wir reden aneinander vorbei.


    Von daher bin ich an der Stelle raus.



    Dir nichtsdestotrotz weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Du unterstellst hier gerade jedem Menschen der ein Eigenheim finanziert und gleichzeitig ein Depotsparplan bespart dass er das Depot auf Pump laufen hat. Ist das dein Ernst?

    Wo kommt denn der Depotsparplan her? Vorhin hieß es nur Haus, ein paar Rücklagen und notwendige Versicherungen etc.


    Zumal ich mich dann Frage, ob in deinem Fall ein evtl etwas mehr "leben" nicht mehr bringt als früher in Rente zu gehen. Denn bei 2300 Netto - 850 Rate - Nebenkosten (Strom, Wasser Müllabfuhr etc) - allgemeine Lebenshaltungskosten - Versicherungen und Sparrate kann eigentlich nicht mehr viel übrig bleiben um auch mal das Leben zu geniesen


    Ich würde wohl das Haus behalten, da du, wenn ich das richtig rausgelesen habe, in dem Ort zufrieden bist und ein wechsel der Immobilie hinsichtlich dieses Punktes, ja keinen Mehrwert bringt.

  • Wo kommt denn der Depotsparplan her?

    Es ging darum mit einem abbezahlten Eigenheim als derzeit einziges Vermögen im Portfolio in dem viel Kapital gebunden ist ein Finanzplan zu erstellen der unter anderem dann auch ein Depot beinhaltet. Die konkrete Frage war jetzt wie eine solche Umsetzung aussehen könnte bzw. Sinn macht :)

  • Du unterstellst hier gerade jedem Menschen der ein Eigenheim finanziert und gleichzeitig ein Depotsparplan bespart dass er das Depot auf Pump laufen hat. Ist das dein Ernst?

    Grundsätzlich ist das erst einmal so, man hat Schulden auf der einen Seite und liquide Mittel auf der anderen. Das ist simple BWL.

    Ob das ein Problem ist oder werden kann, hängt auch von den persönlichen Verhältnissen ab und wie die Finanzierung generell aufgestellt ist. Dazu kommt die Frage nach den Opportunitätskosten (auch bei den Kreditzinsen gibt es einen Zinseszinseffekt). Und bei aktuellen Bauzinsen von über 4% zeigt die Rechnung ein hohes Risiko (man muss mindestens 5,5% holen, um bei 4% über plus/minus 0 zu reden, da auf Erträge noch Steuern fällig sind).


    Am Ende ist und bleibt es so, dass das Aktieninvestments gehebelt wird und kreditfinanziert ist. Es kann gut gehen,es kann aber halt auch in die Hose gehen - wie jede Wette.

  • Du möchtest einen Rat!

    Bleibe wohnen im Haus, spare nach Wegfall des Kredits die 850 Euro im Monat in einem breit aufgestellten ETF.

    Deine Überlegung, das Haus zu verkaufen ( für 250K ) und dann eine ETW zu 50 % auf Kredit zu erwerben und den Rest als Einmalanlage zu investieren, kann gut gehen oder (wie mehrfach geschrieben wurde) auch nicht.

    Auf jeden Fall verschlechterst du dich hinsichtlich zum baldigen Ist-Stand. (schuldenfrei und freies Geld)

    Ich las, dass keine weiteren Vermögenswerte vorhanden sind. Also auch keine Tagesgeldreserve in Höhe von bis zu 5 Monatsnettogehältern für Notfälle? Keine Rücklagen für die Immobilienbewahrung? (Ein Dach wird auch mal undicht etc. etc.) Keine Beträge für Dinge, die das Leben angenehm machen? Also für Urlaub, Kur neues Auto etc. etc.

    Auch wenn du danach nicht gefragt hast, sollte man wenigstens daraufhin weisen dürfen. ;)

  • Hmm irgendwas geht in der Diskussion durcheinander, wenn man eine Immobilie finanziert und dadurch einen Kredit ablösen muss, dann noch Geld übrig hat, warum sollte man dann nicht in eine Altersvorsorge zusätzlich investieren? Wenn der Kredit abbezahlt ist, erhöht man dann einfach den Sparplan oder die Einzahlung. Für mich wäre die Immobilie allerdings auch schon eine Altersvorsorge, was allerdings nichts mit dem Vorgehen zu tun hat. Problematisch würde ich finden, einen Kredit aufzunehmen und darauf zu wetten, dass die Geldanlage mehr einbringt als die Tilgung des Kredits kostet. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist dieser Fall nicht gegeben.

