Du zahlst eine riesen Summe an die Bank bei den aktuellen Zinssätzen
Die "aktuellen Zinssätze" sind - im Langfristvergleich - eher (sehr) "günstige Zinssätze" (für meinen Teil habe ich auch schon deutlich über 11% bezahlt (Ende 70er/Anfang 80er) sowie sehr nah am Zweistelligen (Ende 80er/Anfang 90er) und danach lange um die 7% und 6% herum). Wobei damals diese Zinssätze nicht auf - von eine langen Ära (2009 - 2022) der ultra-expansiven Geldpolitik zusätzlich - aufgeblasene Immobilienpreise getroffen sind.
Nur am Rande aber in dem Kontext: Bei einem typischen bzw. klassischen annuitätisch angelegten Immobiliendarlehen führt generell ein höherer Zinssatz auch zu einer strukturell bedingten zügigeren Tilgung. Wenn mich meiner Erinnerung nicht täuscht. Als Finanz-Laie erschien mir dies damals bei der ersten Begegnung mit der Thematik eher paradox. Die generell Erschwinglichkeit kann es (also ein hohes Zinsniveau) aus Sicht eines Darlehensnehmers nichtsdestotrotz erschweren oder verhindern.
Bei 30 Jahren zahlst du mal eben nochmal 100% des Kaufpreises oben drauf.
Bei ungünstigen Konstellationen (z. B. kein oder sehr wenig Eigenkapital und langer Darlehenslaufzeit) kann das auch (deutlich) mehr als das Doppelte des ursprünglichen Kaufpreis sein. Einerseits.
Die nominale Schuld wird aber - in aller Regel - mit mehr oder weniger stark entwertetem Geld (in realer Kaufkraft gerechnet) zurückgezahlt (Stichwort: Inflation). Der Effekt greift noch stärker, wenn eine längere oder sehr lange (oder eine über die gesamt Darlehenslaufzeit reichende) Zinsfestschreibung gewählt wurde. Andererseits.
Da gehört ne ordentliche Sicherheitsmarge hin oder es ist eben ein sehr riskantes Spiel.
Nach meinen langjährigen Beobachtungen könnte man fast sagen, daß die größten Risiken und Gefahren - erst recht in the long run - nicht in Aktien, nicht in Immobilien, nicht in den Märkten etc. pp. zu suchen sind - sondern im Mensch sprich dem Sparer, Anleger, Investor ...
selbst.
Zum einen in seiner Haltung (subjektive Risikotragfähigkeit, Ausdauer, Disziplin, Durchhaltevermögen, Konsequenz, Compliance den eigenen Finanzplan betreffend) aber auch in der Konstellation, wenn da schlicht sozusagen einem "das Leben dazwischenkommt" - sei es positiv (neue Partnerschaft, Heirat, Familiengründung, Kinder usw.) oder negativ (Trennung, Scheidung, Unfall, Berufsunfähigkeit usw.). Die Konstellation "Happy Wife - Happy Live" ist da nicht immer leicht und einfach ganz eindeutig zuzuordnen. Manchmal aber schon.
Dies zu berücksichtigen und auch finanzielle "Sicherheitsmargen" einzubauen ist daher generell - aus meiner Laiensicht jedenfalls - eine gute Empfehlung.