Neuanfang mit ETFs

Liebe Community,
am Dienstag, den 24. Juni 2025, führen wir ein technisches Update durch. Das Forum wird an diesem Tag zeitweise nicht erreichbar sein.
Die Wartung findet im Laufe der ersten Tageshälfte statt. Wir bemühen uns, die Ausfallzeit so kurz wie möglich zu halten.
  • Hallo Community,


    Bin neu hier. Zu meiner Person, ich bin 35 Jahre alt. War in etwa insgesamt 7 Jahre in Einzelaktien investiert. Aufgrund fehlender Zeit (Hobbys, Familie, Kleinkind) , fehlender Muße sowie underperformance gegenüber den Markt entschlossen fast alle Positionen aufzulösen und langfristig lieber in einem ETF zu investieren.


    Zu meinen Fragen:

    1) Wie würdet ihr da am besten vorgehen? Alles auf einmal oder lieber gestaffelt investieren. Falls gestaffelt in welchen maximalen Zeitabschnitt? Es ginge um eine Summe von 100.000€ die ich gerne langfristig investieren würde.


    2) Sollte die Summe erstmal komplett in einem ausschüttenden ETF fließen bis die 2.000€ Freibetrag ausgeschöpft sind? und anschließend in einem zusätzlichen Thesaurierenden ETF übergehen.


    3) Ich habe mich eigentlich für die einfachste Variante für den Vanguard All World festgelegt aber ich bin gerne für Alternativen offen.



    Folgende Positionen sind zur Zeit vorhanden:


    -50.000€ Wüstenrot 3,75% Tagesgeld

    -50.000€ Bank11 2,0% Tagesgeld

    -1.500€ 2,5% in in 1 jährigem Festgeld

    -10.000€ 2,1% Ayvens Bank Notgroschen

    -ca. 3000€ in physischen Silber.

    -ca 7.000€ in einer vorkurzem stillgelegten Betriebsrente die mit nur 1,5-3% jährlich verzinst wird.

    -1.000€ Fuchs Petrolub SE (Hauptversammlung leicht erreichbar + Spielbetrieb)

    -NEU dazu: 40€ VL über Fidelity. NASDAQ ETF Sparplan ab Juni 2025


    Monatliche Sparrate

    1000€ pro Monat MSCI World oder All world

    40€ VL in einem iShares NASDAQ 100 UCITS DE WKN: A0F5UF


    Ich hoffe ich hab nichts vergessen fürs erste. Danke im Voraus.

  • Kater.Ka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Zu 2)

    Rechne mal die Zinsen deiner Tagesgelder zusammen. Das dürfte den Freibetrag schon ausreizen. Dazu kommt bei ETFs noch die Vorabpauschale.

    Daher würde ich nur den Thesaurierer nehmen.


    Zu 3)

    Gute Wahl. Der FTSE All World ist zusammen mit ACWI und ACWI IMI die Standardempfehlung im Forum.

  • Guter Schritt meiner Meinung nach.


    Zum Thema Freibetrag wurde ja schon etwas geschrieben.


    1) musst du aus meiner Sicht selbst einschätzen. Generell ist ein Sofort invest aus der Historie am besten. Psychisch aber ein Thema für sich. Am Ende so, wie du dich wohlfühlst.


    3) Gibt hier diverse Ansätze


    1-etfs Strategie:

    FTSE All world, acwi oder acwi imi


    Beimischungen, um USA Anteil zu senken:

    - Msci world + msci world ex USA

    - Acwi (imi) + world ex USA + msci em Imi

    - msci world + Europa + EM


    Abweichung von MCAP:

    - Kommer ETFs

    - ein user mischt soweit ich weiß Acwi und equal weight 50/50


    Generell wirst du mit alledem nichts falsch machen. Was besser läuft, werden wir in xx Jahren sehen.


    Wichtiger aus meiner Sicht die Aufteilung risikoarm zu -reich. Und die ganzheitliche finanzielle Betrachtung.

  • Dazu kommt bei ETFs noch die Vorabpauschale.

    Daher würde ich nur den Thesaurierer nehmen.

    Bei ausschüttenden ETF´s ist die Steuer auf die Vorabpauschale oft schon mit der Steuer auf die Ausschüttung erledigt. Bei Thesaurieren fällt sie aber immer dann an, wenn ein Kursgewinn eingetreten ist.

  • 1) Wie würdet ihr da am besten vorgehen? Alles auf einmal oder lieber gestaffelt investieren. Falls gestaffelt in welchen maximalen Zeitabschnitt? Es ginge um eine Summe von 100.000€ die ich gerne langfristig investieren würde.