  • Für mich wäre die Immobilie allerdings auch schon eine Altersvorsorge,

    Wenn ich es richtig verstanden habe, möchte er das Haus verkaufen, sich für die Hälfte des Erlöses eine ETW Wohnung kaufen und den Rest gewinnbringend im Aktienbereich anlegen. Allerdings wird die Hälfte des Hauserlöses nicht für die komplette ETW-Erwerbersumme reichen und das fehlende Geld will ER kreditisieren. Die Diskussion dreht sich drum, ob der neuere Kredit durch Aktiengewinne sich quasi zum Teil refinanziert.

    Ggf. möchte man mich korrigieren :)

  • Okay, jetzt habe ich’s verstanden, ich würde als erstes die Wohnung bezahlen und danach die Investition an der Börse beginnen. Damit schließt man Verluste in schlechten Börsenjahren aus, verliert natürlich Rendite wenn es andersrum läuft. Allerdings muss das jeder mit sich selber ausmachen, was ihm letztendlich lieber ist.

  • Problematisch würde ich finden, einen Kredit aufzunehmen und darauf zu wetten, dass die Geldanlage mehr einbringt als die Tilgung des Kredits kostet. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist dieser Fall nicht gegeben.

    Doch,im Endeffekt ist das hier der Fall. Der Threadersteller will sein bald schuldenfreies Haus verkaufen und einen Teil des Erlös in einen ETF stecken. Soweit erstmal alles in Ordnung. Mit der anderen Hälfte möchte er aber eine ETW kaufen, welche zum (vermutlich recht großen) Teil dann fremdfinanziert wird. Somit ist grundsätzlich genug Geld für Vorhaben 1 (Kauf einer ETW) vorhanden, es soll aber auch noch unbedingt Vorhaben 2 (Einmalanlage von ca. 120k in ETF) durchgeführt werden, obwohl dafür kein Geld (oder nur ein erheblich kleinerer Betrag) vorhanden ist.

    Somit ist es eben genau die von dir erwähnte Wette

    dass die Geldanlage mehr einbringt als die Tilgung des Kredits kostet.

  • Wenn ich es richtig verstanden habe, möchte er das Haus verkaufen, sich für die Hälfte des Erlöses eine ETW Wohnung kaufen und den Rest gewinnbringend im Aktienbereich anlegen. Allerdings wird die Hälfte des Hauserlöses nicht für die komplette ETW-Erwerbersumme reichen und das fehlende Geld will ER kreditisieren. Die Diskussion dreht sich drum, ob der neuere Kredit durch Aktiengewinne sich quasi zum Teil refinanziert.

    Ggf. möchte man mich korrigieren :)

    Es sollte natürlich optimal ausgewichtet werden so dass es sich auch lohnt


    Beispiel:


    Haus verkauft für 250k


    100k in ETFs anlegen


    Mit 150k eine ETW für einen Preis von 200k kaufen

    (Bei 20k Kaufnebenkosten müsste ich noch 70k Kredit aufnehmen)


    Es können auch nur 80k in ETFs sein und dafür dann nur 50k Kedit aufnehmen


    Hauptsache der Zinseszinseffekt vom Depot schlägt langfristig die Zinsen vom Kredit. Und da wir alle wissen dass der Zinseszins effektiver ist je höher der Betrag ist auf den er wirkt stellt sich die Frage nach der Allocation dieses Finanzplans. Konkret wieviel Kredit sollte aufgenommen werden damit es sich lohnt umso mehr vom Zinseszins auf der anderen Seite zu profitieren?

  • Viele Fragen, die von imho zu vielen anderen Faktoren beeinflussbar sind. Wirtschaftsentwicklung, Weltlage, Zinsentwicklung und das auch noch global.... ich würde es jedenfalls NICHT machen. Entscheiden musst du das ganz allein.