    Rein von der Statistik her ist natürlich die sofortige Einmalanlage am Besten!

    Einfach mal hier durchlesen: https://www.finanzen-erklaert.…en-all-in-oder-auf-raten/


    Besondere Beachtung verdient der folgende Absatz:

    "Viel wichtiger: der vermeintliche Super-GAU, der unmittelbare Crash nach dem All-In Einstieg, ist gar nicht die größte aller Katastrophen. Viel schlimmer und renditeschädlicher wäre es zunächst in Raten einzusteigen, und dann den (bereits früher erwarteten) großen Crash zu erleben. Das schlechteste aus beiden Welten sozusagen. Erst die Rendite verpassen und dann noch der Kurseinbruch bei vollem Investment. Die Schlussfolgerung aus dieser Überlegung muss also sein: sofortiger Markteinstieg. All-In Strategie."


    Und eins muss Dir klar sein. Du willst Dein Geld für 30-40 Jahre lang im Aktienmarkt investieren. Irgendwann bist Du so oder so voll investiert. Du schiebst mit einem verteilten Einstieg das Risiko einfach nur etwas vor Dir her. ;)


    PS: Bin selbst verteilt eingestiegen und habe damit eine ganze Menge Rendite liegen lassen. Heute würde ich frisches Geld sofort investieren, da 'Time in the market, beats timing the market'. Aber so etwas gehört zur Lernphase eben dazu.

  • Zu 2)

    Rechne mal die Zinsen deiner Tagesgelder zusammen. Das dürfte den Freibetrag schon ausreizen. Dazu kommt bei ETFs noch die Vorabpauschale.

    Daher würde ich nur den Thesaurierer nehmen.

    Ja das mag stand jetzt noch zutreffen, aber die Summe die aktuell noch auf der Bank11 & Wüstenrot verweilen soll ja eben in einem ETF umgeschichtet werden. So bleibt mir anschließend nur noch der Notgroschen erhalten der auf ein Tagesgeld weiterhin verweilen soll. Denke, da wäre erstmal für die nächste Jahr einen Ausschüttenden ETF besser bis eben die 2.000€ Freibetragsgrenze damit erreicht wird.


    Rein von der Statistik her ist natürlich die sofortige Einmalanlage am Besten!

    Einfach mal hier durchlesen: https://www.finanzen-erklaert.…en-all-in-oder-auf-raten/

    Danke für den Link. Werde es mir mal durchgehen lassen. Neige aber stand jetzt eher die Summe gestaffelt auf 6-10 Monate zu strecken rein aus psychologischer Sicht fühl ich mich damit einfach wohler. Das da eventuell Rendite verloren geht muss man eben so hinnehmen.


    Es wird der FTSE All World ETF werden. Weil hier einfach kein rebalancing betrieben werden muss. Somit mir auch weniger aufwand verursacht.

  • Ich bin 35 Jahre alt. War in etwa insgesamt 7 Jahre in Einzelaktien investiert. Aufgrund fehlender Zeit (Hobbys, Familie, Kleinkind) , fehlender Muße sowie underperformance gegenüber den Markt entschlossen, fast alle Positionen aufzulösen und langfristig lieber in einem ETF zu investieren.

    Erstmal hast Du aber alles in Tagesgeld gesteckt.

    Also 110 T€ Tagesgeld und noch ein paar Brösel.

    1) Wie würdet ihr da am besten vorgehen? Alles auf einmal oder lieber gestaffelt investieren. Falls gestaffelt in welchen maximalen Zeitabschnitt? Es ginge um eine Summe von 100.000€, die ich gerne langfristig investieren würde.


    2) Sollte die Summe erstmal komplett in einem ausschüttenden ETF fließen bis die 2.000€ Freibetrag ausgeschöpft sind? und anschließend in einem zusätzlichen thesaurierenden ETF übergehen.

    Die Zinsen der Tagesgelder werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten herunterplumpsen. Man könnte diese Daten zum Anlaß nehmen, die jeweiligen Beträge umzuschichten.


    Dieses Jahr übererfüllen Deine Tagesgeldzinsen bereits den Freibetrag.

    3) Ich habe mich eigentlich für die einfachste Variante für den Vanguard All World festgelegt aber ich bin gerne für Alternativen offen.

    Kann man machen.

  • Hallo!


    Ich an deiner Stelle (bin ich ja aber nicht, ne?) würde die 100.000 Euro, die nicht Notgroschen sind, auf einmal in All-World und Geldmarkt-ETF anlegen, und zwar je nach Risikoneigung (z.B. 80% und 20%). Auch die 1000€-Sparrate würde ich so aufteilen. Das Festgeld nach Auszahlung dann zum Notgroschen oder in die Sparrate. Keep it simple, stupid!

    Es sei denn, du willst keinen gesonderten risikoarmen Teil, dann sind 100% All-World natürlich noch simpler :)

  • Hallo!


    Ich an deiner Stelle (bin ich ja aber nicht, ne?) würde die 100.000 Euro, die nicht Notgroschen sind, auf einmal in All-World und Geldmarkt-ETF anlegen, und zwar je nach Risikoneigung (z.B. 80% und 20%). Auch die 1000€-Sparrate würde ich so aufteilen. Das Festgeld nach Auszahlung dann zum Notgroschen oder in die Sparrate. Keep it simple, stupid!

    Es sei denn, du willst keinen gesonderten risikoarmen Teil, dann sind 100% All-World natürlich noch simpler :)

    Da ich vor einem ähnlichen Problem stehe:

    Auf einmal ist im Normalfall soweit ich gelesen habe, wissenschaftlich nachgewiesen die bessere Variante. Sonst läuft man meist Gewinnen hinterher.


    Aber aktuell: Trump, Zölle, Russland…

    Ich überleg ständig hin und her… alles gleich oder über 6 - Monate verteilt…

  • Da ich vor einem ähnlichen Problem stehe:

    Auf einmal ist im Normalfall soweit ich gelesen habe, wissenschaftlich nachgewiesen die bessere Variante. Sonst läuft man meist Gewinnen hinterher.


    Aber aktuell: Trump, Zölle, Russland…

    Ich überleg ständig hin und her… alles gleich oder über 6 - Monate verteilt…

    Naja, es wird immer irgendwas geben was gegen die Einmalanlage spricht. Im Moment ist es das was du schreibst, nächstes Jahr irgendetwas anderes, auch in den vergangenen Zeiten wurde immer was gefunden. Der Börsenmarkt ist immer eine Wellenbewegung, wie lang eine Welle ist, wissen wir nicht, Ausgangspunkt ist ein Höchststand und das zwischenzeitliche Ende der nächste Höchststand, danach geht das ganze wieder von vorne los. Das Beste wäre natürlich zum Tiefststand zu investieren und irgendwann zum zwischenzeitlichen Höchststand zu verkaufen, da aber niemand weiß, wann der Zeitpunkt gekommen ist, ist nicht investiert die schlechteste Investition, zumindest wenn man auf lange Sicht investiert. Warum sollte ich mit 35 für eine Altersvorsorge irgendeine schwachverzinste Lösung wählen, außer natürlich die Rücklage für kurzfristige Ausgaben. Ich bin nun schon einige Jahrzehnte dabei, habe noch nie den Tiefststand beim investieren und den Höchststand bei Verkauf getroffen aber trotzdem mit meiner Rendite mehr als zufrieden.

  • Grundsätzlich stimme ich zu.

    Aktuell haben wir aber besonders labile Zeiten, die ein investieren auf 6-12 Monate uU vorteilhaft machen

    Haben wir besonders labile Zeiten? :/

    Also ich habe 2020 als wesentlich labiler empfunden und auch 2022 war Alles andere als einfach.

    Und das war Alles noch gar nichts im Vergleich zu 2000-2009. :/

    Irgendwas ist immer. Und erst mit einigem Abstand wissen wir dann wie es war.

    Und insgesamt betrachtet waren die letzten 5,5 Jahre recht gute Zeiten an der Börse.

  • Grundsätzlich stimme ich zu.

    Aktuell haben wir aber besonders labile Zeiten, die ein investieren auf 6-12 Monate uU vorteilhaft machen

    Setz dich mal am Bahnhof auf eine Bank und beobachte das Geschehen. Da ist nichts mit besonders labil (in Bezug auf die Weltwirtschaft). Wenn die Zeiten wirklich labil dann würdest du es merken. Es gibt immer noch Lebensmittel im Supermarkt, Amazon und DHL liefern immer noch Pakete, Siemens macht auch noch Haushaltsgeräte, Telekom Mobilfunk usw usw usw usw usw. Alles intakt aber nicht besonders labil. Labil sieht ganz anders aus.

  • So wie ich das einschätze, werden die Zinsen in diesem Jahr noch ein- bis 2 x 0,25 % sinken und dann bleiben sie auf dem Stand. Die Hochzinsphase (wenn man sie so bezeichnen mag) ist erstmal vorbei.

    Dein freiwerdendes Festgeld reicht als Notgroschen/eiserne Reserve? Wenn Wohneigentum vorhanden ist, würde ich dafür ggf. mehr zurücklegen, aber dann gern in einem Geldmarkt ETF.

    Also vielleicht 70/30 gewichten.